Über Menschen urteilen

Ich verurteile recht schnell, wenn es um Aussagen und Meinungen geht. Aussehen, Kleidung, Hautfarbe (echt jetzt? noch immer?) spielen da keine Rolle. Echte Vorurteile habe ich gegenüber ALLEN extrem religiösen Menschen, da ich in Religionen nur Mittel zur Unterdrückung und Ausreden für Bildungsmängel sehe.

ABER: So schnell wie ich jemanden in meine imaginäre Schublade packe hole ich ihn auch wieder raus. Wenn man sich bewusst ist dass man Vorurteile hat, dass die Persönlichkeit oft eine Reaktion des Hirns aus Erfahrungswerten ist, dann findet man auch immer wieder den Schalter das ganze auf Null zu stellen.

hey @Brumsle, ich find deine Haltung zu Vorurteilen echt gut.
bist du schonmal in Schwierigkeiten wegen ebendieser Einstellung gekommen? wenn ja, wie leicht konntest du damit umgehen?

Ne, Schwierigkeiten hatte ich bisher noch nicht damit...meistens behalte ich Vorurteile auch eine ganze Zeit lang für mich, weil ich eben weiß dass es ein Vorurteil ist, und ich gebe jedem die Chance mich zu überraschen.

Wenn ich deswegen mal Stress hatte dann im Chat/Teamspeak/Foren, weil man schnell was tippt oder ins Mikro sagt was man sonst nicht würde. Aber auch da hat sich bisher so gut wie immer alles wieder eingeränkt.

@dennenboom



Indianische Redensart

"Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist"

Sich ein Urteil über andere bilden ist nichts verkehrtes.
Nur sollte man überlegen ob man seine Meinung auch immer gleich kunt tun sollte.
Manchmal ist es angebrachter einfach mal hinter dem Berg zu halten.
Zu allem eine Meinung haben ist schon wichtig in meinen Augen - aber das bezieht sich ja nur auf einen selbst. Anderen die Meinung aufzwängen ist eine schwache Leistung

Ich denke jeder urteilt etwas über Menschen. Sei es den dicken Jungen, den man für gefräßig einstuft weil er in seine Milchschnitte beißt oder um die junge Mutter, die mit zerwuschelten Haaren ihren Jungen in den Kindergarten bringt.

Vorschnell zu urteilen finde ich nicht verkehrt. Es hilft uns Menschen einzuschätzen. Jedoch sollten wir unser Urteil nicht zu vorschnell festlegen und ganz bestimmt nicht einfach verbreiten. Heutzutage wird jedes noch so kleine Gerüchte als gehaltvoll genommen und das bringt nur unnützen Beef.

41026061 schrieb:Und dass er es dann schwer hat deine Gunst zu gewinnen, heißt ja auch nicht, dass es unmöglich ist.

Es ist schon einmal borniert, anzunehmen, dass irgend jemand "meine Gunst" gewinnen will.
Man sollte NIE davon ausgehen, dass man SO wichtig ist! Man könnte enttäuscht werden.

Streuselchen schrieb:Sich ein Urteil über andere bilden ist nichts verkehrtes.

Wieso sollte man sich über alle und jeden ein Urteil bilden? Das wird doch erst wichtig,
wenn ein Kontakt zustande kommt. Und selbst dann ist mit äußerster Vorsicht zu Werke
zu gehen. Wie oft hat man sich schon in Menschen getäuscht, wenn man sie näher
kennengelernt hat!

Ein Mensch urteilt über einen Mitmenschen - hat sowas von "Sich-als-Richter-aufschwingen".
Und ist vollkommen überflüssig, wenn es sich um meinen Sitznachbarn in der U-Bahn,
um den Nachbarn am Ende der Straße, um die Kassiererin im Supermarkt oder irgendein
Gesicht in der Menge handelt.

Aber vielen scheint das Spaß zu machen und man erhebt es zum Hobby -
toll, wenn man keine andere Zerstreuung hat.

41026061 schrieb:Meine persönliche Meinung ist, dass man erst richtig urteilen kann, wenn man den Menschen kennt & selbst dann kann man sich noch täuschen.

man lernt einen menschen nie richtig kennen ...

mal_schauen schrieb:man lernt einen menschen nie richtig kennen ...

Richtig, wie soll man das auch können wenn man sich selbst nicht einmal komplett kennt, wie es bei recht vielen Menschen der Fall ist? Auch ich bin mir noch nicht zu 100 % darüber bewusst, wer ich bin.

Reliable schrieb:Auch ich bin mir noch nicht zu 100 % darüber bewusst, wer ich bin.

... mir geht es genauso.
ich weiß auch nicht wirklich, wer oder was ich bin ...

aber um topic zu bleiben ...
würde ich mir nie erlauben
über einen menschen zu urteilen ...
jeder hat seine geschichte
und wird zu das,
was sie aus ihm gemacht hat ...
und das!!
sollte man in sein urteil miteinbeziehen ...

