Wohlstandsgesellschaft - Geht es uns zu gut?

Reliable schrieb:Habe auch einen Kollegen, seit er eine Freundin hat, sehe ich ihn sehr selten. Habe mich dann in drei Monaten zwei mal mit ihm getroffen und es lief so ähnlich ab. Ich bin dann beim zweiten Treffen gegangen, war mir zu blöd.

Hut ab.
Ich bin dafür zu nachsichtig.

Was ihr wichtiger ist, weiß ich. Ihre Freunde, die sie in ihrer Heimatstadt hat. Da kann ich, als ihre einzige Freundin von woanders, nicht mithalten.
Die paar Mal wo wir uns sehen, soll sie ruhig so machen. Im Großen und Ganzen ist es mir egal.
Wenn ich eine Freundin hätte, die ich öfter sähe, und die das auch immer so machen würde, würde ich es ihr natürlich sagen, dass mich das stört.

@Aether

Aether schrieb: Nach Russland, besser Sibirien ziehen, da ist es noch so. Und vor allem so viele Kinder auf den Straßen. Toll.

Ich hoffe, Du fährst bald, bleibst da und berichtest uns von dort. Vor allem von den Kindern, die dich so begeistern. ;)

Hey, du Bettler da auf der Strasse! Dir geht's zu gut!
Hey, du Arbeitsloser im Jobcenter! Dir geht's zu gut!
Hey, du Billigarbeiter im Schlachthof! Dir geht's zu gut!
Hey, du Obdachloser unter der Brücke! Dir geht's zu gut!

Hey, Threadersteller! Dir geht's wohl zu gut - würden diese antworten.

Das Leben war früher viel härter. Es gab zwar Kinderreichtum, aber oft sind die Kleinen auch nach der Geburt gestorben. Hygiene war auch mangelhaft und gläubiger oder zumindest religiöser als heute waren die Leute auch. Von harter Arbeitsbedingungen ganz zu schweigen.

Wenn ich daran denke, wie uns die Oma mal erzählt hat, dass ihre Eltern bei jedem Gewitter gezittert und gebetet haben, das Bauernhaus und die Ställe sollen bitteschön von den Blitzen verschont bleiben, denke ich, dass sie dafür dankbar waren, wenn die befürchtete Katastrophe nicht eintrat.

Ich glaube die Leute damals waren froh, wenn sie den Tag (über)lebt haben. Wäre mir wahrscheinlich nicht gelungen.

Der Wohlstand im Kapitalismus ist immer mit alles durchdringenden Rationalisierungsprozessen verbunden. Alles wird verdinglicht und Warenförmig, auch menschliche Beziehungen verkommen zu Tauschverhältnissen.

paranomal schrieb: auch menschliche Beziehungen verkommen zu Tauschverhältnissen.

Waren sie das nicht schon immer? Früher oder später will man doch etwas zurück, und ich glaube nicht dass das jemals anders war.

ja früher war alles besser sogar die zukunft.

brot und spiele, was will man denn mehr? bücher? gibts auch.

@gerhard86
Das denken von sozialem in ökonomischen Maßstäben ist ein Phänomen des Nachindustriellen Zeitalters. Der Mensch wird nicht mehr in seiner Gesamtheit wahrgenommen, sondern als Träger bestimmter Merkmale und wird dadurch beliebig.