Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

@insideman
Natuerlich stimme ich Dir zu und habe es ja hier auch schon erwähnt,dass diesen beiden etwas Schlimmes widerfahren sein muss,was sie so hat werden lassen.
Glaubst du aber wirklich,dass wenn sie nicht im Gefängnis,sondern eher in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht worden wären,einer der beiden nicht rueckfällig geworden wäre?

Gallison schrieb:dass man solche Wesen nach einer derart schlimmen Tat wieder in die Freiheit entlässt.

Diese "Wesen" sind trotz allem Menschen. Menschen, die zwar einen Fehler begangen und etwas sehr schlimmes getan haben, aber dennoch Menschen. Ich sage nicht, dass man sie nach der Tat wieder laufen lassen soll - man sollte ihnen aber in erster Linie HELFEN ihren Weg zurueck in die Gesellschaft zu finden, denn sie waren zum Tatzeitpunkt eben nur ZEHN Jahre alt.

insideman schrieb:wenn jemand der Meinung ist ein 10 Jähriger ist selbst verantwortlich, wird in der Erziehung wohl fehleranfällig sein.

Dem schliesse ich mich an.

@insideman

Wenn man alles auf die Erziehung oder auch 'mangelnde Erziehung' zurückführen kann, wieso überhaupt noch jemanden einsperren? Sag' ich halt, dass mich der Lehrer in der Schule nicht drangenommen hat, mein Papa hat mir den Hintern versohlt und ein Fremder im Park wollte mich ein wenig streicheln.

Es steht wohl ausser Frage, dass kein Mensch nur als gut, böse, Täter oder Opfer zu kategorisieren ist, aber bei soeiner Tat steht's halt ausser Frage, ob bei den Leuten alles okay ist oder eben nicht.

@Gallison

Es werden auch Kinder die mit 10 Kaugummis stehlen, später zu Mördern.

Die Chance dass sie rückfällig( dazu müssten sie mal voll bewusst fällig geworden sein) ist sicher größer in einem Umfeld voller Verbrecher, als wenn man sie versucht richtig zu erziehen in einer neuen Umgebung

@Hesher

Es geht um die Perspektive.

Und bei nem 10 Jährigen ist die vorhanden.

Nen Erwachsenen brauch ich nicht neu erziehen,von daher gelten auch keine Ausreden mehr

@Cathryn
Sicher sind es Menschen-genau wie es Täter und Mörder sind.
Und bei mir persönlich ist irgendwann die Grenze der ''Hilfsbereitschaft'' erreicht.
Ich denke,andere Menschen haben es eher verdient,Hilfe zu bekommen als 2 Kindsmörder.

Abgesehen davon ist hier das Umfeld ( Eltern) zu untersuchen, und diese zur Verantwortung zu ziehen.

Es ist ja bekannt dass das nicht ideal war. Und die Mutter sollte ruhig sein, und nicht intelligent daherreden.

@insideman
Hatte damals den Fall verfolgt, auch hier schon mal aufgeriffen, auch das Buch gelesen...ich denke auch sie wußten schon was sie taten, Reue nichts.Leider gibt es auch Fälle in denen Kinder so Soziopathisch sind.und wirklich böse-man kann nicht immer alles auf fehlerhafte Erziehung schieben, wenn auch nicht ausschließen.
Ich war damals sehr betroffen, dass das Kind so grausam ums Leben kam und die Mörder eine neue Indentität erhielten und Chancen die wohl nicht so ganz nachvollziehbar sind/waren.Für mich nicht.
Kinder als Mörder sind immer eine besondere sache, wie Mary Bell und co.....

@insideman

...und trotzdem sind sich Erwachsene auch nicht immer darüber im Klaren was sie tun. Aber ich bin ja auch kein Richter. Trotzdem finde ich's etwas fragwürdig, wenn man sich nur darauf reduziert, dass sie eben nur Kinder sind.
Kinder können genau wie Erwachsene krank sein, aber dafür gibt's ja lebenslängliche Psychatrien.

