Sind wir wirklich frei?

@Zeo

Gesellschaft, ja. Überall, wo es andere Menschen gibt.

Ja und nein.
Aber immer noch besser wie:
Nein.

@BluePain
So siehts wohl aus. Menschen legen sich gegenseitig Ketten an. Eine fundamentale Voraussetzung für Freiheit ist demnach auch das Alleine-sein. Das Unbeobachtet-sein.

@saba_key

saba_key schrieb:Ja und nein.
Aber immer noch besser wie:
Nein.

...
Was? :D

@BluePain
Er redet gerne wirres zeug was keiner versteht.

saba_key schrieb:Ja und nein.

Nein stimmt und ja steht da, um sich was vorzumachen.

Ganz und gar nicht, wir sind alle gefangene unserer Psyche, unseres Körpers, der Medien,
der Gesellschaft, der Gesetze.
Aber auch in dieser "Gefangenschaft" kann man sich frei fühlen.

Freiheit ist immer die eigene Interpretation des Gesellschaftssystems in dem man lebt!

Nein, sind wir nicht. Ich fühle mich nicht frei. Ich will jetzt nicht zur Arbeit gehen, muss aber. Ich verschwende meine Lebenszeit dort. Ohne geht es aber auch nicht, weil es ohne Geld nicht geht.
Angenommen, ich würde im Lotto gewinnen, dann könnte ich aus der Tretmühle ausbrechen, mir also ein Stück Freiheit kaufen. Arbeit macht frei soll wohl heißen: Geld macht frei.
Andere Zwänge sind davon unberührt, aber mit denen kann ich leben.

Sind wir wirklich frei?

Wir sind allein schon deshalb nicht frei, weil wir uns Familie/Freunden/...einfach Menschen, die uns wichtig sind (oder auch nur denen wir wichtig sind), auf eine gewisse Weise verpflichtet fühlen.

Nein sind wir nicht, weder im Gedanken noch in der Realität.

Richtig frei ist man erst wenn man tot ist und sich von dieser Welt abgenabelt hat, ansonsten ist man immer irgendwie abhängig.

@GAldur

Natürlich ist man in menschlicher Gesellschaft nie wirklich frei. Wenn jeder nur rücksichtslos seine Interessen ausleben würde, wäre das keine Gesellschaftsform, in der menschliches Leben möglich wäre. An Grenzen stösst man immer da, wo die eigene Freiheit negative Auswirkungen auf andere hätte.

Aber sonst? Niemand zwingt einen, zu arbeiten, zu konsumieren, einen Partner, eine Familie, ein Haus, ein Auto oder ein Hemd über'm Arsch zu haben.

Ich bin, von den eingangs genannten Faktoren, so frei, wie es mir mein Mut erlaubt. Meine Grenzen stecke ich mir selbst. Meine Entscheidungen fälle und verantworte ich selbst.

Der begriff "freiheit" taugt heute doch nur dazu handyverträge und kippen zu verkaufen

Freiheit ist ein Knebelvertrag und Lungenkrebs.

Nein, man ist nicht frei.
Egal welche Entscheidungen man trifft fürs Leben, sie sind immer abhängig von anderen Menschen.
Man benötigt Genehmigungen um eine Idee in die Tat umzusetzen, man muss sich bewerben und dann auf eine positive Antwort vom Arbeitgeber hoffen für einen Traumjob.
Immer ist man von anderen abhängig in dieser Gesellschaft, dementsprechend ist man nicht wirklich frei.
Ganz zu schweigen davon das man arbeiten muss um irgendwie leben zu können.
Die Freiheit ist nur relativ, relativ zur Diktatur sind wir frei, denn wir könnten alles erreichen wenn wir und vor allem andere es wollen, oder erlauben.

Linner74 schrieb:Man benötigt Genehmigungen um eine Idee in die Tat umzusetzen

Darüber bin ich bei einigen Ideen auch offen gestanden ganz froh. "Guten Tag, wir kommen von Vattenfall und möchten gern ein paar Tonnen Atommüll im Garten neben ihrem Reihenhaus einlagern." "Prima Idee!"

Man ist imho absolut gesehen auch nicht frei, selbst wenn man genug Geld hat um nicht einmal an Arbeit denken zu müssen, und völlig gesund ist. Triebe und Instinkte zwingen einem einen großen Teil des Verhaltens auf. Auch destruktive Dinge, wie sich vollzufressen bis man fett wird, sich Alkohol hineinzuschütten bis einem schlecht wird oder einem Menschen nachzulaufen ohne den man nicht sein will bis man seine Selbstachtung verliert. Und dann gibt es da noch ganz einfach die körperlichen Beschränkungen, die Zerbrechlichkeit und kurze Lebensdauer des Körpers.

Die gute Nachricht ist dafür, dass man Freiheit eher relativ empfindet und einem daher selbst Kleinigkeiten wie ein Wochenende für sich alleine, oder flexible Arbeitszeiten, ein Freiheitsgefühl verschafft. Und zwar gerade dann wenn man es gewohnt ist kontrolliert zu werden.

gerhard86 schrieb: Triebe und Instinkte zwingen einem einen großen Teil des Verhaltens auf.

Wer keinen Verstand hat, der läuft dann eben auf den Grundeinstellungen weiter.

@gerhard86
Es gibt die innere und die äußere freiheit
Die innere freiheit wird beschränkt von den körperfunktionen und dem eigenen verstand oder dem gewissen
Die äußere freiheit wird durch gesetze verbote und physikalische gegebenheiten eingeschränkt

Fakt ist: Solang der Mensch mit anderen seiner Spezies leben will, (das was du "Das System" nennst) ist er nie frei. War er nie, ist es nicht, wird es nie sein.

Willst du frei sein, geh auf eine einsame Insel...

@Doors
Ich bin auch froh das keine grenzenlose Freiheit besteht, denn absolute Freiheit bedeutet auch das der Stärkere gewinnt und der Schwache auf der Strecke bleibt.
Durch eingeschränkte Freiheit ensteht auch Gerechtigkeit.
Aber immer nur in Maßen.

@Linner74
Träum weiter die starken werden immer gewinnen

@Linner74

Da schränkt der Starke dann wieder die Freiheiten des Schwachen ein. Recht wird eine Frage der grösseren Feuerkraft.

Doors schrieb:Wer keinen Verstand hat, der läuft dann eben auf den Grundeinstellungen weiter.

Soll heißen? Dass jeder der eine Sucht hat, ungesundes Zeug frisst, Liebeskummer hat, sich mangels sozialer Bindungen einsam fühlt, oder sonst durch seine irrationalen Bedürfnisse beeinträchtigt wird keinen Verstand hat? Das glaubst du doch selbst nicht.

@blutfeder
Danke für die Begrifflichkeiten, so kann ich sagen, ich finde meine innere Freiheit oftmals sehr viel eingeschränkter als die äußere.