Rauer Umgangston in der Küche

ich habe in der küche einer bekannteren Raststätte hier in NRW gearbeitet.
es ist schon mehr als 15 jahre her.
es war lediglich ein Ferienjob, ca. 6 Wochen lang. hatte die Befürchtung dort schlecht behandelt zu werden, da Neuling und auch jemand der sowieso geht.
war jedoch genau Gegenteil der fall. die arbeit war sehr hart, alles musste sehr schnell gehen, aber die leute (inkl. mir) hatten ihren spaß, die Bezahlung war ganz ok und der umgang miteinander inkl. vorgesetzten angenehm.

Ich hab das mal als Kunde miterlebt. Behördenkantine einer Großstadtverwaltung. Dort brüllte nur einer, und das war der Chef. Und er brüllte laut und gerne. Als einmal ein Ausbildender neu eingestellt war, lief er zur Höchstform auf...
Das ständige Gebrüll im Hintergrund war mir so unangenehm, dass ich da nicht mehr hingegangen bin.
Solche Egomanen, die glauben sich alles erlauben zu können auf Kosten der Nerven und der Würde ihrer Mitmenschen brauchen von mir nicht noch finanziell gesponsert zu werden.

@Lupo1954
Finde ich super, dass du das nicht mehr weiter unterstützen wolltest. Ich hätte mich da sicher auch nicht wirklich wohl gefühlt als Kunde.

@Lupo1954 Au Backe... das ist natürlich sehr mies. Ich sagte ja, der Rauhe Umgangston ist eigentlich normal, aber was solche SChleifer angeht. Aber in Kantinen oder Mensas sind die gerne, weil aus strengen aber guten Häusern, fliegen die in der Regel schnell raus.

Ich hatte in der Uni Mensa in Dahlem Glück, der Küchenchef war klasse und der Einzige unter allen Ausbildungschefs, die ich hatte, der meine Reale Notlage erkannte und mir Abends, wenn meine Schicht vorbei war, was zuessen für zuhause mitgab.

Leider hatte ich da noch nicht das Glück, aus dem Rollenden Küchensystem auszubrechen.
Der hätte mich gerne fest als Lehrling übernommen.

Also ich kenne Restaurantküchen schon seit langer Zeit. Allerdings ausschließlich von kleinen Familienbetrieben. Der kleine private Restaurantbesitzer aus Süd- und Osteuropa, der einfach nur überleben möchte.
Da ist man in der Regel ruhig und gelassen, wenn nicht viel los ist. Kommen aber mehr und mehr Gäste bzw. hat eine große Gruppe gerade bestellt, geht es dann los. Da erkennt man die Leute nicht mehr wieder. Besonders die "hohen Tiere" der Küche. Man ist unter Zeitdruck und alles muss perfekt passen. Die Gäste draußen dürfen es aber auch nicht merken.
Keine Zeit für Scherze, Hilfe oder sonstwas. Jeder muss funktionieren und Hochleistung erbringen.

Und es gibt immer, wirklich IMMER bei so großen Gruppen irgendeinen nervenden Gast, der falsch bestellt hat, kein Essen bekommen hat und ein Teller aber übrig blieb, noch einen Salat wollte, die Beilage nicht bestellt hat....... Kann darüber ein Buch schreiben.
Nichts gegen die Gäste. Die zahlen ja schließlich dafür. Aber es gibt echt so Spezialfälle, bei denen man sich fragt, wie sie denn überhaupt die ganzen Jahre bisher überstanden haben, ohne sich selbst zu töten.

Sind aber dann alle mit Essen versorgt, spürt man, wie jeder erleichtert ist. Ein kurzer Moment der Ruhe und dann wird erstmal alles ordentlich aufgeräumt. Ist das fertig, kommen schon die ersten Teller zurück und das Spülen beginnt.

Die Küche ist so ein Ort für sich.