@Samnang

Ich glaube nicht an das böse Kind wie im Film Omen, und der Vater des einen Jungen war offenbar keiner der Gewalt verabscheute.

Aber das wirst du sicher wissen.

Kein Kind kommt böse zu Welt

@Hesher

Ich denke das Gesetz das Kinder eben anders behandelt als Erwachsene, da werden auch Psychologen dran gearbeitet haben.

Da mach dir mal keine Sorgen

insideman schrieb:Wer hier anderer Meinung ist, bleibt hoffentlich kinderlos. Denn wenn jemand der Meinung ist ein 10 Jähriger ist selbst verantwortlich, wird in der Erziehung wohl fehleranfällig sein.

Als Taeter sehe ich sie auch - definitiv. Sie haben die tat gegangen und sind die Taeter.
Aber Moerder?

§ 211 Mord
(1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.
(2) Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet.

Da fragt man sich doch, ob ein 10jaehriges Kind ueberhaupt in der Lage ist die Vorraussetzungen:
- Mordlust
- Befriedigung des Geschlechtstriebs
- Habgier
- niedrige Beweggründe
zu erfuellen.

Ich streite nicht ab, dass die beiden Taeter sind, aber bei der Definition "Moerder" kann ich nicht konform gehen.

@insideman

Was spricht gegen lebenslange Sicherheitsverwahrung? Sind die Zustände in den Gefängnissen so schlimm? Habe sogar mal etwas von einem Luxusknast gelesen :D Ich weiß, dass das nicht die Tagesordnung ist, aber was bitte macht es für einen Sinn die Täter zu schützen, während das Opfer einfach tot ist?
WER SCHÜTZT DAS OPFER?

war übrigens ALBTRAUM EINER MUTTER von Mark Thomas , über den schockierenden Mord von Liverpool

Es gibt Mordfälle die aus Hilflosigkeit und Rache geschehen.Opfer oder Täter...ist da immer die Frage, es gibt bedauerlicherweise sehr viele solche Fälle.

@Cathryn

In dem speziellen Fall vielleicht nicht, aber wie sieht's mit Mary Bell aus? (übrigens auch unten im Artikel bei Wikipedia erwähnt)

Am 25. Mai 1968 erwürgte die zehnjährige Mary Bell in einem leerstehenden Haus den vierjährigen Martin Brown. Als er von drei Jungen gefunden wurde und sich zur Hilfe herbeigeeilte Bauarbeiter im Haus befanden, kam Mary Bell mit ihrer dreizehnjährigen Freundin Norma Bell (keine Verwandtschaft) vorbei, um ihr die Leiche zu zeigen. Die Bauarbeiter geboten ihr, zu verschwinden. Die zwei gingen zu Martins Tante und berichteten ihr, dass ihr Neffe tot aufgefunden worden sei.

Martin Brown wurde auf dem Rücken liegend gefunden, die Wange und das Kinn mit Blut und Speichel verschmiert. Da die Polizei keine weiteren Anzeichen von Gewalt entdeckte, glaubte sie an einen Unfall. Der Fall wurde deshalb nicht von Fachleuten untersucht.

Später besuchten die zwei Mädchen die Tante und bedrängten sie seelisch. Sie fragten sie wiederholt hämisch grinsend: „Vermisst du Martin? Hast du um ihn geweint?“ Die Tante forderte die Mädchen auf, zu verschwinden und nie mehr wiederzukommen. Vier Tage nach dem Mord besuchte Mary Bell, diesmal alleine, auch die Mutter des Opfers. Sie fragte, ob sie Martin sehen könne. Als die Mutter zur Antwort gab, Martin sei tot, sagte sie grinsend, das wisse sie, sie wolle ihn in seinem Sarg sehen.

