unearthedtru7h
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Schwierige Situation
01.07.2013 um 23:49Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, oder was ich mir davon erhoffe hier ein Thema zu erstellen.
Jedenfalls geht es um meine jetzige Situation die mir im Moment relativ ausweglos erscheint, da es jede Sekunde jeder Minute, jeder Stunde des Tages bei mir bestimmt. Ich bekomm meinen Kopf nicht für andere Sachen frei, vielleicht hilfts mir ja auch schon das ganze Mal niederzuschreiben, alles was passiert ist... Kann etwas viel Text werden, kurz zu mir ich bin jetzt 18 Jahre alt, der Freund um den es hier geht wird demnächst auch 18. Im Prinzip geht es mir darum, wie ich ihn dazu bringen kann mit mir das alles was passiert ist, einfach mal in einem Gespräch aufzuarbeiten..
Oder sollte ich nochmal versuchen nen Schlussstrich unter die ganze Sache zu setzen? Wär aber verdammt, wirklich extrem schwierig für mich..
Ich bin normalerweise auch keiner der wegen jedem Problem gleich rumheult, aber ich hatte es nie leicht in meinem Leben.
Ich erzähl euch erstmal die Vorgeschichte. Als ich 16 war traf ich auf einer Party einen Jungen, den ich zuvor zwar schon länger vom Sehen her kannte, jedoch nie wirklich mit ihm befreundet war.
Jedenfalls schien mir keiner der anwesenden Personen wirklich interessant bis auf ihn, er hatte auf eine komische Art eine Anziehung auf mich. Andersrum war das wohl genauso, weshalb wir schnell ins Gespräch kamen und uns auf Anhieb verstanden als wären seit Jahren beste Freunde. War also sehr beeindruckend von Anfang an. Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Zu dem Zeitpunkt war mein Alkoholspiegel allerdings schon jenseits des für mich Normalen (naja mir reicht ne halbe um angetrunken zu sein lol) weshalb ich mich nicht genau erinnern kann was danach passierte. Das nächste an was ich mir erinnere, ist das wir Arm in Arm in einem nahegelegenen Feld lagen (die party fand draußen statt). Ich dachte dann ich sollte so langsam mal nach Hause aufbrechen, (bildete ein dass die Vögel schon singen, aber ich war halt auch total breit) und weckte ihn dann erstmal auf. Da er wahrscheinlich doppelt so dicht war wie ich war laufen für ihn völlig unmöglich, ich versuchte ihn zu tragen aber sein ständiges Kotzen hat mir die Sache nicht leicht gemacht. Also wieder ins Feld "geschmissen". Jedenfalls bin ich dann schnell nach Hause und hab ihm eine Decke geholt damit er über Nacht auf dem Feld ausnüchtern kann. Das Feld liegt genau zwischen unseren Wohnungen also war es nicht sehr weit.
Das Besondere an der ganzen Sache ist diese Anziehung die er auf mich ausgeübt hatte und wie gut wir uns von Anfang an verstanden. Zu dem Zeitpunkt war ich 16, er 15. Man muss dazu sagen, dass ich davor mein ganzes Leben nur an Mädchen interessiert war, und es mir nie auch nur in den Sinn gekommen wäre mich in einen anderen Jungen zu verlieben. Aber aus irgendeinem Grund hat es bei mir an diesem Tag *click* gemacht. Gemerkt hab ich das erst wesentlich später, ich fühlte zwar von Anfang an eine Art Verbundenheit, musste mir aber erstmal darüber klar werden was es wirklich war. Das dauerte auch seine Zeit aber in dieser Zeit wurden wir beste Freunde.
Wir unternahmen 2011 von Frühling bis Winter nahezu jeden Tag was. Leider waren wir zu der Zeit sehr an exzessiven Marihuanakonsum interessiert, was an sich ja okay war, jeder einzelne Tag war toll. Aber da meistens ich derjenige war der das Zeug rangeschafft hat, kam mir irgendwann der Gedanke auf dass es ihm nur darum geht. Das stellte sich irgendwann auch als unbegründet heraus. Ich hatte in meinem Leben viele beste Freunde aber er war einfach anders als alle davor. Sein Verhalten mir gegenüber, seine Art.. Dann merkte ich dass da mehr ist, von meiner Seite, ein Gefühl, dem allein das Wort Freundschaft nicht gerecht wird. Aber dafür wollte ich auf keinen Fall diese tolle Freundschaft aufs Spiel setzen. Bis ich mir irgendwann eingebildet hab, dass da von seiner Seite auch mehr ist. Das lag weniger an mir als an ihm, schließlich sagte er Sachen zu mir, z.b. wie schön er doch mein Lächeln findet usw. bis er dann irgendwann zu mir sagte dass er mich liebt. Er war davor auch nur mit Mädchen zusammen, aber es gab da auch so ein Gerücht, dass er ja schwul sein könnte, allein von seiner Art her schon. Jedenfalls hörte man öfter sowas.
Diese Zeit (Winter 2011) war für mich sehr schwierig, da ich in der Arbeit (ich machte eine Ausbildung) immer weniger klar kam, und Schule die absolute Hölle für mich war, da der IQ meiner Kollegen dort weit unter dem des durchschnittlichen Primaten lag. Es war auch einfach der falsche Job. Ich ließ mich dann eine Woche krankschreiben, da meine Eltern dies nicht mitbekommen sollten, verbrachte ich diese Woche ganz einfach bei ihm. Egal wie schlecht es mir ging, in seiner Nähe fühlte ich mich einfach wohl, und konnte alles um mich herum und meine Probleme einfach vergessen. Leider war das genau eine Woche vor Ende der Probezeit, und die Entscheidung mich aus dem Betrieb zu entlassen, fiel meinem Chef wohl nicht schwer.
Zack, arbeitslos. So schnell gehts. Es war auch abzusehen, ich hätte mich davor schon um einen Ausbildungsplatz in einem anderen Betrieb und vor Allem in einem anderen Job suchen sollen. Da hab ich zu wenig vorausgedacht. Die Zeit nach der Kündigung war er auch immer für mich da und ich brauchte das auch, es hat mir unglaublich geholfen. Ansonsten hätte ich mir wohl die Kugel gegeben, da ich schon bevor ich ihn kannte eig. mit meinem Leben abgeschlossen hatte. Erst dadurch, dass ich ihn kennengelernt hab, konnte ich wieder Kraft finden um mein Leben auf die Reihe zu bekommen, dann hatte ich auch die Ausbildung, nach fast einem Jahr Suche.
Um das mal zu vertiefen, ich habe seit meinem 12 od. 13. Lebensjahr Depressionen (eltern geschieden, stress in der schule, nie wirklich genug geld gehabt usw.usw.) die Anfangs nun wirklich nicht schlimm waren, aber über die Jahre (und vor allem nach vielen zerstörenden Erfahrungen) ist es immer schlimmer geworden. Ich habe mich deswegen nie behandeln lassen, wollte das immer selbst schaffen. Meine Mutter leidet am Borderline-Syndrom, weshalb ich wusste, dass Behandlungen psychischer Krankheiten vor allem auf Tabletten abzielen, die einem den Charakter verändern. Das hab ich ja gemerkt, und verbessert hat sich das bei ihr über die Jahre auch nicht wirklich.
Nunja, kommen wir zurück zu meinem besten Freund und mir. Die ganze Zeit über hat sich dieses Gefühl, das bei mir von Anfang an da war immer mehr intensiviert. Und seine Zuneigung zu mir ließ mich darauf schließen, dass bei ihm da evtl. auch mehr sein könnte. Aber ich war mir noch nicht sicher, und wollte nicht einfach fragen. Ich war schon immer eine eher schüchterne Person und wollte wie gesagt nicht die Freundschaft aufs Spiel setzen. Bis es für mich dann eindeutig wurde. Wir waren, das war dann schon Anfang 2012, auf einem Konzert. Natürlich beide gut angetrunken, war schon ein krasser Tag. Er wurde an dem Tag von seiner Mutter rausgeschmissen, allerdings wegen ner Kleinigkeit, nichts wichtiges. Dementsprechend haben wir uns erstmal ein bisschen Alk geholt und fuhren dann mit dem Zug nach München. War übrigens ein Skrillex-Konzert, wall of bass into your face. :troll: Naja. Jedenfalls hatte ich ihm die Karte für das Konzert spendiert von meinem letzten bisschen Kohle aus dem letzten Gehalt. Wir halt am Party machen, der Vor-DJ war auch schon Bombe. Ich bin mir nicht sicher ob er sich jetzt noch daran erinnern kann, aber als wir auf den Hauptact warteten wollte er mir wohl zeigen wie dankbar er mir dafür war dass ich ihn auf das Konzert eingeladen hatte. Er umarmte mich erstmal gefühlte 5 Minuten, war natürlich nicht unbedingt abgeneigt dagegen. Aber dann kam das was mich sicher machte, dass er für mich das Gleiche empfindet. Er schaute mir erst kurz in die Augen und küsste mich danach auf den Hals. Ich dachte mir halt, wenn es bei ihm genauso ist wie bei mir, und dafür hatte ich mehr als genug Anhaltspunkte (dachte ich jedenfalls), dann wird er auch nicht sofort die Freundschaft aufs Spiel setzen wollen, also mich küssen usw.