@mal_schauen

Richtig, auch der heruntergekommenste Obdachlose kann ein super intelligenter Mensch sein, der aus dem System ausgestiegen ist, weil es ihm gereicht hat und das Leben durch Alkohol oder andere Drogen irgendwie erträglicher machen möchte.

Ein schöner indianischer Spruch besagt: "Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht mindestens zehn Meilen in seinen Mokassins gelaufen bist"

Reliable schrieb:Richtig, auch der heruntergekommenste Obdachlose kann ein super intelligenter Mensch sein, der aus dem System ausgestiegen ist, weil es ihm gereicht hat und das Leben durch Alkohol oder andere Drogen irgendwie erträglicher machen möchte.

das stimmt ...
aber ob das der richtige weg ist
sei dahingestellt ...

manchmal begegnen diese einfach nur
den falschen menschen,
die sie zu solch einem entschluss treibt.

deinen spruch finde ich toll ...

Die meisten Menschen sind mir viel zu egal, als dass ich mir eine ultimative Meinung über sie bilden oder über sie urteilen würde ...

Beurteilen und Verurteilen sind natürlich auch noch mal 2 Dinge ...

ramisha schrieb:Wieso sollte man sich über alle und jeden ein Urteil bilden? Das wird doch erst wichtig,
wenn ein Kontakt zustande kommt. Und selbst dann ist mit äußerster Vorsicht zu Werke
zu gehen. Wie oft hat man sich schon in Menschen getäuscht, wenn man sie näher
kennengelernt hat!

Ein Mensch urteilt über einen Mitmenschen - hat sowas von "Sich-als-Richter-aufschwingen".
Und ist vollkommen überflüssig, wenn es sich um meinen Sitznachbarn in der U-Bahn,
um den Nachbarn am Ende der Straße, um die Kassiererin im Supermarkt oder irgendein
Gesicht in der Menge handelt. 

Aber vielen scheint das Spaß zu machen und man erhebt es zum Hobby -
toll, wenn man keine andere Zerstreuung hat.

Weiss nicht warum du nun so künstlich an die Decke gehst.
Ich kann mir schonmal ein Urteil bilden und demnach entscheiden ob ich überhaupt Kontakt aufnehmen möchte. Und ja, man kan immer enttäuscht werden.
Das kann man aber auch wenn man den Menschen schon Jahre kannte.

Ich sagte eben das man mit seiner Meinung ja erstmal hinter'm Berg halten sollte.
Was in meinem Kopf vorgeht - ist aber immernoch meine Sache

Streuselchen schrieb:Ich sagte eben das man mit seiner Meinung ja erstmal hinter'm Berg halten sollte.

DAS ist ja nun schon wieder eine andere Baustelle!
Das bedeutet, dass du dein unmaßgebliches Urteil ja noch nicht mal für dich behältst,
sondern es auch noch anderen mitteilst. Aber du hast Recht; es

Streuselchen schrieb:... ist aber immernoch meine Sache

@ramisha

Bist du des lesens mächtig?

Hinter dem Berg halten bedeutet "nichts sagen"

@dennenboom

dennenboom schrieb:Momentan denke ich dass es ideal für mich ist, zu Denken, dass ich Menschen durch ihre Meinung von anderen Menschen und der Welt allgemein beurteilen kann.

Es kommt nicht darauf an welche Meinung andere Menschen vertreten sondern wie sie dir begegnen,
und wie du ihnen begegnest.
Jemand der eigentlich meiner Meinung ist aber meint mich ständig ankacken zu müssen , ist ne Pfeife.
Urteil gefällt ..#

Jemand der nicht meiner Meinung ist , aber mit dem ich vernünftig reden kann ist ein wertvoller Mensch für mich , da steckt Potenzial drin. Man lernt ja nie aus .

@kaffeejunkie
Ich kann lesen und lese "erst mal" - was bedeutet, dass du dich früher oder
später äußern wirst! Aber das ist mir sowas von egal, es war auch keine Kritik -
es war eine Feststellung und wie du schon sagtest: Deine Sache!

@ramisha

Ja selbstverständlich eröffnet man irgendwann mal bei näherem Kontakt eine Gesprächsrunde darüber was man am anderen zB. mag.
"finde sympathisch an dir etc" und genauso sage ich Menschen wenn ich sie nicht mag.
Verstehe deinen Einwand daran nicht.

Ich sehe das so:
Urteilen über Menschen ist etwas Unnötiges aber für viele Überlebenswichtiges. Ich habe keine feststehende Meinung über einen Menschen, weil ich weiß dass die Persönlichkeit sich jeden Moment neu zusammensetzt und im dem Sinne nur eine Anhäufung von Programmen ist, es dort nichts gibt das einer Beurteilung verdient hätte, weil alles ständiger Veränderung unterliegt und bestimmte Grunde hat. Man ist flexibler wenn man nicht auf einen Eindruck verlässt.