@Wraithrider Tja, that's life. Wir leben eben nicht in einem Schlaraffenland, in welchem man nur rumliegen muss und alles von selbst geschieht.
Überhaupt - könnte man sowas als ,, Leben" bezeichnen?
Wer ,, mehr" von etwas will, muss dafür normalerweise auch mehr tun.
Ich glaube, eines der größten Probleme der modernen, industriellen Gesellschaft ist es, nicht mehr genießen zu können, was man hat und damit zufrieden zu sein.
Sondern es ist ,, nie genug":
Es müssen schicke Markenklamotten her, Parties, geile Autos, großes Haus, Unterhaltungselektronik... das alles geht nur mit immer mehr und mehr Geld.
Ja Geld zu haben ist für viele schon direkt der einzige Lebensinhalt geworden, Das geht nur mit immer mehr Arbeit, mehr Konkurrenz, mehr Hetze einher.
Und je weniger materiellen Besitz die Leute haben, desto ärmer kommen sie sich vor, desto unzufriedener und gehetzter sind sie - paradoxerweise ist es bei materiell reicheren Menschen oft genauso, auch diese sind gehetzt und gestresst, wollen immer mehr und mehr Geld haben, um ihren Lebensstandard zu halten oder zu erhöhen. Aber genießen? Das möchte ich stark bezweifeln.
Wie kann es Genuss sein, ohne Maß und Ziel nach immer mehr mat. Reichtum zu streben?
Weder die materiell reicheren, noch die mat. ärmeren Menschen sind oftmals in der Lage, ihr Leben zu genießen.
Aus den gleichen Gründen: Sie definieren sich fast ausschließlich über Konsum und materiellen Reichtum, über ,, viel Geld haben" und viel Besitz.
Das wird zum Selbstzweck, nicht mehr zum Genuss. Oft hat man zahllose Besitztümer, die man eigentlich nie benutzt, an denen keine besonderen Erinnerungen hängen und die man sehr wahrscheinlich auch nie brauchen wird. Trotzdem entledigt man sich ihrer nicht, sondern strebt sogar ständig danach, immer mehr Besitztümer zu erlangen.
Bei all diesem Streben, diesem in der Gesellschaft offenbar von selbst gewachsenem und stillschweigenden Konsenz, sich nur über Besitz und materiellen Reichtum zu definieren und über Konsum wird unsere Gesellschaft aber menschlich und sozial und geistig immer ärmer und kälter.
Erstaunlicherweise wird im gleichen Atemzug die ,, Leistungshetze" beklagt, wie Menschen komisch bis neidisch angeschaut werden, die sich diesem Modell verweigern.
Die sagen:,,Es ist nicht mein Lebensinhalt, materiell reich zu werden und tausende Besitztümer anzuhäufen, die ich eigentlich nicht brauche, nur, um sie zu besitzen oder damit Besucher und Beobachter sehen können, was für ein toller Hecht ich bin."
Warum ist das so?
Weil man sich einerseits gegen den gesellschaftlichen Konsens stellt, was die Menschen im Prinzip hassen, da es die Stabilität und Sicherheit der Verhältnisse gefährden kann (Revolutionäre und Querschläger sind nur cool und beliebt in Filmen, extremeren, religiösen und politischen Kreisen oder weit weg) und andererseits, weil man etwas tut, was viele gerne selbst tun würden, aber wofür sie zu ängstlich oder träge sind oder es aus sonst einem Grund nicht tun.
So sein muss das nicht, die Verhältnisse bleiben nur in dieser Form, solange die Menschen DENKEN, es müsse so sein mit Konsum, materiellem Reichtum, Hetze auf der Arbeit...
Es liegt an den Menschen, wie sich die Gesellschaft entwickeln wird.
Empfehlenswert wäre meiner Meinung nach, einen Standpunkt der Zufriedenheit zu entwickeln und von diesem auszugehen.
Denn dann steht man nicht mehr unter dem dauernden Druck, immer mehr leisten und besitzen zu müssen und immer mehr Geld zu brauchen, sondern jeder zusätzliche Gewinn ist einfach etwas, worüber man sich freuen kann. Und diese Freude ist dann ein tatsächlicher Genuss, denn man
hat ja schon, was man braucht und gewinnt dann nur noch.
Man sollte sich fragen: Was will ICH denn WIRKLICH? Was ist MIR wirklich wichtig, was macht mich glücklich, was muss und will und kann ich dafür tun?