El_Gato schrieb:Stereotypen kommen aber nicht von ungefähr, es gibt schon einen Grund, warum sie existieren. SO falsch können sie also gar nicht sein, auch wenn sie sich im Laufe der Zeit ändern.
Der Grund für die Drastellung der Schwarzen als Diener und Sklaven ist also, dass sie von Natur aus Diener und Sklaven sind?
Denke doch bitte nochmal darüber nach, wie dieses Bild entstand: Weisse, hellhäutigere Nordafrikaner und Araber handelten jahrhundertelang um die halbe Welt mit schwarzen Sklaven.
Der Reichtum vieler Kolonien beruhte auf dem Einsatz von Sklaven.
Die Weissen zogen in die afrikanischen Kolonien mit einer militärischen Übermacht ein und unterwarfen die Bevölkerung rücksichtslos.
Welche Chance hatten die Schwarzen, im Bewusstsein der Weissen anders als als rückständige Wilde oder Arbeitsvieh aufzutauchen?
Immerhin wird ihre Musik irgendwann ernst genommen (zu Lois Armstrong wird im Film "High Society" aber noch nicht getanzt ...), entwickelt sich zu einem Markt und fügt den Stereotypen noch eines hinzu: das des fröhlichen Negermusikers aus den Südstaaten, der bei Beerdigungen tanzend durch die Strassen zieht: so fröhlich! Oder auch beim Blues sein Weh besingt: so gefühlvoll! Aber auch das ist nur ein weiteres Stereotyp, das mit den Realitäten der Musiker und den Umständen der Entstehung der Musik nicht viel zu tun hat.
Ich habe einen schwarzen Freund, Schlagzeuger. Über eine Schneekugel, in der die typische Darstellung eines Schwarzen Konga-Spielers abgebildet war, sagte er: rassistisch.
Darüber kamen wir ins Gespräch.
Es geht darum, ob positive oder negative Stereotype überwiegend dargestellt werden, und ob ihnen ein normaler Umgang im Alltag gegenübersteht.
"Reisfresser" oder "Biersäufer" ist unfreundlich, aber dennoch ein Unterschied zu "dummes Arbeitsvieh", denke ich.
Kann ja sein, dass man sich in Holland stellenweise bemüht, das Rassistische der Darstellung zu verändern. Wenn aber Schwarze im Alltag dennoch aufgrund der Darstellung gehänselt/diskriminiert/veralbert werden, dann scheint das Bewusstsein nocht nicht bei allen Holländern angekommen zu sein.
Alle Stereotype aus Gebräuchen und Büchern zu tilgen halte ich für falsch. Immerhin hat man so immer mal einen Anlass, seine Vorurteile zu überprüfen und Veränderungen wahrzunehmen.
Ich lese ja auch Beschreibungen von Frauen in alten Büchern und raufe mir innerlich die Haare ... erleichtert, dass sich auch das verändert hat.
Man müsste wohl nicht die Schwarzen Piets in andersfarbige umtünchen.
Man könnte auch die Rolle verändern, die sie spielen... in "Django unchained" ist der schwarze Django zwar ein Sklave, aber niemand würde den Film rassistisch nennen.
Nicht, dass die Helfer den Nikolaus vom Pferd holen sollen ...
:troll:vielleicht gibt´s da noch andere Möglichkeiten.
Über Knecht Ruprecht auch keiner Witze ... ;D