Neurodermitis einfach so geheilt?

Hallo,

Mir ist vor ein paar Tagen beim stöbern im Internet ein Buch aufgefallen. Es heisst: Hoffnung, die unter die Haut geht. Endlich frei von Neurodermitis von Alexander Egger.

Irgendwie hat mich die Geschichte von Alexander Egger ziemlich beeindruckt- ich muss immer wieder daran denken. Ich hab selbst seit meiner Kindheit Neurodermitis- hab schlimme Phasen hinter mir. Mittlerweile ist es einigermaßen im Griff- eine Stelle bekomm ich aber einfach nicht los und seit ein paar Wochen blüht meine Haut auch leider wieder. Es wird wieder besser- das weiss ich aber es nervt halt doch gewaltig.

Dieser Alexander hatte schlimmste Neurodermitis und wollte sich mehrmals das Leben nehmen. Irgendwann hat er aber "einfach" seine Einstellung zu der Krankheit geändert und dann ist langsam alles abgeheilt. Mittlerweile ist er frei von Neurodermitis. Die Ärzte bezeichnen das als Wunder.

Ich selbst hab festgestellt das meine ND viel besser wurde als ich eine Psychotherapie gemacht habe. Die Therapie hab ich aus einem anderen Grund gemacht damals aber sie hat sich auch positiv auf meine Haut ausgewirkt.
Während dieser Zeit hab ich auch ein paar Bücher gelesen die sich mit positiven Denken und geistigen Ursachen von körperlichen Krankheiten beschäftigen. Dazu hab ich zu der Zeit viel Sport getrieben und hatte zum 1.Mal meinen Leben ein gutes positives Gefühl mir selbst gegenüber.

Mir ist also bewusst und ich habe selbst gesehn dass sich mit positiven Gefühl zu sich selbst so einiges ändern kann- trotzdem bin ich echt baff wenn ich mir die Geschichte von diesem Alexander durch den Kopf gehen lasse. Kann es wirklich sein dass so manche schwere Krankheit einfach nur Einstellungssache ist??Was denkt ihr dazu?? Kennt ihr selbst solche Fälle von "Wunderheilungen"?


LG

Ich denke das ist so eine "der Wille versetzt Berge" Sache. Man sagt ja auch dass man selbst an die Heilung glauben muss damit sie auch eintritt. Gibt ja oft Leute die wenn sie schwer krank sind sich selbst aufgegeben haben und nicht mehr an eine Heilung glauben. Aber ich denke grade diese negative Einstellung entzieht einem Energie. Positive hingegen schenkt Hoffnung und damit auch Energie und Kraft die man zur Heilung braucht. Die Psyche ist also finde ich da sehr wichtig

Die Einstellung ist wichtig, aber nicht der einzige Faktor.

Ich kannte jemanden mit Krebs, der immer Hoffnung ausgestrahlt hat und unbedingt weiterleben wollte. Leder ging es bei ihm trotzdem relativ schnell.

Verheerend finde ich v.a., wenn man den Spieß umdreht und kranken Menchen vorwirft, dass sie das so habel wollen und selbst schuld sind, dass sie krank sind. Das find ich sehr zynisch.
Natürlich hat man durch seine Einstellung und Lebenswandel etwas in der Hand, wie sich Gesundheit bzw. Krankheit entwickeln. Aber meiner Meinung nach gibt es noch den "Faktor X": Der eine ist ein gemäßigter Raucher und stirbt mit 40 an Lungenkrebs, der andere ist Kettenraucher und wird 100 Jahre alt bei altersgemäßer Fitness.

Ich selbst muss gestehen, das ich auch mit einer Krankheit zu kämpfen habe (aus privaten Gründen möchte ich nicht näher darauf eingehen, es sei nur gesagt das es etwas Psychisches ist) und in meiner Kindheit sah die Sache wesentlich schlimmer aus. Ich war mit mir selbst nicht zufrieden geschweigedenn mit der Welt um mich herum. Aber als ich älter wurde, hat sich meine Einstellung um 180 Grad gedreht. Ich habe mich selbst aktzepiert und an mir gearbeitet. Je fröhlicher und glücklicher ich mit mir selbst war, umso besser war es auch um meine Krankheit bestellt.
Mittlerweile lässt sich sehr gut damit Leben.
Von daher bin ich fest davon überzeugt das der Wille allein sehr entscheidend ist für eine Genesung oder zumindest eine Besserung der allgemeinen Lage.