Am Sonntag nach dem Mord, an ihrem elften Geburtstag, versuchte Mary Bell die kleine Schwester ihrer Freundin Norma Bell zu erwürgen. Glücklicherweise konnte dies der Vater des Opfers, der die Tragweite nicht erkannte, verhindern. Am selben Abend drangen die zwei Mädchen in eine Schule ein. Sie verschütteten Putzmaterial am Boden, zerstörten Schulinventar und hinterließen Zettel, auf denen gekritzelt stand, sie hätten Martin Brown ermordet und würden weitere Morde folgen lassen. Unterschrieben waren die Zettel mit „Fanny and Faggot“ (Möse und Schwuchtel). Die Polizei sah dies als üblen Scherz an. Spätere Bekenntnisse, sie habe Martin Brown ermordet, wurden der notorischen Aufschneiderin und Geschichtenerfinderin Mary Bell nicht geglaubt.

Ende Juli ging Mary Bell zum Haus der Familie Howe und behauptete, Norma Bell habe Martin Brown erwürgt. Ihr wurde nicht geglaubt. Am 31. Juli 1968 erwürgte sie zusammen mit Norma Bell den Jüngsten der Howe-Familie, den dreijährigen Brian Howe, in einer verlassenen Blocksiedlung. Sie ritzten dem Toten mit einer Rasierklinge den Buchstaben „M“ in den Bauch, schnitten ihm einige Haare ab und häuteten seine Genitalien teilweise. Später versuchten sie Brians ältere Schwester, die auf der Suche nach ihm war, an den Tatort zu lotsen, was aber misslang. Erst um 23:10 wurde dann Brian Howe von der Polizei gefunden.

Der Polizei erzählte Mary Bell Details vom Fundort und versuchte, den Verdacht auf einen Jungen der Nachbarschaft zu lenken, der aber ein Alibi hatte. Trotzdem wagte niemand tatsächlich, die elfjährige Mary Bell des Verbrechens zu verdächtigen, bis Norma Bell vor der Polizei ihre Freundin des Mordes bezichtigte.

Sie war also 11 Jahre alt.

@insideman
das sollte man annehmen...das keines böse zur Welt kommt-nein nicht wie in Omen-aber durchaus nicht so wie ein normales Kind....

EDIT:

Elf Jahre war sie als sie verurteilt wurde. Als sie den ersten Totschlag (der nette Bruder von Mord) begann, war sie 10.

Hesher schrieb:WER SCHÜTZT DAS OPFER?

Das Opfer ist leider nicht mehr zu schuetzen. Genauso koennte man sagen: "Wo war seine Mutter, als die beiden Jungs es weglockten?"

Es geht hier nicht darum aus einem Taeter ein Opfer zu machen - nur: war der Taeter vielleicht schon VOR der Tat ein Opfer, das niemand geschuetzt hat? Und konnte es vielleicht erst zu der Tat kommen, weil aus dem Opfer ein Taeter wurde? Wurde dem Taeter vielleicht genau das vorgelebt, was er spaeter tat?

@Hesher

Das hätten die Eltern schützen sollen. Leider geht das nicht immer. Tragischer Fall.

Es wurde hier schon der Kostenpunkt erwähnt. Nicht unerheblich, vor allem wenn es anders zu lösen wäre.

Die Täter sind nicht zuletzt selbst noch Kinder.Ich kenn auch einige Länder wo Kinder wie Erwachsene behandelt werden.

Komischerweise alles keine die für ihre Menschenrechte bekannt sind.

Diese Kinder wissen nicht was Recht und Unrecht ist. Die sehen Filme, bekommen was mit ,und spielen es nach.

Der kann die Tragweite gar nicht abschätzen. Darum werden Behinderte auch nicht hingerichtet in den USA ( naja normalerweise nicht), und darum gehören Kinder auch anders behandelt.

Wäre ne feine Ausrede für alle Eltern, wenn Kinder mit 10 schon für sich selbst verantwortlich wären.

@Hesher

Mary Bell hatte ich vorhin schon mal erwaehnt - aber auch sie war nicht viel aelter als die beiden Jungen UND nach ihrer Entlassung wurde sie nicht wieder auffaellig - die Resozialisierung hat also funktioniert.