"Wir sind zu schwer" Zug überfüllt!
14.02.2015 um 22:36Gentian schrieb:Ja, was ist denn nun so anders, verstehe ich noch nicht. Ich würde zu gerne wissen, woran man heute versagt.Erstmal spielt die Personaleinsparung eine große Rolle, einen sog. Fahrkartenschalter mit Beratung gibt es nur noch in größeren Städten, nur mal so als Beispiel.
Genauso sieht es auch im Streckendienst aus, wo früher tausende Mitarbeiter zur Kontrolle und Wartung des Streckennetzes beschäftigt waren erledigen das heute Messzüge und eine Handvoll Bahnarbeiter, Berufe wie Blockwart und Schrankenwärter sind schon lange ausgestorben.
Daneben wird auch die Technik immer anspruchsvoller und sensibler, währen die mechanisch betriebenen Altbauloks praktisch immer funktionierten kommt es bei der sensiblen Elektronik heutiger Züge immer wieder zu ungewollten Ausfällen, wie im Eingangspost erwähnt. Was war also passiert?
Jedes moderne Triebfahrzeug hat eine sog. Gewichtserfassung, um die Achslasten nicht zu überschreiten. Spricht diese aufgrund von Überlastung an kommt es zu einer Traktionssperre, d.h. der Zug kann also nicht losfahren. In diesem Fall waren also 50 Personen zuviel an Bord, rechnet man für jede Person etwa 80 kg dann kommt man auf ca. 4 Tonnen Masse, die in diesem Fall die Bremswirkung beeinträchtigen würden und der Zug in Bahnhöfen nicht rechtzeitig zum stehen kommen könnte.
Bei der Grenzöffnung zur DDR waren die Sonderzüge teilweise bis zu 300% ausgelastet, niemand wagte es aber den Zug aufgrund von Überfüllung räumen zu lassen. Statt dessen wurde mit verminderter Geschwindigkeit gefahren, der Bremsweg war also kein Thema mehr. Des weiteren waren das auch alles Lokbespannte Züge und die Wagen waren mit massiven Stahlfedern ausgestattet, im Gegensatz zu den luftgefederten Fahrzeugen der heutigen Zeit. Deshalb hat beim Meridian auch die Elektronik angesprochen, der Fortschritt ging diesmal nach hinten los.