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Pathologisierung von Verhaltesmustern

56 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psychologie, Krankheit, Psychiatrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Dr.Thrax Diskussionsleiter
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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 14:39
Was mich hier in einigen Diskussionen immer wieder beschäftigte, war die Frage nach dem Nutzen und dem Schaden, welcher von der Pathologisierung, also der Einordnung gewisser Verhaltensmuster als Krankheit bzw. Störung ausgeht. Ich will es mal recht knapp auf den Punkt bringen:

Das wohl am häufigsten angewandte Beispiel ist die Geschichte der Homosexualität in der Gesellschaft. In der Antike war gerade in Griechenland Homosexualität völlig akzeptiert. Wie wir alle wissen änderte sich dies über die Jahrhunderte hinweg, sodass insbesondere im Nationalsozialismus aber auch zuvor im Deutschen Kaiserreich, Homosexuelle verfolgt und inhaftiert wurden.

Jetzt gab es verschiedene Konzepte diese Sexuelle Tendenz zu beurteilen. Einmal diejenige, nach der Homosexualität angeboren sei, welche von Magnus Hirschfeld in die Öffentlichkeit getragen wurde. "Der Arzt und Sexualforscher stützte seine Forderung auf die Ergebnisse jahrelanger Forschungen. Er fand heraus, dass es sich bei dem Verlangen nach gleichgeschlechtlicher Liebe nicht etwa um eine Krankheit handele, sondern vielmehr um eine angeborene sexuelle Neigung. Mit dem Beweis der angeborenen Homosexualität wollte er die Straffreiheit für Schwule erreichen." (Quelle: http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/sexualitaet/homosexualitaet/index.jsp)

Auch die Psychoanalyse befasste sich in den Folgejahren mit dem Phänomen der Homosexualität, und so ehrenhaft der Ansatz von Hirschfeld auch war, so traf er offenbar doch nicht den Kern, da Homosexualität (auch meiner Überzeugung gemäß) aller Wahrscheinlichkeit nach nicht geerbt wird, sondern vermutlich eher erworben wird. Dieser Theorie näherte sich auch die Psychoanalyse an, und insbesondere Freud (der Vater der Psychoanalyse, die gerade im Hinblick auf die Beurteilung der Homosexualität keinen besonders toleranten Ruf besitzt) äußerte in seinem Werk "Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie. 1905." : „Die psychoanalytische Forschung widersetzt sich mit aller Entschiedenheit dem Versuch, die Homosexuellen als eine besonders geartete Gruppe von den anderen abzutrennen.“, welches im Resultat nichts anderes bedeutet, als dass Freud selbst hier eine Position bezieht, die die Homosexualität in keinster Weise von anderen sexuellen Formen als besonders oder eigenartig darstellt.

"Mehrfach bezog er (Freud) öffentlich Stellung gegen Kriminalisierung und Pathologisierung der Homosexualität. 1903 betonte er in der Zeitschrift Die Zeit, dass „Homosexuelle nicht als Kranke behandelt werden sollen“."

Quelle: Wikipedia: Homosexualität#Psychologie

Dennoch fand ja eine gewisse Pathologisierung statt, und selbstverständlich bekleckerten sich dabei die Ärzte auch nicht mit Ruhm, da die Homusexuellen zwischen Moralischen Vorwürfen ausgehend von kirchlichen Institutionen, der Juristischen Verurteilung durch konservative Gesetze und der medizinischen Forschung, welche durch Erklärung der Unzurechnungsfähigkeit für Homosexuelle "ein neues „Patientengut“ für Zwangsbehandlung und Forschungsexperimente" gewann.
Quelle: Wikipedia: Homosexualität#Wandel von der Straftat zur .E2.80.9Epsychischen Krankheit.E2.80.9C

Dennoch führte diese Auseinandersetzung letztlich dazu, dass nicht zuletzt auch dadurch dass die Medizin begann den Homosexuellen von ihrer Schuld an ihren sexuellen Tendenzen, zu entlasten, dass mit der Pathologisierung auch eine Entkriminalisierung stattfand, und sich allmählich mit den verschiedensten humanistischen Einflüssen, die bemerkenswerterweise in erheblichem Maße auch von Freud ausgingen, zu einem gesellschaftlich völlig akzeptierten Phänomen hat entwickeln können.

Dies soll nur ein einleitendes Beispiel für eine Diskussion über die Vorteile und Nachteile der Pathologisierung von Verhaltensmustern sein.

