10. Frage: Wie lange dauert eine DNA-Analyse und zwar a) schnellstmöglich und b) üblicherweise in Alltagsbetrieb
Antwort: Die Antwort auf a) und b) hängt vollständig davon ab, welche Geräte/Infrastruktur man zur Verfügung hat und welche Prozesse man zur DNA-Analyse zählt, also ob z.B. die Extraktion der DNA aus dem Spurenmaterial mit berücksichtigt wird oder nicht. Es gibt erste Ergebnisse zum Rapid-DNA-Profiling, für welches miniaturisierte Geräte mit extrem gestrafften Programmen eingesetzt werden, die belegen, daß das reine DNA-Profiling in 90 Minuten durchgeführt werden kann. Dafür muß das Probenmaterial natürlich entsprechend geeignet sein, zum Beispiel saubere Vergleichsspeichelproben. Im “typischen” Fall hat man aber eine komplizierte Spur, die erst genau untersucht werden muß, bevor die DNA extrahiert werden kann. Auch hier ist die Dauer abhängig davon, ob sie manuell oder von einem Roboter durchgeführt wird, kann aber durchaus 1-2 Stunden betragen. Oft ist dann eine Quantifizierung und Untersuchung auf Inhibitoren fällig, z.B. durch quantitative PCR, das dauert ebenfalls 1,5-2 Stunden. Dann folgt die STR-Multiplex-PCR, danach bei Bedarf ein Kontrollgel und dann erst die kapillarelektrophoretische Auftrennung und DNA-Profilerstellung. Bei allen Zwischenschritten hängt die Dauer u.a. vom verwendeten Material, dem Automatisierungsgrad und den eingesetzten Geräten ab. Wenn alles gut läuft, man auf die Extraktion verzichten kann (Direct-PCR) und schnelle Geräte verfügbar sind, kann man es von der Spur zum DNA-Profil in einem halben Tag schaffen. Wenn man aber eine schwierige Knochenprobe hat, bei der allein die Extraktion 2 Tage braucht und größtenteils manuell arbeitet, kann es auch locker 2-3 Tage dauern.
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