Der Kindermord an Claudia Ruf
26.06.2015 um 00:18@Flashster
Gute Frage..... Gesichert ist nur das er D.J. Hiess. Denke aber schon das es so war wie im filmbeitrag. Ich könnte aber Herrn Ruf mal fragen. Mir erscheint das wichtig.
Gerade habe ich diesen Artikel gefunden als ich nach dem Hund gegoogelt habe
FOCUS Magazin | Nr. 22 (1996)
NRW
Ein Dorf in Angst
Samstag, 25.05.1996, 00:00 · von T. van Zütphen
Nach dem Mord an einem Mädchen fürchten die Bewohner Hemmerdens ums Leben ihrer Kinder
Zum Abschied las Friedhelm Ruf noch einmal aus Claudias Lieblingsbuch: „Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.“ Vergangenen Mittwoch zitierte der Journalist Ruf die Poesie des französischen Literaten Saint-Exupéry aus „Der kleine Prinz“ ein letztes Mal für seine elfjährige Tochter. Dann wurde das ermordete Mädchen auf dem stillen Friedhof im niederrheinischen Büderich beigesetzt.
Seit zwei Wochen trauert das 1700- Seelen-Dorf Hemmerden am Stadtrand von Grevenbroich um Claudia. Wut und Entsetzen beherrschen die Gefühle der Bewohner in dem idyllischen Bilderbuchdorf. Ein „bestialisches Verbrechen“ („Express“) an dem jungen Mädchen sät Mißtrauen, Abscheu und Vorsicht in den Gassen zwischen Dorfkirche und Lebensmittelladen.
Die kleine Claudia ist einem brutalen Sexgangster in die Hände gefallen, der sie entführte, vergewaltigte und tötete, später halbverbrannt auf einem Ackerweg am Roggenfeld liegenließ.
Die Menschen in Hemmerden haben Angst. „Der war hier aus der Gegend, der kannte sich aus“, ist Dorfschulrektor Klaus Jovi überzeugt. Ein böser Verdacht. Hier kennt jeder jeden, man feierte zusammen und traute einander über den Weg. Das ist vorbei. Der Spielplatz am Schrieverspfad am äußersten Dorfrand wird nun ständig bewacht. „So etwas kann hier nicht noch einmal passieren, da halten wir zusammen und schützen unsere Kinder“, so Jovi.
Kaplan Chuks Ogbuene, 37, erinnerte in seiner Messe an Claudias Tod und mahnte die andächtige Gemeinde in der Sankt-Mauri-Kirche: „Der Rückzug ins Private ist für jeden Menschen gefährlich. Nichts hören, wegsehen, weiterlaufen. Das hat auch Claudia das Leben gekostet.“
Der schwarze Prediger aus Nigeria jagte seinen Zorn wie Giftpfeile in die Herzen der Zuhörer. Mindestens zwei von ihnen hatten gesehen, wie Claudia am Tag ihres Verschwindens auf dem Spielplatz aus einem parkenden Auto heraus angesprochen wurde. Minutenlang konnte der Fremde das ahnungslose Kind, mit dem Nachbarshund D. J. an der Leine, in ein Gespräch verwickeln. Ob heimtückische Überredungskunst oder rohe Gewalt das zierliche Mädchen dann ins Auto steigen ließen, beachtete niemand mehr. Wenig später kehrte der Hund allein zurück nach Hause.
Claudia wurde nach zwei Tagen in Autobahnnähe bei Euskirchen gefunden. Unbekleidet, wahrscheinlich erwürgt mit der Hundeleine. Von dem Mann gibt es kein Phantombild, keiner der 200 Hinweise führte die Fahnder bisher auf die Spur des Killers, der Claudias Vater nicht interessiert: „Ich denke nur an mein Kind, der Mörder ist mir völlig egal.“ Friedhelm Ruf leidet still.
Seit der grauenvollen Tat fürchten Eltern in Hemmerden um das Leben ihrer Kinder. „Wir sind verunsichert. Ich lasse meine Kleinen nicht mehr unbeaufsichtigt auf die Straße“, sagt Elke Oehmen, 35, besorgt.
Vorsicht allerorten, die kindliche Unbeschwertheit des Hemmerder Nachwuchses bremsen die Erwachsenen jetzt. Selbst die Büdchenverkäuferin Mechthild Spiekermann warnt immer wieder ihre Stammkundschaft am Kirchplatzkiosk. „Paßt auf, laßt euch nicht von Fremden ansprechen.“ Die 68jährige bemerkt die Veränderung im Dorf. „Die Kinder sind scheu, können nicht mit so einem Verbrechen umgehen.“
„Hier bei uns war doch heile Welt“, erinnert sich Rektor Klaus Jovi. Noch zwei Tage vor ihrem Tod besuchte Claudia die Grundschule, in der ihre Geschwister das kleine Einmaleins lernen. Jetzt erlebt der Schulleiter Augenblicke, die ihn an die Grenzen seiner Pädagogik bringen: „Nach einer solchen Tat fehlen mir die Worte, um Trost zu spenden. Die Tatsache, daß ich meine Schüler nicht rund um die Uhr beschützen kann, läßt mich verzweifeln.“
Verzweifelt warten auf die Tochter Deborah Sassen, aus der ersten Ehe der Mutter, im nahen Düsseldorfer Stadtteil Wersten Dagmar und Jürgen Funke. Seit dem 13. Februar hoffen sie auf die Rückkehr ihrer achtjährigen Tochter Deborah. Das fröhliche blonde Mädchen kam von der Schule nicht nach Hause. Zeugen beobachteten einen fremden Autofahrer in der Nähe ihres Elternhauses.
