Kunstfälschungen - selbst eine Kunst?

@Spirit2015

Aber teilweise grandioses Handwerk und nicht selten auch großes Talent. Die Pinselführung eines Meisters so nachzuahmen, daß Kunstkritiker getäuscht werden können, ist schon irgendwie auch eine Kunst, wenn Kunst von Können kommt.

Allemal besser, als sein Dasein damit zu fristen, röhrende Hirsche zu malen...

@vincent

vincent schrieb:Ne, das wäre ja nur ein Fall des Nachahmens. Also durchaus künstlerich.

Dann hätten wir also zumindest ein Gebiet, bei dem Fälschungen auch Kunst sein können. ;)

Kunst ist ein Freigeist. Etwas dass sich entwickelt und sich entfaltet. Malen nach Zahlen oder mit Vorbild ist keine Kunst in meinen Augen.

tris schrieb:Dann hätten wir also zumindest ein Gebiet, bei dem Fälschungen auch Kunst sein können. ;)

Ne ne, Sekunde mal... :)
Wieso kommst du jetzt auf Fälschung? Bei der Fälschung kann erstens ein Replikat erstellt werden, das wäre ja nicht der Fall über den wir diskutierten, oder aber zweitens eben ein stiltreues Werk, das man dann möglicherweise als das eines anderen Künstlers ausgibt.
Den eigentlichen Punkt haben wir aber ausser Acht gelassen: die betrügerische Absicht:

Und ich stelle jetzt mal kackdreist die Behauptung auf, dass kein wirklich inspirierter Künstler sein "Vorbild" nachahmt, um daraus Profit zu schlagen durch Betrug. Profit ist iwie in meinen Augen nicht der eigentliche innerere Prozess, der einen Künstler antreibt. Das kann es einfach nicht sein...

@Kc
nee nee ich mein nicht welche alte gemälde restaurieren.sondern direkt kopien von denen erstellen.also fälschungen.

hab da mal ne beispiel gelesen mit irgendso ner gruft von ne pharao oder so.
u da haben die den kompletten raum nachgebildet.
weil die touristen ihn mit ihrer anwesenheit noch weiter zerstören.durch körperliche ausdünstungen usw.

@Mokkawolf

Hm, okay...

Trotzdem würde ich sowas nicht in den Bereich Fälschungen einordnen.

Es ist ja nicht so, dass da irgendetwas ohne Wissen und Willen der zur Entscheidung berechtigten Person verändert oder kopiert wird.

Sondern es lautet vermutlich die Aufgabe: Wir möchten nicht, dass die Besucher den Original-Raum betreten, weil sie dort Schaden anrichten könnten.
Baue einen Raum, der möglichst genauso aussieht, wie das Original, den können sich die Besucher anschauen.

Kopie - ja.

Fälschung würde ich aber verneinen.

@vincent

vincent schrieb:Profit ist iwie in meinen Augen nicht der eigentliche innerere Prozess, der einen Künstler antreibt. Das kann es einfach nicht sein...

Dann aber müsstest du wiederum vielen Werken die Bezeichnung "Kunst" aberkennen, weil der Künstler sie letztlich nur gemacht hat, um Geld zu verdienen. Wer weiß, welche Werke entstanden wäre, wenn der Künstler sich nicht nach den Auftraggebern hätte richten müssen. Bzw. andersrum wieviele Werke, die wir als große Kunstwerke erachten, garnicht erst entstanden wären, wenn der Künstler nicht Geld hätte verdienen müssen.

@vincent

DIe meisten Kunstwerke waren Auftragsarbeiten.

@tris
Ist der Hauptantrieb denn in den Fällen das Geld?
Klar ist, auch ein Künstler muss etwas verdienen. Ich bezweifle aber eben stark, dass das Motiv für das Schaffen lediglich Geld bzw. Profit ist.
Also ich würde nie auf die Idee kommen, irgendwelche Kunst in Frage zu stellen, nur weil sich der Künstler eine goldene Nase verdient hat. Nur wird das nie und nimmer der Auslöser sein, sein künstlerisches Schaffen überhaupt erst zu beginnen.

Commonsense schrieb:DIe meisten Kunstwerke waren Auftragsarbeiten.

Ja, bestreite ich gar nicht. Aber die Bezahlung ist halt nicht alles oder sagen wir das ausschlaggebende. Zumindest meiner Meinung nach. Vielleicht seh ich das auch etwas idealistisch :)

@vincent

vincent schrieb:Ist der Hauptantrieb denn in den Fällen das Geld?
Klar ist, auch ein Künstler muss etwas verdienen. Ich bezweifle aber eben stark, dass das Motiv für das Schaffen lediglich Geld bzw. Profit ist.

Bei manchen? Bestimmt. Man sollte auch nicht vergessen, dass das Bild der Kunst sich gewandelt hat. Früher wurde es letztlich als Handwerk betrieben wie jedes andere auch.

Und gerade die großen Künstler mussten ihren (oft fürstlichen) Auftraggebern gefällig sein, sonst konnten sie schauen, wo sie bleiben.

Dass das Geld jetzt das Hauptausschlaggebende für das Künstlerleben selbst war/ist, glaube ich auch nicht. Aber zumindest für einzelne Werke (und ich vermute mal, garnicht wenig) war es das.