@hallo-ho ja da hast du Recht-also wenn man den Spieß umdreht. Die Bücher die ich gelesen hab vermitteln das aber fast alle. Zwar auf eine sehr nette und vorsichtige Art. Aber im Grunde steht da sowas wie "du hast eigentlich geistig, psychisch, gedanklich dieses oder jenes Problem und deswegen hast du Bauchschmerzen oder Rückenprobleme, Hautprobleme etc." das hat mich oft wütend gemacht-gerade in schlimmen Phasen bin ich mir da so ausgeliefert vorgekommen- keiner wünscht sich bewusst so eine bescheuerte Krankheit.

Hab aber viel darüber nachgedacht und muss zugeben dass ich meine Krankheit vielleicht unbewusst doch ausgenutzt habe. Ich hab schließlich viel Aufmerksamkeit-grad von meinen Eltern, dafür bekommen. Und Aufmerksamkeit mag fast jeder gern. Manchmal denk ich mir vielleicht wär's nie schlimm geworden und die Neuro hätte sich einfach wieder vom Acker gemacht wenn man sie nicht beachtet hätte. Sind nur Gedanken die ich mir gemacht hab....und eine von Zig Theorien die ich für mich selbst über die Neuro gemacht hab.

@Lulu1986
Also ich hab früher, als ich Neurodermitis sehr stark hatte, eher negative Aufmerksamkeit bekommen, so in der Art "Du bist doch die mit dem Ausschlag?!"
Auf diese Art von Aufmerksamkeit hätt ich gern verzichtet! :D

@Lulu1986

Das ist das Denken der Psychosomatik, die ohne Zweifel funktioniert.
Gerade bei Neurodermitis oder bestimmten Autoimmunerkrankungen ist Stress (auch wenn der Ausdruck zu grobschlächtig ist) ein wesentlicher Auslöser.

Ein Wunder ist das insofern nicht, auch wenn die Zusammenhänge zwischen Psyche und Soma noch alles andere als bekannt sind und längst nicht alles an Potential ausgeschöpft ist.

Irgendwie erinnert mich das an meine eigene Kindheit, hatte selbst schwere psoriasis,Asthma und noch so einiges.
Geheilt bin ich zwar nicht, aber ich habe nach langer Zeit gelernt, es so zu akzeptieren wie es ist. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich auch etwas froh das ich es hatte, da es mich zu dem Menschen gemacht hat der ich heute bin. Oft denke ich darüber nach, was für ein Typ Mensch aus mir geworden wäre, wenn alles anders verlaufen wäre. Irgendwie ist die Krankheit ein Teil von mir, und selbst wenn sie eines Tages nicht mehr da ist, hat sie doch mein Weltbild geändert.

Ich habe übrigens auch Kinder mit meiner Partnerin gemacht, trotz des Risiko es weiter zu vererben. Sollte sie es eines Tages trotzdem bekommen, werde ich ihm eine Stütze in seinem Leben sein.

Irgendwie bekomme ich den Gedanken nicht weg, daß das alles mit der "Eugenik" zusammenhängt oder zumindestens ein Teil davon in unseren Köpfen verankert wird. Man bekommt doch größtenteils, den ganzen Tag im Fernsehen, Internet usw. nur schöne, gesunde Menschen vor die Augen gesetzt. Irgendwann bekommt man das Gefühl weniger wert zu sein, und man beginnt damit sich zu fragen ob man es überhaupt wert am Leben teilzunehmen oder sich fortzupflanzen. Vielleicht wird die Eugenik ja wirklich noch betrieben, und man versucht uns zu beeinflussen. Aber das ist nur ein Hirngespinst meinerseits und gehört wohl doch mehr in die Rubrik "Verschwörungen" :)

Wie auch immer, viel Glück und Geduld weiterhin.

@arlen das ist interessant. Hab ähnliches bei mir festgestellt: je mehr ich mich von der Krankheit "unterdrücken" lasse also wenn ich zum Beispiel gern weg gehn möchte oder zum Sport etc. Aber denke "Nein ich kann nicht weil ja jeder meine schlimme Haut sieht" desto schlimmer wird auch der Ausschlag.Je mehr ich aber trotzdem mein Ding durchzieh und einfach denke "ach sch.... drauf das machst jetzt trotzdem desto weniger merke ich was von der Neuro und langsam aber sicher verabschiedet sie sich dann auch.