War es der gleiche Mann, der Claudia tötete? Die Polizei erkennt Parallelen, vergleicht die beiden Fälle und sucht das vermißte Kind. Das Schicksal des Düsseldorfer Mädchens bewegt die Menschen in ganz Nordrhein-Westfalen. Auf Bitten der hilflosen Mutter ließ Hamburger-Koch McDonalds landesweit Suchplakate in seinen 150 NRW-Restaurants aushängen – bisher ohne Erfolg.
Andere Eltern warten seit Jahren auf ihre verschwundenen Kinder, alles Mädchen. Am 28. November 1981 verschwand die dreijährige Katrice Lee spurlos in Paderborn. Ramona Herling, 12, aus Höxter kehrte am 11. Mai 1989 vom Schulschwimmen nicht zurück. Und seit dem 24. April 1995 gibt es kein Lebenszeichen mehr von Sandra Niemczyk, 11, aus Dortmund. Ermordet wie die kleine Claudia?
Ihre Eltern lassen sie weiterleben. Dechant Jochen Koenig sagte bei der Meßfeier zum Begräbnis: „Kinder sind uns von Gott in die Mitte gestellt wor-den, so will es die Familie auch mit Claudia halten.“
Kein Wort von Mord und Totschlag.
Sie kehrten nicht mehr heim
DEBORAH SASSEN, 8 aus Düsseldorf, vermißt seit 13.02.1996
SANDRA NIEMCZYK, 11 aus Dortmund, vermißt seit 24.04.1995
RAMONA HERLING, 12 aus Höxter, vermißt seit 11.05.1989
KATRICE LEE, 3 aus Paderborn, vermißt seit 28.11.1981
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Schon vergessen
Von angelika am 10.12.2009, 22:44
Es macht mich traurig, dass der Mörder immer noch unbekannt ist. Bin auch der Meinung, dass es kein Fremder gewesen ist. Sie wäre niemals zu einen Fremden ins Auto gestiegen. Es sollten die DNA-Test s in Hemmerden gemacht werden.
http://m.focus.de/politik/deutschland/nrw-ein-dorf-in-angst_aid_156654.html
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Gerade habe ich diesen Artikel gefunden als ich nach dem Hund gegoogelt habe
FOCUS Magazin | Nr. 22 (1996)
NRW
Ein Dorf in Angst
Samstag, 25.05.1996, 00:00 · von T. van Zütphen
Nach dem Mord an einem Mädchen fürchten die Bewohner Hemmerdens ums Leben ihrer Kinder
Zum Abschied las Friedhelm Ruf noch einmal aus Claudias Lieblingsbuch: „Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.“ Vergangenen Mittwoch zitierte der Journalist Ruf die Poesie des französischen Literaten Saint-Exupéry aus „Der kleine Prinz“ ein letztes Mal für seine elfjährige Tochter. Dann wurde das ermordete Mädchen auf dem stillen Friedhof im niederrheinischen Büderich beigesetzt.
Seit zwei Wochen trauert das 1700- Seelen-Dorf Hemmerden am Stadtrand von Grevenbroich um Claudia. Wut und Entsetzen beherrschen die Gefühle der Bewohner in dem idyllischen Bilderbuchdorf. Ein „bestialisches Verbrechen“ („Express“) an dem jungen Mädchen sät Mißtrauen, Abscheu und Vorsicht in den Gassen zwischen Dorfkirche und Lebensmittelladen.
Die kleine Claudia ist einem brutalen Sexgangster in die Hände gefallen, der sie entführte, vergewaltigte und tötete, später halbverbrannt auf einem Ackerweg am Roggenfeld liegenließ.
Die Menschen in Hemmerden haben Angst. „Der war hier aus der Gegend, der kannte sich aus“, ist Dorfschulrektor Klaus Jovi überzeugt. Ein böser Verdacht. Hier kennt jeder jeden, man feierte zusammen und traute einander über den Weg. Das ist vorbei. Der Spielplatz am Schrieverspfad am äußersten Dorfrand wird nun ständig bewacht. „So etwas kann hier nicht noch einmal passieren, da halten wir zusammen und schützen unsere Kinder“, so Jovi.
