Sterbehilfe für Vergewaltiger

Man muss dem Täter kein Leid wünschen, um dennoch von einer Strafe zu sprechen.

Es gibt halt die beiden Aspekte der Sühne UND Vergeltung. Beides tief verwurzelt..

ahri schrieb:Dazu hab ich oben auch schon was geschrieben. Man will jemanden bestrafen, weil er anderen Leid zugefügt hat, will ihm aber selbst möglichst viel Leid hinzufügen? Wo macht das denn bitte Sinn?

Wieso nach dem "Sinn" fragen, wenn unsere Natur schon immer so gewesen ist. Siehe oben:
Vergeltung/Talionsprinzip

insideman schrieb:Hat jemand Krebs, oder sonst eine Krankheit, soll er natürlich behandelt werden.

Wieso natürlich? So natürlich ist es eben nicht, schilderst du doch auch gerade?!

ahri schrieb:Aber das behauptet doch gar keiner hier und das ist auch ziemlich überzogen. Es ist doch wohl ein Unterschied ob man einem Täter eine PS3 zur Verfügung stellt oder ob man ihm den Tod gewährt.

Was ich hier schon über die PS3 diskutiert habe... der spielt sicher schon auf der 4er. Aber egal der ist hier ja nicht das Thema.

ahri schrieb:Ersteres wäre ja auch der Fall, wenn der man den Täter sterben lassen würde.
Zweiteres ist meiner Meinung nach einfach ein stumpfsinniges "Neeee, der soll auch leiden, immerhin hat er selbst auch anderen Leid hinzugefügt". Dazu hab ich oben auch schon was geschrieben. Man will jemanden bestrafen, weil er anderen Leid zugefügt hat, will ihm aber selbst möglichst viel Leid hinzufügen? Wo macht das denn bitte Sinn?

Also bei diesem speziellen Fall scheint es so zu sein, dass er ein ausgeprägtes schlechtes Gewissen hat, was ihm das Leben zu Hölle macht. Wenn jemand genau weiß was er hat, bitte nur her damit.

Also was gibt es denn gerechteres, als wenn einem Mörder und Vergewaltiger sein eigenes Gewissen Qualen bereitet?

Also echt echt mal, ein klein wenig mehr Romantik hätte ich mir schon gewünscht.

ahri schrieb:Freiheitsentzug und psychologische Betreuung.
Trotz allem sollte jeder das Recht haben zu sterben, wenn er das eben möchte.

Reden wir erst wieder darüber, wenn ich dich zerstückelt haben, vl denkst du dann anders.

vincent schrieb:Wieso natürlich? So natürlich ist es eben nicht, schilderst du doch auch gerade?!

Echt? Wo?

insideman schrieb:Reden wir erst wieder darüber, wenn ich dich zerstückelt haben, vl denkst du dann anders.

Dazu hab ich oben auch schon was geschrieben, wie du vielleicht gelesen hast ;)

Natürlich denkt man als Betroffener immer anders. Es entscheiden ja auch nicht die Betroffenen oder Angehörigen des Opfers was mit dem Täter geschehen soll, sondern nicht involvierte Leute. Und das ist auch gut so.

Es kann durchaus sein, dass ich - sollte ich selbst mal so einen Fall in der Familie haben - auch so rede, dass ich mir wünsche dass der Täter leidet. Will ich gar nicht abstreiten, könnte ich erst sagen wenn ich in der Situation wäre. Aber richtig wäre es in dem Fall dann auch nicht. Es ist schon gut so, dass neutrale Menschen darüber entscheiden was mit dem Täter passieren soll und nicht die, die gerade - zu Recht - von Emotionen überladen sind.

@insideman
Du hast von zwei Seiten gesprochen, von derer eine sich doch wünscht, dass der Täter leidet.

Die Haftstrafe verstößt* ebenso wie die Weigerung der medizinischen Hilfe gegen die Grundrechte der Person. Wobei ich mir beim zweiten, rechtlich noch nicht einmal sicher bin. Sehe daher nicht, wieso es so natürlich sein sollte das Leid, verursacht durch die Krankheit, mildern zu müssen.


* Edit: greift ein

@insideman
wenn er als schuldunfähig eingestuft wurde, wird er wohl irgendetwas haben....er sollte nicht in den "normalen" Strafvollzug, er sollte dazu auch behandelt werden, das sagte das Urteil....nur hatte er leider Pech, kein Platz, keine Möglichkeiten, ist das nicht schon über die eigentliche Strafe hinaus gegangen? Aber es "reicht" immer noch nicht? 30 Jahre Freiheitsstrafe ohne zu erfüllen, was der Richter urteilte, als Strafmaß/Strafumsetzung festlegte?
Er weiß, dass er eine Gefahr ist, er will sterben, was ist hier eigentlich das Problem? Er würde gar nicht frei sein wollen, denn er sieht sich als Gefahr, er will aber auch nicht mehr leiden, nach 30 DREIßIG Jahren. Aber das ist wohl, obwohl es ihm rechtlich zusteht, zu viel verlangt, quasi selbst die Todesstrafe zu wollen.
Wie stehst Du denn dazu, wenn es die Todesstrafe gäbe (in Belgien) und er diese fordern würde? Das wäre ja die absolute Höchststrafe.

Hier verstehe ich das ganze Palaver nicht. Wenn der Vergewaltiger sterben möchte, dann man zu. Einer weniger von denen auf der Welt.
Er kostet keine Steuergelder mehr und kostet den anderen Menschen auch keine Zeit.
Also weg mit ihm und fertig.

@BungaBunga

Nee, das würde ja seinem Wunsch entsprechen und das kann man dann nicht machen, weil dann würde er ja nicht darunter leiden :Y:

@BungaBunga
Ist allerdings ein psychisch gestörter Vergewaltiger. Das macht die Sache schon etwas komplizierter.

