Vermisster Student tot aufgefunden

Den Fall verfolge ich auch, seit ich vor einer Woche davon in der schwäbischen Zeitung gelesen habe: http://www.schwaebische.de/region/oberschwaben/ravensburg/stadtnachrichten-ravensburg_artikel,-Polizei-bittet-nach-Leichenfund-um-Hinweise-aus-der-Bevoelkerung-_arid,5408422.html

Warum reist er so plötzlich ab ohne Familie oder Freunden bescheid zu sagen? Gerade in seinen Alter hat man da doch für gewöhnlich enge Bindungen. Was er die ganze zeit gemacht? Wieso hat er sich so kurzfristig während des beginns seiner Reise Rucksack, Wanderstiefel und Tissot-Kompassuhr gekauft? Wenn man mit dem Wandern beginnen möchte ist das doch kein Grund ein Geheimnis daraus zu machen.

hier noch ein Bericht mit Bild des Rucksacks: http://www.einsatz-magazin.de/einsatzberichte/item/2584-ravensburg-vermisster-19-jaehriger-wird-bei-bavendorf-tot-in-waldstueck-gefunden?tmpl=component&print=1

hier kann man sehen wo der Adelsreuter Wald liegt: http://mapcarta.com/18264678

Unter akutem Geldmangel scheint er ja nicht gelitten zu haben, nicht nur das die zugelegte Ausrüstung (Tissot T-touch, Deuter Rucksack, Samsung Handy, Notebook) alles recht hochwertige Markenware ist, auch das Reiseziel Schweiz ist ja doch ziemlich hochpreisig für einen Studenten. Vielleicht wäre auch die Frage interessant, woher er das ganze Geld hatte?

Allzu eng würde ich die Bindungen nicht einstufen wollen. Immerhin geht Thomas M. nach Illmenau zum studieren. Das sind rund 2,5 Stunden Fahrt in die thüring´sche Einöde.

Köln oder auch Siegen wären nahegelegene Studienorte. Hier hatte er ja auch seinen TKD-Verein, für den er ja recht erfolgreich startete.

Mir ist Illmenau jetzt nicht gerade als herausragender Studienort bekannt. Also frage ich mich, was ihn dorthin verschlagen hat. Der Zufall? Vielleicht eine Freundin? Das könnte eventuell ein Motiv für einen Suizid sein.

Aber alles völlig spekulativ.

@LivingElvis
jetzt werden Dich ein paar Ilmenauer hassen :-)

Da gibts sicher einiges
- freie Studienplätze
- günstige Mieten
- bekannt für gute Ausbildung
- bekannt für "leichteres" Studium
- er ist weg von zuhause, aber doch noch in der Nähe
- Freunde studieren da
-Verwandte wohnen da
- usw.

Alles nur mal so aus den Fingern gesaugt.

Dass Ilmenau depressiv oder selbstmordgefährdet macht will ich mal nicht sagen...

Nur zur Ergänzung, hier ist der Semesterplan der TU Ilmenau:

http://asc.mobi/desktop/pdf/semestereckpunkte-2012-13.pdf (Archiv-Version vom 12.03.2013)

Vorlesungsende war der 1.2., der Prüfungszeitraum ist mit 4.2.-9.3. angegeben. Wann in diesem Zeitraum die einzelnen, für ihn relevanten Prüfungen waren, lässt sich aber ohne Kenntnis seines Studienplans nicht herausfinden.

Aber als BA-Student wird er schon einige Prüfungen gehabt haben, die werden ja gerade im 1. Jahr ziemlich durchgetrieben durch das Studium.

Wirtschaftswissenschaften in Ilmenau hat übrigens keinen so schlechten Ruf, ich habe mehrere Freunde, die dort bewusst zum Studieren hingegangen sind (evtl. auch wegen der günstigen Preise...).

Ach und noch etwas: Suizid in einem Bachlauf, wie soll das gehen?

