@Subway Subway schrieb:Kannst du das evtl. Etwas näher erläutern? Wie lebt denn ein Mensch der nicht lieben kann oder wie müsste man leben damit ma lieben kann? Mit welchen anderen Zuständen kann man liebe verwechseln?
Ein Mensch, der nicht lieben kann, ist nichts Besonderes. Alleine in Deutschland sind es viele Millionen. Sie sind überall: Kollegen, Kommilitonen, Verkäuferinnen, Lehrer, Piloten, Bus- oder Taxifahrer, Politiker, Bankangestellte, Ärzte, viele Prominente usw.
Unter denen gibt es welche, die lieben können und solche, die es nicht können.
Selbst unter Leuten, die anderen Menschen helfen, gibt es solche, die nicht lieben können.
Sie machen sich selbst und anderen was vor. Das ist so häufig, dass es statistisch "normal" ist.
Auffalen tut dies erst, wenn zwei Menschen, von denen der eine lieben kann und der andere nicht, es miteinander zu tun bekommen. Sei es in einer Partnerschaft, sei es weil sie eine Weile zusammen arbeiten oder auch einen Konflikt austragen.
Der Mensch wird zwar mit den Anlagen geboren, die ihn befähigen, zu lieben, aber er kann sie verlieren, wenn in der Kindheit Dinge passieren, die es ihm schwer machen, zu sich zu halten.
Dann passt er sich an, unterwirft sich, orientiert sich nach Macht und "Stärke" und kann nicht mehr lieben.
Diese Fähigkeit kann er zwar wieder zurückgewinnen, aber das ist nicht leicht und in inserer Gesellschaft auch recht schwer.
Andere Zustände? Der bekannteste dürfte das Verlieben sein. Es gibt aber auch viele andere.
Jeder halt so, wie es ihm am besten passt, um sich weiterhin nicht sich selbst stellen zu müssen. Das ist individuell sehr verschieden.
Um dem eigenen Schmerz nicht zu begegnen, kann man z.B. nach einer Sucht greifen, sei es Alkohol oder Konsum oder Karriere, Streben nach Macht, Geld, Ruhm, äußerer Schein, intensive Beschäftigung mit etwas, das einen permanent ablenken kann. Hauptsache man wird nicht mit sich selber konfrontiert.
Ein Mensch, der nicht lieben kann, macht sehr oft und gerne Karriere, erlangt Macht, manchmal bis ganz nach oben. Das kann man sehr gut bei der Politik beobachten, auch international.
Das heißt natürlich nicht, dass jeder, der es bis ganz nach "oben" schafft, nicht lieben kann.
Aber es sind auch nicht gerade wenige.
Aber weil auch "die da unten", also der "gewöhnliche Mensch", in solche Strukturen involviert ist, fällt es nicht auf, wenn ein prominenter Politiker voller Verachtung ist. Man ist selbst in solchen Strukturen aufgewachsen, mit ihnen verwoben. Dann hält man das für "normal".
Ein Mensch, der nicht lieben kann, ist in der Lage, sich beinahe vollkommen unauffällig zu verhalten, er redet unauffällig, benimmt sich unauffällig usw. Und selbst wenn er es nicht täte, wird seine Unfähigkeit, zu lieben, von der Masse nicht bemerkt, weil große Teile der Masse ebenfalls davon betroffen sind. Nicht immer in gleichem Ausmaß, aber mehr oder weniger doch.
Und so können dann die Menschen, dire nicht lieben können, die Massen manipulieren, in die Irre führen, sie für ihre Zwecke so "einsetzen", wie es ihnen passt.
So kommt es z. B. vor, dass Millionen Menschen Politiker wählen, die voller Verachtung für den Menschen sind. Sie bejubeln sie sogar.
Sie sind nicht in der Lage, zu erkennen, mit was für Menschen sie es zu tun haben.
Das ist aber nicht neu. Überhaupt nicht. Seit Jahtrausenden ist es so.
Eine mehr oder weniger berühmte Ausnahme aus dem Bereich der Politik war der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel.