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Gedichte, die berühren

60 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gedichte, Lyrik, Poesie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gedichte, die berühren

30.12.2023 um 15:08
Zitat von DoorsDoors schrieb:Der eignen Seele Sturm verrinnen lassen
Anrührend.
Danke für's Heraussuchen und Einstellen.


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Gedichte, die berühren

30.12.2023 um 15:17
@FlamingO


Zu Baudelaire und Rimbaud hat mich die Musikerin Patti Smith gebracht, die in einem Interview damals die beiden als Quelle der Inspiration angab. Von ihr hatte ich ja schon ein paar Stücke in die Ohrwürmer gestellt. Dummerweise musste ich letzte Nacht feststellen, dass ich meine wenigen Lyrikbände, bis auf Brecht, Kästner und Tucholsky, irgendwann aus Platzgründen mit den gesammelten Werken von Marx, Lenin & Co der Altpapiertonne übergeben hatte.

Ja, konnte ich denn damals auch nur erahnen oder erhoffen, Dir zu begegnen?

Aber es gibt ja glücklicherweise noch das Internet. Ist auch einfacher, als abzutippen. (Faul ist der Kerl auch noch!)


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Gedichte, die berühren

30.12.2023 um 15:37
Zitat von DoorsDoors schrieb:Dummerweise musste ich letzte Nacht feststellen, dass ich meine wenigen Lyrikbände, bis auf Brecht, Kästner und Tucholsky, irgendwann aus Platzgründen mit den gesammelten Werken von Marx, Lenin & Co der Altpapiertonne übergeben hatte.
:o: Entsetzlich, ganz entsetzlich!
Ich könnte es niemals fertigbringen, ein Buch wegzuwerfen. Das fühlt sich für mich einfach falsch an.
Klar, auch bei mir ist der Raum, den Bücher einnehmen, immer größer geworden mit der Zeit, und alle paar Jahre habe ich dann immer mal wieder aussortiert (hauptsächlich nur einmal gelesene Thriller und Romane oder Druckwerke aus dem Studium). Das habe ich dann nach und nach in öffentliche Bücherschränke gestellt, oder teurere Fachliteratur bei Momox verkauft.
Doch bis heute warf ich noch kein einziges Buch weg. Das wäre ein säkulares Sakrileg! ;)
Zur Not habe ich eine Kiste mit der Aufschrift "zu Verschenken" auf den Bürgersteig gestellt. Mitunter war manchmal die gesamte Kiste recht schnell weg :D


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Gedichte, die berühren

30.12.2023 um 15:41
@FlamingO


Ich war Verleger. Für einen Verleger ist ein Buch eine Ware.
Einen Teil habe ich bei Momox verkauft, aber was keine ISBN hat, das nehmen die nicht. Auch nichts, was beschädigt oder „bekritzelt“ ist.
Hier gibt es so Bücherregale, in Arztpraxen oder Läden, wo man seine Bücher hinstellen kann und jeder interessierte Mensch kann sie sich mitnehmen. Aber an marxistischen Klassikern oder zerfledderten schmalen Lyrikbändchen war das Interesse gering.

Bücher auf den Gehsteig stellen, ja, das machen Leute hier auch. Aber hier gibt es keinen Gehsteig und die Autos zischen nur so vorbei.


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30.12.2023 um 16:21
Zitat von DoorsDoors schrieb:Arztpraxen
Oh, Mensch, du, DAS ist wirklich eine gute Idee!
Jeder kennt es doch, wenn man sich im Wartezimmer wieder mal gelangweilt die Zeit mit einem monatealten Blättchen der "Frau im Spiegel" oder einer beknackten Adelszeitschrift vertreiben muss. Dann lieber die 2 Stunden in einen thrillenden Thriller eintauchen.
Marxistische Lektüre indes wäre da aber eher nicht so der Pageturner, denke ich.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Aber hier gibt es keinen Gehsteig
Pack zusammen, fahr in die nächstgelegene Stadt und stell's dort ab.

sd1

sd2

Ups, es gibt keine. ^^


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30.12.2023 um 16:23
@FlamingO


Das gesamte Amt Südtondern hat wahrscheinlich weniger EinwohnerInnen als Dein Stadtteil. Ist aber bestimmt schöner.


