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Literaturkritiker gestorben

30 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankfurt, 93 Jahre, Literaturkritiker ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Literaturkritiker gestorben

18.09.2013 um 16:55
Der im März an Krebs erkrankte, Reich Ranicki ist im Alter von 93 Jahren in Frankfurt am Main verstorben!

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/kultur/literaturkritiker-marcel-reich-ranicki-ist-tot-1.1774436


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Literaturkritiker gestorben

18.09.2013 um 17:20
@dasewige
Und weiter? Worüber willst Du diskutieren?


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Literaturkritiker gestorben

18.09.2013 um 17:32
@praiseway
hier geht es um Nachrichten .
Das heisst nicht , dass man zwangsläufig darüber diskutieren muss.
Solche Posts kann man sich auch manchmal getrost sparen.

Ich fand ihn gut war einer der wenigen die mal auf den Tisch gehauen haben und ihre Meinung vertreten haben.
Ruhe in Frieden .


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Literaturkritiker gestorben

18.09.2013 um 17:34
@amalia1
Oh. OK. Die Rubrik kannte ich noch gar nicht.
Ich konnte ihn nicht ausstehen. Aber Friede seiner Seele.


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Literaturkritiker gestorben

18.09.2013 um 17:39
Ich mochte ihn.

Ein Mensch, der sich was traute, kein Blatt vor den Mund nahm.

Ich hörte ihm gerne zu

Er wird unvergesslich bleiben


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Literaturkritiker gestorben

18.09.2013 um 17:50
Ruhe in Frieden Reich Ranicki
Du warst immer ein sehr kritischer Mensch gewesen, wenn es um die Literatur ging.
R.I.P.


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Literaturkritiker gestorben

18.09.2013 um 18:00
ein streitbarer haudegengeist hat seine ruhe gefunden.


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elten ehemaliges Mitglied

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Literaturkritiker gestorben

19.09.2013 um 00:17
Er war nur ein Mensch, alle sterben und bei den meisten kräht kein Hahn nach
so what


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Literaturkritiker gestorben

19.09.2013 um 08:45
Die Lücke kann niemand schließen.
Streitbare Geister werden heute frühzeitig aussortiert.

RIP


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Literaturkritiker gestorben

23.11.2016 um 09:14
Nachdem nun fast das gesamte literarische Quartett in den ewigen Lesesaal eingezogen ist, gibt es kaum noch interessante Literaturkritik in Deutschland. Entweder kommt sie zu blasiert und akademisch daher und vernachlässigt den Aspekt, daß gute Literaturkritik auch für Literatur werben und interessieren soll, oder offenbart floskel- und gestenreich totales Unwissen.


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Literaturkritiker gestorben

05.01.2017 um 00:42
Dem ist nicht zu widersprechen, @Saxnot555. Es gibt sehr wenige Literaturkritiker die in der Lage sind Menschen für Literatur zu begeistern. Bücher werden irgendwie nur abgehandelt aber nicht zum Leben erweckt. Ein ganz schön blutleerer Berufsstand. Leider.

Ich war bereits im Kindesalter vom Literarischen Quartett, insbesondere Marcel Reich Ranicki, schwer fasziniert. Der Beruf des Kritikers rangierte bei mir gleich hinter dem des Astronauten. Ich dachte mir immer "wow, muss das ein Privileg sein, sich den ganzen Tag nur mit Büchern beschäftigen zu dürfen und damit auch noch Geld zu verdienen".

Ach ja, Iris Radisch ist noch wohlauf. Und dann gibt es ja noch die tragische Sigrid..

Erinnert Ihr Euch noch an die Besprechung der "Gefährlichen Geliebten"?

https://www.youtube.com/watch?v=IFCSHEfQvY4 (Video: Das literarische Quartett - der Krach)

So amüsant, ja fast kindisch, diese und andere Besprechungen oft abliefen - man merkte jedoch auch, dass Literatur für die Quartetts-Mitglieder einfach eine Herzensangelegenheit war.


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Literaturkritiker gestorben

05.01.2017 um 11:28
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb:Dem ist nicht zu widersprechen,
Doch, dem ist vehement zu widersprechen!
Das literarische Quartett war eine Krawall-Comedy Veranstaltung, die mit ernsthafter Literaturkritik recht wenig zu tun hatte.

(Was Ranickis frühere Arbeiten und Leistungen nicht schmälern soll, wie die Rezensionen in der Faz und die von ihm mit herausgegebene Frankfurter Anthologie).

Karasak war sicher ein sympatischer und charmanter Plauderer, aber kein ernst zu nehmender Literaturkritiker.

Löffler war eine Vollkatastrophe und hatte damals das sehr ansprechende Zeit-Feuilleton (nach dem sie es übernommen hatte) zu einer traurigen elend langweiligen Veranstaltung ruiniert.

Und heutzutage gibt es keinen Mangel an hervorragenden Kritikern und Kritikerinnen, es gibt nur ein enormes Nachfrageproblem bei den Arbeitgebern, den Zeitungen.


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Literaturkritiker gestorben

06.01.2017 um 00:58
@Groucho

Dein Widerspruch mag berechtigt sein. Allerdings nur dann, wenn man die Qualität eines Literaturkritikers nach literaturwissenschaftlichen Maßstäben bemisst.

Und genau dies tust Du, wenn ich Deinen Beitrag richtig verstehe. Ein guter Literaturkritiker soll kein "charmanter Plauderer" sein, er soll sich mit dem Gegenstand seiner Beschäftigung in "ernst zu nehmender" Weise auseinandersetzen.

Ich frage Dich aber: Wie viele Bürger erreicht schon der Literaturteil der FAZ-Samstagsausgabe? Und an welche Zielgruppe wendet sich das Literatur-Ressort der FAZ?

Du merkst sicher schon worauf ich hinaus möchte: Literaturkritik kann und soll sich doch nicht darin erschöpfen, sich an eine kleine, literarisch vorgebildete Leserschaft zu richten. Ist es nicht auch ihre Aufgabe für Literatur zu werben, wo diese (noch) keine Wurzeln geschlagen hat? Wäre es nicht an ihr, gerade auch einen Weg zu suchen die unzähligen Nicht-Leser oder Nicht-mehr-Leser zu erreichen? Sie neugierig zu machen? Ihre Begeisterung zu wecken?
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Löffler war eine Vollkatastrophe und hatte damals das sehr ansprechende Zeit-Feuilleton (nach dem sie es übernommen hatte) zu einer traurigen elend langweiligen Veranstaltung ruiniert.
Das war sie und das ist sie vermutlich noch. Keine Frage. Ebenso wäre hier die allseits präsente Frau Elke H. zu nennen. Meine Güte.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und heutzutage gibt es keinen Mangel an hervorragenden Kritikern und Kritikerinnen, es gibt nur ein enormes Nachfrageproblem bei den Arbeitgebern, den Zeitungen.
Ich gebe zu, mein gestriger Beitrag war sicherlich etwas zugespitzt formuliert. Denn ein Grund, warum die Besprechung von Literatur in den Medien leider sehr kurz kommt, ist sicher auch der Mangel an geeigneten Formaten. Und das Literarische Quartett war ein fabelhaftes Format... unterhaltsam, fesselnd und umweht mit einem Hauch wichtigtuerischer Arroganz erfüllte es seinen angedachten Zweck doch vortrefflich: Es erreichte ein breites Publikum und war eine der besten Werbeplattformen für Literatur überhaupt.


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Literaturkritiker gestorben

06.01.2017 um 08:51
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb:Und genau dies tust Du, wenn ich Deinen Beitrag richtig verstehe. Ein guter Literaturkritiker soll kein "charmanter Plauderer" sein, er soll sich mit dem Gegenstand seiner Beschäftigung in "ernst zu nehmender" Weise auseinandersetzen.
Im Gegenteil. Natürlich soll auch derjenige der sich in ernst zu nehmender Weise mit Literatur auseinander setzt, unterhaltsam und spannend sein Thema ausbreiten.
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb:Ich frage Dich aber: Wie viele Bürger erreicht schon der Literaturteil der FAZ-Samstagsausgabe? Und an welche Zielgruppe wendet sich das Literatur-Ressort der FAZ?
Ich finde, das ist die falsche Frage
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb: Literaturkritik kann und soll sich doch nicht darin erschöpfen, sich an eine kleine, literarisch vorgebildete Leserschaft zu richten.
Deshalb muss man doch aber die Literaturkritik nicht verwässern und so tun, asl wäre die eigene Meinung ein sachliches Argument.
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb: Ist es nicht auch ihre Aufgabe für Literatur zu werben, wo diese (noch) keine Wurzeln geschlagen hat? Wäre es nicht an ihr, gerade auch einen Weg zu suchen die unzähligen Nicht-Leser oder Nicht-mehr-Leser zu erreichen? Sie neugierig zu machen? Ihre Begeisterung zu wecken?
Ich finde, das ist ein schöner Nebeneffekt, aber nicht die Aufgabe von Literaturkritik
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb: Und das Literarische Quartett war ein fabelhaftes Format... unterhaltsam, fesselnd und umweht mit einem Hauch wichtigtuerischer Arroganz erfüllte es seinen angedachten Zweck doch vortrefflich: Es erreichte ein breites Publikum und war eine der besten Werbeplattformen für Literatur überhaupt.
Gar keine Frage, ich habe es mir auch oft angesehen - nur mit richtiger Literaturkritik hatte das erschreckend selten zu tun.
Ich habe ja auch gar nichts gegen die Sendung oder gegen das Werben für Bücher.
Ich mag es nur nicht, wenn Werbung oder Krawall Literaturkritik genannt wird.


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Literaturkritiker gestorben

06.01.2017 um 10:06
@Groucho
Es würde mich freuen, wenn Du ein paar Eckpfeiler einer "richtigen Literaturkritik" nennen würdest. Schließt denn eine literaturwissenschaftlichen und ästhetischen Kriterien genügende Literaturkritik Leidenschaft ("Krawall") aus?


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Literaturkritiker gestorben

06.01.2017 um 12:05
Zitat von Saxnot555Saxnot555 schrieb:Es würde mich freuen, wenn Du ein paar Eckpfeiler einer "richtigen Literaturkritik" nennen würdest.
Wenn du nach Eckpfeilern einer richtigen Literaturkritik gefragt hättest, hätte ich dir antworten können, wenn es um "richtige Literaturkritik" geht, bin ich überfragt.
Zitat von Saxnot555Saxnot555 schrieb:Schließt denn eine literaturwissenschaftlichen und ästhetischen Kriterien genügende Literaturkritik Leidenschaft ("Krawall") aus?
Der Fehler fängt schon da an, wo du Leidenschaft mit Krawall gleich setzt.

Die Antwort ist also: Nein ("Ja")


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Literaturkritiker gestorben

07.01.2017 um 00:40
Ein gebräuchliches Stilmittel, wie mir scheint. Egal.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich finde, das ist ein schöner Nebeneffekt, aber nicht die Aufgabe von Literaturkritik
Was für eine Aporie. Des Künstlers Aufgabe wird es wohl kaum sein, für Kunst zu werben, außer durch sie selbst. Der Verlag macht es nur im Speziellen, aber nicht im Allgemeinen zu seiner Sache. Wenn es Deiner Meinung nach nun auch nicht diejenige des Kritikers sei.. so hat sie vielleicht nicht ohne Grund ein schlechten Stand. Nein?
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wenn du nach Eckpfeilern einer richtigen Literaturkritik gefragt hättest, hätte ich dir antworten können, wenn es um "richtige Literaturkritik" geht, bin ich überfragt.
Am Ende sind es die Leser bzw. Zuschauer und Zuhörer des Kritikers die dessen Wert und somit seine Existenzberechtigung bestimmen. Denn für sein Publikum arbeitet er gewiss, wenn schon nicht für die Vermittlung von Kunst.