Wie ist es mit den ganzen anderen Störungen? Sadomasochismus? Transsexualität? Inzest? Wird ja alles vom ICD-10 noch als Perversion bzw. Störung der Sexualpräferenz aufgefasst. Aber auch AD(H)S muss man in diesem Zusammenhang nennen.

Meine Frage also: Pathologisierung - gut oder schlecht?

IDC-10: http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-who/kodesuche/onlinefassungen/htmlamtl2013/block-f60-f69.htm#F65


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 14:46
Interessant


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 14:54
Zitat von Dr.ThraxDr.Thrax schrieb: kirchlichen Institutionen, der Juristischen Verurteilung durch konservative Gesetze und der medizinischen Forschung, welche durch Erklärung der Unzurechnungsfähigkeit für Homosexuelle "ein neues „Patientengut“ für Zwangsbehandlung und Forschungsexperimente" gewann.
Die Kirche, der Arzt, die Forschung, der Mächtige Jurist..
Sie können einfach nicht ruhen in ihrer Arrog(L)anz. Alles muss unliebsam zerlegt werden!


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 14:55
Zitat von nurdaseinnurdasein schrieb:Die Kirche, der Arzt, die Forschung, der Mächtige Jurist..
Sie können einfach nicht ruhen in ihrer Arrog(L)anz. Alles muss unliebsam zerlegt werden!
Bedauerlicherweise kann man da nur wenig entgegensetzen!


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 14:56
pathologisch ist etwas dann, wenn es wirklich das leben desjenigen bedroht, oder behindert. ich wüsste nun nicht inwiefern eine sexuelle vorliebe das tun sollte, wenn sie fei ausgelebt werden darf, also ist die pathologisierung hier auch unlogsich


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 14:58
@Dr.Thrax

Dein Thread finde ich sehr spannend. Endlich wird daraus mal ein Thema.


Genau so die Frage: Was habt ihr gegen Homosexuelle?
Solche Fragen im Bezug Mensch.. Sind für mich eigenartig!
Der Mensch, der nicht akzeptieren kann, muss mit Skalpell & Schere mehrmals alles zerschnippeln..
-- Das beängstige daran, dann liegen die mit ihrer Forschung auch noch (Mnachmal) weit daneben.


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12.10.2013 um 14:58
So?
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12.10.2013 um 15:01
@Dr.Thrax


Als was wird denn nun Homosexualität genau angesehen... ich meine der Großteil der Menschen ist es nicht.


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 15:02
Die Technik hat sich global fortgeschritten, aber nicht unser Denken!


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12.10.2013 um 15:03
Woat?


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 15:05
Zitat von HornisseHornisse schrieb:Als was wird denn nun Homosexualität genau angesehen... ich meine der Großteil derMenschen ist es nicht ?
Ich würde sagen das bleibt jedem selbst überlassen, als was er Homosexualität sieht. Für die Medizin ist Homosexualität inzwischen ebenso ein Faktor bei der Anamnese bestimmter Krankheiten - denn auch da gibt es natürlich Statistiken, welche medizinischen Besonderheiten und Wahrscheinlichkeiten gerade auf Homosexuelle besonders zutreffen - ebenso wie beispielsweise Rauchen. Alles andere ist eine Sache der individuellen Moral des Beurteilenden.
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:pathologisch ist etwas dann, wenn es wirklich das leben desjenigen bedroht, oder behindert. ich wüsste nun nicht inwiefern eine sexuelle vorliebe das tun sollte, wenn sie fei ausgelebt werden darf, also ist die pathologisierung hier auch unlogsich
Naja, also wenn man sich die AIDS-Neuinfektionen so ansieht, so muss man schon feststellen, dass obwohl es viel weniger Homosexuelle als Heterosexuelle gibt, die Anzahl der Neuinfizierten sogar in absoluten Zahlen um ein Vielfaches größer zu sein scheint.

"Am häufigsten steckten sich demnach weiterhin homosexuelle Männer neu mit HIV an, deren Zahl lag 2010 bei rund 2200 Fällen. In 580 Fällen erfolgte die Ansteckung nach heterosexuellem Kontakt. Rund 170 Drogenabhängige steckten sich mit dem HI-Virus an."

Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/aids-statistik-fuer-deutschland-zahl-der-neuinfektionen-bleibt-hoch-a-730471.html


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 15:08
Zitat von Dr.ThraxDr.Thrax schrieb:Ich würde sagen das bleibt jedem selbst überlassen, als was er Homosexualität sieht.
nein bleibt es nicht.
homosexualität ist eine natürliche veranlagung die im tierreich nunmal vorkommt.
wer es als "krankheit" oder ähnliches ansieht hat den schuss nicht gehört.


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 15:09
Zitat von NerokNerok schrieb:nein bleibt es nicht.
homosexualität ist eine natürliche veranlagung die im tierreich nunmal vorkommt.
wer es als "krankheit" oder ähnliches ansieht hat den schuss nicht gehört.
Richtig. Und da es jedem selbst überlassen ist ob er den Schuss hören will oder nicht, darf jeder auch selbst entscheiden was er davon hält. :nerv:


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 15:13
@Nerok
Inzest kommt im Tierreich auch vor...
da fängt aber jeder an zu schreien...

gib mir ein vernünftiges Argument warum Homosexualität erlaubt ist.. und Inzest nicht. Wegen der Kinder ? Schlechtes Argument..denn da müssten wir zu Vielen das Kinder kriegen verbieten.^^

Zudem da ja die Liebe auch verboten ist.


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 15:14
@Dr.Thrax
sie sterben aber nicht an homosexualität, sondern hier halt an dem virus, das sie sich eingefangen haben. schwul sein ist nichts was direkt zum tode fürht, oder einen menschen behindert, so wie es eine krankheit für gewöhnlich tut. man kann auch homo sein, und sich bester körperlicher und geistiger verfassung erfeuen ;)


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 15:15
@Hornisse

weil inzest den genpool schädigt indem es die gendiversität verringert und missbildungen & behinderungen bevorzugt.

und nein es ist kein schlechtes argument.


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12.10.2013 um 15:15
@Nerok
Und wenn man verhütet?


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12.10.2013 um 15:16
@paranomal

dann kann von miraus jeder mit seinen verwandten vögeln soviel man lustig ist.


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12.10.2013 um 15:17
@Nerok
Seh ich auch so.


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 15:20
@Nerok

der Anteil ist so minimal..da ist der Anteil.. von anderen gewiss höher oder nicht ?

Vor allem frage ich mich wie ein Homosexueller zu Kinder kommt ( wenn da nicht andere Homosexuelle bei einem Spielchen mitmachen ). Sag mir weshalb ist die Adoption in Deutschland verboten ?

Wenn wir über die Natur sprechen.. weshalb können nur Frau und Mann zeugen ? Eine Mutter ist wichtig für ihr Kind.. wie ist es bei zwei Männern ? Glaubst du die Entwwicklung verläuft normal.. das Kind nichts merkt ?
Die Tatsache es irgendwann später offensichtlich bei anderen Kindern sieht. Kann ein Mensch damit umgehen. Die Frage wer bin ich.. bleibt diese aus ?


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 15:20
Meines Wissens ist Homosexualität schon seit Jahrzehnten sowohl aus dem ICD, als auch aus dem DSM gestrichen worden.
Sadomasochismus z.B. gilt im DSM-IV auch nur noch als krankhaft, wenn der Betroffene selbst unter dieser Neigung leidet.

@Dr.Thrax
Ich finde dein Thema sehr interessant, verstehe aber nicht ganz, worauf du hinauswillst. Geht es dir eher speziell um die Pathologisierung sexueller Präferenzen, oder um das Thema allgemein?
Du erwähnst auch AD(H)S. Ist in meinen Augen eine völlig andere Baustelle.


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Dr.Thrax Diskussionsleiter
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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 15:30
Zitat von raitoninguraitoningu schrieb:Ich finde dein Thema sehr interessant, verstehe aber nicht ganz, worauf du hinauswillst. Geht es dir eher speziell um die Pathologisierung sexueller Präferenzen, oder um das Thema allgemein?
Du erwähnst auch AD(H)S. Ist in meinen Augen eine völlig andere Baustelle.
Das stimmt. Das ist vermutlich schwer zu erfassen, weil ich sehr viele Bereiche ansprach im Eingangsbeitrag. Das habe ich allerdings recht bewusst so gemacht, weil ich in verschiedensten Diskussionen, in denen es eigentlich um nur eines dieser Themen gehen sollte, beobachtete, dass immer wieder Exkurse zu anderen vergleichbaren Sachverhalten dargestellt wurden. Es soll hier ganz generell um die Pathologisierung von Verhaltensmustern gehen. Das Beispiel mit der Homosexualität bot sich für meine Begriffe jedoch an, weil es sich dabei eben um eine Struktur handelt, die genau diesen Prozess von Straftat über Krankheit bis hin zur gesellschaftlichen Akzeptanz gegangen ist.

Und natürlich muss man darauf hinweisen dass die ICD-10 die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme ist, welche von der WHO herausgegeben wird, und da haben natürlich auch die us-amerikanischen Psychiater, welche zum Teil noch heute eine wirklich vorsteinzeitliche Auffassung von psychiatrischen Krankheiten haben, ihre Finger mit im Spiel.

Es geht hier also um das Thema im Allgemeinen. Ich finde dass gerade auch das Thema ADHS, welches mit Sicherheit irgendwann im Verlaufe der Diskussion auch noch mal aufgegeriffen werden sollte, ein großes Aufklärungs- aber auch Streitpotenzial birgt. Hier steht aber ja auch immer eher die Kritik an der Pathologisierung im Sinne der Pharmaindustrie im Vordergrund. Das ist mit Sicherheit auch ein interessantes Thema.


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

12.10.2013 um 16:07
@Dr.Thrax
Okay, ich glaube zu verstehen, was du meinst.
Zitat von Dr.ThraxDr.Thrax schrieb:Und natürlich muss man darauf hinweisen dass die ICD-10 die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme ist, welche von der WHO herausgegeben wird, und da haben natürlich auch die us-amerikanischen Psychiater, welche zum Teil noch heute eine wirklich vorsteinzeitliche Auffassung von psychiatrischen Krankheiten haben, ihre Finger mit im Spiel.
Ja, hatte, nachdem ich deinen Eingangspost gelesen hatte auch kurz mit dem Gedanken gespielt, zu schreiben: "Frag doch einfach die APA, die wissen, was krankhaft ist..." ;)

Sexuelle Neigungen, zumindest solange sie niemandem Schaden zufügen und keinen Leidensdruck bei den Betroffenen verursachen, würde ich persönlich nie als krankhaft einstufen.

Grundsätzlich bin ich allerdings der Ansicht, dass es keine wirklich psychisch völlig "gesunden" Menschen gibt. So ziemlich jeder von uns hat seine kleinen "Neurosen", zumindest was Zwänge, Suchtverhalten oder irrationale Ängste angeht. Schließlich fühlen und handeln wir alle abhängig von den Stoffen, die unser Gehirn ausschüttet. Was uns glücklich macht, ist in erster Linie von der Konditionierung unseres Belohnungssystems abhängig.

Pathologisch oder behandlungsbedürftig werden Gefühle und Verhaltensmuster in meinen Augen erst dann, wenn die eigene Gesundheit, Lebensqualität und/oder die "Sozialverträglichkeit" dadurch massiv beeinträchtigt werden. Das ist jedoch sehr individuell und daher schwer in allgemeingültigen Regeln festzuhalten.

Das Problem bei ADS/ADHS besteht wohl eher in der genauen Definition und dem inflationären Umgang mit der Diagnose. "Echtes" AD(H)S ist definitiv eine Krankheit, wird verursacht durch eine Stoffwechselstörung im Gehirn und macht den Betroffenen mit Sicherheit das Leben ganz schön schwer.
Besonders bei Kindern werden aber eine ganze Reihe von Auffälligkeiten mit diesem Stempel versehen. Ich persönlich vermute dahinter, neben den Interessen der Pharmaindustrie, eine gewisse Hilflosigkeit der KJP, da bei Kindern und Jugendlichen viel weniger mögliche Diagnosen zur Verfügung stehen, als bei Erwachsenen.


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

13.10.2013 um 02:02
Einen Nutzen kann ich nicht wirklich erkennen. Pathologisierungen von harmlosen Variationen menschlichen Verhaltens sind abzulehnen.

Doch warum gibt es sie? Gute Frage...vielleicht hat das mit der Bigotterie gewisser Kreise zu tun? Ich weiss es nicht.


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Pathologisierung von Verhaltesmustern

13.10.2013 um 02:12
Zitat von Dr.ThraxDr.Thrax schrieb:Aber auch AD(H)S muss man in diesem Zusammenhang nennen.
da sollte man ersma zwischen echten fällen und fällen von eltern die nicht mit kindern zurecht kommen


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