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30.12.2023 um 16:46
@Doors

Stand Ende 2021 sind es über 12.000 Einwohner.
Schöner ist es da, von wo aus du tippst, gewiss.


Doch B2T: Wenige Zeilen, die aber stark bewegen. Was Worte doch bewirken können!

Hälfte des Lebens

Weh mir, wo nehm’ ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.

- Friedrich Hölderlin -





Bilder im Kopf! Bilder.


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30.12.2023 um 16:56
@FlamingO


Die Fähigkeit, durch Worte Bilder zu erschaffen, zeichnet Dichter aus, die Fähigkeit, durch Bilder Worte zu ersetzen, zeichnet Maler aus. Natürlich gilt das auch für Dichterinnen und Malerinnen.


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Gedichte, die berühren

03.01.2024 um 16:33
@FlamingO

Frühling im Hochgebirge

"Die Blonden sind sehr kalte Leute,
Die Liebe macht sie niemals heiß.
Was sonst die Damen so erfreute,
das läßt sie kalt. Sie sind vom Eis."

So spricht mein kluges Kind. - Indessen
ich glaube nicht, was sie da meint.
Man will und kann es nicht vergessen:
wie ists denn, wenn die Sonne scheint?

Im Schatten liegen Gletscherspalten
dumpf, finster und unnahbar da.
Man friert im Mark. In jene kalten
und frostigen Höhlen niemand sah.

Man friert im Mark ... Da blasen Winde
die Wolken fort, die Sonne ruft -
leis tropft es schon, geschwind, geschwinde -
am Gletscher weht ein warmer Duft.

Ein warmer Duft aus andern Landen -
Es taut. Es schmilzt mit einem Mal:
Und was so lange widerstanden,
das schäumt als Quelle nun zu Tal.

Kurt Tucholsky


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03.01.2024 um 16:42
@Doors

Und ich dachte, ich kenne die wichtigsten Gedichte. - Irrtum. - Danke dafür! Berührt.


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03.01.2024 um 16:45
@FlamingO

Herr Tucholsky hätte da noch einen:

Der andre Mann

Du lernst ihn in einer Gesellschaft kennen.
Er plaudert. Er ist zu dir nett.
Er kann dir alle Tenniscracks nennen.
Er sieht gut aus. Ohne Fett.
Er tanzt ausgezeichnet. Du siehst ihn dir an ...
Dann tritt zu euch beiden dein Mann.

Und du vergleichst sie in deinem Gemüte.
Dein Mann kommt nicht gut dabei weg.
Wie er schon dasteht -- du liebe Güte!
Und hinten am Hals der Speck!
Und du denkst bei dir so: "Eigentlich ...
Der da wäre ein Mann für mich."

Ach, gnädige Frau! Hör auf einen wahren
und guten alten Papa!
Hättst du den Neuen: in ein, zwei Jahren
ständest du ebenso da!
Dann kennst du seine Nuancen beim Kosen;
dann kennst du ihn in Unterhosen;
dann wird er satt in deinem Besitze;
dann kennst du alle seine Witze.
Dann siehst du ihn in Freude und Zorn,
von oben und unten, von hinten und vorn ...
Glaub mir: wenn man uns näher kennt,
gibt sich das mit dem happy end.
Wir sind manchmal reizend, auf einer Feier ...
und den Rest des Tages ganz wie Herr Meyer.
Beurteil uns nie nach den besten Stunden.

Und hast du einen Kerl gefunden,
mit dem man einigermaßen auskommen kann:
dann bleib bei dem eigenen Mann!

(Kurt Tucholsky, Zwischen gestern und morgen)


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09.01.2024 um 20:58
Tumblr l 668283317230676


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20.01.2024 um 15:09
Die Flamingos

Auf einmal kreischt ein Neid durch die Voliere;
sie aber haben sich erstaunt gestreckt
und schreiten einzeln ins Imaginäre.

- Rilke -


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Gedichte, die berühren

20.01.2024 um 15:34
@FlamingO

Offenbar hat Dein namensgebendes Tier schon immer DichterInnen beflügelt:

https://www.sternenblick.org/publikationen/lyrikbibliothek/flamingo/

Das wundert mich nun nicht.


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26.01.2024 um 11:33
Augenblicke

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte im nächsten Leben,
würde ich versuchen mehr Fehler zu machen.
Ich würde nicht so perfekt sein wollen, ich würde mich mehr entspannen.
Ich wäre ein bißchen verrückter, als ich gewesen bin,
ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen.
Ich würde nicht so gesund leben.
Ich würde mehr riskieren, würde mehr reisen,
Sonnenuntergänge betrachten, mehr bergsteigen,
mehr in Flüssen schwimmen.
Ich war einer dieser klugen Menschen
die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten,
freilich hatte ich auch Momente der Freude
aber wenn ich noch einmal anfangen könnte
würde ich versuchen, nur mehr gute Augenblicke zu haben.
Falls du es noch nicht weißt aus diesen besteht nämlich das Leben
nur aus Augenblicken, vergiß nicht den jetzigen.
Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich von Frühlingsbeginn an
bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen.
Und ich würde mehr mit Kinder spielen, wenn ich das Leben noch vor mir hätte.
Aber sehen sie......ich bin 85 Jahre alt und weiß, dass ich bald sterben werde

Jorge Luis Borges

argentinische Dichter


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Gedichte, die berühren

30.04.2024 um 15:41
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.

Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.

(Rilke, Berlin-Wilmersdorf 1898)


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Gedichte, die berühren

30.04.2024 um 16:42
@sooma
@Photographer73

Rilke ergreift so sehr. Ich erinnere mich noch an dieses Gefühl der Ergriffenheit, welches mich beim ersten Lesen eines Rilke Gedichtbandes übermannte. Unfassbar starke, einzigartige Metaphern.

Herbsttag

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.


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Gedichte, die berühren

30.04.2024 um 16:58
Wahrheit und Wort

Die Wahrheit ist ein Strahl aus Überwelten,
Der plötzlich einbricht in die Selbstversenkung.
Wir schaudern vor der himmlischen Beschenkung,
Wenn sie uns trifft, unangesagt und selten.

Im Geiste ringt, dem unbewußt erhellten,
Der reine Strahl nach wörtlicher Erdenkung.
Doch leiden muß er Beugung, Brechung, Schwenkung,
Wie jedes Licht, entsandt von Sternenzelten.

Die Sprache gleicht der Erden-Atmosphäre,
Kein Wesen lebte hier, wenn sie nicht wäre;
So kann der Geist auch nie dem Wort entrinnen.

Ihn trifft der Strahl. Der Sternenhimmel schickt ihn.
Der Dunst der Sprache aber bricht und knickt ihn
Und was er kündet, läßt sich kaum gewinnen.

- Franz Werfel -




Warum ich da nun an den User @Morumotto denken muss ... ? ;)
Hach, auf Allmy schießen einem manchmal Assoziationen synaptisch duchrs Gehirn.


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25.06.2024 um 20:48
Heinrich Böll,
---Sieben Jahre und zwanzig später nach Ingeborg b. für annemarie C (Auszug)


vermine Deine Schwelle
verhärte Dein Herz
verschließ Deine Hände
schieß mich nieder
wenn ich heimkomm
und das Stichwort nicht weiß
lebe von BILD
zu BILD
von WELT zu WELT
denke nicht nach
und vergiss
dass du ein Mensch warst



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02.12.2024 um 14:17
Alllen, die gerade um jemanden trauern.

"Vom Tod ohne Übertreibung", von Wislawas Szymborska

Wer behauptet, der Tod sei allmächtig ist lebendiger Beweis dagegen.
Es gibt kein solches Leben, das nicht wenigstens für einen Augenblick unsterblich wäre.
Der Tod kommt immer um diesen einen Augenblick zu spät.
Umsonst rüttelt er am Griff der unsichtbaren Tür.

Er kann, was einer erreicht hat, nicht rückgängig machen.


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