N'Abend Zusammen,
ich muss gerade echt Schmunzeln.
:) Da wird doch tatsächlich mal wieder der traurige und tragische Fall Sattler diskutiert.
Ein paar der Hypothesen sind aber einfach wenig wahrscheinlich wenn man die näheren Umstände kennt:
Ich hab mir jetzt nicht die Mühe gemacht die Vermutungen jeweils zu zitieren, ich bin gerade zu faul
:)1. Von der Relling der Cap San Diego gefallen und nach Moorfleet geschwemmt.... Mit Sicherheit nicht
:) Die Cap San Diego liegt in der Nähe der Hafen City / Landungsbrücken. Der Fundort ist deutlich weiter flussaufwärts, wäre als nur bei Flut gegangen, wäre also theoretisch denkbar, der Fundort bei Moorfleet unterliegt noch der Tide. Aber: A) Hatte Sattler nur mal als 1-Euro Jobber vor Jahren im Rahmen einer Qualifizerungsmaßnahme etwas Zeit auf der Cap San Diego verbracht. B) Ist die Cap San Diego nur zu bestimmten Öffnungszeiten gegen Eintritt zu betreten. C) Video überwacht, ein Suizid oder Sprung von Bord wäre nicht unentdeckt worden.
2. Wegen "Arbeitshandschuhen" hätte er den Abzug der Waffe nicht betätigen können.... Meines Wissens nach waren es dünne "Arbeitshandschuhe" wie sie z. B. Lageristen oder Handwerker/Techniker verwenden. Das betätigen eines Abzuges stellt damit überhaupt kein Problem da
3. Sein Vermieter hat sich ihm entledigt um die Wohnung zum doppelten zu vermieten... Die Vermutung kann auch nur jemand ausstellen, der nicht aus Hamburg kommt.
:) Ich hab die genaue Wohnanschrift von Sattler gerade nicht mehr parat, sie lag aber südlich der Elbe im Bezirk Harburg. Ja auch da gibt es einige wenige Stadtteile mit häufig inflationären Mietzins, generell ist dort aber der Wohnraum günstig und hohen Mietsteigerungen bei Neuvermietungen sind nicht üblich. Schon gar nicht bei Wohnungen die Mieten aufweisen, die im Rahmen der akzeptierten Miethöhen von Hartz IV Empfängern liegen. Und selbst wenn der Vermieter hoffte bei einer Neuvermietung einen Mieter ohne die Arge oder das Sozialamt als Garant der Miete zu haben, ich bin mir ziemlich sicher, dass die Gegend und das Haus in dem Sattler wohnte, keine nennenswerte Möglichkeit zu drastischen Steigerung der Miete bietet.
4. Die Ermittler waren nachlässig und haben Konto, Handy, Strom, Wasser etc. nicht überprüft. Kann ich mir ehtrlich gesagt nur sehr schwer vorstellen
:) BTW er verfügte nicht über Telefon oder Internetzugang in der Wohnung. Lediglich über eine Fahrkarte für den Öffentlichen Nahverkehr und über einen vergünstigten Ausweis für die Hamburger Öffentlichen Bücherhallen (HÖB). Keine Freunde, keine Bekannte, kaum persönliche Dinge.
5. Beihilfe, und oder Auftragsmörder haben die Wohnung renoviert und seine wenigen persönlichen Dinge im Keller deponiert. A) Ich meine mich zu erinnern, dass ausser der DNA von Sattler weder in der Wohnung, noch im Keller oder an seinen persönlichen Habseligkeiten Fremd-DNa gefunden wurde. B) Die Nachbarn haben auch nie Besuch oder ähnliches bemerkt.
6) Die Arge hätte überprüft ob er bewiligte Gelder für Wohnungseinrichtung tatsächlich zweckgebunden ausgeben hat. A) Es gibt nur noch in Ausnahmefällen geringe Pauschalen für Wohnungseinrichtung, die Summen sind so gering, dass die Ämter die Verwendung nicht überprüfen. Wie
@Thorox schon anführte, es gibt etliche Belege für Menschen die nach jahrelangem Leben am Existenzminimum tatsächlich kaum noch über Wohnungsausstattung verfügen.
7) Ort des Suizides ist unklar/unerklärlich: In den Presseartikeln wird erwähnt, dass die Ermittler davon ausgehen, dass Sattler die Norder Elbbrücke aufsuchte. Die Brücke ist A) nicht so hoch über der Elbe, allerdings ist der Fundort nur ein wenig weiter flussabwärts. B) Wäre sie für Sattler auch als Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. C) Auch zugänglich sowohl am Nord- als auch Südüfer. D) Abgelegen und einsam genug um ungestört zu sein.
Kleine Randnotiz: Am südlichen Ende befindet sich ein Portal des Augmented Reality Spieles "Ingress" von Google.
8) Der Mann lebte offensichtlich seit Jahren extrem am Rande der Gesellschaft, im Leben mehr als einmal gescheitert, von den wenigen Angehörigen völlig entfremdet, nach einem vorangegangen Unfall/Suizidversuch schwerbehindert, keinerlei soziales Umfeld. Es gab einen vermuteten Suizidversuch in der Vergangenheit....