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Eine Stunde zu spät.

58 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Anruf Unfall Zu Spät Nicht Erreicht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 16:48
Was kann denn ich dafür, wenn jemand über Schienen läuft, den ich hätte abholen sollen... Natürlich hätt ich (eine zeitlang) ein schlechtes Gewissen, gleichzeitig wär mir klar, dass ich für die Dummheit/Dussligkeit anderer nicht verantwortlich bin. Manchmal fühlt man sich ja schlecht, obwohl man weiß, dass man eigentlich nichts dafür kann.


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 16:57
Bei einer Freundin war es so, dass als sie klein war, ihr Vater gefragt hat ob der Familientag Samstag oder Sonntag stattfinden sollte.
Sie hat daraufhin Sonntag gesagt und so ist ihr Vater mit Freunden Samstag Abends in eine kleine Kneipe gegangen. Dort gab es eine Prügelei und als er dazwischen ging wurde er erstochen.

sie wirft sich bis heute vor, dass sie nicht Samstag gesagt hat :/


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 16:59
@Kuschki
Schade, dass sich deine Freundin seit Jahren das Leben kaputt macht für nichts und wieder nichts.


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 17:05
@hallo-ho
ja das stimmt.
Aber ich glaube ich wäre genau so drauf obwohl ich jetzt als aussenstehende natürlich weiß, dass sie nix dafür kann und es auch zu vermitteln versuche.
Ist halt nochmal schwerer zu verkraften, wenn wirklich eine konkrete Entscheidung von einem gefällt wurde, als wenn es "nur" so passiert weils eben so ist.


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 17:09
Das selbe ist bei mir am Bahnhof auch passiert, ein 21-jähriger wollte zu ner Party und wechselte über die Schienen den Bahnsteig. Hätte er 30 Sekunden mehr Zeit gehabt, hätte er sich hochziehen können.

Selbst im Suff würde ich nie auf die Idee kommen sowas abzuziehen, selbst bei Tramgleisen schau ich nach. Ich hab keine Lust den Darwin-Award zu bekommen.


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 17:34
Als ich ungefähr 10 Jahre alt war, saß ich mit zwei Freundinnen auf dem Mauersims eines Hauses, welches einen kleinen Vorplatz hatte, an dem ein Bürgersteig an einer dicht befahrenen Straße vorbei führte. Auf diesem Bürgersteig fuhr eines unserer etwas jüngeren Nachbarskinder auf seinem Rad entlang. Seine Mutter und der kleine Bruder liefen ein Stück hinter ihm.
Als ich die drei sah, hatte ich plötzlich das dringende Bedürfnis, den Jungen zu uns zu rufen, doch meine Freundinnen hielten mich verwundert davon ab, weil wir nicht mit dem Jungen befreundet waren. Nach kurzem Zögern ließ ich mich von ihnen überreden, ihn in Ruhe zu lassen.
Kaum einen Augenblick später rollte er plötzlich mit seinem Fahrrad auf die Straße und wurde überfahren. Den Schrei seiner zusammenbrechenden Mutter werde ich nie im Leben vergessen.

Seit diesem Erlebnis, was mich eine Weile sehr beschäftigte, bemühe ich mich, meinem Bauchgefühl ein größeres Vertrauen entgegen zu bringen.


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 17:43
@KicherErbse
Oh man das ist ja furchtbar :( Hat es der Junge überlebt? Das mit dem Bauchgefühl hab ich auch oft gehabt, manchmal in den seltsamsten Situationen.
Als ich mit dem Auto auf einer Landstrasse unterwegs war, die uneinsehbare Stellen hat, kam von hinten ein Auto angerast. Ich muß sagen, schneller wie 80km/h fahre ich nicht ^^
Er war hinter mir sehr hysterisch und ist aufgefahren wie verrückt.
Aus einem Bauchgefühl heraus bin ich mehr in die Mitte gefahren, er konnte nicht überholen.
Von vorne kam plötzlich ein anderes Auto angeschossen und ich bin wieder ganz rechts gefahren.
Wäre das Auto hinter mir an mir vorbeigezogen, wäre er mit dem entgegenkommenden Auto zusammgekracht.
Danach hat er dann normal überholt und mir als Dank den Vogel gezeigt.


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 17:56
@Miss_Hippie

Nein, der Junge überlebte das leider nicht.