Kaplan Chuks Ogbuene, 37, erinnerte in seiner Messe an Claudias Tod und mahnte die andächtige Gemeinde in der Sankt-Mauri-Kirche: „Der Rückzug ins Private ist für jeden Menschen gefährlich. Nichts hören, wegsehen, weiterlaufen. Das hat auch Claudia das Leben gekostet.“
Der schwarze Prediger aus Nigeria jagte seinen Zorn wie Giftpfeile in die Herzen der Zuhörer. Mindestens zwei von ihnen hatten gesehen, wie Claudia am Tag ihres Verschwindens auf dem Spielplatz aus einem parkenden Auto heraus angesprochen wurde. Minutenlang konnte der Fremde das ahnungslose Kind, mit dem Nachbarshund D. J. an der Leine, in ein Gespräch verwickeln. Ob heimtückische Überredungskunst oder rohe Gewalt das zierliche Mädchen dann ins Auto steigen ließen, beachtete niemand mehr. Wenig später kehrte der Hund allein zurück nach Hause.
Claudia wurde nach zwei Tagen in Autobahnnähe bei Euskirchen gefunden. Unbekleidet, wahrscheinlich erwürgt mit der Hundeleine. Von dem Mann gibt es kein Phantombild, keiner der 200 Hinweise führte die Fahnder bisher auf die Spur des Killers, der Claudias Vater nicht interessiert: „Ich denke nur an mein Kind, der Mörder ist mir völlig egal.“ Friedhelm Ruf leidet still.
Seit der grauenvollen Tat fürchten Eltern in Hemmerden um das Leben ihrer Kinder. „Wir sind verunsichert. Ich lasse meine Kleinen nicht mehr unbeaufsichtigt auf die Straße“, sagt Elke Oehmen, 35, besorgt.
Vorsicht allerorten, die kindliche Unbeschwertheit des Hemmerder Nachwuchses bremsen die Erwachsenen jetzt. Selbst die Büdchenverkäuferin Mechthild Spiekermann warnt immer wieder ihre Stammkundschaft am Kirchplatzkiosk. „Paßt auf, laßt euch nicht von Fremden ansprechen.“ Die 68jährige bemerkt die Veränderung im Dorf. „Die Kinder sind scheu, können nicht mit so einem Verbrechen umgehen.“
„Hier bei uns war doch heile Welt“, erinnert sich Rektor Klaus Jovi. Noch zwei Tage vor ihrem Tod besuchte Claudia die Grundschule, in der ihre Geschwister das kleine Einmaleins lernen. Jetzt erlebt der Schulleiter Augenblicke, die ihn an die Grenzen seiner Pädagogik bringen: „Nach einer solchen Tat fehlen mir die Worte, um Trost zu spenden. Die Tatsache, daß ich meine Schüler nicht rund um die Uhr beschützen kann, läßt mich verzweifeln.“
Verzweifelt warten auf die Tochter Deborah Sassen, aus der ersten Ehe der Mutter, im nahen Düsseldorfer Stadtteil Wersten Dagmar und Jürgen Funke. Seit dem 13. Februar hoffen sie auf die Rückkehr ihrer achtjährigen Tochter Deborah. Das fröhliche blonde Mädchen kam von der Schule nicht nach Hause. Zeugen beobachteten einen fremden Autofahrer in der Nähe ihres Elternhauses.
War es der gleiche Mann, der Claudia tötete? Die Polizei erkennt Parallelen, vergleicht die beiden Fälle und sucht das vermißte Kind. Das Schicksal des Düsseldorfer Mädchens bewegt die Menschen in ganz Nordrhein-Westfalen. Auf Bitten der hilflosen Mutter ließ Hamburger-Koch McDonalds landesweit Suchplakate in seinen 150 NRW-Restaurants aushängen – bisher ohne Erfolg.
Andere Eltern warten seit Jahren auf ihre verschwundenen Kinder, alles Mädchen. Am 28. November 1981 verschwand die dreijährige Katrice Lee spurlos in Paderborn. Ramona Herling, 12, aus Höxter kehrte am 11. Mai 1989 vom Schulschwimmen nicht zurück. Und seit dem 24. April 1995 gibt es kein Lebenszeichen mehr von Sandra Niemczyk, 11, aus Dortmund. Ermordet wie die kleine Claudia?
Ihre Eltern lassen sie weiterleben. Dechant Jochen Koenig sagte bei der Meßfeier zum Begräbnis: „Kinder sind uns von Gott in die Mitte gestellt wor-den, so will es die Familie auch mit Claudia halten.“
Kein Wort von Mord und Totschlag.
Sie kehrten nicht mehr heim
DEBORAH SASSEN, 8 aus Düsseldorf, vermißt seit 13.02.1996
SANDRA NIEMCZYK, 11 aus Dortmund, vermißt seit 24.04.1995
RAMONA HERLING, 12 aus Höxter, vermißt seit 11.05.1989
KATRICE LEE, 3 aus Paderborn, vermißt seit 28.11.1981
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Von angelika am 10.12.2009, 22:44
Es macht mich traurig, dass der Mörder immer noch unbekannt ist. Bin auch der Meinung, dass es kein Fremder gewesen ist. Sie wäre niemals zu einen Fremden ins Auto gestiegen. Es sollten die DNA-Test s in Hemmerden gemacht werden.
http://m.focus.de/politik/deutschland/nrw-ein-dorf-in-angst_aid_156654.html