Naja, das Konzert war absolute spitzenklasse, schaut euch mal die Videos auf youtube dazu an, wenn ihr wollt. Ich bin momentan auch ziemlich gut angetrunken, was meine Lust bestärkt viel zu schreiben, hoffe ihr nehmt mir das nicht übel. Will aber auch jedes Detail gut beleuchten, damit meine und seine Situation auch gut nachvollziehbar ist. In München mussten wir dann die Nacht draußen verbringen (im Februar wars noch ziemlich kalt), da gibts auch noch ne lustige Geschichte dazu. Naja, würde vllt. alles etwas den Rahmen sprengen, ist im Bezug auf das hier auch nicht wichtig. Aber lauter solche Kleinigkeiten und besondere Erlebnisse mit ihm eben.
Ich hatte es durch ihn erstmals in meinem Leben geschafft die Depressionen wirklich unter Kontrolle zu bringen. Ich hatte wieder Spaß am Leben, wirklichen Spaß. Ich konnte jede einzelne Sekunde eines Tages in vollen Zügen genießen, nur durch den Gedanken ihn als Freund zu haben. Ich hatte es geschafft glücklich zu sein.
Aber wie der Mensch eben ist, will er immer mehr. Zumindest bin ich so. Ich hasse diese Eigenschaft an mir, im Bezug auf alles. Ich tu mir schwer damit mich mit etwas zufrieden zu geben. Und das hätte ich definitiv tun sollen, schließlich war diese Freundschaft das wertvollste was ich hatte. Da kommt kein materialistischer Besitz der Welt ran. Für nichts hätte ich das aufgegeben. Außer eben für mehr, dafür diese bis dahin freundschaftliche Beziehung auf das nächste Level zu bringen. Ich war einfach verliebt, da ist Rationalität ohnehin hinfällig, aber es waren eben diese, aus meiner Sicht, eindeutigen Beweise die ich über die Zeit erlebt hatte, dass er das gleiche fühlt.
Ich war wie gesagt eine sehr schüchterne Person, und wollte ihn nicht direkt darauf Ansprechen, aus Angst dass es vllt. doch nicht so ist. Obwohl ich mir sicher war. Jedenfalls entschied ich mich, meine romantische Ader etwas auszuleben, und ihm einen Brief zu schreiben. Das tat ich dann auch, das war nur wenige Tage nach dem Konzert. Was mich fasniziert hat, wie schön ich auf einmal schreiben konnte. Auf einmal. In 9 Jahren Schule wurde ich von den Lehrern ständig aufgrund meiner durchaus nicht sehr ansehnlichen Schrift ständig verarscht. Da war es mir aber auch egal, nur ihr hättet den Unterschied sehen sollen. Naja..
Also ich war mir wirklich sicher, sonst hätte ich den Brief nicht geschrieben. Trotzdem hatte ich Angst. Ich wurde in Beziehung bis dahin immer nur enttäuscht (hab mir aber auch die verrücktesten Weiber ausgesucht, selber schuld haha) und war dementsprechend verunsichert, ob ich ihm den Brief nun wirklich geben soll. Aber wie es bei uns von Anfang an war, hat der Zufall darüber entschieden. Er kam an diesem Tag zu mir, um mal wieder gemütlich einen zu rauchen. Jedenfalls war ihm wohl etwas langweilig, er saß an meinem Schreibtisch, und öffnete einfach mal die oberste Schublade. Ganz oben natürlich der (noch unfertige) Brief. Zum Glück hatte er nicht bemerkt, dass dieser Brief an ihn gerichtet war, nur die schöne Schrift fiel ihm auf. Ich dann erstmal zu ihm: "Das solltest du nicht unbedingt lesen." Er hat mich dann erstmal etwas verwirrt angeschaut aber nichts weiter dazu gesagt.
Für mich was das natürlich wie ein Wink von einer höheren Macht, die mir damit sagen wollte dass es die richtige Entscheidung ist ihm den Brief zu geben. So ein Zufall eben wieder. Ich schrieb den Brief also fertig. Vielleicht war das ganze am Ende etwas zu kitschig teilweise, aber ich hab versucht sachlich zu bleiben. So sachlich wie das bei einem Liebesbrief eben möglich ist. Das kam dann doch sehr schwul rüber mit den Herzchen am Schluss denk ich mir aber hey, ich war eben auf dem höchsten der Gefühle. Besoffen von Liebe.
An der Stelle will ich nochmal betonen, dass ich davor nie auf irgendeine Art an Jungs interessiert war, oder auch nur den Gedanken gehabt hätte. Daran hat sich auch nichts geändert, er ist die einzige männliche Person, an der ich Interesse hätte. Sexualität war mir auch nicht unbedingt wichtig, war ja das Gefühl der Liebe zu einem anderen Jungen noch total neu für mich.
Vielleicht sollte ich daraus ne Geschichte machen und ein Buch schreiben? Komm grad in Laune.
Aber bleiben wir lieber bei der Wahrheit.
Natürlich ist da auch eine körperliche Anziehung da, das Gefühl ihm nahe sein zu wollen vor allem. Also wie gesagt Sexualität war mir was ihn angeht nie von Bedeutung. Wär ja auch nicht das Problem, für was gibts Pornos. Keine Schwulenpornos das ist nicht so meins.
Also der Brief war fertig, in ein Kuvert gepackt und ihm ein paar Tage später gegeben. Wir waren an dem Tag übrigens wieder da wo unsere Geschichte begann. Wieder ein Haufen Leute und wieder eine Menge Alkohol. Das hat er diesmal aber nicht mehr mitbekommen, er wohnte ja mittlerweile bei seinem Vater und der war etwas strenger als seine Mum. Er musste schon relativ früh nach Hause. Als er sich verabschiedet hat, hab ich meinen ganzen Mut zusammengenommen, einen Arm um ihn gelegt und etwas Abseits von den ganzen Leuten mit ihm gegangen. Ihm den Brief gegeben, und gesagt er soll sich das mal durchlesen da es mir sehr wichtig ist. Er sagte darauf er schaut es sich mal an.
Hier kommt meine nächste schlechte Eigenschaft ins Spiel, die ich an mir hasse. Meine Ungeduld. Ich bat ihn darum, den Brief doch bitte sofort wenn er daheim ist, durchzulesen. Dann ging er erstmal nach Hause. Ich gesellte mich in der Zwischenzeit zu all den anderen netten Leuten wo mir auch erstmal ordentlich Absinth eingegossen wurde und die nächste Lunte angeheizt wurde. Richtig böses Zeug dieses Absinth. Ich glaub so dicht war ich mein ganzes Leben noch nicht wie an diesem Abend. (Denkt euch nix, ich bin aus ner Kleinstadt in Bayern. Was soll man hier anderes machen, als sich die Kante geben. Seine Jugend soll man in vollen Zügen genießen. Und naja das taten wir.)
Nachdem dann ein Nebel aufzog, wie ich ihn in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen hatte (man hat keinen Meter weit gesehen vllt. lags am Gras haha) und ich meinen letzten Becher Absinth weggekippt hatte, entschied ich mir in meinem Übermut erstmal von jemanden ein Handy zu leihen um meinen besten Freund anzurufen. Schließlich wollte ich wissen was er zu der ganzen Sache, also dem Brief denkt. Ich lallte also ins Telefon, "wasse nu los" sei und ob er sich mein Werk schon zu Gemüte geführt hätte. Ich kann mich auch nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern, hab nur noch im Kopf dass er den Brief noch nicht gelesen hatte.
Da hätte ich vllt. mal gut sein lassen sollen, aber ich beschloss weiter zu feiern, mehr zu trinken, was letztendlich zu einem weiteren Anruf führte. Schließlich verstärkt Alkohol auch negative Eigenschaften und meine Ungeduld ist wirklich schlimm. Wahrscheinlich lagen zwischen den beiden Anrufen nur Minuten, auch wenns mir vorkam wie Stunden.
Ich wollte einfach wissen was jetzt Sache ist. Also, nochmal angerufen, gefragt ob er ihn denn schon gelesen hatte, dann die Antwort : "Ja." In dem Moment ist mir trotz des ganzen Alkohols deutlich spürbar das Herz sonstwohin gerutscht, jedenfalls hatte ich wirklich Schiss vor dem was danach kommen würde. Egal ob gut oder schlecht für mich. Ich hätte den Brief eben nie schreiben sollen.. Ich fragte ihn was er denn dazu denkt, aber das wollte er mir nicht sagen, also machten wir aus dass wir uns in der Nähe seiner Wohnung treffen. Ich natürlich noch besoffen, wie ein echter Bayer an einem Freitagabend eben ist.
Der extrem dichte Nebel gab mir irgendwie schon ein ungutes Gefühl. Das Problem ist, dass durch die Bewegung der Alkohol dann erst so richtig einsetzte deswegen wird meine Erinnerung noch lückenhafter über das was dann passierte. Aber halbwegs gehts noch. Als ich dann ankam, sah ich schon an seinem Gesichtsausdruck was Sache ist.