Und es bleibt am Ende doch zu unterstreichen, dass Ranicki über ein außerordentlich großes Publikum verfügte, für einen Literaturkritiker. ;)


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Literaturkritiker gestorben

07.01.2017 um 10:49
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb:Des Künstlers Aufgabe wird es wohl kaum sein, für Kunst zu werben, außer durch sie selbst. Der Verlag macht es nur im Speziellen, aber nicht im Allgemeinen zu seiner Sache. Wenn es Deiner Meinung nach nun auch nicht diejenige des Kritikers sei.. so hat sie vielleicht nicht ohne Grund ein schlechten Stand. Nein?
Der Literaturkritiker soll Werbung für Bücher betreiben?

Erst in zweiter Linie, bzw. als Nebeneffekt.
In der Hauptsache hat er ein literarisches Werk einzuordnen
Die Literaturkritik oder Literaturbesprechung als Feld der Literaturdiskussion macht es sich anhand von Rezensionen zur Aufgabe, Werke der Literatur zu bewerten und einzuordnen. Sie erörtert aktuelle Neuerscheinungen, unterwirft aber auch immer wieder Werke weit älteren Datums kritischen Neubewertungen. Dabei bezieht sie gegebenenfalls in Vergleichen die Tendenzen landesweiter oder/und internationaler Literaturen in ihre Diskurse mit ein. (Siehe hierzu auch unter Literatur den Abschnitt: Geschichte des Diskussionsfeldes)
Natürlich - da will ich gar nicht widersprechen - ist eine gute Rezension auch Werbung für das entsprechende Werk.
Und natürlich möchte jeder Kritiker, dass die Bücher, die er für wertvoll hält, auch gelesen werden.
Ich weiß sowieso nicht, wieso du jetzt mit diesem Werbeaspekt kommst.
DAS ist nicht meine Kritik an MRR, sondern dass er zum Schluss (wahrscheinlich grundsätzlich immer schon) seinen GESCHMACK als objektives Kriterium missverstanden hat.

Ich war früher auch Fan von MRR und dem literarischen Quartett, aber irgendwann ging mir dieses subjektive Gegeifer nur noch auf den Sack.

Mit welcher Selbstherrlichkeit da Geschmacksurteile gefällt wurden und Bücher und Autoren "vernichtet" wurden, ging irgendwann auf keine Kuhhaut mehr.
Das hatte mit seriöser Kritik nichts mehr zu tun, war (natürlich nicht bei den Gästen aber sehr wohl bei MRR) nur noch größenwahnsinniges Geschmacksurteil.
Es war sogar schlicht egal, ob MRR ein Buch gelobt oder verrissen hatte, selbst die Bücher, die er grottenschlecht fand, wurden am nächsten Tag regelmäßig wie blöd gekauft.
Wenn das nicht zeigt, dass es nur um Krawall als um Kritik ging, dann weiß ich auch nicht....
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb:Am Ende sind es die Leser bzw. Zuschauer und Zuhörer des Kritikers die dessen Wert und somit seine Existenzberechtigung bestimmen.
Das hat aber nichts mit der Qualität seiner Beiträge zu tun.
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb:Denn für sein Publikum arbeitet er gewiss, wenn schon nicht für die Vermittlung von Kunst.
Was hat die Frage, für wen er arbeitet, mit der Frage, ob er objektive Literaturkritik betreibt oder nur subjektives Meinungsbashing, zu tun?

Hier ein link zu einer aktuellen Diskussion (am Ende des Textes sind links zu weiteren Kritikern)
http://volltext.net/texte/fragebogen-literaturkritik-christoph-schroeder/

Grundsätzlich auch eine empfehlenswerte Publikation, wenn man sich für Literatur interessiert
http://volltext.net/ (Archiv-Version vom 29.12.2016)


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