Anita Richter - vermisst seit 1999
29.01.2015 um 06:22Was für ein Schwachsinn. Die Frauen haben nichts miteinander zutun und sehen sich nichtmal sonderlich ähnlich.
Hennig erinnert an den Fall eines perversen Tierquälers, der zum ersten Mal im Mai 1993 auf einer Weide in Niedersachsen zuschlug und den Begriff "Pferderipper" prägte. Etwa 1,5 Jahre lang verstümmelte oder tötete er nachts Pferde auf Weiden in Niedersachsen, Mecklenburg und Sachsenanhalt mit einer selbst gebastelten Lanze. Die Kriminalpolizei in Uelzen bildete eine Sonderkommission, Monatelang fuhren verdeckte Streifen nachts über das platte Land – vergeblich. Der Täter wurde nicht gefasst. Stattdessen kam, begünstigt durch das große Medienecke bundesweit zu Nachahmertaten. Die Spurenlage ließ eindeutig darauf schließen, dass es sich um verschiedene Täter handelte. So plötzlich, wie die Serie begonnen hatte, endete sie nach anderthalb Jahren auch wieder. Warum, ist nicht bekannt. "Es gab Vermutungen, dass es sich bei dem Pferdeschänder um einen Freigänger aus der Psychiatrie handelte, der nun wieder fest hinter Gittern saß. Es gab aber auch das Gerücht, dass Landwirte den Mann erwischt und umgebracht hätten. Bewiesen wurde nichts davon", sagt Hennig.http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moers/der-erste-pferderipper-schlug-1993-zu-aid-1.3469342
Polizei bittet um Mithilfe bei Suche nach dem Pferderipper- 120.000 Euro Belohnunghttp://www.holsteiner-pferdemarkt.de/html/der_pferderipper.html (Archiv-Version vom 30.10.2009)
Pressemitteilung des LKA Niedersachsen:
Polizei bittet um Mithilfe bei der Fahndung nach dem sogenannten Pferderipper
Von privater Seite sind 120.000 Euro als Belohnung für Hinweise ausgesetzt,
die zur Ergreifung des Täters führen.
Von 1993 bis 2003 wurden von dem unbekannten Täter bisher bei ca. 50 Taten über 100 Pferde mittels Stich/Schnittwaffe und auch Schusswaffen getötet. Die Serie beginnt an der Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt im Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Die Taten ziehen sich in Norddeutschland vom Emsland an der holländischen Grenze quer über Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg bis in den Raum Müritzsee/Neustrelitz. Ein Tatort liegt in Sachsen, nördlich von Dresden.
Der Täter tötet die Pferde hauptsächlich auf Weiden, aber auch in Ställen sowie bewohnten und unbewohnten Reithallen, in die er auch gewaltsam einbricht. Er tötet Pferde jeglicher Größe, wobei weder nach Geschlecht, Rasse, und Alter ein Muster erkennbar ist.
Sa/So Reinstorf
Landkreis Uelzen, Nähe Bad Bodenteich, Niedersachsen, Stall
Sa/So Wahrenholz
LK Gifhorn, Niedersachsen, Weide
Sa/So Wulkow
LK Neuruppin, östlich Neuruppin, Berlin-Brandenburg, Weide
Mi/Do Gorlosen
LK Ludwigslust, südlich Ludwigslust, Mecklenburg-Vorpommern,
Weide
Fr/Sa Werlte
LK Emsland, Niedersachsen, Reithalle
Sa/So Fuhrberg
LK Hannover, Burgwedel, Niedersachsen, Weide
Sa/Pfin.Thönse
LK Hannover, Burgwedel, Niedersachsen, Weide
Sa/So Gifhorn
LK Gifhorn, Niedersachsen, Weide
Sa/So Peine
LK Peine OT Wendesse, Niedersachsen, Weide
Sa/So Peine
LK Peine OT Wendesse/Stederdorf, Niedersachsen, Weide
So/Mo Schillerslage
LK Hannover, Burgdorf, Niedersachsen, Weide
Fr/Sa Thönse
LK Hannover, Burgwedel, Niedersachsen, Weide
So/Mo Frehne/Pritzwalk
LK Prignitz, nördlich Pritzwalk, Berlin-Brandenburg, Weide
Sa/So Raben-Steinfeld
LK Parchim, südöstlich Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern,
Reithalle
Sa/So Küsten
LK Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen, Weide
Sa/So Süderwalsede
LK Rotenburg/W., Niedersachsen, Weide
Sa/So Lauingen
LK Helmstedt, nordwestl. Königslutter, Niedersachsen, Weide
Sa/So Kietz
LK Havelland, nördlich Rathenow, Berlin-Brandenburg, Weide
Do/Fr Lomnitz
LK Kamenz, nördlich Dresden, Sachsen, Weide
Sa/So Velpke
LK Helmstedt, östlich Wolfsburg, Niedersachsen, Weide
Sa/So Peine OT Vöhrum
LK Peine, südöstlich Hämelerwald, Niedersachsen, Weide
Der unbekannte Täter ist sehr mobil, er hat Kenntnisse in der Metallbearbeitung, vermutlich Zugang zu einer Werkstatt und Zugriff auf Waffen.
Er verwendet verschiedene Messer, selbst gefertigte Lanzen und verschiedene Schusswaffen. Er dürfte im Besitz von mindestens vier Kurzwaffen und zwei Langwaffen (Gewehre) sein. Die (vielleicht zerlegbaren) Waffen trägt er vermutlich am Körper. An zwei Tatorten ließ der Täter jeweils 1 Lanze zurück.
Der männliche Einzeltäter dürfte 30 - 60 Jahre alt sein und aufgrund seiner großen Mobilität über ein (eigenes?) Fahrzeug verfügen. Durch Ausbaldowern verschafft er sich offensichtlich sehr gute Ortskenntnisse und geht geübt mit Pferden um. Fahrzeuge werden
vermutlich in weiterer Entfernung vom Tatort abgestellt.
Er tötet Pferde in engen Boxen, führt aber auch in der Nacht Pferde aus Reithallen mehrere hundert Meter ins Freie, um sie dann dort zu töten. Er setzt gekonnt Bauchschnitte, wobei manchmal auch Geschlechtsteile verletzt werden.
Es wird ein festes Arbeitsverhältnis vermutet, weil der Täter fast immer nur am Wochenende zur Nachtzeit zuschlägt.
Der Täter muss über metallbearbeitende (Fach-) Kenntnisse verfügen. Beide Lanzen sind an der Drehbank gefertigt und mit Innen- und Außengewinden versehen und wurden aus Metallsägeblättern hergestellt.
Die Lanzen wurden in einer (Heim-?) Werkstatt gefertigt. Darin müssten sich folgende Werkzeuge/Maschinen befinden:
Drehbank, Schweißgerät, Gewindeschneider, Schleifmaschinen pp.
Die Verfügbarkeit von Waffen lässt vermuten, dass der Täter evtl. Jäger, Sportschütze oder auch Waffensammler sein könnte oder Kontakte zu vorgenannten Personengruppen hat. Die verwendete Militärmunition (7,62 Tokarew/8x57 IS) wurde auf dem Zivilmarkt vertrieben.
Im Juli 1993 verlor er auf einer Weide bei Vietzen am Müritzsee in Mecklenburg-Vorpommern, eine selbst gebaute zusammenschraubbare mehrteilige Lanze aus Edelstahl. Eine baugleiche zweite Lanze wurde nach einer Pferdetötung auf einer Weide im August 2002 in Lomnitz, nördlich von Dresden, aufgefunden. Beide Lanzen sind ca. 170 cm lang.
An mehreren Tatorten versetzte der Täter den Pferden Kopf- und Körperschüsse. Bei den verwendeten Schusswaffen handelt es sich um eine unbekannte Kleinkaliberwaffe, eine unbekannte Waffe, Kal. 9 mm Para, eine vermutlich umgebaute Pistole Kal. 7,65 mm, eine Pistole Tokarew (oder systemgleicher Nachbau), Kal. 7,62 mm, und vermutlich zwei Gewehre, Kal. 8 x 57 IS.
Einzelbeschreibungen der Tatmittel:
Edelstahllanze (sichergestellt 1993)
Die Lanze besteht aus vier V2A-Rundstahlstangen im Durchmesser von 11 mm mit Innen- und Außengewinde. Das Griffende besteht ebenfalls aus Edelstahl (20 mm Durchmesser). Es handelt sich um Edelstahl der Stahlgüte 1.4305, Bohr- und Drehqualität, der farblich gelb gekennzeichnet ist. Die Lanzenspitze ist aus einem HSS-Metallsägeblatt, 35 cm Länge, hergestellt. Dieses Sägeblatt der Firma Losswinkel aus Remscheid wird in (mechanischen oder hydraulischen) Bügelsägemaschinen verwendet. Es handelt sich um kleinere Standmaschinen, wie sie in metallverarbeitenden Betrieben (auch Landmaschinenwerkstätten oder früheren LPG´s) verwendet wurden.