Im Nachhinein denke ich mir ich hätte einfach sagen sollen, ja gut was solls wir sind so gute Freunde.. ist doch egal. Aber ich war eben dicht und konnte seine Entscheidung in dem Moment natürlich nicht nachvollziehen, musste mir die Tränen verkneifen. Er entschied sich dazu mich noch nach Hause zu begleiten, ich bin mir nichtmehr sicher über was alles wir auf dem Weg geredet haben leider, aber ich glaube er hat versucht das Ganze so schonend wie möglich zu machen.. Er kam dann auch noch kurz mit rein und im Nachhinein bin ich ihm wirklich dankbar für die Art wie er mit mir umgegangen ist. Hätte alles viel schlimmer kommen können.
So. Das war jetzt die Vorgeschichte..
Was darauf folgte: Mein Leben ging immer mehr den Bach runter und ich kam immer weniger klar. Er wollte danach natürlich erstmal eine Zeit Abstand von mir haben, klar war ja auch für ihn eine ganz andere, neue und auch schwierige Situation. Ich hab mich ihm gegenüber so oft unfair verhalten, nur an mich gedacht und nicht daran wie schwer das alles für ihn sein muss.
Ich meine, wie kommt denn das für ihn rüber, sein bester Freund steht auf einmal auf ihn..
Die ganzen Sachen die ich als Beweise dafür ansah, dass er das gleiche empfindet, lassen sich dann wohl doch mehr auf seine Art und seinen Charakter zurückführen. Er ist einfach ein besonderer Mensch, den man mögen muss irgendwie.
Ich war mir nicht darüber im klaren, dass ich mit dem Brief unsere Freundschaft komplett zerstören könnte. Naja, komplett nicht. Aber ich hätte es nie machen sollen..
Danach hatten wir erstmal ca. 2 Monate gar keinen Kontakt, bis ich mir mal wieder etwas zu Rauchen bei einem Kumpel holen wollte und ihn da zufällig auch traf..
Ich begrüßte eben erstmal jeden als ich da ankam, außer ihn.. Ich traute mich nichtmal ihm in die Augen zu schauen irgendwie. Aber er kam erstmal her und umarmte mich. Ich hab gemerkt dass er mich vermisst hat, klar nach der ganzen Zeit. Haben uns also kurz unterhalten, dann sagte er mir dass bald wieder ne kleine Party an einem Fluss in der Nähe der Stadt stattfindet, viele Leute, Musik und draußen. Wär ja chillig wenn man sich da mal sieht.
Ich war natürlich heilfroh erstmal. Ich hatte schon den Gedanken dass es das jetzt war und er einfach keinen Bock mehr auf mich hätte. Schon gings mit meiner Stimmung wieder Bergauf. Und das genau zum richtigen Zeitpunkt denn ansonsten hätte ich mich nur in Drogen flüchten können, und dann wär es mir egal gewesen was ich mir reinziehe. Davor war ich schon jemand, der eher vorsichtig ist, und außer viel Kiffen und hin und wieder mal was trinken war da auch nichts.
War ein schöner Tag als die Party stattfand, viele Leute waren da, super Stimmung die meiste Zeit. Wieder bisschen getrunken usw. das übliche eben. Dann kam jedoch etwas neues ins Spiel und zwar Räuchermischungen. Ich kann nur jedem raten die Finger von diesem Dreckszeug zu lassen, ich hab es bis heute nicht geschafft voll davon weg zu kommen. Damit zerstört man sich seinen Körper und seine Psyche. Naja, haben also ordentlich davon gekifft, bis er dann irgendwann Kotzen gegangen ist, etwas abseits an einer Hütte mitten im Feld. Ich bin natürlich bei ihm geblieben, während die anderen zurück zur Party und zur Musik liefen. Ihm gings wirklich nicht gut und er schaffte es mal wieder nicht zurück zu laufen. Tragen wollte ich ihn nicht, aufgrund der Ereignisse ziemlich genau ein Jahr zuvor ;) Naja, also hat er sich an die Hütte gesetzt und ist dann erstmal eingepennt. So langsam wurde es Nacht und ziemlich kalt, und ich wollte ihn eigentlich wirklich nicht allein lassen, aber die Lust nach etwas zu Trinken war groß und mir wurde auch langsam ziemlich kalt. Bin also schnell zu den anderen, hab mir meine Jacke geholt und ein Bier. Er wollte unbedingt dass ich bei ihm bleibe also bin ich dann erstmal wieder zurück gerannt, mich neben ihn gelegt und versucht auch zu pennen. Ging aber bei der Scheißkälte nicht. Ich hab schon überlegt ob ich mich iwie an ihn rankuscheln soll weils mir halt extrem kalt war. Habs dann aber nicht gemacht, will ja nicht zu aufdringlich sein, nach der Sache mit dem Brief usw.. Aber schon wieder so ein Zufall, liegen wir doch fast genau ein Jahr nach dem wir so gute Freunde wurden, wieder stockdicht in einem Feld rum und ich muss wieder auf ihn aufpassen. Schon lustig irgendwie.
Die Zeit darauf wars wieder fast so wie damals, aber eben nur fast. Er dachte halt ich bin Schwul und das tat unserer Freundschaft natürlich gar nicht gut.. Aber es ging halbwegs, ich war eigentlich ziemlich zufrieden mit der Situation. Hätte ja schlimmer kommen können.. bis es dann eben schlimmer kam. Mittlerweile ist es August 2012.
Wir hatten nicht viel zu tun an diesem Tag außer nach einer Möglichkeit zu suchen breit zu werden. Nix zu rauchen, na gut saufen geht auch mal wieder. Wir waren aber nur zu zweit unterwegs an dem Tag. Also einen Haufen Alkohol gekauft und durch die Stadt gelaufen, mal hier mal da weiter gesoffen. Den Tag hab ich als "worst day of my life" in Erinnerung..
Wir waren halt wiedermal stockdicht und aus irgendeinem Grund (ich weiß beim besten willen nicht mehr was es war) schlug er mir vergleichsweise leicht ins Gesicht. Ich hab aus Reflex dann erstmal voll ausgeholt und ihm eine verpasst. Naja war schon heftig was dann kam. Es ist eine Sache sich mit jemandem zu prügeln, aber eine ganz andere wenn du den Typen liebst, mit dem du dich prügelst.. Scheiße.. Der blöde Alkohol. Mittlerweile hatten wir uns mehr oder weniger wieder vertragen, noch andere Leute getroffen, woanders weiter gesoffen. Dann gings aus irgendeinem Grund wieder los, ich glaub ich wollte irgend nen Witz reißen den er wohl nicht so ganz verstanden hatte und wieder auf mich losging. Wir lagen halt immer abwechselnd am Boden standen auf und schlugen den jeweils anderen auf den Boden.. Was das für ein beschissenes Gefühl ist seinen besten Freund zu schlagen.. vllt hätt ich einfach nach Hause gehen sollen und wir hätten beide erstmal nüchtern werden sollen. Aber leider lief es anders. Ich dachte dann irgendwann in meinem Rausch, das wars jetzt mit ihm. Für immer.
Nicht weil ich das so wollte, das würde ich wahrscheinlich nie wollen. Sondern nach dem ganzen Stress an dem Abend.. Er hatte dann verständlicherweise auch iwann die Schnauze voll und ist nach Hause gerannt.
In dem Moment hab ich einfach Schwarz gesehen, wie gesagt ich dachte das wars jetzt für immer. Hatte dann nur noch die Zeit danach im Kopf und wusste das ich das nicht packen werde. Ich hatte einfach keinen Bock mehr. Also nahm ich mir eine Glasscherbe, lagen mittlerweile genug in der Gegend rum, und drückte sie so fest ich konnte an meinen linken Unterarm, das ganze sieben mal, quer, nicht längs. Zum Glück. Sonst wär ich jetzt vielleicht nicht mehr hier.
Das war natürlich ne Kurzschlussreaktion. Zum Glück war da noch ein Bekannter, der das Geschehen die ganze Zeit mehr oder weniger passiv mitverfolgte, der mir dann einen Krankenwagen rief.
Dieses Gefühl, sterben zu wollen, und dann als ich das mit der Glasscherbe tat, sofort danach zu denken man stirbt jetzt und das wars jetzt. Sowas zu fühlen ist einfach unbeschreiblich..
Im negativen Sinne natürlich. Wurde dann erstmal ins nächste Krankenhaus gefahren, die Schnitte waren zum Glück nicht so tief. Da ich zu dem Zeitpunkt noch 17 war, musste ich die Nacht in einer Jugendpsychiatrie verbringen. Meine Mutter holte mich zum Glück gleich am nächsten Tag ab, da drin wär ich irre geworden nach ein paar Tagen.
So... wieder zuhause.. Das erste was er gemacht hat, mich erstmal auf Facebook zu blocken. Sehr einfallsreich naja.. ich verstehs ja auch. Er hatte einfach keinen Bock mehr auf mich, und eigentlich hätte das von meiner Seite genauso sein sollen. War es aber nicht. Weil ich nicht verstand wieso das passieren musste. Ich erinner mich noch an seinen Blick, an dem Abend als es passiert ist, wie er mir in die Augen schaut und mich fragte: "Was machen wir eigentlich?".. und ich in meinem Rausch ihm darauf erstmal noch eine mitgegeben hab..
Mir kommen grade die Tränen wenn ich daran denk. Sowas tut wirklich weh, wie konnt ich mich nur so verhalten...
