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Bannzauber/Schutzrituale, auch wenn man nicht daran glaubt?

9 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zauber, Rituale, Albträume ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Bannzauber/Schutzrituale, auch wenn man nicht daran glaubt?

26.09.2019 um 20:24
Hallo zusammen,
Ich bin neu hier, daher gleich mal vorweg Entschuldigung, falls ich übersehen habe, dass es einen ähnlichen Thread schon gibt (hab in der SuFu nix gefunden).

Ich hatte heute Nacht ein erst einmal ziemlich beängstigendes Schlafparalyse-Erlebnis (siehe Schlafparalyse Wikiepdia) und kann nun sehr gut verstehen, warum die Menschen früher an Nachtalben/ Nachtmahre glaubten.

Als ich nach dem vollständigen Aufwachen nach einer Erklärung für mein Erlebnis gegoogelt habe, war ich erleichtert, dass die Schlafparalyse es tatsächlich wissenschaftlich erklären kann, und bin daher nun auch wieder völlig beruhigt – zumal ich als moderner, aufgeklärter Mensch nicht an die Existenz von Geistern, Dämonen o.ä. glaube.

Doch habe ich im Zusammenhang mit meiner morgendlichen Recherche auch von alten, überlieferten Bannritualen gelesen, mit denen man früher versucht hat, sich solche „Nachtalben“ vom Leib zu halten, z.B.:
- Auf dem Bauch schlafen, damit der Alb sich nicht auf die Brust setzen kann
- Salz vor das Bett streuen, um ihn fern zu halten
- Schüssel Milch als Opfergabe neben das Bett stellen, um den Alb zu besänftigen
- in einem Gebet die „guten Hausgeister“ anrufen, damit sie einen nachts beschützen
- Das Schlafzimmer mit Salbei ausräuchern, um negative Energien zu vertreiben...

Irgendwie stimmen mich diese alten Rituale nachdenklich:
Kann es sein, dass sie tatsächlich eine Wirkung entfalten? Nicht, weil dabei tatsächlich Magie im Spiel wäre, die irgendwelche Geister oder Dämonen in Schach hielte, sondern weil ich dadurch gewissermaßen autosuggestiv meinem Gehirn beibringen kann, dass es im Traum/ Schlaf-Wach-Zustand den angsteinflößenden Empfindungen nicht schutzlos ausgeliefert ist und quasi auch anders träumen kann – z.B. Weil ich im Traum dem Nachtalb sagen kann: „Da schau, nimm doch die Milch, die schmeckt doch viel besser als meine Angst!“ und mich dadurch beruhigen kann.
Möglicherweise könnte schon allein diese Vorstellung eines „alternativen Traumverlaufs“ helfen, Albträume als weniger beängstigend zu empfinden, möglicherweise verstärkt aber die tatsächlich durchgeführte Handlung im Wachzustand (also dass man tatsächlich die Milch neben das Bett stellt) diesen Effekt noch?

Was meint ihr: Können solche Rituale auch bei aufgeklärten Menschen, die nicht an übernatürliche Phänomene glauben, ihre Wirkung entfalten, oder sind das nur gspinnerte Überlegungen meinerseits, weil ich langsam schrullig werde?
Kennt ihr vielleicht auch für andere Situationen ähnliche „Bannzauber“?

Danke schonmal, dass ihr mich an euren Überlegungen dazu teilhaben lasst!
Viele Grüße,
Pip


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Bannzauber/Schutzrituale, auch wenn man nicht daran glaubt?

26.09.2019 um 20:31
Zunächst einmal Hallo!

Schön ds Du die Rationalen Erklärungen (auch) in Betracht ziehst. Sehr selten hier in dieser Rubrik!
Kann es sein, dass sie tatsächlich eine Wirkung entfalten?
Wenn man daran glaubt, mit Sicherheit.

Genauso wie Placebos in der Medizin!


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Bannzauber/Schutzrituale, auch wenn man nicht daran glaubt?

26.09.2019 um 21:14
Hallo @jofe,

Klar, ein Placebo ist natürlich immer möglich; ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass noch mehr dahinter steckt.

Auf den Gedanken hat mich u.a. Ein Artikel aus „Spektrum Wissenschaft – Gehirn und Geist“ (Ausgabe 4/2009; S. 14ff., Titel: „Den Nachtmahr verjagen“, leider nur kostenpflichtig als Download erhältlich) gebracht, indem es um seriöse (!) Traumforschung ging und vom Fallbeispiel eines kleinen Jungen berichtet wurde, der seit längerer Zeit von Albträumen geplagt wurde, in denen ihn böse Gespenster bedrohten. Auf die Frage, was denn helfen könnte, ihn vor den Gespenstern zu beschützen, malte er eine Art „gutmütige Riesenspinne“ zwischen sich selbst und die Gespenster und übte in der Folgezeit regelmäßig mit seiner Mutter, sich diese Beschützerin vorzustellen, woraufhin sich seine Angstträume tatsächlich änderten: Zwar träumte er immer noch von den Gespenstern, aber er hatte jetzt keine Angst mehr vor ihnen.

Ich könnte mir vorstellen, dass Rituale wie die oben beschrieben einen ähnlichen Effekt haben wie das Malen/ Vorstellen eines Beschützers, was über einen reinen Placebo hinausgeht, sondern eher unterbewusste Vorstellungsmuster anspricht, die das träumende Gehirn dann zur Verfügung hat, gewissermaßen eine Art „Traumtraining“.


