Woher kommt der Ausländerhass?

ich denke einfach ne große unzufriedenheit bzw. frustration im eigenen Leben, für die man einfach ein Ventil sucht.

Hallo,
meine Theorie ist das es nicht nur gegen Ausländer ist, sondern allgemein der Ton rauher geworden ist. Auch sind die Standpunkte wesentlich fester und unverrückbarer. Gibt meiner Meinung nach viele Bevölkerungsgruppen in DE die genauso unnett, pauschalisiert und respektlos miteinander verfahren und sich gegenseitig am liebsten rauskicken würden.
Fängt ja bei lapidaren Sachen an, der oder die Politiker, ich lese oftmals das sie nicht wissen was hier los ist und eh nix machen und das man ihnen das Geld wegnehmen sollte.
Oder beim Fußball, zb Schalke gegen Dortmund, macht mal ein Revierkampf ohne Trennungen und Polizei, dann wird es mit Sicherheit Verletzte geben. Millionäre und Stars bekommen auch jeden Tag bei Facebook ihr Fett ab, in Form von Shitstorms. Es gibt Arbeitnehmer die sich über Hartz4 Empfänger aufregen, weil sie meinen das die mehr bekommen. Dann gibt es Personengruppen im Wald und Wiesenbereich die Jogger, Radfahrer, Fußgänger und Hundehalter - würde man sie beim spazieren fragen was sie nervt, wird sicherlich eine Person aus der oben genannten Gruppe genannt. Zb letztemal in der Zeitung gelesen, das zwei Hundehalter sich so stritten das einer mit einer Machete auf den anderen losgegangen ist. Selbst unter Hundehaltern gibts Unfrieden, so das manche nur mit Pfefferspray, Messer und anderen Waffen Gassigehen weil sie meinen alle anderen Hunde würden sie angreifen. Und das könnte ich nun ewig so weiterführen, Autofahrer gegen Radfahrer zb und so weiter....
Mein Fazit ist das wir eine neidische Gesellschaft geworden sind, hier gönnt niemand den anderen die Butter aufen Brot. Und ich glaube wenn mit einen Menschen unfair verfahren wird, gibt er diese Ungerechtigkeit einfach weiter, hab ich an mir mal gemerkt, wo ich ein job hatte wo ich 6 Tage a 11 Std jede Woche und Monat arbeiten musste, wenn ich da welche gesehen habe die fürs Nix tun Geld bekommen haben habe ich mich aufjeden Fall geärgert. Was vorher beim Teilzeitjob wirklich ganz anders war...
Und nicht zuletzt finde ich auch das Politik als auch Presse das etwas gefördert haben in den letzten 20 Jahren, vielleicht auch um die Wettbewerbsfähigkeit und den Ehrgeiz zu erhöhen, das ist allerdings in meinen Augen nachhinten losgegangen.

ich bin von Beruf Dachdecker und muß sagen das es in meinem Beruf leider sehr viele Vorurteile bzw. Fremdenhass gibt. So das Menschen die sich dagegen aussprechen schnell auf eine ironische Art angegiftet werden sobald man "gegen den Strom schwimmt". Zumahl ich niemanden kenne der bis dato persönlich Kontak oder gar Nachteile von Asylanten hat.
Dehalb sind diese Menschen meiner Meinung nach wahrscheinlich mit ihrem eigenen Leben eher unzufrieden und suchen sich daher einen Sündenbock für ihre Probleme.

@barbieworld
@Spom

barbieworld schrieb:ich denke einfach ne große unzufriedenheit bzw. frustration im eigenen Leben, für die man einfach ein Ventil sucht.

Spom schrieb:Dehalb sind diese Menschen meiner Meinung nach wahrscheinlich mit ihrem eigenen Leben eher unzufrieden und suchen sich daher einen Sündenbock für ihre Probleme.

Welchen Anlass gäbe es in Deutschland dazu?
Dieses Land bietet jedem Möglichkeiten, ein extrem dichtes soziales Netz und allemöglichen staatlichen Unterstützungen und Hilfen.

Wenn ihr mich fragt ist es die unzurfrieden und frustration der Leute mit sich selbst und mit dem was sie erreicht haben und nicht mit ihrem Land.

