@holder<""Er ist ein Türke, und weil die Gesellschaft sagt, dass Türken gefährlich sind, werde ich mein Gespräch mit ihm vorsichtiger angehen." meiner Meinung nach kein Vorurteil, sondern nur eine Erfahrung.">
DAS finde ich einen interessanten "Aufhänger" für diese Dikussion.
Wenn Du eine/einige eigene Erfahrung mit der Gefährlichkeit von Türken hättest und diese überträgst auf alle Türken, die Dir begegnen, so hat sich in Dir ein Vorurteil herausgebildet.
Wenn Du aber keine eigenen Erfahrungen hast und das "was die Gesellschaft sagt" übernimmst, so ist das AUCH ein Vorurteil - sogar ein "leichtfertigeres" geradezu DAS Paradebeispiel für Vorurteile schlechthin! Auf jedenfall nicht das Ergebnis eigener Erfahrung.
Beides IST menschlich verständlich aber beides sollte von jedem selbst hinterfragt werden. Die Kunst besteht wohl darin, in jeder Begegnung "offen" zu bleiben für NEUE Erfahrungen.
Das ist nicht leicht zu leben, weil unser "mind" - also Gedanken und Gefühle - erfahrungsgesteuert SIND. Das ist nunmal unsere Natur. Und war solange der Mensch in überschaubaren Kleingruppen lebte auch sehr sinnvoll. Nun aber ist, was seinerzeit sehr sinnvoll war in gewisser Weise hinderlich und gesellschaftlich gesehen sogar gefährlich geworden. Vorurteile werden nämlich politisch nutzbar gemacht. Kein Feindbild ohne Vorurteil!
Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)