So ein doppelt dummer Autofahrer. *Kopfschüttel*

Deine Begebenheit erinnert mich an den Schmetterlingseffekt, bei dem sein zunächst belanglos wirkender Flügelschlag langfristig betrachtet der Auslöser für eine gigantische Veränderung wird.
Für den Autofahrer hinter Dir warst Du nichts, als ein nervig schleichendes Hindernis, aber wer weiss, wieviele Leben Du letztendlich durch dieses Verhalten gerettet und damit für noch viel mehr Menschen (die Familien derer, etc.) etwas gutes getan hast, ohne das sie im geringsten etwas davon hätten ahnen können. ( Wikipedia: Schmetterlingseffekt )


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 18:06
@KicherErbse
Als Retter oder sowas sehe ich mich jetzt nicht. Ich bin der Meinung, wenn das Schicksal es vorsieht, dann ist deine Zeit gekommen. Und dagegen tun kann niemand was.


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 18:07
Ich habe meine Mutter zum Zahnarzt gebracht. Nachdem ich sie wieder da war sollte ich zu meinem Vater kommen um bei einer Bank was zu erledigen. Darauf hatte ich aber keine Lust, da die Stadt ziemlich voll war, was Verkehr anging. Auf dem Weg ins traute Heim habe ich ein Reh angefahren. Dies währe nicht geschehen wenn ich zur Bank gegangen wäre. Im Endeffekt war es die richtige Endscheidung, weil mein neuer Wagen weniger Sprit frisst, 3 mal jüngerer ist und bei der Versicherung günstiger ist.

Es war dennoch ein schock für mich das Tier angefahren zu haben.

Zum Bild Artikel kann ich nur sagen das es mehr oder weniger Eigenverschulden war.


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 18:09
@Miss_Hippie

Sehe ich genauso. Ob Du nun diese Rolle bewusst, unbewusst, freiwillig oder einfach durch "Zufall" eingenommen hast, ist im Grunde egal. Es war eben einfach Dein Schicksal, so zu handeln, dass andere davon einen Nutzen hatten und das sogar, obwohl Du selbst von ihnen dafür nur Undank ernten konntest.


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 18:21
wir hatten mal einen schweren Autounfall auf Teneriffa, auf ca 2200 m Höhe…
haben in der Kurve die Leitplanke touchiert und kamen nur Zentimeter vor dem Abgrund zum Stehen.
Im Kopf lief wohl gerade mein Leben vor mir ab… ich dachte, dass war es jetzt und wir stürzen in die Tiefe.
Aber ich war wohl noch nicht dran und sollte hier bei Allmy landen und interessante Menschen treffen ;)

@KillingTime
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Man könnte hier noch weitere Punkte beleuchten, zum Beispiel dass es generell zu spät ist für irgendwas, weil man nicht rechtzeitig in die Puschen gekommen ist.
nein, es ist nie zu spät!

Man muss nur manchmal über seinen Schatten springen…

Mir fällt es auch nicht leicht, aber wenn man es nicht tut, dann bereut man es vielleicht irgendwann


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 19:48
@Miss_Hippie
@Spirit2015

Danke für die lieben Worte, ich hoffe es..


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Eine Stunde zu spät.

08.12.2013 um 20:16
@Spirit2015
Ein interessantes Beispiel für Kausalität und der Ereignisketten. Man kann bestimmtes verhindern indem man in das Geschehen eingreift (ans Telefon geht) oder man kann den Lauf der Dinge sich selbst überlassen. Es gibt Fälle bei dem erst durch das Eingreifen Tragödien entstehen oder eben durch die Enthaltsamkeit aus welchen Gründen auch immer.

Man kann es vorher nie abschätzen wie die Konsequenzen sein werden, der Film Butterfly Effect spielt sehr schön mit diesem Gedanken der sichtbaren Kausalität. Doch Menschen sind für sich selbst verantwortlich und wenn jemand so leichtsinnig ist, muss der Mensch der vielleicht die Erwartungshaltung hatte abgeholt zu werden die Konsequenzen selbst zu tragen. Schließlich wäre es auch möglich gewesen das man verhindert war und das Klingeln des Telefons einfach verpasst hat. Nur ich in meinem Fall würde immer ans Telefon gehen wenn es klingelt, selbst wenn ich eine unangenehme Situation erwarten würde. Schuldgefühle hätte ich nur dann wenn ich durch eine Lüge eine Ausrede für das Nichtabnehmen des Telefons erfinde um mich damit selbst zu betrügen. Am Ende hätte ich aber nicht die Schuldgefühle für ihn, er hätte auch einen anderen Weg nehmen können. Nachts und angetrunken solch einen Weg zu wählen ist schon leichtsinnig aber in dem Zustand sicherlich nicht im klaren darüber was für einen Leichtsinn man da begeht.