Eine verlässliche Antwort können wahrscheinlich nur die geben, die so empfinden. Und Psychologen, die sich mit diesen Leuten beschäftigt haben.
Auf jeden Fall darf es Hass auf Menschen nicht geben.

@Spom



Das siehst du, als jemand der ziemlich direkt dran ist wahrscheinlich klarer als so mancher Politwissenschaftler. Gerade die Bevölkerungsgruppen die am wenigsten mit Ausländern zu tun haben, sind diejenigen mit den meisten Vorurteilen.


@all

Die Angst vorm Fremden schürt Unsicherheit und Mißverständnisse, diese erzeugen vielfach falsche Vorstellungen und daraus resultieren Wut und Hass.

Im direkten Umgang miteinander, zum Beispiel auf der Arbeit oder in der Nachbarschaft ergeben sich vlt. auch Probleme, die man aber lösen kann.

Der Dörfler, sag ich mal - der nie wirklich an Menschen anderer Nationalität gerät spinnt sich seine Welt aus Erzählungen und aus dem Fernsehen zusammen. Und da treffen Horrorgeschichten die gespickt sind mit rassistischem Müll auf die typischen Doku über Problemviertel mit "zu hohem" Migrantenanteil.

Die Realität ist auch in diesen Problemvierteln immer nochmal anders, da werden halt die vielen Zwischentöne nicht gesehen/gesendet. Diejenigen die sich "integrieren" abr auch das Miteinander zwischen den Kulturen und das einerander Unterschiede haben lassen. Das sich "Unterschiedlich sein lassen" und dies sogar als städische Kultur leben. Das geht in diese Schädel nicht rein. Sie haben Angst vorm Fremden, dabei sind sie selbst ziemlich Lebensfremd. Aber vlt irre ich mich ja auch und in den strukturschwachen Gebieten dieser Republik läuft das "echte" Leben ab.

Bei mir in der Gegend wohnen eine Menge "Spätaussiedler" aus den ehemaligen GUS-Staaten. Alles fleißige, ehrliche Leute. Die arbeiten hart, haben sich einen bescheidenen Wohlstand erwirtschaftet. Die fahren Passat oder A8 oder T5. Babuschka und Deduschka sind auch immer mit von der Partie. Die Kinder sind wohlerzogen und sauber gekleidet. Am Wochenende gehen diese Leute in die Kirche. So mancher Biodeutsche könnte sich davon mal eine Scheibe abschneiden.

Die Sache ist nun, in Russland waren sie als "Deutsche" unbeliebt, und hier bei uns sind sie als "Russen" unbeliebt. Wirklich schlimm, wenn man keine Heimat hat. Fremdenhass muss eine furchtbare Sache sein. Man wird gehasst, einfach nur wegen der Herkunft. Man kann nichts dagegen tun.

@Kc

Diese Menschen sind unzufrieden mit ihrem Leben und ihrem momentanen Status. Früher hatten sie mal gewisse Ziele, die sie nie auch nur annähernd erreicht haben.
Da ist es natürlich einfach, einen Sündenbock zu haben, auf die man schimpfen kann, anstatt den Fehler bei sich selbst zu suchen und zu finden ...

Bezeichnend ist da z.B. ein Interview eines 'Hassschreibers', der selbst Hartzer ist und einen Euro-Job ausübt, der selbst ziemlich heruntergekommen ist und keine feste Anstellung findet. Erst nach hartnäckiger Nachfrage rückt er dann damit heraus, dass er es nie hinbekommen hat, überhaupt eine Ausbildung zu machen ...

Da kommt dann die Wut auf Menschen auf, die ähnlich viel Geld bekommen (vielleicht sogar aufgehetzt durch 'Hasspredigerseiten', die behaupten, dass sie sogar deutlich mehr erhalten), selbst wenn sie mit ihnen gar nichts zu tun haben und ihre Sozialleistungen dadurch auch nicht in Gefahr sind ...

Ein Kollege von mir ist ein Schwarzer, also so richtig schwarz. Natürlich Deutscher, hier geboren und alles, hat Familie und ist sehr beliebt. Ein richtig cooler Typ. Ich habe aber Sorge, dass er mal angepöbelt oder angegriffen werden könnte, von irgendwelchen Rechtsradikalen, weil er schwarz ist. Die wissen ja nicht, dass er Deutscher ist. Oder dass man ihn mit einem Flüchtling verwechselt. Er ist ja nicht mal mehr durch seine teuren Lederschuhe zu unterscheiden.

