,,Gut und Billig¨?
27.06.2014 um 10:54
Puh, schwieriges aber sehr gutes Thema, da fallen mir spontan wirklich ein paar Dinge zu ein:
Erstes Beispiel Greenpeace.
Diese Organisation scheint offenbar wirklich das Geld "vor Ort" zu investieren, denn von denen finden weltweit regelmäßig Aktionen statt, auch wenn sie sich oftmals selber am Rande der Legalität bewegen. ZB in dem sie mit ihren eigenen Schiffen irgendwelche Öl-Tanker oder Wahlfangschiffe verfolgen, eskortieren, boykottieren etc pp..
Auch ist deren Anhängerschaft weltweit sehr gut organisiert UND sie verzichten größtenteils auf "Tränendrüsen-Werbung"..
Über viele Jahre hinweg haben sie tatsächlich dazu beigetragen, das manche Länder zb Gesetze angepasst haben, was den Umwelt- und Tierschutz angeht..
Nächstes Beispiel WWF.
Hier wird es schon etwas "intransparenter". Denn trotz hoher Mitgliedschaften und dadurch sicher hohen "Einnahmen" erfährt man hier schon deutlich weniger, wo die Gelder eingesetzt werden.
Diese Organisation macht schon deutlich mehr Werbung in den Medien, und wer sich mit den Kosten eines Werbespots auskennt, der weiss, was eine "Sende-Minute" kostet.
Weiteres Beispiel, Plan International.
Im Rahmen eines Schulprojektes, hat meine damalige Klasse eine sogenannte Patenschaft für ein Kind in Paraguay übernommen. Der Junge war zu beginn der Patenschaft 9 Jahre alt. Und zwar in der Zeit von 1995 bis 1999. "Verwaltet" wurde das Projekt von meinen Eltern, die die Patenschaft auch nach unserem Schulabschluss ´99 noch bis 2004 fortführten.
Insgesammt lief die Patenschaft also von `95 bis 2004. Also rund 9 Jahre. Wir beendeten das also, als der südamerikanische Junge 18 Jahre alt wurde.
Was ich soweit bezüglich der Kosten weiss ist, das wir bei monatlich rund 10 euro, also 120 im Jahr, auf eine Gesammt-Spende-Summe von etwas über 1000 euro kamen.
Im Jahre 2006 war es uns erstmals möglich, (nach mehreren gescheiterten Versuchen) telefonischen Kontackt zu dem inzwischen Erwachsenen Mann zu bekommen.
Zugegeben der Kontackt ansich war etwas schwierig denn er konnte kein englisch, sondern nur Spanisch, beim Telefonat hatten meine Eltern eine befreundete Spanierin eingeladen, die dann das eigentliche Gespräch führte und für uns übersetzte..
Ja, in Paraguay wird spanisch gesprochen, anders zb Brasilien, da wäre es portugiesisch. egal..
Wir fragten also dann auch, in welcher Form er dann "Hilfe" durch die Patenschaft bekommen hätte..
Er selber, bzw seine Familie hat nie direkt Geld bekommen, es wurden aber vereinzelt Medikamente bezahlt, sowie zb Schulsachen wie Bücher, Hefte zum schreiben, eine Hand voll Stifte und diverser anderer Kleinkram. Und auch Kleidung wurde ab und an mal besorgt.. Zugegeben, die Familie ist/war wirklich sehr arm, und aus eigenen Mitteln hätten sie das nie selber aufbringen. können..
Das größte dabei zu nennende Projekt war jedoch, dass das Schulgebäude sowohl ans Stromnetz als auch an eine Wasser-Versorgung mittels Grundwasserpumpe (Brunnen) angebunden wurde.
Nun sollte man aber wissen das Plan International, so ziehmlich das ganze Dorf unter seine Fittiche hatte, und es sicher viele weitere Patenschaften dort gab.
Vom gefühlten Verhältnis, sind von UNSEREN 1000 euro trotzdem viel zu wenig dort angekommen..
Wir haben mal grob geschätzt, mit dem was wir an Erfahrung haben, sind dort von uns nur 300 bis 400 angekommen...
Das übrige Geld dürfte beim Organisations-Chef im Tank der S-Klasse gelandet sein..
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Zu den Aktuellen Werbungen:
Manche Werbungen finde ich wirklich schon sehr extrem, und schalte sogar zt bewusst um.
Welche Werbung ich richtig ekelhaft finde ist das mit diesem Mädchen "Fidursi" oder wie die heissen soll.
Hier wird so massiv auf die Tränendrüse gedrückt, das es kaum noch auszuhalten ist. Äusserst provokativ und penetrant diese Werbung. Schlimm.
Von der Organisation selbst erfährt man leider nicht so viel, welche Projekte werden gemacht, wieviel Geld kommt an.. usw usf..
INSGESAMMT IST MEIN FAZIT :
Es ist durchaus sehr schön, dass es Hilfsorganisationen gibt, und sicher sind die meissten auch insofern sinnvoll, das sie, zumindest etwas machen können.
Aber sicher werden mit den Spenden auch viele Schindluder getrieben, und so manche Organisations-Vorstände können dadurch ein sehr komfortables Leben führen..