Unfall mit oder ohne Einwirkung irgendwelcher Substanzen (Alkohl, Medikamtente, Drogen), ja, aber Suizid ohne dass man sich vorher mit Medikamten o.ä. so zudröhnt, dass man sich nicht mehr aus dem Wasser befreien kann, halte ich bei einem gesunden Erwachsenen für unmöglich. Der Körper wehrt sich ja gegen ERtrinken.

@orakel09
Das ginge im Grunde schon. Es haben sich schon Leute selbst in einem Eimer ertränkt.

@Waldeck
stimmt, aber das hätte er auch daheim erledigen können, und Wanderstiefel braucht man dazu auch nicht zwingend!!!

@hopkirk
Hier mal ein Link vom Fall Geert Steffen

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=Fall+Geert+Steffens&source=web&cd=4&cad=rja&ved=0CEcQFjAD&url=http%3A%2F%2Fwww.shortnews.de%2Fid%2F654463%2Fgiessen-seit-ende-dezember-vermisster-24-jaehriger-student-tot-aufgefunden&ei=MAtHUc2PHYmN4gSxs4DoAQ&usg=AFQjCNEpway2a98qX9qzdWgX41CXfYyrYA

...keine Ahnung, aber mich erinnert der Fall Mett eher an den Fall Max Weil.... nur mit dem Unterschied, dass Weil bis heute noch nicht wieder aufgetaucht ist...

wie Ihr vielleicht schon aus der Junge Männer verschwinden nach Disco-Besuch
wisst, beschäftige ich mich schon seit einiger Zeit mit auf mysteriöse Weise ertrunkenen jungen Männern.
Auch wenn Thomas M sicher psychische Probleme hatte, sieht hier doch alles nach einem Raubmord aus (wobei vermutlich nur der Raub und nicht der Mord vorgesehen war). Und zwar mit KO-Tropfen.
Ziemlich analog zu diesem Fall:
http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/villingen-schwenningen/Anklage-nach-KO-Tropfen-Attacke;art372541,5526952

In Ravensburg scheint es in letzter Zeit einige dieser Fälle gegeben zu haben:
http://www.polizei-ravensburg.de/PDRavensburg/Seiten/ImLandkreisRavensburgmehrereVerdachtsf%C3%A4llevonKO-Tropfen.aspx

Als ich kürzlich beim Prozess des Berliner KO-Tropfen-Killers Dirk P anwesend war, erstaunte mich vor allem die Banalität dieses Tötens. Wie Dirk P erläuterte ist Liquid Ecstasy in der Schwulen Szene zur Luststeigerung recht gebräuchlich. Allerdings ist es nur eine Frage der Dosierung ob es anstatt zur Luststeigerung zu Willenlosigkeit, Übelkeit oder sogar zu lebensbedrohlicher Vergiftung kommt (wie in seinen Fällen).
Wenn man bedenkt wie viele Leutchen - vom Szengänger bis zum Kleinkriminellen - offensichtlich täglich mit dieser Substanz hantieren, ist es eigentlich ein Wunder, dass es nicht noch viel mehr Opfer gibt.

AxelF schrieb:jetzt werden Dich ein paar Ilmenauer hassen :-)

Da gibts sicher einiges
- freie Studienplätze
- günstige Mieten
- bekannt für gute Ausbildung
- bekannt für "leichteres" Studium
- er ist weg von zuhause, aber doch noch in der Nähe
- Freunde studieren da
-Verwandte wohnen da
- usw.

Alles nur mal so aus den Fingern gesaugt.

Dass Ilmenau depressiv oder selbstmordgefährdet macht will ich mal nicht sagen...

Nix gegen Illmenau....nettes kleines Nest mit nem schönen Freibad. Keine Frage. :)

Aber Olpe ist auch nicht so übel. Attendorn mit seinen Höhlen, der Bigge-See und defintiv mehr Freunde und Verwandte für Thomas Mett. Falls er nicht aus der Gegend stammt.

