@kleinundgrün Man könnte Hinrichtungen auch einfach ganz bleiben lassen.
Meine Meinung.
Die Todesstrafe hat nur einen einzigen Nutzen und Grund: Rache.
Gesellschaften, die sich ,,Rechtsstaat¨nennen und ,,zivilisiert¨, ist meiner persönlichen Meinung nach eine Hinrichtung aus Rache unwürdig.
Die USA sind ohnehin schon immer ein zweischneidiges Schwert gewesen, was Moral und Menschenrechte angeht. Allein schon aus der Tatsache heraus, dass die einzelnen Staaten eine Menge eigene Macht haben, was Gesetzgebung angeht. Darf man in manchen Staaten mit der Pistole sichtbar im Gürtel einkaufen gehen, ist es in anderen verboten, Schusswaffen mitzuführen.
Und auch die Todesstrafe ist nur noch bei einer Minderheit von US-Staaten in Betrieb.
Ein besonderes Problem der amerikanischen Gesellschaft, zumindest Teilen, ist ein weit verbreitetes ,,law and order¨-Denken, gepaart mit rigoroser Leistungsgesellschaft.
Kurz gesagt:,,Mach keine Scheiße! Egal, unter welchen Umständen!¨
Und wer es doch tut, muss möglichst hart bestraft werden, damit er es nicht wieder tut.
Plain and simple.
Leider widerspricht es jeglichen, modernen Erkenntnissen über Kriminalität und Wirkungen von Strafen sowie Prävention.
Harte Strafen verhindern keine Verbrechen, der Abschreckungseffekt wirkt sich kaum aus.
Denn es gibt immer stärkere Gründe für den Kriminellen, kriminell zu werden.
Gute und schlechte Gründe, aber auf jeden Fall Gründe, die oftmals stärker sind, als die Angst vor Strafe.
Bei Wiederholungstätern kommt ab einem bestimmten Punkt noch hinzu, dass sie ohnehin nichts mehr zu verlieren haben, denn ihre Chancen sind, je nach Staat und persönlichen Umständen, verdammt gering, wieder legal Fuß zu fassen.
Die meisten, amerikanischen Justizvollzugssysteme sind rigoros auf Strafe ausgelegt.
Der berühmte ,,härteste Sherriff der USA¨, Joe Arpaio, hat es mal so formuliert:,,Ich will, dass es den Gefangenen hier so mies, wie möglich geht! Dir gefällt es hier nicht?
Schön, dann komm nicht wieder!¨
Arpaio gehört nebenbei bemerkt meiner Meinung nach selbst in den Knast für die Art und Weise seines Strafvollzugs.
Resozialisierung kommt nur sehr marginal vor, wenn überhaupt.
Wahrscheinlicher ist es eher, dass man in den Knast kommt, seine Strafe absitzt und dann wieder rauskommt. Das war`s.
Was macht also der Drogendealer Dave Johnson, der mit 18 für drei Jahre in den Knast gewandert ist, deshalb keinen Schulabschluss hat und keine Ausbildung, kein Geld und nun noch einen fetten Eintrag im Strafregister?
Kann er noch eine Lehre in einer Bank anfangen? Anwalt werden? in einer wohlsituierten Firma arbeiten?
Wahrscheinlicher ist, dass man ihm einfach die Tür vor der Nase zuhaut.
Die einzige Möglichkeit ist zu oft für diese Leute, das zu machen, was sie können: Drogen verkaufen, Raubüberfälle, Schmuggel...
Bis sie wieder hinter Gittern landen.
Mit Sicherheit kann jeder Gefängniswärter, der etwas länger dabei ist, von Knastkarrieren erzählen, von den Leuten, die immer wieder wegen gleicher oder ähnlicher Straftaten im Knast landen oder wegen immer schlimmerer, bis sie nicht mehr gehen.
Würde man ihnen allerdings eine PERSPEKTIVE abseits der Kriminalität bieten, dann würde das nachweislich immens die Chance erhöhen, dass die Knastkarrieren gar nicht erst Karrieren werden!
Resozialisierung gehört zu den besten Schutzmechanismen vor Kriminalität überhaupt - und hat übrigens nicht im Geringsten etwas mit Weichheit oder gar Belohnungen der Kriminellen zu tun, wie der einfach gestrickte ,,law and order¨-Mensch denkt.
Noch kurz direkt zur Todesstrafe:
-sie macht nicht die Tat ungeschehen
-Opfer, sofern tot, werden nicht zurückgebracht
-jegliche Chance auf Besserung wird den Menschen genommen
-der Abschreckungseffekt ist bedeutungslos bis nicht vorhanden
Todesstrafe dient nur der Rache, einem niederen Instinkt.