Jedenfalls dachte ich in der Zeit danach, ich sollte unter die ganze Sache einfach einen Schlussstrich setzen. Und ich habs versucht, monatelang. Es hat einfach nicht funktioniert. Zum Glück hatte ich noch zwei andere wirklich gute Freunde, denen ich unendlich dankbar bin dass sie mich sozusagen aufgefangen haben nachdem das passiert ist. Ich weiß nicht was sonst passiert wär. Ich hab mich dann entschieden zu einem Psychologen zu gehen, um das ganze verarbeiten zu können und ihn vergessen zu können. Das hat aber alles nur noch schlimmer gemacht. Ich habe Tabletten verschrieben bekommen, die ich auch erst eine Zeit lang nahm. Dann fing es an, dass ich jede Nacht Albträume hatte. Oft hab ich von besagtem Abend geträumt, oft einfach nur von ihm, von der Zeit in der wir so gut klarkommen. Das habe ich bis heute und ich kann nichts dagegen machen es ist einfach die absolute Hölle für mich.
Naja, ich hatte mir von dem Psychologen ohnehin nicht viel erhofft, also wieder versuchen allein damit klar zu kommen. Es ging aber nicht. Arbeit hatte ich seit der Ausbildung auch keine, seitdem das mit dem Brief war hatte ich wie ne Blockade in mir überhaupt was in die Richtung zu tun. Es ging einfach nicht.
Mir bleib nur noch eins. Drogen. Klar. Wie schon davor nur diesmal mit mehr Zerstörung nach innen, die das Loch füllen sollte das er in mir hinterließ. Also nicht mehr nur Gras und Alk (alk war eig. eher selten der fall, mag ich nicht so), sondern nun auch Speed, Ecstasy, Räuchermischungen... Das einzige was mich davor bewahrt hat durchzudrehen ohne ihn. Und meine beiden anderen wirklich guten Freunde.
Naja so gings immer weiter, monatelang eben. Ich hab immer mehr die Hoffnung verloren, den Glauben ans System und die Menschheit hatte ich schon verloren bevor ich ihn überhaupt kannte. Durch ihn habe ich wieder "funktioniert" sozusagen..
Das ganze ging 6 Monate lang, in der Zeit habe ich ihn durch xtc ersetzt. Das einzige was mir ein ähnliches Gefühl geben konnte. Ich war nie süchtig danach, werde es wohl auch nie sein, also das ist kein Problem. Habe auch sonst keine Sucht ausser immernoch die psychische Abhängigkeit nach Gras. War wirklich ne beschissene Zeit ohne ihn, mir kams so unglaublich lang vor.. In der Zeit bin ich noch unsicherer geworden, noch zurückhaltender anderen gegenüber. In der Zeit hat sich das so langsam zu einem richtigen Problem entwickelt, das ich leider bis heute habe...
Naja war es wieder ein Zufall, der mein Leben wieder auf die positive Bahn lenken sollte. Es war Fasching, hier in der Stadt ein großer Faschingsumszug, Bierzelte, Party machen mal wieder. Und ich wusste, dass ich ihn an diesem Tag wieder treffen werde. Nach einem dieser Träume war ich mir sicher, das erste mal nach Ewigkeiten, ihn an diesem Tag wieder zu sehen. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl an dem Tag, finde das im Nachhinein wirklich merkwürdig. Aber was solls. Ich war auf dem Weg zu besagten anderen beiden Freunden, mit denen ich an dem Tag eben ein bisschen Party machen wollte. Dann lief er mir über den Weg, was komisch ist, denn ich wollte einen anderen Weg gehen, bin dann aber aufgrund meiner leichten Angst vor Menschen, die ich aufgebaut hatte, 2 alten Leuten ausgewichen und eine Straße weiter rechts langgelaufen. Und da war er, hatte ihn von weitem erkannt. Und dann kommt wieder das menschliche Ego hoch, hatte mir schon überlegt die Straßenseite zu wechseln, warum auch immer. Jedenfalls hab ich das nicht getan und bin auf ihn zugelaufen, er war grade in meine Richtung unterwegs. Haben uns dann kurz unterhalten, wies dem jeweils anderen geht usw. und er brauchte wohl etwas zu rauchen. Ich wusste zwar dass die beiden, zu denen ich unterwegs war, nichts hatten, aber sagte er soll doch mal mitkommen, vllt. klappts ja.
Das ganze lief letztendlich darauf hinaus, dass wir uns fast auf Anhieb wieder so gut verstanden wie damals. Als ob nichts gewesen wäre, was nach allem was passiert ist, eig. schon bemerkenswert ist. Aber das zeigt eben wie gut wir ja eigentlich miteinander klarkommen..
An dem Tag ist wieder so einiges verrücktes passiert, was aber auch wieder ein bisschen viel zu erzählen wäre.
Auf jeden Fall kamen wir wieder klar. Dann kam aber der Fehler. Wiedermal einen gemacht. Ich wusste nicht wie ichs machen soll, damit ich so langsam wieder öfter was mit ihm unternehmen kann.. Also hab ich ihm angeboten, dass ich ihm ja Räuchermischung bestellen könne, wenn er das sowieso dauernd raucht. Hier gibts Leute die Bestellen das und verticken dass dann überteuert weiter, ziemlich asozial bei so nem billigen Grasersatz.. naja. bei mir hat ers eben zum einkaufspreis bekommen und ich hab dann natürlich auch immer mitgeraucht bei ihm.
Oder mal was abgekauft. Spielt ja keine so große Rolle.
Das Problem an der Sache war, das wir uns eben ständig nur zugekifft haben, anstatt mal das aufzuarbeiten was eigentlich passiert ist. Und das ganze lief von feb. bis mai dieses Jahres.
So.
Mir gings zwischenzeitlich dann auch immer mal wieder richtig schlecht, hatte zuhause viel Stress, weswegen ich ihn oft fragte ob ich vorbeikommen kann usw. weils halt immernoch so ist dass es mir einfach gut geht wenn er in meiner nähe ist. Vielleicht hat ihn das ein bisschen angestresst, da ich dann nie drüber reden wollte was eig. los ist und nur das Kiffen im Kopf hatte...
Jetzt hab ich seit 2 Monaten nix von ihm gehört, erreich ihn nicht, und hab noch nen großen Fehler gemacht. Aber nur weil ich das Gefühl hatte ihn schon wieder verloren zu haben und das für mich einfach unglaublich schwer wäre, das schon wieder verarbeiten zu müssen. Hab ihm fast täglich SMS geschrieben in den 2 monaten, ihm Vorwürfe gemacht, ihn angebettelt das er mir hilft usw. echt peinlich eigentlich. Hab das jetzt auch aufgehört aber es ist nunmal passiert. Sitz nur noch daheim rum, schaffs kaum rauszugehen usw. es ist einfach alles scheiße momentan.
Eigentlich müssten wir nur mal ein klärendes Gesprach führen aber wir haben das seit dem Brief nie so wirklich geschafft. Entweder waren wir zu breit dazu, oder ich hab mein Maul nicht aufbekommen weil ich einf. ziemlich unsicher bin mittlerweile, oder er wollte einfach nicht drüber reden. Irgendwas kam immer dazwischen.
Aber er bedeutet mir so unglaublich viel, ich werde nie wieder einen Menschen finden der einen so guten Einfluss auf mich hat, mich dazu bewegt auch wieder was zu tun, der mich nur durch seine Anwesenheit glücklich macht..
Jetzt meine Frage, was kann ich noch tun (vor allem nach den ganzen sms, was im nachhinein auch wieder blöd war, aber wie gesagt ich habs einfach nicht ausgehalten) um ihn nicht wieder zu verlieren? Was kann ich tun um ihn dazu zu bringen einfach mal mit mir drüber zu reden, über das alles was passiert ist? Wir kommen eigentlich so gut klar, aber durch das Räuchermischung rauchen ständig konnten wir nichtmal ein normales Gespräch führen. Hab jetzt gehört er hats geschafft davon weg zu kommen was mich natürlich wirklich glücklich macht. Schließlich war er monatelang süchtig danach und ich Vollidiot habs ihm auch noch besorgt das Zeug..
Warum merkt man sowas immer erst danach, wie dumm man gehandelt hat?
Mir tut das alles so unglaublich leid und ich kanns ihm nichtmal sagen..
Was mich auch noch interessieren würde, diese Art von Liebe ist irgendwie einfach komisch. Mehr als Freundschaft definitiv, auch auf jeden Fall Liebe, aber ohne sexuelles interesse, trotzdem ist er mir einfach so wichtig..
Könnt ihr verstehen, warum er mir so wichtig ist?
Wie kann ihm erklären, dass ich ihn einfach brauche, weil ich ohne ihn nicht klarkomm, ohne dass er sich dadurch auf irgendeine Art bedrängt fühlt?
Ich will ihm ja auch nicht so viel Stress machen, aber solang ich mit ihm gut klarkomm, schaff ichs auch was zu tun, hab jetzt ein Fernstudium angefangen um die Mittlere Reife nachzuholen. Muss das durchziehen sonst steh ich echt dumm da.