Ist zwar manchmal trotzdem schwer-man hat ja immer mal schwere Tage an denen man jammert etc. Aber ich denke es ist leichter wenn man sich dem bewusst wird.

@4li3n
Genau so geht es mir auch. Die Krankheit ist ein teil von mir und das ist gut so. Schließlich hat sie dazu beigetragen das ich so bin, wie ich bin.
Und so sollte man öfter denken. Eine Krankheit (besonders diejenen die man von Geburt an mit sich trägt) gehören zu einem selbst. Wenn man es Aktzeptiert, kann man damit bzw dagegen Arbeiten. Aber je mehr man sich wehrt desto schlimmer kann es unter umständen werden wie z.B. bei der guten @Lulu1986
...

@Lulu1986
Ich habe seit dem Frühjahr mit Hautveränderungen an den Händen zu tun.
Ein ganz fieser juckender Ausschlag.
Erst dachte ich an eine Allergie, weil wir gerade renoviert hatten.
Es zog sich über den ganzen Sommer, vieles in Haushalt und Garten konnte ich nur noch mit Handschuhen machen.
Der Hautarzt bei dem ich war, verschrieb mir eine furchtbare Salbe, die nicht half.
Ich hab mir jeden Abend Handbäder mit Meersalz gemacht - umsonst.

Mittlerweile habe ich den Arzt gewechselt und die Salben schlagen an.
Momentan ist es fast weg.

Er meinte, das es in Richtung Neurodermitis gehen könnte und das es zu einem großen Teil von
"innen" kommt. Ich habe weder Sorgen oder Probleme und keine Ahnung, wo das her kommt.
Kleine Alltagsproblemchen, aber nichts, was mich aus den Latschen hauen würde.
Da hatte ich früher wesentlich mehr Stress.

In den letzten Wochen gab es immer mal Zeiten, wo es etwas kühler war.
Da wurde es besser. Wird es wärmer, verschlimmern sich die Symptome wieder.
So ist jedenfalls mein Eindruck.

Ich hab immer gedacht, Neurodermitis ist angeboren. Aber dem ist nicht so, nachdem ich mich in das Thema etwas rein gelesen habe, weiß ich das jetzt auch.

Das war bei mir so.

Also in der Schulzeit hatte ich das "leicht" an den Händen, und nur an den Händen. Ist mittlerweile nun schon seit Jahren weg.. fiel mir nicht mal auf, wann genau. ^^

Ich habe seit meiner Kindheit mehr oder weniger starke Neurodermitis Schübe....besonders schlimm ist die Zeit, wo das Heizen wieder losgeht und die Haut austrocknet.
Die psychische Verfassung spielt bei mir überhaupt keine Rolle.
Nach 2 Tagen Sonne und Meerwasser ist die Haut fast gänzlich okay....da kann ich sogar frisch gepressten O-Saft trinken.
Der würde mir hier ne juckende schlaflose Nacht bescheren.

Ich hatte als Kind auch Neurodermitis, heute gott sei dank nur ab und zu trockene stellen das wars.
Es ist ja bekannt das Neurodermitis mit psychischen Problemen oftmals zusammen hängt also ist es logisch wenn du diese behandeln lässt die Neurodermitis auch besser wird.
Mir persönlich hat (achtung etwas eklig) ein eigenurin salbe geholfen.
Kenne einige die sich such selbst auf die betroffenen Stellen gepinkelt haben.
Auch logisch urea ist ja auch in vielen salben enthalten.

@RoseHunter
Hat den Stress angesprochen,Stress hält uns am Leben aber Stress ist ja nicht gleich Stress.
Habe es in einer Doku gesehen das der Negativ Stress zu einer stark veränderten
Stoffwechsel Situation führt,die Stoffwechsel Bedingungen unter Crohnischer Angst,Hoffnungslosigkeit
ist gekennzeichnet durch ein Übermaß von Hormonen die den Körper
in einen Alarmzustand versetzen.
Bei einigen Erkrankungen ist ein ständiger Alarmzustand aber was Dauer und Schwere einer
Krankheit betrifft sehr Contra.
Genannt wurden Krankheiten wie die Neurodermitis,Schuppenflechte,Asthma,Entzündliche
Darmerkrankungen usw.
Eine Positive Einstellung zur Krankheit führt zu einer Stoffwechsellage die den Alarmzustand
beendet,verschiedenste Biochemische Stoffe haben dann die Chance eine Krankheit
zu bessern oder sogar zu heilen.
Bei 80.von 100.Kranken (so ungefähr) führte Positives Denken dazu das Medikamente reduziert
werden konnten sich die Krankheitssymptome deutlich besserten und eine Genesung
schneller verlief.
Allerdings müssen die meisten Menschen eine Positive Denk und somit auch Gefühlslage
erst mal erlernen was nicht von gleich auf jetzt geht.
Manche schaffen es mit der Zeit von selbst andere mit Unterstützung von Psychologen.

