@Coffeegirl Im Callcenter ist das manchmal echt penetrant, weil oft vor versammelter Mannschaft ausgewertet wird, wie man sich am Telefon verhält.
Aber generell ist das mit dem Betriebsklima immer so eine Sache.
Ich kann Dir nur raten, - auch wenn in Dir der Zorn am brodeln ist - Dich nach außen hin freundlich, einsichtig und zuvorkommend zu geben. Wenn einmal einer einen auf dem Kieker hat, heisst es, ihn eines besseren zu belehren. Beweise, wie kollegial Du bist.
Dabei hängt viel von Deiner Einstellung ab, also wie (und ob) Du wertest und was Du persönlich nimmst. Sich über seine Kollegen zu ärgern, ist bisweilen normal. Man kann halt nicht mit jedem.
Oft sind die Leute auch nicht richtig bei der Sache und bemerken nicht einmal, wie sie anderen auf den Fuß treten.
Du musst lernen, Dein Temperament zu zügeln. Nicht jeder Seitenhieb ist als Afront gegen Deine Person gemeint. Lästern wird bisweilen als normal betrachtet. Das was Du in diesem Thread machst, ist im Grunde auch Lästern. Wir brauchen das manchmal.
Das Problem ist: Geläster kommt meistens wie ein Boomerang zurück. Es zählt viel, welche Worte einen verlassen und welche man für sich behält (auch wenn sie unbedingt rauswollen).
Das ständige Auswerten und Urteilen unserer Mitmenschen ist eine Geißel unserer Gesellschaft.
Dabei steht es uns nicht zu, Menschen anhand erster bzw. momentbezogener Eindrücke abzustempeln.
Jeder hat mal einen schlechten Tag und jeder einzelne erscheint in einem bestimmten Licht mal ganz besonders trottelig oder garstig, genauso wie es immer eine Perspektive gibt, in der wir schön, einzigartig und bemerkenswert sind.
Es liegt an uns, zu welcher Perspektive wir neigen: die konstruktive oder die kontraproduktive/destruktive.
Es gibt einen kleinen Trick, um selbst bei schroffen Momenten die Haltung zu bewahren: sich in den anderen hineinversetzen und sich auszumalen, was einem passiert sein muss, um sich ebenso schroff zu verhalten. Manche haben Probleme im Privatleben, die man sich garnicht ausmalen kann. Aus ihrem Verhalten kann man manchmal sogar ablesen, was ungefähr es sein kann; ob die Kinder Probleme bereiten, der Ausgleich fehlt, Geldsorgen etc..
Es ist eine Zerreissprobe, doch lass Dein Mitgefühl niemals jemanden ausklammern.
Jeder ist es wert, dass man ihm hilft. Aber die Umgangsformen sollte man schon halten.
Wer aggressiv fordert, ist manchmal verzweifelt oder gestresst. Das muss man bisweilen verdauen, und den Moment finden, in dem man auf den Ton, der ja immerhin die Musik macht, hinweisen kann. Aber dass man darüber spricht, ist wichtig für das Kollegialverhalten und die Arbeitsmoral.
Wenn Du solche Probleme mit deiner Kollegin hast, versuche eine freundliche Basis mit ihr aufzubauen. Das geht manchmal nicht von heute auf morgen. Am einfachsten funktioniert immer noch das uralte Kommunikations- und Kennenlern-Prinzip: "ich erzähl Dir was, Du erzählst mir was". Indem man persönliche Dinge von sich preis gibt, schafft man es sogar manchmal, selbst die verschlossensten Charaktere sich öffnen zu lassen. Aber das ist alles Lebenserfahrung, die du selbst sammeln musst. Du darft Dich nur nicht davor verschließen.
Merk Dir sonst einfach diesen Spruch:
Und will der Nachbar mit Dir streiten, so setze Dich nicht gleich zur Wehr. Verdoppel Deine Freundlichkeiten, - ist höflicher und ärgert mehr.
;)