PrivateEye schrieb:"...heutzutage sind doch meistens nur noch Urnenbeisetzungen gestattet. Hat was mit dem Grundwasserschutz wegen einsickernder Leichengifte etc zu tun..."
Ist das wirklich an dem? Ich kenne die andere Variante, daß viele alte Krematorien stillgelegt wurden, weil sie die modernen Abgasnormen nicht mehr erfüllten und ein Umbau aus Denkmalschutz- und/oder Kostengründen nicht in Frage kam...
Auch die katholische Kirche tat sich über Jahrtausende schwer mit der Kremation, verbot ihren Gläubigen wegen des "göttlichen Gebots, daß der Mensch zur Erde zurückkehren solle" die Einäscherung. ("Was ist ein Katholik? Einer, der sich nicht verbrennen lassen darf.") Wurde erst Mitte der 1960er Jahre durch Papst Paul VI. aufgehoben. Monatelang hielt der Vatikan das Dekret vor den Gläubigen geheim. Nur die Bischöfe wurden vertraulich über die neue Instruktion unterrichtet. Erst als strenggläubige Katholiken sich darüber beschwerten, daß Priester an Gräbern von Eingeäscherten auftraten, wurde die Entscheidung des Heiligen Offiziums veröffentlicht. (DER SPIEGEL Nr. 28/1964)
Selbst bei offensichlich klarer Todesursache (Suizid, Verkehrsunfall) wird eine Leichenöffnung vorgenommen; Kosten je nach Aufwand zwischen 500,- und 2000.- Euro (interessanterweise bei einer Sektion im Auftrag von Angehörigen häufig auch ohne Gebührenberechnung). Meine mich erinnern zu können, daß in bestimmten Fällen von Amts wegen eine Erdbestattung vorgeschrieben werden kann - auch wenn der Leichnam nach Autopsie und festgestellter Todesursache ansonsten "freigegeben" wurde.
Zwei interessante "wiki-Artikel" zur Thematik:
Wikipedia: ObduktionWikipedia: Feuerbestattung