wolke7 schrieb:Letztendlich bist Du es, der das Porto zahlt. Und wenn der Versender das nicht begreift, musst due Ware anderswo bestellen.
Ganz so ist das ja nicht. Du kaufst den Versand. Also den Umstand, dass die Ware zu Dir kommt.
Natürlich kann man auch die Dienstleistung kaufen, bestimmen zu können, wie die Ware zu Dir kommt. Aber das ist letztlich eine zusätzliche Leistung.
Wenn Du auf so etwas Wert legst, dann musst Du einen Anbieter wählen, der diesen Service anbietet. Aber es ist eben nicht selbstverständlich. Normalerweise bedeutet "verschicken" eben, dass der Versender die Art des Versandes bestimmt und letztlich nur schuldet, dass die Ware bei Dir ankommt.
Aber das Grundproblem ist schlicht ein anderes. Es ist das maßlose Preisdumping des Versandes. Das führt zwingend dazu, dass irgend jemand die Kosten dafür trägt, dass ein Paket zu derart geringen Preisen versandt werden kann.
Und momentan ist das so:
Der Versender handelt niedrige Preise für den Versand aus. Das Versandunternehmen kann das eigentlich nicht kostendeckend anbieten. Die Lösung ist: Er engagiert einen Subunternehmer zu einem Festpreis pro Paket. Und dieser engagiert ggf. noch einen Subunternehmer. Bis es einen Subunternehmer gibt, der bereit ist, seine Leute entgegen geltender Gesetze auszubeuten.
Kurz: Die Fahrer zahlen letztlich die geringen Paketpreise. Und sie zahlen sie nicht nur in Form unbezahlter Arbeitszeit und geringer Löhne, sondern auch, indem sie die Risiken der Paketzustellung tragen. Sie müssen viel zu viele Pakete zustellen und jede rote Ampel und jedes Problem beim Parken führt dazu, dass sie es nicht schaffen. Die Folge ist, dass sie sich Taktiken aneignen, das Problem zu verringern. Pakete irgendwo ablegen etc.
Da ist letztlich neben der Politik auch der Konsument gefragt. Man muss sich im Klaren sein, dass es nichts umsonst gibt. Irgend einer wird das bezahlen, was ich spare. Und oft ist das nicht der große, reiche Konzern, sondern irgend einer ganz hinten in der Kette.