@Dawnclaude Dawnclaude schrieb:Um was gehts?
Es geht um den einen Fall, mit dem Parnia seinen AWARE-Flop schönreden will und dabei auf die Dummheit seiner Leserschaft setzt. Da seine Täuschungsmanöver sogar von Wikipedia übernommen wurden scheinen einige zu glauben, damit wären seine abenteuerlichen Schlußfolgerungen quasi zu Fakten mutiert und man könne sich die Mühe sparen, weiter darüber nachzudenken.
So auch jimmybondy, der in
Beitrag von Jimmybondy (Seite 15) aus dem Wiki-Eintrag zu Parnia zitiert:
"Allgemein wird ab dem Aussetzen des Herzschlags von einer maximal 30 Sekunden andauernden „Restlaufzeit“ des menschlichen Gehirns ausgegangen.[7] Im Fall des britischen Herzpatienten konnten die Forscher jedoch anhand seiner berichteten auditiven Wahrnehmungen auf eine äußere Wahrnehmungsfähigkeit über die Dauer von bis zu 3 Minuten schließen"
Wikipedia: Sam ParniaDie Quelle [7] beruft sich dabei auch nur auf die Behauptungen Parnias:
"Das Bewusstsein des Patienten und seine Wahrnehmungsfähigkeit blieben über einen dreiminütigen Zeitraum erhalten. Diese Beobachtung ist für die Mediziner äußerst erstaunlich, da das Gehirn etwa 20 bis 30 Sekunden nach dem letzten Herzschlag 'herunterfährt' und erst bei der Reanimation wieder im vollen Umfang aktiv wird."
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wissenschaft/d/5518556/forschergruppe-untersucht-nahtoderfahrungen.htmlOhne Blutzirkulation geht dem Gehirn also nach spätestens 30 Sekunden der Sauerstoff aus. Doch was hat diese Tatsache mit dem Fall des 57jährigen zu tun, außer daß Parnia sie dazu mißbraucht, ihn zu etwas "äußerst erstaunlichem" aufzublasen? Natürlich nichts; und nachdem jimmybondy sich schlau gemacht hat, was eine Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) ist, der der 57jährige unverzüglich unterzogen wurde, kam auch prompt sein Rückzieher: "niemand hat bezweifelt das bei einer Reanimation das Gehirn mit Sauerstoff versorgt wird". Absurderweise klammert er sich aber weiterhin an das Märchen, diese "30 Sekunden Restlaufzeit" hätten während einer CPR irgendeine Relevanz, ohne auch nur rudimentär erklären zu können, worin die bestehen soll. Stattdessen ereifert er sich maßlos über die Lügen und Verdrehungen, die er selbst verbreitet.
Dawnclaude schrieb:In wie fern kann dann nun eigentlich geklärt werden, dass selbst bei Sauerstoff im Gehirn und dem aktuellen Status seiner Person noch ein bewusstsein anwesend sein könnte?
Was verstehst du unter "dem aktuellen Status seiner Person"? Ob sein eigenes Herz und seine eigene Lunge für die Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff sorgen oder ob das von einem künstlichen Herzen oder einer eisernen Lunge oder von wem auch immer übernommen wird sollte doch keine Rolle für das Bewußtsein an sich spielen, oder? Schließlich kann das auch aus anderen Gründen aussetzen, obwohl das Gehirn mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird. Wenn du also aus irgendeinem Grund annimmst, Bewußtsein setze zwingend ein schlagendes Herz voraus, dann sollte das auch von dir "nun eigentlich geklärt werden".
Dawnclaude schrieb:hat man das schon mal experimentell getestet, dass zu diesem Zeitpunkt viele Leute Träume oder ähnliches erleben?
Laut der AWARE-Studie waren es 39%. Ich denke, du kennst diese Studie? Daß es prinzipiell möglich ist, sich an die Zeit während des Herzstillstands zu erinnern, sofern die Sauerstoffversorgung des Gehirns aufrechterhalten wird, zeigt auch der hier bereits gepostete Link:
"Die Ärzte beginnen augenblicklich mit der Reanimation, bemühen sich aber eine Stunde lang vergeblich. [...] Während der gesamten Dauer der Wiederbelebungsversuche war die Patientin offenbar bei vollem Bewusstsein."
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/herzkreislauf/article/859082/horrorerlebnis-herzstillstand-dennoch-bewusstsein.html (Archiv-Version vom 24.04.2014)@Jimmybondy Jimmybondy schrieb:Es geht zB. darum das hier suggeriert wird das ein bewusstes erleben des Patienten im Zuge seiner Reanimierung ganz normal wäre
Wer außer deinem eigenen Schwarzweißdenken sollte dir das denn suggeriert haben? Für dich scheint jeder, der ein "ganz unmöglich" ablehnt, automatisch für ein "ganz normal" zu sein. Hier wird lediglich gegen die Behauptung von Parnia, Lommel & Co. argumentiert, die beobachteten Phänomene ließen sich nur dadurch erklären, daß Bewusstsein unabhängig vom Gehirn existiert. Wer diesen Glauben teilt, der tut sich natürlich schwer, die Gegenargumente zu akzeptieren. Aber wie bereits gesagt: das ist nicht das Problem derer, die diese Gegenargumente vorbringen, auch wenn du nicht müde wirst genau das zu unterstellen.