@Nandalee Erklärungen, dass das Gehirn mit Hilfe der Träume alltägliche Erlebnisse verarbeitet sind aus meiner Sicht logisch und nachvollziehbar. Wie bei allen Dingen gibt es jedoch auch beim Schlaf bestimmte Ausnahmen die nicht so einfach erklärt werden können.
Als einen Beispiel kann ich Träume benennen, die sich wie eine Art seltsame Mischung aus einem Deja-vu und einem Luziden Traum anfühlen. Man weiß, dass man träumt und gleichzeitig weiß man, dass man schon einmal den Ort an dem man sich befindet, besucht hat. Es fühlt sich an als würde man nach langer Abwesenheit wieder nach Hause kommen und sich an Dinge erinnern die man dort erlebt hat. Es fühlt sich alles sehr real an und trotzdem weiß man, dass man nicht dahin gehört.
Aus derartigen Träumen wache ich meist zitternd und sehr angespannt auf, obwohl es keine Alpträume sind.
Noch ein Beispiel wären Träume in denen man sich in etwas anderes hineinversetzt. Davon habe ich meist nur gehört und es nur einmal (in eindeutiger Form) selbst erlebt. Man ist sich auch da seiner Person bewusst, doch man ist jemand oder etwas anderes und sieht die Umgebung aus der Sicht eines anderen Menschen, Tieres, etc. Im Traum übernimmt man sozisagen einen fremden Körper bzw. wird in einen fremden Körper hineinversetzt. Leider konnte ich bisher nur einmal eine derartige Erfahrung machen:
- Der Anfang des Traums war wie ein Schlag, wie ein Wurf ins kalte Wasser. Ein springender Punkt, Licht, Dunkelheit und dann eine Flut an Gefühlen die mich überwältigte. Aus dem nichts ins alles.. wie eine Art Wiedergeburt.. ich kann es nicht besser beschreiben. Plötzlich lief ich durch einen Wald und war entweder ein Wolf oder ein Hund auf einer Jagt. Ich spürte die Erde und die Blätter unter den Pfoten, spürte die Luft an der Schnauze, jeden Muskel.. die Luft "roch/schmeckte" nach Dingen die ich nicht beschreiben konnte. Die Umgebung, der Wald war eigenartig bläuchlich und grau. Ich lief, sprang über Äste, verfolgte einen Geruch, der sich wie ein Faden in der Luft zog. Ich hörte und spürte andere wie mich, die in einiger Entfernung mit mir liefen.. dann wurde wieder alles hell und wieder dunkel und ich wachte auf. Mein Mund war trocken, mein Herz raste und die Muskeln waren bis an die Schmerzgrenze angespannt.
Aus derartigen Erfahrungen schließe ich, dass es im Gehirn mehr vorgehen muss als das, was die gängigen Theorien beschreiben.
Nandalee schrieb am 16.02.2016:Wo ist und oder was macht in dieser Zeit unser Geist, unser "Verstand" unsere Seele, unsere Bewusstsein?
Macht unser Gehirn "nur" eine Pause für die Erholung?
Oder gehen es alles in andere Sphären und Welten, können sie unsere Körper verlassen?
Ich halte es für möglich, dass unser Geist in manchen Fällen andere Welten besucht. Für bestimmte Träume würde mir persönlich keine andere Deutung einfallen. Dabei gehe ich davon aus, dass es öfter passiert als wir es erkennen können. Ein gewöhnlicher Traum, etwas surreales, etwas verwirrendes.. vor allem etwas was man mit der gewöhnlichen Logik nicht nachvollziehen kann, könnte ein Überbleibsel einer geistigen Reise in eine andere Welt sein. Die "Unlogik" des Traums würde dann davon herrühren, dass das Ichbewusstsein bei dieser Reise abwesend war. Ein Luzider Traum ordnet das Erlebte hingegen dem Ichbewusstsein unter und man begreift aus der eigenen Sicht die Gesamtheit des Geschehens so als wäre man als Person dort anwesend. Das hat natürlich den Nachteil, dass sich das Erlebte auch auf den schlafenden Körper auswirkt. Deswegen sind luzide Träume wohl auch so selten. Der Körper braucht schließlich seine Ruhe, während der Geist auf Reisen geht.