Ich denk ich würds schaffen wenn ich das mit ihm endlich wieder auf die Reihe bekommen würde, er ist einfach n Antrieb für mich..
Jedenfalls geht es um meine jetzige Situation die mir im Moment relativ ausweglos erscheint, da es jede Sekunde jeder Minute, jeder Stunde des Tages bei mir bestimmt. Ich bekomm meinen Kopf nicht für andere Sachen frei, vielleicht hilfts mir ja auch schon das ganze Mal niederzuschreiben, alles was passiert ist... Kann etwas viel Text werden, kurz zu mir ich bin jetzt 18 Jahre alt, der Freund um den es hier geht wird demnächst auch 18. Im Prinzip geht es mir darum, wie ich ihn dazu bringen kann mit mir das alles was passiert ist, einfach mal in einem Gespräch aufzuarbeiten..
Oder sollte ich nochmal versuchen nen Schlussstrich unter die ganze Sache zu setzen? Wär aber verdammt, wirklich extrem schwierig für mich..
Ich bin normalerweise auch keiner der wegen jedem Problem gleich rumheult, aber ich hatte es nie leicht in meinem Leben.
Ich erzähl euch erstmal die Vorgeschichte. Als ich 16 war traf ich auf einer Party einen Jungen, den ich zuvor zwar schon länger vom Sehen her kannte, jedoch nie wirklich mit ihm befreundet war.
Jedenfalls schien mir keiner der anwesenden Personen wirklich interessant bis auf ihn, er hatte auf eine komische Art eine Anziehung auf mich. Andersrum war das wohl genauso, weshalb wir schnell ins Gespräch kamen und uns auf Anhieb verstanden als wären seit Jahren beste Freunde. War also sehr beeindruckend von Anfang an. Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Zu dem Zeitpunkt war mein Alkoholspiegel allerdings schon jenseits des für mich Normalen (naja mir reicht ne halbe um angetrunken zu sein lol) weshalb ich mich nicht genau erinnern kann was danach passierte. Das nächste an was ich mir erinnere, ist das wir Arm in Arm in einem nahegelegenen Feld lagen (die party fand draußen statt). Ich dachte dann ich sollte so langsam mal nach Hause aufbrechen, (bildete ein dass die Vögel schon singen, aber ich war halt auch total breit) und weckte ihn dann erstmal auf. Da er wahrscheinlich doppelt so dicht war wie ich war laufen für ihn völlig unmöglich, ich versuchte ihn zu tragen aber sein ständiges Kotzen hat mir die Sache nicht leicht gemacht. Also wieder ins Feld "geschmissen". Jedenfalls bin ich dann schnell nach Hause und hab ihm eine Decke geholt damit er über Nacht auf dem Feld ausnüchtern kann. Das Feld liegt genau zwischen unseren Wohnungen also war es nicht sehr weit.
Das Besondere an der ganzen Sache ist diese Anziehung die er auf mich ausgeübt hatte und wie gut wir uns von Anfang an verstanden. Zu dem Zeitpunkt war ich 16, er 15. Man muss dazu sagen, dass ich davor mein ganzes Leben nur an Mädchen interessiert war, und es mir nie auch nur in den Sinn gekommen wäre mich in einen anderen Jungen zu verlieben. Aber aus irgendeinem Grund hat es bei mir an diesem Tag *click* gemacht. Gemerkt hab ich das erst wesentlich später, ich fühlte zwar von Anfang an eine Art Verbundenheit, musste mir aber erstmal darüber klar werden was es wirklich war. Das dauerte auch seine Zeit aber in dieser Zeit wurden wir beste Freunde.
Wir unternahmen 2011 von Frühling bis Winter nahezu jeden Tag was. Leider waren wir zu der Zeit sehr an exzessiven Marihuanakonsum interessiert, was an sich ja okay war, jeder einzelne Tag war toll. Aber da meistens ich derjenige war der das Zeug rangeschafft hat, kam mir irgendwann der Gedanke auf dass es ihm nur darum geht. Das stellte sich irgendwann auch als unbegründet heraus. Ich hatte in meinem Leben viele beste Freunde aber er war einfach anders als alle davor. Sein Verhalten mir gegenüber, seine Art.. Dann merkte ich dass da mehr ist, von meiner Seite, ein Gefühl, dem allein das Wort Freundschaft nicht gerecht wird. Aber dafür wollte ich auf keinen Fall diese tolle Freundschaft aufs Spiel setzen. Bis ich mir irgendwann eingebildet hab, dass da von seiner Seite auch mehr ist. Das lag weniger an mir als an ihm, schließlich sagte er Sachen zu mir, z.b. wie schön er doch mein Lächeln findet usw. bis er dann irgendwann zu mir sagte dass er mich liebt. Er war davor auch nur mit Mädchen zusammen, aber es gab da auch so ein Gerücht, dass er ja schwul sein könnte, allein von seiner Art her schon. Jedenfalls hörte man öfter sowas.
Diese Zeit (Winter 2011) war für mich sehr schwierig, da ich in der Arbeit (ich machte eine Ausbildung) immer weniger klar kam, und Schule die absolute Hölle für mich war, da der IQ meiner Kollegen dort weit unter dem des durchschnittlichen Primaten lag. Es war auch einfach der falsche Job. Ich ließ mich dann eine Woche krankschreiben, da meine Eltern dies nicht mitbekommen sollten, verbrachte ich diese Woche ganz einfach bei ihm. Egal wie schlecht es mir ging, in seiner Nähe fühlte ich mich einfach wohl, und konnte alles um mich herum und meine Probleme einfach vergessen. Leider war das genau eine Woche vor Ende der Probezeit, und die Entscheidung mich aus dem Betrieb zu entlassen, fiel meinem Chef wohl nicht schwer.
Zack, arbeitslos. So schnell gehts. Es war auch abzusehen, ich hätte mich davor schon um einen Ausbildungsplatz in einem anderen Betrieb und vor Allem in einem anderen Job suchen sollen. Da hab ich zu wenig vorausgedacht. Die Zeit nach der Kündigung war er auch immer für mich da und ich brauchte das auch, es hat mir unglaublich geholfen. Ansonsten hätte ich mir wohl die Kugel gegeben, da ich schon bevor ich ihn kannte eig. mit meinem Leben abgeschlossen hatte. Erst dadurch, dass ich ihn kennengelernt hab, konnte ich wieder Kraft finden um mein Leben auf die Reihe zu bekommen, dann hatte ich auch die Ausbildung, nach fast einem Jahr Suche.
Um das mal zu vertiefen, ich habe seit meinem 12 od. 13. Lebensjahr Depressionen (eltern geschieden, stress in der schule, nie wirklich genug geld gehabt usw.usw.) die Anfangs nun wirklich nicht schlimm waren, aber über die Jahre (und vor allem nach vielen zerstörenden Erfahrungen) ist es immer schlimmer geworden. Ich habe mich deswegen nie behandeln lassen, wollte das immer selbst schaffen. Meine Mutter leidet am Borderline-Syndrom, weshalb ich wusste, dass Behandlungen psychischer Krankheiten vor allem auf Tabletten abzielen, die einem den Charakter verändern. Das hab ich ja gemerkt, und verbessert hat sich das bei ihr über die Jahre auch nicht wirklich.
Nunja, kommen wir zurück zu meinem besten Freund und mir. Die ganze Zeit über hat sich dieses Gefühl, das bei mir von Anfang an da war immer mehr intensiviert. Und seine Zuneigung zu mir ließ mich darauf schließen, dass bei ihm da evtl. auch mehr sein könnte. Aber ich war mir noch nicht sicher, und wollte nicht einfach fragen. Ich war schon immer eine eher schüchterne Person und wollte wie gesagt nicht die Freundschaft aufs Spiel setzen. Bis es für mich dann eindeutig wurde. Wir waren, das war dann schon Anfang 2012, auf einem Konzert. Natürlich beide gut angetrunken, war schon ein krasser Tag. Er wurde an dem Tag von seiner Mutter rausgeschmissen, allerdings wegen ner Kleinigkeit, nichts wichtiges. Dementsprechend haben wir uns erstmal ein bisschen Alk geholt und fuhren dann mit dem Zug nach München. War übrigens ein Skrillex-Konzert, wall of bass into your face. :troll: Naja. Jedenfalls hatte ich ihm die Karte für das Konzert spendiert von meinem letzten bisschen Kohle aus dem letzten Gehalt. Wir halt am Party machen, der Vor-DJ war auch schon Bombe. Ich bin mir nicht sicher ob er sich jetzt noch daran erinnern kann, aber als wir auf den Hauptact warteten wollte er mir wohl zeigen wie dankbar er mir dafür war dass ich ihn auf das Konzert eingeladen hatte. Er umarmte mich erstmal gefühlte 5 Minuten, war natürlich nicht unbedingt abgeneigt dagegen. Aber dann kam das was mich sicher machte, dass er für mich das Gleiche empfindet. Er schaute mir erst kurz in die Augen und küsste mich danach auf den Hals. Ich dachte mir halt, wenn es bei ihm genauso ist wie bei mir, und dafür hatte ich mehr als genug Anhaltspunkte (dachte ich jedenfalls), dann wird er auch nicht sofort die Freundschaft aufs Spiel setzen wollen, also mich küssen usw.
