Donnerwetter! Weil der Mitbewohner die Bude versyphen lässt, soll, wer sich daran stört, gleich in eine Psychotherapie? Was für kluge Ratschläge!
@Jingle Wenn Du Angst hast, anderen gegenüber eigene Bedürfnisse zu artikulieren, werden sie nie auf Dich hören. Wer den Mund nicht aufmacht, wird kein Gehör finden. Wer stets ausweicht oder zurückweicht, wird zwangsläufig an den Rand gedrückt oder über die Klippe gekippt, wenn er nicht schon selbst springt.
Ich kenne Dich zu wenig, um Dich beurteilen zu können. Vielleicht hast Du nie gelernt, Deine eigenen Interessen zu vertreten, Dich zu vertreten. Vielleicht, weil Mami und Papi immer ein braves, stilles Kind wollten. Das ist zwar bequem für Mimi und Papi - aber Dir macht es das Leben zur Hölle.
Setz Dich hin, denk nach, schreib auf: Warum bin ich, wie ich bin? Wie möchte ich sein? Was muss ich tun, um so zu sein? Das sind Fragen, die Du Dir nur selbst beantworten kannst - nicht wir Dir.
Noch ein Praxistipp eines langjährig WG-Erfahrenen (klappt übrigens auch in der Kleinfamilie): Gerümpel, das andere liegen lassen, schmeisst man in ihr Zimmer. Gern erinnere ich mich daran, einem Mitbewohner seine bremsspurigen Unterhosen, die er grundsätzlich im Bad liegen liess, an die Zimmertür genagelt zu haben - kurz bevor er mit seiner neuen Flamme nach Hause kam.
Ich habe auch schon jemandem, die sich eine Woche lang nicht um den Abwasch gekümmert hat, obwohl sie dran war, das gesamte schimmelige Geschirr ins Bett gepackt und liebevoll zugedeckt. War das eine Freude, als die Dame nächtens müde nach Hause kam.
Meinen Kindern habe ich auch schon mal stinkige Katzenlos is Zimmer gestellt, weil sie sich nicht gekümmert hatten.
Manchmal sagt eine Tat mehr als tausend Worte.