@KillingTime

KillingTime schrieb am 05.09.2015:aus den ehemaligen GUS-Staaten.

KillingTime schrieb am 05.09.2015:Die arbeiten hart, haben sich einen bescheidenen Wohlstand erwirtschaftet.

Ja das sind redliche Leute, zumindest die wenigsten.
Die meisten von denen haben ihren Wohlstand erwirtschaftet indem sie junge Frauen aus den ehemaligen GUS-Staaten importieren und sie hier Zwangsprostituieren.

Heijopei schrieb:junge Frauen aus den ehemaligen GUS-Staaten importieren und sie hier Zwangsprostituieren.

Ich habe mich mit "meinen" Russen unterhalten, die gehen alle arbeiten, wenn auch nicht gerade als Manager. Wie Bordsteinschwalben sehen ihre Frauen auch nicht aus, trotz der dicken Schminke.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Ich habe mich mit "meinen" Russen unterhalten, die gehen alle arbeiten, wenn auch nicht gerade als Manager.

"Meine" Russen gehen auch alle Arbeiten ;)

Aber es ist doch nicht von der Hand zu weisen das denen ein gewisser Pathos anhaftet, ich will ehrlich gesagt auch gar nicht "wissen" wo die ihre Finger im Spiel haben, man weiss es aber man spricht halt nicht darüber.

@Heijopei

Heijopei schrieb:Die meisten von denen haben ihren Wohlstand erwirtschaftet indem sie junge Frauen aus den ehemaligen GUS-Staaten importieren und sie hier Zwangsprostituieren.

Also ich würde mit solchen Pauschalisierungen aus Hollywoodfilmen aufpassen. Oder gefällt es dir wenn alle Deutschen als Nazis pauschalisiert werden?

ich denke alles eine frage der erziehung und erfahrung.
hate crime gehört auch dazu.

Das ist reine Angst, das die Ausländer zuviel vom Kuchen abbekommen, ohne etwas zu Dessen Entstehung beigetragen zu haben.
Oder Minderwertigkeitskomplexe nicht wertvoll genug zu sein?

@wrentzsch
Und oft genug liegen sie auch mehr als falsch ;)

@KillingTime

KillingTime schrieb am 05.09.2015:Fremdenhass muss eine furchtbare Sache sein. Man wird gehasst, einfach nur wegen der Herkunft. Man kann nichts dagegen tun.

Ja.. so etwas ist in der Tat keine schöne Vorstellung...

Der Hass kommt meiner Meinung nach von Unwissenheit und Desinteresse an andersdenkenden und anderslebenden Menschen sowie von unseren lieben Medien (insbesondere die Privaten). Alle die in ihrem näheren Umfeld seit Jahren mit Ausländern befreundet, verliebt, verheiratet sind oder sie als langjährige, zuverlässige Kollegen kennen werden diesen Hass nicht verstehen können. Und alle die die meinen zu hassen sollten mal ganz locker mit Ahmet, Jimmy,Hasab und Co nen Bier 🍺 schnasseln gehen und ihre Kinder mit den eigenen spielen lassen, und sie werden sehen das es keinerlei Grund gibt sie zu hassen.

@Laucott

Laucott schrieb:sollten mal ganz locker mit Ahmet, Jimmy,Hasab und Co nen Bier 🍺 schnasseln gehen

Ich kenne ein paar Ahmets, aber mit denen kann man kein Bier schnasseln (das lässt der Glaube nicht zu). Mit denen könnte man höchstens kiffen - aber das will ich wiederum nicht.

Das eigene Leben, welches nicht zufriedenstellend gelaufen oder gar gescheitert ist. Da sind Ausländer ein willkommenes Ventil, um den eigenen Frust zu verarbeiten und sich besser zu fühlen, wenn man draufhaut.
Hetzer, die Unwahrheiten verbreiten und das liebe TV-Programm, welches vorzugsweise die Asi-Ausländer zeigt, die sich nicht benehmen können, gießen noch Öl ins Feuer.