Naja, das Konzert war absolute spitzenklasse, schaut euch mal die Videos auf youtube dazu an, wenn ihr wollt. Ich bin momentan auch ziemlich gut angetrunken, was meine Lust bestärkt viel zu schreiben, hoffe ihr nehmt mir das nicht übel. Will aber auch jedes Detail gut beleuchten, damit meine und seine Situation auch gut nachvollziehbar ist. In München mussten wir dann die Nacht draußen verbringen (im Februar wars noch ziemlich kalt), da gibts auch noch ne lustige Geschichte dazu. Naja, würde vllt. alles etwas den Rahmen sprengen, ist im Bezug auf das hier auch nicht wichtig. Aber lauter solche Kleinigkeiten und besondere Erlebnisse mit ihm eben.
Ich hatte es durch ihn erstmals in meinem Leben geschafft die Depressionen wirklich unter Kontrolle zu bringen. Ich hatte wieder Spaß am Leben, wirklichen Spaß. Ich konnte jede einzelne Sekunde eines Tages in vollen Zügen genießen, nur durch den Gedanken ihn als Freund zu haben. Ich hatte es geschafft glücklich zu sein.
Aber wie der Mensch eben ist, will er immer mehr. Zumindest bin ich so. Ich hasse diese Eigenschaft an mir, im Bezug auf alles. Ich tu mir schwer damit mich mit etwas zufrieden zu geben. Und das hätte ich definitiv tun sollen, schließlich war diese Freundschaft das wertvollste was ich hatte. Da kommt kein materialistischer Besitz der Welt ran. Für nichts hätte ich das aufgegeben. Außer eben für mehr, dafür diese bis dahin freundschaftliche Beziehung auf das nächste Level zu bringen. Ich war einfach verliebt, da ist Rationalität ohnehin hinfällig, aber es waren eben diese, aus meiner Sicht, eindeutigen Beweise die ich über die Zeit erlebt hatte, dass er das gleiche fühlt.
Ich war wie gesagt eine sehr schüchterne Person, und wollte ihn nicht direkt darauf Ansprechen, aus Angst dass es vllt. doch nicht so ist. Obwohl ich mir sicher war. Jedenfalls entschied ich mich, meine romantische Ader etwas auszuleben, und ihm einen Brief zu schreiben. Das tat ich dann auch, das war nur wenige Tage nach dem Konzert. Was mich fasniziert hat, wie schön ich auf einmal schreiben konnte. Auf einmal. In 9 Jahren Schule wurde ich von den Lehrern ständig aufgrund meiner durchaus nicht sehr ansehnlichen Schrift ständig verarscht. Da war es mir aber auch egal, nur ihr hättet den Unterschied sehen sollen. Naja..
Also ich war mir wirklich sicher, sonst hätte ich den Brief nicht geschrieben. Trotzdem hatte ich Angst. Ich wurde in Beziehung bis dahin immer nur enttäuscht (hab mir aber auch die verrücktesten Weiber ausgesucht, selber schuld haha) und war dementsprechend verunsichert, ob ich ihm den Brief nun wirklich geben soll. Aber wie es bei uns von Anfang an war, hat der Zufall darüber entschieden. Er kam an diesem Tag zu mir, um mal wieder gemütlich einen zu rauchen. Jedenfalls war ihm wohl etwas langweilig, er saß an meinem Schreibtisch, und öffnete einfach mal die oberste Schublade. Ganz oben natürlich der (noch unfertige) Brief. Zum Glück hatte er nicht bemerkt, dass dieser Brief an ihn gerichtet war, nur die schöne Schrift fiel ihm auf. Ich dann erstmal zu ihm: "Das solltest du nicht unbedingt lesen." Er hat mich dann erstmal etwas verwirrt angeschaut aber nichts weiter dazu gesagt.
Für mich was das natürlich wie ein Wink von einer höheren Macht, die mir damit sagen wollte dass es die richtige Entscheidung ist ihm den Brief zu geben. So ein Zufall eben wieder. Ich schrieb den Brief also fertig. Vielleicht war das ganze am Ende etwas zu kitschig teilweise, aber ich hab versucht sachlich zu bleiben. So sachlich wie das bei einem Liebesbrief eben möglich ist. Das kam dann doch sehr schwul rüber mit den Herzchen am Schluss denk ich mir aber hey, ich war eben auf dem höchsten der Gefühle. Besoffen von Liebe.
An der Stelle will ich nochmal betonen, dass ich davor nie auf irgendeine Art an Jungs interessiert war, oder auch nur den Gedanken gehabt hätte. Daran hat sich auch nichts geändert, er ist die einzige männliche Person, an der ich Interesse hätte. Sexualität war mir auch nicht unbedingt wichtig, war ja das Gefühl der Liebe zu einem anderen Jungen noch total neu für mich.
Vielleicht sollte ich daraus ne Geschichte machen und ein Buch schreiben? Komm grad in Laune.
Aber bleiben wir lieber bei der Wahrheit.
Natürlich ist da auch eine körperliche Anziehung da, das Gefühl ihm nahe sein zu wollen vor allem. Also wie gesagt Sexualität war mir was ihn angeht nie von Bedeutung. Wär ja auch nicht das Problem, für was gibts Pornos. Keine Schwulenpornos das ist nicht so meins.
Also der Brief war fertig, in ein Kuvert gepackt und ihm ein paar Tage später gegeben. Wir waren an dem Tag übrigens wieder da wo unsere Geschichte begann. Wieder ein Haufen Leute und wieder eine Menge Alkohol. Das hat er diesmal aber nicht mehr mitbekommen, er wohnte ja mittlerweile bei seinem Vater und der war etwas strenger als seine Mum. Er musste schon relativ früh nach Hause. Als er sich verabschiedet hat, hab ich meinen ganzen Mut zusammengenommen, einen Arm um ihn gelegt und etwas Abseits von den ganzen Leuten mit ihm gegangen. Ihm den Brief gegeben, und gesagt er soll sich das mal durchlesen da es mir sehr wichtig ist. Er sagte darauf er schaut es sich mal an.
Hier kommt meine nächste schlechte Eigenschaft ins Spiel, die ich an mir hasse. Meine Ungeduld. Ich bat ihn darum, den Brief doch bitte sofort wenn er daheim ist, durchzulesen. Dann ging er erstmal nach Hause. Ich gesellte mich in der Zwischenzeit zu all den anderen netten Leuten wo mir auch erstmal ordentlich Absinth eingegossen wurde und die nächste Lunte angeheizt wurde. Richtig böses Zeug dieses Absinth. Ich glaub so dicht war ich mein ganzes Leben noch nicht wie an diesem Abend. (Denkt euch nix, ich bin aus ner Kleinstadt in Bayern. Was soll man hier anderes machen, als sich die Kante geben. Seine Jugend soll man in vollen Zügen genießen. Und naja das taten wir.)
Nachdem dann ein Nebel aufzog, wie ich ihn in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen hatte (man hat keinen Meter weit gesehen vllt. lags am Gras haha) und ich meinen letzten Becher Absinth weggekippt hatte, entschied ich mir in meinem Übermut erstmal von jemanden ein Handy zu leihen um meinen besten Freund anzurufen. Schließlich wollte ich wissen was er zu der ganzen Sache, also dem Brief denkt. Ich lallte also ins Telefon, "wasse nu los" sei und ob er sich mein Werk schon zu Gemüte geführt hätte. Ich kann mich auch nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern, hab nur noch im Kopf dass er den Brief noch nicht gelesen hatte.
Da hätte ich vllt. mal gut sein lassen sollen, aber ich beschloss weiter zu feiern, mehr zu trinken, was letztendlich zu einem weiteren Anruf führte. Schließlich verstärkt Alkohol auch negative Eigenschaften und meine Ungeduld ist wirklich schlimm. Wahrscheinlich lagen zwischen den beiden Anrufen nur Minuten, auch wenns mir vorkam wie Stunden.
Ich wollte einfach wissen was jetzt Sache ist. Also, nochmal angerufen, gefragt ob er ihn denn schon gelesen hatte, dann die Antwort : "Ja." In dem Moment ist mir trotz des ganzen Alkohols deutlich spürbar das Herz sonstwohin gerutscht, jedenfalls hatte ich wirklich Schiss vor dem was danach kommen würde. Egal ob gut oder schlecht für mich. Ich hätte den Brief eben nie schreiben sollen.. Ich fragte ihn was er denn dazu denkt, aber das wollte er mir nicht sagen, also machten wir aus dass wir uns in der Nähe seiner Wohnung treffen. Ich natürlich noch besoffen, wie ein echter Bayer an einem Freitagabend eben ist.
Der extrem dichte Nebel gab mir irgendwie schon ein ungutes Gefühl. Das Problem ist, dass durch die Bewegung der Alkohol dann erst so richtig einsetzte deswegen wird meine Erinnerung noch lückenhafter über das was dann passierte. Aber halbwegs gehts noch. Als ich dann ankam, sah ich schon an seinem Gesichtsausdruck was Sache ist.
