Die moderne Naturwissenschaft kann unter keinen Umständen Zusammenhänge von inneren erlebniswelten nachweisen jedoch ist es mit psychologischer Astrologie durchaus möglich sich diesen durch die Archetypenlehre zu nähern.
Naturwissenschaftliche Methoden und die Naturwissenschaften erstrecken sich auf die äußere, materielle "Wirklichkeit", soweit sie mess- und berechenbar ist, also auf physikalisch und mathematisch erfassbare Phänomene. Die Geisteswissenschaften beschäftigen sich dagegen mit Bewusstsein, dem Denken, der Kultur, dem Geist, mit Sinn und Bedeutung, sowie mit der Psyche des Menschen. Die von ihnen erforschten Gegebenheiten sind der Naturwissenschaft nicht zugänglich, enthalten jedoch unsere menschliche, erlebte Wirklichkeit, die andererseits stark von der jeweiligen Kultur und Gesellschaft abhängig und geprägt ist.
Nun versucht die Astrologie leider mit den Werkzeugen der Naturwissenschaft (Astronomie) zu Aussagen der Geisteswissenschaft (Psychologie, Soziologie, Theologie) zu gelangen. Durch die zunehmend erlebte Trennung des Menschen von der Natur, welche er - ab der Renaissance - zunehmend als etwas außerhalb seiner selbst Befindliches erforschte, war die Schnittstellenfunktion der Astrologie zwischen beweisbarem, aber absichtslosem Sein der Natur einerseits, und dem absichtlichen, jedoch nicht beweisbaren Geschehen der menschlichen Lebenswelt andererseits nicht mehr erwünscht - und die Notwendigkeit der Astrologie wurde in Abrede gestellt.
Die moderne Physik, die im Bereich der Quantenmechanik an die Grenzen der herkömmlichen Beweisbarkeit durch Messung und exakte Berechnung stößt und mit statistischen Berechnungen nur mehr Wahrscheinlichkeiten vorhersagen kann (allerdings sehr hohe oder höchste Wahrscheinlichkeiten), wie auch die moderne Psychologie und Biologie, die zunehmend individuelles Verhalten auch biochemisch und neurologisch erklären und erfassen kann, können dazu beitragen, diese Kluft wieder zu überwinden: denn der Mensch trägt in sich selbst genau diese Schnittstelle zwischen der äußeren, materiellen Welt und der inneren, geistigen Erlebnissphäre.
Eine Extrapolation, dass diese Schnittstelle nicht nur im Inneren des Menschen, sondern auch in der (naturwissenschaftlich erfassbaren) äußeren Welt besteht, kann die (aus astrologischer Sicht) nur scheinbare Trennung zwischen Innen und Außen wieder aufheben.
Letztendes geht es um die hermetische Aussage: wie oben so auch unten. Oder, geisteswissenschaftlich formuliert, um das Kant'sche "Ding an sich", also um das Sein und die Zusammenhänge, wie sie wirklich sind. Dieses 'Sein an sich' können wir nur über die (sichtbaren, äußeren) Phänomene erfassen, nicht jedoch die dahinter liegende Kausalität; wir können alles Geistige nur stofflich (empirisch) erleben.
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