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Bannzauber/Schutzrituale, auch wenn man nicht daran glaubt?

26.09.2019 um 21:14
Der Glaube versetzt Berge sagt man.
Von daher ist ein psychologischer Effekt wahrscheinlich würde ich sagen.
Je mehr man sich darauf einlässt um so sicherer die Wirkung.


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Bannzauber/Schutzrituale, auch wenn man nicht daran glaubt?

26.09.2019 um 21:23
Nachtrag: Weitergedacht könnte dieser Effekt nicht nur bei Träumen, sondern auch in anderen Situationen gewissermaßen als „Emotionstraining“ funktionieren, daher meine Frage, ob jemand noch andere Schutzrituale kennt ;)


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Bannzauber/Schutzrituale, auch wenn man nicht daran glaubt?

26.09.2019 um 21:31
Zitat von KleinPipKleinPip schrieb:daher meine Frage, ob jemand noch andere Schutzrituale kennt
Ein gängiges, wenn nicht das Schutz Ritual ist das ziehen eines Bann Kreises um sich zu schützen und fremde Mächte fernzuhalten.
Das könnte man als solche psychologische Krücke nehmen theoretisch.
Muss nicht mal wirklich gezeichnet sein, wenn man es im Kopf macht hat das auch schon einen Effekt.

@KleinPip


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Bannzauber/Schutzrituale, auch wenn man nicht daran glaubt?

27.09.2019 um 08:57
@KleinPip

Du hast dir die Antwort quasi schon selbst gegeben. Als Hypnotiseur beschäftige ich mich professionell auch unter anderem mit der Macht der Suggestion.
Vor Jahren, als ich mit dem Unbewussten noch nichts am Hut hatte, war Magie für mich kaum erklärbar.
Mittlerweile kann ich mir die meisten Rituale und Zauber sehr gut mit psychologischen Phänomenen erklären.
Unser Unterbewusstsein steuert so ziemlich alles in uns. So auch Träume oder Schlafparalyse.
Wir können dank unserem Bewusstsein allerdings gut auf das Unbewusste Einfluss nehmen...leider wissen das die Wenigsten.
Das kann sogar so weit gehen, dass wir unser gewohntes (auch unbewusst gesteuertes) Verhalten völlig verändern können, total Schmerzfrei sein können - selbst schwer kranke Fälle bei denen Morphium nicht mehr hilft, oder oder oder...
Die wenigsten wissen leider um die Macht ihrer Gedanken und Intention.

Also kurz: Diese "Rituale" können helfen wenn du weißt was du tust. Theoretisch kannst du dir auch in der Nase bohren wenn du dadurch in Trance gehst und es mit dem gewünschten Ergebnis verbindest (mal einfach ausgedrückt).
Alle Rituale sind lediglich Symbole.
Die wahre Magie findet in dir selbst statt.
Und mal im Ernst, was gibt es denn magischeres als das Wunder unseres Körpers und Geistes, unseres Lebens?


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Bannzauber/Schutzrituale, auch wenn man nicht daran glaubt?

29.09.2019 um 22:58
Hallo @Xero,
Danke für die aufschlussreiche Antwort! Interessant mal die Sichtweise eines „Profis“ zu hören ^^

Da komm ich mir gleich viel weniger deppert vor mit meinem Milchschälchen auf dem Nachttisch :-D


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Bannzauber/Schutzrituale, auch wenn man nicht daran glaubt?

30.09.2019 um 13:41
@KleinPip
Gern geschehen.

An deiner Stelle würde ich aber, statt einen Riegel vor die Erfahrung zu schieben, anfangen zu forschen.
Was will dein Unterbewusstsein dir damit sagen? Gibt es etwas das du daraus lernen kannst?
Sieh es nicht als Belastung sondern als Chance etwas neues zu erleben. Ich weiß, einfacher gesagt als getan.
Du kannst dich in dem Zusammenhang gern mal zu Stichworten wie: "Klarträumen", "The Phase" oder "Astralreisen" informieren.

In meinem Paradigma ist das was du erlebst ein Zeichen deines Unbewussten. Was es zu bedeuten hat liegt an dir herauszufinden. Vielleicht nicht viel, vielleicht bringt es aber auch dein Bewusstsein auf eine ganz neue Ebene.
Sehr neugierig, aber ohne dich in etwas hineinzusteigern.
Auch wenn es großteils ungefährlich ist und persönliches Wachstum fördert, so kann Arbeit an und in sich selbst in seltenen Fällen, vorallem bei mangelnder Erdung, zu psychischen Problemen führen.
Bestes Beispiel ist mein Vorbild C.G. Jung. Auch er soll wohl einige Jahre psychotisch gewesen sein (aber wohl recht kontrolliert da er einen normalen Alltag weiter führte). Er trieb das alles zugegebenermaßen aber auch auf die Spitze :D
Dementsprechend ist es nur empfehlenswert das du dich im Vollbesitz deiner geistigen Kräfte befindest wenn du mit solchen Themen anfängst.

Dich vorher ausführlich zu Themen wie Erdung und co zu informieren (aus guten Quellen, nicht irgendeiner Seite einer Hobbyhexe) ist also auch anzuraten.

Nun hab ich dich aber genug OT zugelabert. Vielleicht überlegst du dir es ja die Sache so zu betrachten :)


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