Im Nachhinein denke ich mir ich hätte einfach sagen sollen, ja gut was solls wir sind so gute Freunde.. ist doch egal. Aber ich war eben dicht und konnte seine Entscheidung in dem Moment natürlich nicht nachvollziehen, musste mir die Tränen verkneifen. Er entschied sich dazu mich noch nach Hause zu begleiten, ich bin mir nichtmehr sicher über was alles wir auf dem Weg geredet haben leider, aber ich glaube er hat versucht das Ganze so schonend wie möglich zu machen.. Er kam dann auch noch kurz mit rein und im Nachhinein bin ich ihm wirklich dankbar für die Art wie er mit mir umgegangen ist. Hätte alles viel schlimmer kommen können.
So. Das war jetzt die Vorgeschichte..
Was darauf folgte: Mein Leben ging immer mehr den Bach runter und ich kam immer weniger klar. Er wollte danach natürlich erstmal eine Zeit Abstand von mir haben, klar war ja auch für ihn eine ganz andere, neue und auch schwierige Situation. Ich hab mich ihm gegenüber so oft unfair verhalten, nur an mich gedacht und nicht daran wie schwer das alles für ihn sein muss.
Ich meine, wie kommt denn das für ihn rüber, sein bester Freund steht auf einmal auf ihn..
Die ganzen Sachen die ich als Beweise dafür ansah, dass er das gleiche empfindet, lassen sich dann wohl doch mehr auf seine Art und seinen Charakter zurückführen. Er ist einfach ein besonderer Mensch, den man mögen muss irgendwie.
Ich war mir nicht darüber im klaren, dass ich mit dem Brief unsere Freundschaft komplett zerstören könnte. Naja, komplett nicht. Aber ich hätte es nie machen sollen..
Danach hatten wir erstmal ca. 2 Monate gar keinen Kontakt, bis ich mir mal wieder etwas zu Rauchen bei einem Kumpel holen wollte und ihn da zufällig auch traf..
Ich begrüßte eben erstmal jeden als ich da ankam, außer ihn.. Ich traute mich nichtmal ihm in die Augen zu schauen irgendwie. Aber er kam erstmal her und umarmte mich. Ich hab gemerkt dass er mich vermisst hat, klar nach der ganzen Zeit. Haben uns also kurz unterhalten, dann sagte er mir dass bald wieder ne kleine Party an einem Fluss in der Nähe der Stadt stattfindet, viele Leute, Musik und draußen. Wär ja chillig wenn man sich da mal sieht.
Ich war natürlich heilfroh erstmal. Ich hatte schon den Gedanken dass es das jetzt war und er einfach keinen Bock mehr auf mich hätte. Schon gings mit meiner Stimmung wieder Bergauf. Und das genau zum richtigen Zeitpunkt denn ansonsten hätte ich mich nur in Drogen flüchten können, und dann wär es mir egal gewesen was ich mir reinziehe. Davor war ich schon jemand, der eher vorsichtig ist, und außer viel Kiffen und hin und wieder mal was trinken war da auch nichts.
War ein schöner Tag als die Party stattfand, viele Leute waren da, super Stimmung die meiste Zeit. Wieder bisschen getrunken usw. das übliche eben. Dann kam jedoch etwas neues ins Spiel und zwar Räuchermischungen. Ich kann nur jedem raten die Finger von diesem Dreckszeug zu lassen, ich hab es bis heute nicht geschafft voll davon weg zu kommen. Damit zerstört man sich seinen Körper und seine Psyche. Naja, haben also ordentlich davon gekifft, bis er dann irgendwann Kotzen gegangen ist, etwas abseits an einer Hütte mitten im Feld. Ich bin natürlich bei ihm geblieben, während die anderen zurück zur Party und zur Musik liefen. Ihm gings wirklich nicht gut und er schaffte es mal wieder nicht zurück zu laufen. Tragen wollte ich ihn nicht, aufgrund der Ereignisse ziemlich genau ein Jahr zuvor ;) Naja, also hat er sich an die Hütte gesetzt und ist dann erstmal eingepennt. So langsam wurde es Nacht und ziemlich kalt, und ich wollte ihn eigentlich wirklich nicht allein lassen, aber die Lust nach etwas zu Trinken war groß und mir wurde auch langsam ziemlich kalt. Bin also schnell zu den anderen, hab mir meine Jacke geholt und ein Bier. Er wollte unbedingt dass ich bei ihm bleibe also bin ich dann erstmal wieder zurück gerannt, mich neben ihn gelegt und versucht auch zu pennen. Ging aber bei der Scheißkälte nicht. Ich hab schon überlegt ob ich mich iwie an ihn rankuscheln soll weils mir halt extrem kalt war. Habs dann aber nicht gemacht, will ja nicht zu aufdringlich sein, nach der Sache mit dem Brief usw.. Aber schon wieder so ein Zufall, liegen wir doch fast genau ein Jahr nach dem wir so gute Freunde wurden, wieder stockdicht in einem Feld rum und ich muss wieder auf ihn aufpassen. Schon lustig irgendwie.
Die Zeit darauf wars wieder fast so wie damals, aber eben nur fast. Er dachte halt ich bin Schwul und das tat unserer Freundschaft natürlich gar nicht gut.. Aber es ging halbwegs, ich war eigentlich ziemlich zufrieden mit der Situation. Hätte ja schlimmer kommen können.. bis es dann eben schlimmer kam. Mittlerweile ist es August 2012.
Wir hatten nicht viel zu tun an diesem Tag außer nach einer Möglichkeit zu suchen breit zu werden. Nix zu rauchen, na gut saufen geht auch mal wieder. Wir waren aber nur zu zweit unterwegs an dem Tag. Also einen Haufen Alkohol gekauft und durch die Stadt gelaufen, mal hier mal da weiter gesoffen. Den Tag hab ich als "worst day of my life" in Erinnerung..
Wir waren halt wiedermal stockdicht und aus irgendeinem Grund (ich weiß beim besten willen nicht mehr was es war) schlug er mir vergleichsweise leicht ins Gesicht. Ich hab aus Reflex dann erstmal voll ausgeholt und ihm eine verpasst. Naja war schon heftig was dann kam. Es ist eine Sache sich mit jemandem zu prügeln, aber eine ganz andere wenn du den Typen liebst, mit dem du dich prügelst.. Scheiße.. Der blöde Alkohol. Mittlerweile hatten wir uns mehr oder weniger wieder vertragen, noch andere Leute getroffen, woanders weiter gesoffen. Dann gings aus irgendeinem Grund wieder los, ich glaub ich wollte irgend nen Witz reißen den er wohl nicht so ganz verstanden hatte und wieder auf mich losging. Wir lagen halt immer abwechselnd am Boden standen auf und schlugen den jeweils anderen auf den Boden.. Was das für ein beschissenes Gefühl ist seinen besten Freund zu schlagen.. vllt hätt ich einfach nach Hause gehen sollen und wir hätten beide erstmal nüchtern werden sollen. Aber leider lief es anders. Ich dachte dann irgendwann in meinem Rausch, das wars jetzt mit ihm. Für immer.
Nicht weil ich das so wollte, das würde ich wahrscheinlich nie wollen. Sondern nach dem ganzen Stress an dem Abend.. Er hatte dann verständlicherweise auch iwann die Schnauze voll und ist nach Hause gerannt.
In dem Moment hab ich einfach Schwarz gesehen, wie gesagt ich dachte das wars jetzt für immer. Hatte dann nur noch die Zeit danach im Kopf und wusste das ich das nicht packen werde. Ich hatte einfach keinen Bock mehr. Also nahm ich mir eine Glasscherbe, lagen mittlerweile genug in der Gegend rum, und drückte sie so fest ich konnte an meinen linken Unterarm, das ganze sieben mal, quer, nicht längs. Zum Glück. Sonst wär ich jetzt vielleicht nicht mehr hier.
Das war natürlich ne Kurzschlussreaktion. Zum Glück war da noch ein Bekannter, der das Geschehen die ganze Zeit mehr oder weniger passiv mitverfolgte, der mir dann einen Krankenwagen rief.
Dieses Gefühl, sterben zu wollen, und dann als ich das mit der Glasscherbe tat, sofort danach zu denken man stirbt jetzt und das wars jetzt. Sowas zu fühlen ist einfach unbeschreiblich..
Im negativen Sinne natürlich. Wurde dann erstmal ins nächste Krankenhaus gefahren, die Schnitte waren zum Glück nicht so tief. Da ich zu dem Zeitpunkt noch 17 war, musste ich die Nacht in einer Jugendpsychiatrie verbringen. Meine Mutter holte mich zum Glück gleich am nächsten Tag ab, da drin wär ich irre geworden nach ein paar Tagen.
So... wieder zuhause.. Das erste was er gemacht hat, mich erstmal auf Facebook zu blocken. Sehr einfallsreich naja.. ich verstehs ja auch. Er hatte einfach keinen Bock mehr auf mich, und eigentlich hätte das von meiner Seite genauso sein sollen. War es aber nicht. Weil ich nicht verstand wieso das passieren musste. Ich erinner mich noch an seinen Blick, an dem Abend als es passiert ist, wie er mir in die Augen schaut und mich fragte: "Was machen wir eigentlich?".. und ich in meinem Rausch ihm darauf erstmal noch eine mitgegeben hab..
Mir kommen grade die Tränen wenn ich daran denk. Sowas tut wirklich weh, wie konnt ich mich nur so verhalten...