Ich selbst hatte schon einige Situationen im Leben bei den nur kleine Entscheidungen ein völlig anderes Leben gestaltet hätten, auch da gab es Zeitpunkte die man entweder verpasst oder genau getroffen hat um sich selbst oder anderen glücklich oder unglücklich zu machen, manches bereut man, für manches ist man dankbar. Man reift an den Konsequenzen seiner Entscheidungen.

Manchmal entscheiden Tage, Stunden, Minuten oder gar Sekunden über den weiteren Verlauf des ganzes Lebens, sei es das eigene oder das eines anderen Menschen. Meist ist man sich erst nach seinen richtigen oder falschen Entscheidungen und seiner Konsequenzen bewusst, man spürt diese auf befriedigende oder schmerzhafte Weise.


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Eine Stunde zu spät.

12.12.2013 um 18:11
@Nuffnuff
Zitat von NuffnuffNuffnuff schrieb am 08.12.2013:Man muss nur manchmal über seinen Schatten springen…
Ja, in den nächsten Schatten. ;)
Zitat von NuffnuffNuffnuff schrieb am 08.12.2013:wenn man es nicht tut, dann bereut man es vielleicht irgendwann
Ja, spätestens auf dem Sterbebett bereut jeder.


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Eine Stunde zu spät.

12.12.2013 um 20:52
Zitat von Spirit2015Spirit2015 schrieb am 08.12.2013:Manchmal ist 1 Stunde oder gar nur 5 Minuten zu spät, nicht das schlechteste.
Meine Eltern sind einer Katastrophe entgangen:
1984 reisten meine Eltern einen Monat lang durch Indien, kreuz und quer mit der Bahn. In der Nacht zum 3. Dezember fuhren sie von Delhi nach Süden, eine der wenigen Stationen des Express-Nachtzuges sollte Bhopal sein, ein Umsteigebahnhof in Zentralindien. Sie freuten sich auf den Halt und die Händler, die mit Essen und Tee durch die Waggons gehen.
Aber als der Bahnhof schon angesagt worden war, verlangsamte der Zug die Fahrt nicht und hielt auch nicht, obwohl für die späte Stunde sehr, sehr viele Menschen am Bahngleis standen.
Erst am nächsten Tag sahen sie die Zeitungen. Und erst noch ein paar Tage später erfuhren sie, wer ihnen das Leben gerettet hatte: Die Bahnwärter hatten den Zügen signalisiert, nicht zu halten. Denn es strömten Tausende Menschen in den Bahnhof, um per Zug der Giftwolke zu entkommen, die aber genau Richtung Bahnhof zog. Die Bahner befürchteten, dass die Menschenmassen die Züge blockieren und am Weiterfahren hindern würden, und dann noch mehr Opfer zu beklagen wären.
Die Bahnwärter wurden wie die Flüchtlinge Opfer der Giftwolke.
Wäre die Bahn früher gekommen, bevor die Bahnwärter die Entscheidung trafen, hätte sie vielleicht noch gehalten.
Noch heute kriege ich eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke ...


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Spirit2015 Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Eine Stunde zu spät.

12.12.2013 um 21:26
Ja ich habe letztens eine Reportage über Bophal gesehen. Na das ist ja gerade nochmal gut gegangen.


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Eine Stunde zu spät.

12.12.2013 um 21:33
@Spirit2015
Zitat von Spirit2015Spirit2015 schrieb am 08.12.2013:Das müssen Schuldgefühle sein... Ich glaub ich ginge dran kaputt.
So tragisch der Unfall auch ist, warum sollte ich Schuldgefühle haben, weil ich nicht erreichbar war?
Schließlich war der Mann für sein Handeln verantwortlich.
Innerhalb der Familie macht man sich sicher mehr Gedanken, so nach dem Motto, was wäre wenn?


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