@Ford Naja, in den 50ern war die Frau in der Regel finanziell noch stark vom Mann und Ernährer der Familie abhängig. Das dürfte ein Grund gewesen sein, der gegen eine Heirat gesprochen hat, selbst wenn man unglücklich war. Dem Mann hingegen dürfte an seinem guten Ruf gelegen haben, selbst wenn er zwischenzeitlich lieber eine andere geheiratet hätte.
Ich habe letztens auch mal gelesen, dass die Fälle, in denen ans Licht kam, dass die treusorgende Ehefrau ihren Mann mit Gift um die Ecke gebracht hat, um wieder frei zu sein, in den letzten hundert Jahren bedeutend zurückgegangen sind. demnach darf sich gerade der Mann wohl glücklich schätzen, dass Scheidungen heutzutage nicht mehr verpönt sind. Besser geschieden als tot, würde ich sagen.
;)Und, um noch eine Anekdote aus der eigenen Familie einzustreuen: Mein Opa mütterlicherseits war noch mit einer anderen Frau verheiratet, als er meine Oma geschwängert hat. Heute wohl ein Grund für eine Scheidung. Damals nicht. Seine Frau wollte lieber mit einem offensichtlich untreuen Mann zusammenleben, als finanziell ohne Sicherheiten dazustehen. Vor allem auch wegen der zwei Kinder, die sie zusammen hatten. Erst als meine Oma erneut von meinem Opa schwanger wurde, begann sie langsam nachzudenken. Es dauerte aber selbst dann noch eine Weile, bis sie die Scheidung beantragte. mein Opa wollte das schon längst, aber es müssen ja immer beide Seiten zustimmen, zumindest damals.
Meine Eltern hingegen haben nur geheiratet, weil ich auf dem Weg war. Meine Großmutter väterlicherseits hat da wohl immensen Druck gemacht. Aber hey, die Ehe wurde nie geschieden. Meine Mutter ist jetzt glückliche Witwe, nachdem sie 20 Jahre durch die Ehehölle gegangen ist. Aber wenn sie sich vorher hätte scheiden lassen, dann hätte ja das ganze Dorf geredet.