Jedenfalls dachte ich in der Zeit danach, ich sollte unter die ganze Sache einfach einen Schlussstrich setzen. Und ich habs versucht, monatelang. Es hat einfach nicht funktioniert. Zum Glück hatte ich noch zwei andere wirklich gute Freunde, denen ich unendlich dankbar bin dass sie mich sozusagen aufgefangen haben nachdem das passiert ist. Ich weiß nicht was sonst passiert wär. Ich hab mich dann entschieden zu einem Psychologen zu gehen, um das ganze verarbeiten zu können und ihn vergessen zu können. Das hat aber alles nur noch schlimmer gemacht. Ich habe Tabletten verschrieben bekommen, die ich auch erst eine Zeit lang nahm. Dann fing es an, dass ich jede Nacht Albträume hatte. Oft hab ich von besagtem Abend geträumt, oft einfach nur von ihm, von der Zeit in der wir so gut klarkommen. Das habe ich bis heute und ich kann nichts dagegen machen es ist einfach die absolute Hölle für mich.
Naja, ich hatte mir von dem Psychologen ohnehin nicht viel erhofft, also wieder versuchen allein damit klar zu kommen. Es ging aber nicht. Arbeit hatte ich seit der Ausbildung auch keine, seitdem das mit dem Brief war hatte ich wie ne Blockade in mir überhaupt was in die Richtung zu tun. Es ging einfach nicht.
Mir bleib nur noch eins. Drogen. Klar. Wie schon davor nur diesmal mit mehr Zerstörung nach innen, die das Loch füllen sollte das er in mir hinterließ. Also nicht mehr nur Gras und Alk (alk war eig. eher selten der fall, mag ich nicht so), sondern nun auch Speed, Ecstasy, Räuchermischungen... Das einzige was mich davor bewahrt hat durchzudrehen ohne ihn. Und meine beiden anderen wirklich guten Freunde.
Naja so gings immer weiter, monatelang eben. Ich hab immer mehr die Hoffnung verloren, den Glauben ans System und die Menschheit hatte ich schon verloren bevor ich ihn überhaupt kannte. Durch ihn habe ich wieder "funktioniert" sozusagen..
Das ganze ging 6 Monate lang, in der Zeit habe ich ihn durch xtc ersetzt. Das einzige was mir ein ähnliches Gefühl geben konnte. Ich war nie süchtig danach, werde es wohl auch nie sein, also das ist kein Problem. Habe auch sonst keine Sucht ausser immernoch die psychische Abhängigkeit nach Gras. War wirklich ne beschissene Zeit ohne ihn, mir kams so unglaublich lang vor.. In der Zeit bin ich noch unsicherer geworden, noch zurückhaltender anderen gegenüber. In der Zeit hat sich das so langsam zu einem richtigen Problem entwickelt, das ich leider bis heute habe...
Naja war es wieder ein Zufall, der mein Leben wieder auf die positive Bahn lenken sollte. Es war Fasching, hier in der Stadt ein großer Faschingsumszug, Bierzelte, Party machen mal wieder. Und ich wusste, dass ich ihn an diesem Tag wieder treffen werde. Nach einem dieser Träume war ich mir sicher, das erste mal nach Ewigkeiten, ihn an diesem Tag wieder zu sehen. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl an dem Tag, finde das im Nachhinein wirklich merkwürdig. Aber was solls. Ich war auf dem Weg zu besagten anderen beiden Freunden, mit denen ich an dem Tag eben ein bisschen Party machen wollte. Dann lief er mir über den Weg, was komisch ist, denn ich wollte einen anderen Weg gehen, bin dann aber aufgrund meiner leichten Angst vor Menschen, die ich aufgebaut hatte, 2 alten Leuten ausgewichen und eine Straße weiter rechts langgelaufen. Und da war er, hatte ihn von weitem erkannt. Und dann kommt wieder das menschliche Ego hoch, hatte mir schon überlegt die Straßenseite zu wechseln, warum auch immer. Jedenfalls hab ich das nicht getan und bin auf ihn zugelaufen, er war grade in meine Richtung unterwegs. Haben uns dann kurz unterhalten, wies dem jeweils anderen geht usw. und er brauchte wohl etwas zu rauchen. Ich wusste zwar dass die beiden, zu denen ich unterwegs war, nichts hatten, aber sagte er soll doch mal mitkommen, vllt. klappts ja.
Das ganze lief letztendlich darauf hinaus, dass wir uns fast auf Anhieb wieder so gut verstanden wie damals. Als ob nichts gewesen wäre, was nach allem was passiert ist, eig. schon bemerkenswert ist. Aber das zeigt eben wie gut wir ja eigentlich miteinander klarkommen..
An dem Tag ist wieder so einiges verrücktes passiert, was aber auch wieder ein bisschen viel zu erzählen wäre.
Auf jeden Fall kamen wir wieder klar. Dann kam aber der Fehler. Wiedermal einen gemacht. Ich wusste nicht wie ichs machen soll, damit ich so langsam wieder öfter was mit ihm unternehmen kann.. Also hab ich ihm angeboten, dass ich ihm ja Räuchermischung bestellen könne, wenn er das sowieso dauernd raucht. Hier gibts Leute die Bestellen das und verticken dass dann überteuert weiter, ziemlich asozial bei so nem billigen Grasersatz.. naja. bei mir hat ers eben zum einkaufspreis bekommen und ich hab dann natürlich auch immer mitgeraucht bei ihm.
Oder mal was abgekauft. Spielt ja keine so große Rolle.
Das Problem an der Sache war, das wir uns eben ständig nur zugekifft haben, anstatt mal das aufzuarbeiten was eigentlich passiert ist. Und das ganze lief von feb. bis mai dieses Jahres.
So.
Mir gings zwischenzeitlich dann auch immer mal wieder richtig schlecht, hatte zuhause viel Stress, weswegen ich ihn oft fragte ob ich vorbeikommen kann usw. weils halt immernoch so ist dass es mir einfach gut geht wenn er in meiner nähe ist. Vielleicht hat ihn das ein bisschen angestresst, da ich dann nie drüber reden wollte was eig. los ist und nur das Kiffen im Kopf hatte...
Jetzt hab ich seit 2 Monaten nix von ihm gehört, erreich ihn nicht, und hab noch nen großen Fehler gemacht. Aber nur weil ich das Gefühl hatte ihn schon wieder verloren zu haben und das für mich einfach unglaublich schwer wäre, das schon wieder verarbeiten zu müssen. Hab ihm fast täglich SMS geschrieben in den 2 monaten, ihm Vorwürfe gemacht, ihn angebettelt das er mir hilft usw. echt peinlich eigentlich. Hab das jetzt auch aufgehört aber es ist nunmal passiert. Sitz nur noch daheim rum, schaffs kaum rauszugehen usw. es ist einfach alles scheiße momentan.
Eigentlich müssten wir nur mal ein klärendes Gesprach führen aber wir haben das seit dem Brief nie so wirklich geschafft. Entweder waren wir zu breit dazu, oder ich hab mein Maul nicht aufbekommen weil ich einf. ziemlich unsicher bin mittlerweile, oder er wollte einfach nicht drüber reden. Irgendwas kam immer dazwischen.
Aber er bedeutet mir so unglaublich viel, ich werde nie wieder einen Menschen finden der einen so guten Einfluss auf mich hat, mich dazu bewegt auch wieder was zu tun, der mich nur durch seine Anwesenheit glücklich macht..
Jetzt meine Frage, was kann ich noch tun (vor allem nach den ganzen sms, was im nachhinein auch wieder blöd war, aber wie gesagt ich habs einfach nicht ausgehalten) um ihn nicht wieder zu verlieren? Was kann ich tun um ihn dazu zu bringen einfach mal mit mir drüber zu reden, über das alles was passiert ist? Wir kommen eigentlich so gut klar, aber durch das Räuchermischung rauchen ständig konnten wir nichtmal ein normales Gespräch führen. Hab jetzt gehört er hats geschafft davon weg zu kommen was mich natürlich wirklich glücklich macht. Schließlich war er monatelang süchtig danach und ich Vollidiot habs ihm auch noch besorgt das Zeug..
Warum merkt man sowas immer erst danach, wie dumm man gehandelt hat?
Mir tut das alles so unglaublich leid und ich kanns ihm nichtmal sagen..
Was mich auch noch interessieren würde, diese Art von Liebe ist irgendwie einfach komisch. Mehr als Freundschaft definitiv, auch auf jeden Fall Liebe, aber ohne sexuelles interesse, trotzdem ist er mir einfach so wichtig..
Könnt ihr verstehen, warum er mir so wichtig ist?
Wie kann ihm erklären, dass ich ihn einfach brauche, weil ich ohne ihn nicht klarkomm, ohne dass er sich dadurch auf irgendeine Art bedrängt fühlt?
Ich will ihm ja auch nicht so viel Stress machen, aber solang ich mit ihm gut klarkomm, schaff ichs auch was zu tun, hab jetzt ein Fernstudium angefangen um die Mittlere Reife nachzuholen. Muss das durchziehen sonst steh ich echt dumm da.
Ich denk ich würds schaffen wenn ich das mit ihm endlich wieder auf die Reihe bekommen würde, er ist einfach n Antrieb für mich..