Tussinelda schrieb:Wie stehst Du denn dazu, wenn es die Todesstrafe gäbe (in Belgien) und er diese fordern würde? Das wäre ja die absolute Höchststrafe.

Also eine Strafe verliert etwas an Charakter, wenn der zu Bestrafende sie sich wünscht.

Tussinelda schrieb: 30 DREIßIG

Damit kannst du, zumindest mich, nicht beeindrucken. Wo kommen wir denn hin, wenn 30 Jahre für mehrfachen Mord und Vergewaltigung zu viel sind?

Lebenslänglich, im wahrsten Sinne des Wortes gibt es für mich da nur. Aber ich sehe schon, das gefällt dir auch nicht.

Der ganze Fall erscheint mir ohnehin recht merkwürdig, weshalb ich auch etwas auf den allgemeinen Tenor dieses Threads achte.

Was soll ich auch großartig zu dem ominösen Leiden sagen?

Niemand und nichts kann ihm helfen, Moment, aber in Holland gäbe es was, da darf er nicht hin, in Belgien gibt es offenbar nichts, er selbst jammert über unmenschliche Haftbedingungen....

@vincent
Sehe ich anders. Ist sein Wunsch gewesen und er sieht sich ja selber nicht mehr als therapierbar und sozial verträglich.
Und um so einen ist es mir echt nicht schade drum. Sorry

@BungaBunga
Man muss aber auch die Mittel nutzen, die zur Verfügung stehen. Heißt konkret:

Außerdem muss er bzw. sie sich in einer medizinisch ausweglosen Situation befinden, in der ein anhaltendes, unerträgliches physisches oder psychisches Leid besteht, das durch einen Unfall oder eine schwere und unheilbare Krankheit verursacht ist und nicht gelindert werden kann.

http://www.drze.de/im-blickpunkt/sterbehilfe/module/belgien-loi-relatif-a-leuthanasie (Archiv-Version vom 28.11.2014)

Was für eine Konsequenz hätte das sonst? Jedem depressivem Patienten, der suizidale Gedanken und die Motivation hat, Sterbehilfe leisten?!

Die Wunsch nach der Sterbehilfe ist einfach zu eng mit der psychischen Störung verknüpft, wenn nicht die alleinige Ursache. Daher ist selbst der Punkt "seinen Wunsch freiwillig" zu äußern sehr kritisch zu betrachten. Wie kann man das feststellen, wenn man nicht mal in der Lage war, ihm eine vernünftige Therapie anzubieten.

Einerseits hat das dann den Charakter der Tötung durch den Staat aufgrund eigenem Versagen, andererseits würde man ihn womöglich doppelt bestrafen, indem man ihm den Wunsch ablehnt.

Schon ne schwierige Kiste..

@insideman

insideman schrieb:Lebenslänglich, im wahrsten Sinne des Wortes gibt es für mich da nur.

Also...

Option 1) - Lebenslänglich Gefängnis. Er stirbt irgendwann an Altersschwäche.

Option 2) - Lebenslänglich Gefängnis, er beantragt aktive Sterbehilfe, stirbt viel früher als das sonst normal der Fall gewesen wäre.




Was ist nun das Problem bei Option 2)?

@Thawra
das er das WILL, denn man hat eben einem Straftäter nicht auch noch einen Wunsch/den Willen zu erfüllen. Man fühlt sich eben besser, wenn der Straftäter bis er natürlich stirbt, seine Strafe absitzt. Das nennt sich dann wohl Gerechtigkeit

Tussinelda schrieb:Das nennt sich dann wohl Gerechtigkeit

Was absolut ungeheuerlich wäre.. wie kann man nur.

@vincent
ja, wie kann man nur, wenn es einem offensichtlich scheissegal ist, dass es nicht "gerecht" ist, wenn man weder im regulären Strafvollzug noch ohne Behandlung sein sollte, wie im Urteil ja eigentlich vorgesehen
.....und trotzdem schon 30 Jahre einsitzt....da kann man ja wohl erwarten, dass der "Gerechtigkeit" weiterhin Genüge getan wird und man einfach wartet, bis man sowieso stirbt. So kooperativ sollte ein Straftäter dann schon sein. Scheiss auf die Rechte, die man auch als Straftäter hat. Die hat man ja verwirkt, sonst wäre man ja schliesslich nicht im Knast. Also bitte, Mund halten, keine Rechte einfordern, auch sonst bitte keinerlei Ansprüche, auch wenn es die Menschenrechte sind oder aber die Gesetze es einem zugestehen. Still leiden, sonst bringt die ganze Strafe ja nix.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb: denn man hat eben einem Straftäter nicht auch noch einen Wunsch/den Willen zu erfüllen.

Ich dachte, des Straftäters Wünsche würden nichts zur Sache tun?

@Thawra
Du siehst doch, wenn es die Todesstrafe gäbe und der Straftäter würde die Todesstrafe wollen, dann wäre das auch nicht ok, denn die Strafe verliert ja dann an Charakter........verstehe wer will

@Tussinelda
Fahr mal einen Gang runter, schalte dein Gehirn ein, solltest mal vielleicht auch meine Beiträge auf den letzten beiden Seiten überfliegen UND dann den Kontext
Beitrag von Thawra (Seite 24)

betrachtend es noch einmal versuchen. Bitte nicht wieder einfach in die Tasten hauen! Danke!
Spoiler

@Tussinelda

Du musst jetzt nicht wieder hinter dem Rücken ohne Ätten schreiben, wie im OP Thread.

Ich bin da, wenn dir meine Meinung nicht gefällt, red mit mir drüber.