Als ich 24 war, hat ein Kind das erste graue Haar bei mir entdeckt. Zuerst war ich erschrocken, aber ich habe deswegen nicht angefangen, mir ständig die Haare zu färben, mache mir auch sonst keine Gedanken darüber. Ich bin jetzt 33 und habe ein paar graue Haare mehr, aber nicht viele, mich stört es nicht. Ich achte auf mich und pflege mich, aber auch nicht mehr, als ich es schon zu Teenagerzeiten gemacht habe. Ich kleide mich größtenteils immer noch so wie früher, ein paar Sachen gehen natürlich nicht mehr, zum Beispiel bauchfrei oder superkurz. Ich werde älter, na und? Wenn ich nach meinen Großeltern und Urgroßeltern geraten bin, erwartet mich ein langes, größtenteils gesundes Leben mit einem friedlichen Tod weit jenseits der 80. (Hoffe ich jedenfalls!) Ich habe keine Lust, die nächsten 50 Jahre etwas zu bekämpfen, was am Ende sowieso gewinnt. Wenn ich Falten bekomme, hoffe ich, dass es Lachfalten sind.
:)Und es ist auch so, wie
@GalleyBeggar schrieb: Ständiges Haare färben wäre mir viel zu stressig. Außerdem sind meine Haare seit meiner ersten Schwangerschaft sehr empfindlich und würden das gar nicht aushalten, also färbe ich nur ab und zu mal, wenn ich Lust auf eine Veränderung habe.
Und was das Älterwerden allgemein angeht: Als ich Mitte 20 war, sagte mein Mann mir, dass ich stramm auf die 30 zugehe, seit ich 31 bin, sagt er mir, dass ich stramm auf die 40 zugehe, also werde ich oft (wenn auch im Spaß) mit dem Thema konfrontiert und so war "DIE 30" irgendwie nicht ganz so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Aber "DIE 40" macht mir auch ein mulmiges Gefühl. Ich erwarte immer, dass ich mich auch älter fühle, aber ich fühle mich irgendwie immer noch wie Mitte 20.
Wenn ich wirklich mal in einem schwachen Moment mit den Zeichen der Zeit hadere und an mir rum mäkele, dann kommt auch wieder mein Mann ins Spiel (er ist 27, also fast 6 Jahre jünger als ich). Er sagt mir dann, dass alles, was sich an mir verändert hat, Zeichen für gemachte Erfahrungen und Erlebnisse sind: Der Bauch ist schlaffer als früher, weil ich 4 Kinder bekommen habe, 3 per Kaiserschnitt. Die Brüste hängen etwas, weil ich viel gestillt habe. Die grauen Haare habe ich wegen dem ganzen Ärger bekommen, den er mir früher gemacht hat, usw... Dann ist das alles halb so wild! Und irgendwie ist es auch schön, älter zu werden. Sicher ist man nicht mehr so knackig wie früher und die Männer schauen einem nicht mehr ganz so oft nach, aber dafür beziehe ich heute mein Selbstbewusstsein auch nicht mehr fast ausschließlich aus meinem Aussehen. Ich habe inzwischen genug erlebt und geleistet, um zu wissen, dass ich nicht nur eine sexy Hülle bin, sondern dass ich auch dann noch ein toller Mensch bin, wenn die Hülle mehr Ähnlichkeit mit einer Schrumpelkartoffel aufweist.
Edit: Wenn mich allerdings Gebrechlichkeit, Krankheit, Alten- und Pflegeheim erwarten, dann ist Altern Scheiße und gehört abgeschafft! Ich gehe hier vom Idealfall aus, wie ihn meine Vorfahren hatten: Über 80, weitgehend gesund und in der Lage, im eigenen Haus/der eigenen Wohnung alles selbst zu machen und irgendwann im Schlaf zu sterben.