@univerzal Hm... meinen ersten Job, einen Beamten auf Lebenszeit, bei der deutschen Post damals... den habe ich von selbst gekündigt.
Ich hatte es da einfach nicht mehr ausgehalten, habe dann noch studiert... und neuen Job gefunden zum Glück.
Allerdings... weißt du, was auch nicht schön ist... wenn es wirklich keine Sau interessiert, dass du kündigst.
Das war damals so... der Typ, der mir damals die Urkunde eines Beamten auf Lebenszeit überreicht hatte, war'n ziemlich hohes Tier bei der Post gewesen.
Ich weiß noch genau, wie er seine anstantshöfliche Anprachsphrasen abgehalten hat, mir das Ding überreichte, ich zurück grinste und dann triumphal zurück gab:
"Ach ja, vielen Dank, aber ich werde bald übrigens kündigen."
Und er sah mich weiterhin an und grinste genauso weiter, ohne jede Regung im Gesicht.
Tja, und ich dachte, dem gibts du es richtig.
Ich war ihm einfach nur scheißegal... ob ich kündige oder bleibe, oder Lebensbeamter wurde oder nicht... ihm völlig wurscht... er hatte einen Termin gehabt und durchgezogen.
Die Kollegen, mit dem ich mehr in Verbindung stand, waren alle freundlich zu mir gewesen, ich wurde weder gemobbt noch sonst was, und sie hatte alle Verständnis dafür... sie waren ja auch derselben Meinung wie ich, dass man, wenn man nur irgendwie kann, aus dem Laden verschwinden soll... lol.
Etwas später dann, bei McKinsey, wurde ich rausgemobbt... McKinsey kündigt offiziell niemanden, nein, so machen die das nicht... wenn du denen nicht mehr paßt, dann ätzen die dich raus.
Ich war zu alt und folglich zu teuer geworden... jeder, ausnahmlos, mit dem ich damals in den Abteilungen zusammen gearbeitet habe, ist nicht mehr da... aus den gleichen Gründen.
Die setzen im Support (also diejenigen, die mit den Beratern zusammenarbeiten müssen täglich) immer auf junge und neue Kräfte, da sie nicht wollen, dass Kollegen, die schon lange dabei sind, den Beratern die Stirn bieten, die gerade erst angefangen haben, also frisch von der Uni kommen sozusagen.
Na ja... ich hätte da bleiben können, wenn ich ein Überflieger gewesen wäre... die Karriereleiter im Support ist die Position des Experts... dann darf man länger bleiben, aber so gut war ich eben nicht... und Experts gibts immer nur einen pro Abteilung.
Es heißt da im Support: "Grow or go".
Bei den Beratern heißt der: "Up or out".
Richtig jammern darf ich da aber nicht, die sagen beim Vorstellungsgespräch schon einem, dass man hier nicht mit einer lebenlangen Anstellung rechnen sollte.
Allerdings ist dieses rausmobben dann wieder auch nicht die richtige Art mit Mitarbeitern umzugehen.
Und ich habe immer super Beurteilungen erhalten und von einem auf das nächste Jahr hat meine Vorgesetzte, die immer mit mir zufrieden war, angefangen, schlechte Beurteilungen zu schreiben, jede einzelne Email zu kontrollieren, die ich rausschickte, nur rumgenörgelt, mich schlecht behandelt usw., und die guten Beurteilungen der Berater, mit denen ich zusammengearbeitet habe, wurden runtergespielt a la: "Ach der, der ist ja auch noch nicht lange dabei, der hat nicht richtig Ahnung."
Ich weiß nicht, in wie weit das auch paßt zur Threadfrage.