GonzoX schrieb:Auch wenn Thomas M sicher psychische Probleme hatte, sieht hier doch alles nach einem Raubmord aus (wobei vermutlich nur der Raub und nicht der Mord vorgesehen war). Und zwar mit KO-Tropfen.

Woher weißt Du, dass Thomas M. psychische Probleme hatte?

KO-Tropfen sollten eigentlich im toxikologischen Gutachten auftauchen.

@LivingElvis

ich würde mal davon ausgehen, wenn er ohne jemanden zu benachrichtigen sein gewohntes Umfeld verlässt. Es scheint ja ein Ausbruchsversuch aus seinem bisherigen Leben gewesen zu sein.

Wäre ne Möglichkeit. Als einzig möglichen Schluss würde ich es aber nicht sehen.

Naja, psychische Probleme müssen es nicht unbedingt sein, vielleicht hat er einfach nur etwas Abstand gebraucht, war zu arg eingespannt etc.

Hier gab es wirklich einige Fälle, bis zur Vergewaltigung, wo KO-Tropfen ne Rolle gespielt haben.
Aber das dürfte festzustellen sein, vor allem bei einem toten Körper.

@AxelF

Das ist ja gerade das tückische, dass sich KO-Tropfen in der Regel nur noch wenige Stunden nach Einnahme im Körper feststellen lassen.

Es gibt allerdings verschiedenste Substanzen die als KO-Tropfen eingesetzt werden.
Wikipedia: K.-o.-Tropfen
Wenn ein junger gesunder Mann wie offensichtlich Thomas M in einem Bach ertrinkt, halte ich folgendes Szenario für denkbar:

vermutlich hat er eine Substanz verabreicht bekommen, die ihm das Bewusstsein genommen hat, ihn möglicherweise aber auch dehydrierte.
Nach dem Raub wird er an einsamer Stelle ausgesetzt, wacht völlig entkräftet, frierend, aber auch mit einem fürchterlichen Durst auf.
Hört sich etwas skuril an, aber ich halte es für denkbar, dass er verzweifelt nach Wasser gesucht hat und sich dann für diesen Bach entschieden hat.

Es sind Fälle bekannt, bei denen sich Menschen nach Ecstasy-Konsum zu Tode getrunken haben.

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2028751/Matthew-Ellis-29-dies-drinking-WATER-hes-slipped-Ecstasy-pill.html
http://www.eve-rave.ch/Forum/viewtopic.php?f=68&t=926
http://www.bluelight.ru/vb/archive/index.php/t-632927.html

GonzoX schrieb:Das ist ja gerade das tückische, dass sich KO-Tropfen in der Regel nur noch wenige Stunden nach Einnahme im Körper feststellen lassen.

In Blut und Urin des lebenden Körpers ja. Bei toten Körpern sieht das etwas anders aus. Und die Haaranalyse geht ohnehin recht lang.

@LivingElvis
Genau das dachte ich auch - im toten Körper baut sich vieles nicht mehr so schnell oder überhaupt nicht ab...

interessant, war mir so nicht ganz klar.
Das ganze hängt dann vielleicht davon ab, wie lange der junge Mann nach der möglichen Verabreichung noch gelebt haben könnte.

AxelF schrieb: "Hier gab es wirklich einige Fälle, bis zur Vergewaltigung, wo KO-Tropfen ne Rolle gespielt haben. Aber das dürfte festzustellen sein, vor allem bei einem toten Körper."

Hier ein Link mit der Hoffnung, dass in einiger Zeit KO-Tropfen bereits vorher erkannt werden können.
http://swrmediathek.de/player.htm?show=e1245580-8fba-11e2-945d-0026b975f2e6

@Giselle-Sophie
Tolle Sache, klasse!

Jetzt müssen wir aber schauen, dass wir hier nicht abdriften, denn es gibt ja noch keine Hinweise, dass es in dem Fall KO-Tropfen waren.

Ich gehe jetzt erstmal davon aus, dass er gefallen (worden) ist, und bewusstlos im Bachbett liegen blieb...