@Aldaris Naja, oft gehen Armut und Bildungsferne zusammen mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
Aber es muss nicht zwangsläufig diese Verbindung sein, denke ich.
Mit Sicherheit gibt es auch sehr gebildete und intelligente Menschen, welche aber entsprechende Tendenzen hegen und manche Völker und Ethnien für zurückgeblieben, unterentwickelt und wertlos halten oder ihnen eben gegenüber feindlich eingestellt sind.
Meine Ansicht ist, dass man sowas weniger an den klassischen Kennzeichen in Bezug auf
,,Wissen'' und Bildung festmachen kann. Ob ich beispielsweise in der Lage bin, die Theologie von Paul Tillich zu lesen und zu verstehen oder aus der Philosophie asiatischer Kampfkünste die Aussage:,,Der beste Krieger ist der, der nicht kämpfen muss'', das hat keinen Einfluss darauf, wie ich meinetwegen einen Einwanderer aus Liberia sehe.
In Zusammenhang mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sollte man vll. eher die so genannte
,,emotionale Intelligenz'' bemühen sowie die ,,soziale Intelligenz''.
Inwieweit man Intelligenz auf diesen Gebieten besitzt, dies macht es aus, ob und wie man rassistisch und fremdenfeindlich ist.
Vor allem aber auch: Inwieweit man lernfähig ist.
Ein augenscheinlich für mich sinnloses, unverständliches, unlogisches, kulturelles Ritual, das ich beobachte, kann für mich abstoßend wirken und dazu führen, dass ich die Ausübenden für unzivilisiert halte. Dass ich sage:,,Das ist doch ein tierisches Verhalten!''
Als Beispiele: Es ist bei den Massai, einer afrikanischen Ethnie, üblich, Rindern Blut abzunehmen und es zu trinken. Bei einen südamerikanischen Indianerstamm müssen junge Männer, um als erwachsen zu gelten, ihre Hände in Handschuhe stecken, in denen sie einige Stiche der ,,24-Stunden-Ameise'' abbekommen.
Das könnte zu rassistischen Ansichten führen aus meiner Sicht.
Mit emotionaler und sozialer Intelligenz und Bildung aber bin ich in der Lage, weiter zu denken und zu begreifen, was hinter solchen fremden Ritualen für Überlegungen und Werte stehen.
Somit sind die Rituale dann zwar immer noch fremd, aber sie führen nicht mehr zu rassistischen Ansichten.
Ohne soziale und emotionale Intelligenz und Bildung empfände ich dagegen wohl eher rassistische Ansichten, auch, wenn ich ein dem reinen Wissen nach intelligenter und gebildeter Mensch wäre, denn es fehlte mir dann das VERSTÄNDNIS!
Emotionale und soziale Intelligenz aber können auch Menschen haben, die wenig materiellen Reichtum besitzen und nicht so eine hohe Bildung rein vom Wissen her haben.
Armut und Bildungsferne oder Reichtum und Bildung sind nicht zwangsläufig Kriterien für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.