Ich schreibe jetzt mal aus meiner persönlichen Erfahrung:
Ich habe, seit ich 3 Jahre alt war, Neurodermitis.
Als Kind so extrem schlimm, dass ich mich immer wieder wirklich blutig gekratzt hatte. Teilweise so schlimm, dass meine Eltern mir Nachts sogar die Hände verbinden mussten, damit ich mich nicht Nachts kratze.

In der Grundschule ging es dann so halbwegs. Immer wieder Armbeugen, unterm Ohrläppchen und Kniekehlen. Im Sommer ganz extrem auch am Hals.
Einhergehend natürlich mit der obligatorischen trockenen Haut.

Pubertät war auch nicht wirklich schön. Zumal Kinder ja echt fies sein können ;)
Von "Bah, guck mal, der hat AIDS" oder "Pack mich nicht an, sonst bekomm ich das auch" ...
Ja, Unmut und teilweise wirkliche Angst zur Schule zu gehen kenne ich. Man schiebt da schon auf gewisse Weise nen Hass auf sich und seine Haut.

Mittlerweile ist es bei mir so, dass es nur noch selten, überwiegend in den Sommermonaten zu leichtem Ausschlag nur in den Armbeugen kommt. Ansonsten ist nahezu gar nichts mehr von meiner Neurodermitis zu sehen.

Auch das morgendliche Eincremen wegen der trockenen Haut oder nach dem Duschen fällt teilweise weg, weil es nicht nötig ist.

Ich denke nicht wirklich, dass es sehr arg mit der Psyche zusammen hängt.

Derzeit gehts mir nicht wirklich gut. Also sehr argen und unschönen Stress und Probleme mit nicht zu unterschätzenden Sorgen. Und doch ist meine Neurodermitis nahezu kaum sichtbar.

Es ist wohl eher wirklich die Einstellung zu sich selber.
Seit ich mich nämlich nach der Pubertät relativ zum "guten" entwickelte, wurde es auch mit der Haut besser.
Das Eincremen fällt teilweise einfach weg, weil ich einfach keine Lust mehr darauf habe. Ständig glänzen wie eine Speckschwarte. Nö, hab ich keine Lust mehr drauf. Die ersten 10 - 15 Minuten nach dem Aufstehen sind zwar nicht angenehm, wird aber immer weniger.
Manchmal creme ich mich morgens noch ein, weil ich es seit über 25 Jahren gewöhnt bin und es einfach automatisch geht und ich später erst denke "Man, ich muss mir das echt mal abgewöhnen".

Was mir auch aufgefallen ist, dass es sehr stark mit der Ernährung zusammen hängt.
Als ich noch "dicker" war (93 kg bei 1,74m Größe), war es schlimmer als bei 72 kg. Sport hab ich übrigens nie gemacht :)

Sind viele Dinge, die ich beobachtet habe, was diese Krankheit angeht, was aber wohl zu sprengend für den Thread wäre.

Als Kind hatte ich auch Neurodermitis, aber irgendwann im frühen Teenageralter gings weg und kam bis heute nie wieder ...

@x-ray-2
Bei vielen bringt die Hormonumstellung in der Pubertät viel, bei manchen gar nichts. Mein Arzt sagte auch, dass es bei mir weggehen könnte, aber nö. :D

@Addy
Wer weiss, vielleicht gehts doch noch eines Tages weg ...

@x-ray-2
Das tolle ist, Neurodermitis ist mitunter viel psychisch.
Damals hielt ich mich strikt an einen Ernährungsplan vom Arzt. Kein Rotes Fleisch, Kein Zucker, Keine Milchprodukte, Keine Nüsse usw. Also quasi alle Allergene umgehen.
Nur wurde es immer schlimmer. Seit ich mir weniger Stress mache, und auch mal Zitrone esse, die STRENG VERBOTEN war, hat es sich durchaus gebessert.
Positives Denken oder ein stressfreies Leben bewirkt, gerade bei Neurodermitis oft sehr viel. Deshalb kann man bei sowas dann auch an "Wunderheilungen" glauben ;)