Lanze aus dem Jahr 2002
Die Lanze ist aus handelsüblichen 12 mm Rundstahlstäben hergestellt. Sie hat ebenfalls Innen- und Außengewinde und ist daher auch zusammenschraubbar / zerlegbar. Das Lanzenende besteht aus einem Holzgriff. Die Spitze wurde aus dem Metallsägeblatt einer handelsüblichen Mehrzweckhandsäge gefertigt. Diese Säge hat neben dem 40 cm langen Sägeblatt einen farbigen Plastikgriff, weitere Markenzeichen sind nicht vorhanden.
Das Sägeblatt trägt den Herstellerstempel der Fa. WERKÖ (Werk Königsee Thüringen) Die Handsäge wurde unter dem Namen "WERKÖ" bzw. "Smalcalda" bis 1991 in großer Stückzahl im Bereich der ehemaligen DDR hergestellt und vertrieben.
Waffen
Ab 1995 verwendet der Täter bei der Tatausführung mehrere Schusswaffen.
Es handelt sich dabei einmal um eine Kurzwaffe, eine vermutlich umgearbeitete Pistole (rückveränderte Dekowaffe oder umgebaute Schreckschusswaffe ?) mit einem besonderen Laufprofil. Aus dieser Waffe verschießt der Täter vermutlich Patronen des Kal. 7,65 mm (.32
Browning/32 Auto) der Firma Remington. Remington-Patronen (7,65
mm) tragen den Bodenstempel "R-P 32 Auto".
Diese Waffe verwendete er 1995 in Ettenbüttel, 1996 in Munster, 1997 in Berge und 1999 in Werlte.
Des Weiteren benutzte er mehrfach 1999 eine unbekannte Kleinkaliberwaffe, Kal. 5,6 mm
(.22 lr),.mit der er kupferplatinierte Bleigeschosse (Geschosse mit Kupferüberzug) verschoss.
Bei einer Einzeltat 1996 in Steinhorst verwendet er eine unbekannte Waffe, Kal. 9 mm Para.
Im Jahr 2000 benutzte er in Lauingen bei Königslutter eine (russische?) Militärpistole Tokarew, Kal. 7,62 mm, wobei auch systemgleiche Nachbauten anderer Ostblockstaaten als Tatwaffe in Frage kommen (chinesische Norinco, Modell 54/jugoslawische Crvena Zastava, Modell M57/ungarische, polnische, nordkoreanische Modelle pp.).
In der Waffe verschießt der Täter Militärpatronen der Firma Hirtenberger, die auf dem Zivilmarkt vertrieben wurden. Die Hülsen tragen den Bodenstempel "HP-59-II" und die Hülsenaufdruck "7,62 x 25". Die Originalpatronen wurden von Hirtenberger in braunen Pappschachteln, Verpackungsgröße: 70 Stück, vertrieben.
1996 bis 1998 benutzte der Täter bei Taten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt zwei unbekannte Gewehre im Kal. 8 x 57 IS, vermutlich Mausersystem 98. Es könnte sich dabei um ein Gewehr oder Karabiner 98 oder evtl. systemgleiches Jagdgewehr handeln. Möglicherweise wurden diese Waffen auch verändert/verkürzt (zum verdeckten Tragen).
Es wurde Militärmunition (Vollmantelspitzkopfgeschosse) der Firma FNM (Fabrika National de Municoes de Armas, Portugal) verschossen. Die Munition trägt den Bodenstempel "FNM 71-8", "FNM 71-6" und "FNM 70-2" und die Hülsenaufdruck "HEGE 8x57 IS". Diese Munition wurde von der Firma Hege in Überlingen, Bodensee, auf dem Zivilmarkt vertrieben (Massenware).
Wer kann Hinweise auf den Täter oder auch die Tatmittel geben?
Hinweise an:
Landeskriminalamt Niedersachsen, EG Pferd, Schützenstraße 25,
30161 Hannover,
Tel.: 0511/26262-0
Fax: 0511/26262-3050
Email: eg-pferd@lka.polizei.niedersachsen.de