@Kangaroo @atencion @Luminarah @Outsider @Anixiel @Cleo1956 Ich habe mich mit BitW sehr lange über den Fall unterhalten und es gab immerwieder Punkte, die einfach nicht zusammenpassen wollten. Wir haben jetzt eine Theorie entwickelt, die keinen der Fakten widerspricht und bei der unserer Meinung nach alles zusammenpassen würde. Erstmal zu unserem Vorgehen: Wir haben zunächst die Fakten betrachtet, die uns bekannt sind, und die daraus resultierenden Fragen gestellt. Dann haben wir versucht, diese Fakten zusammenzufügen und die Fragen logisch zu beantworten.
Frauke Liebs verlässt gegen 23 Uhr das Pub und macht sich auf den Heimweg. Ihr Akku ist leer. Auf dem Weg nach Hause trifft sie auf den Täter (im Folgenden 'T' genannt), der ihr nicht unbekannt ist. Sie kommen kurz ins Gespräch und T erzählt Frauke, dass es ihm sehr schlecht geht und mit dem Gedanken spielt, sich das Leben zu nehmen.
Frauke, als Schwesternschülerin, aber auch aufgrund ihrer hilfsbereiten Art, bietet dem deprimierten T an, mit ihr über seine Lage zu reden. Für Frauke befindet sich T in einer Notlage, daher ignoriert sie sowohl, dass Chris auf sie wartet als auch, dass sie am nächsten Morgen früh raus muss.
T bittet Frauke, mit ihm ein bisschen rumzufahren und während der Fahrt reden die beiden. Frauke achtet gar nicht darauf, wie lange und wolang sie fahren.
T hat einen Bezug zu Nieheim und möchte ihr dort etwas zeigen. Einen Ort, an dem er sich wohlfühlt, wo er aufgewachsen ist oder Ähnliches. Frauke stmmt zu, aber ihr fällt auf, wieviel Zeit bereits vergangen ist. Sie sagt dem Täter, dass sie sich eigentlich bei ihrem Mitbewohner melden müsste, da er sich sonst Sorgen macht und außerdem wartet, da sie keinen Schlüssel mit hat, sich aber nicht melden kann, weil ihr Akku leer ist.
T fragt sie nach ihrem Handytypen. Da auch er ein Nokiahandy hat, bietet er ihr an, ihr seinen Akku zu leihen, damit sie Chris schreiben kann. Dies nimmt Frauke an. Sie schreibt "Komme später", da sie ja weiß, dass sie mit T noch eine Weile unterwegs sein wird. T bittet Frauke, beim Schreiben
der SMS nicht seinen Namen zu nennen, da er sich schämen würde, wenn jemand anderes davon erfährt, wie depressiv er ist. Frauke gibt ihm nach Absenden der SMS seinen Akku wieder, sodass ihr Handy erneut aus ist.
Irgendwann sagt Frauke dann, dass sie jetzt doch langsam nach Hause müsste. T bekommt Panik, weil er sie nicht gehen lassen will. Er sagt ihr, er wolle nicht, dass sie geht, da er sich mit ihr zusammen besser fühle und sich sonst etwas antut. Frauke merkt langsam, dass die Situation sich zuspitzt. Sie besteht darauf,dass T sie nach Hause fährt, doch er weigert sich. Er teilt Frauke mit, dass er sie nicht gehen lassen wird und bringt sie an den Ort, wo er sie die nächste Woche über festhält.
T bekommt am 22.06. durch die Suchflyer und Radioberichte mit, dass Frauke gesucht wird. Er beschließt, Frauke telefonieren zu lassen, um die polizeilichen Ermittlungen herauszuzögern.Da er aus dem Bekanntenkreis von Frauke stammt, hat er Angst, dass er recht früh überprüft werden würde und man sie so finden könnte.Er weiß, dass eine SMS nicht ausreicht, und entscheidet sich für einen Anruf.
T weiß auch, dass die Polizei die Möglichkeit hat, Fraukes Handy zu orten. Damit sie nicht auf den Festhalteort (Nieheim) kommen, entscheidet er sich für Paderborn. T wartet ab, bis es dunkel ist und sich die Straßen von den meisten WM-Guckern geleert haben. Er fährt mit ihr nach Hövelhof-Dreihausen.
Er entscheidet, sie solle Chris anrufen, da sie auch an ihn die SMS geschickt hatte und ihm vermutlich am ehesten vormachen kann, dass es ihr gut geht.T hatte befürchtet, dass Frauke sich bei einem Anruf bei ihrer Mutter nicht so gut hätte beherrschen können. T droht Frauke damit, erst ihr und dann sich selbst das Leben zu nehmen, wenn sie ihn oder ihren Festhalteort am Telefon verrät. Frauke hat immernoch die Hoffnung, aus der Sache heil rauszukommen und folgt den Anweisungen von T. Sie gibt Chris am Telefon einen versteckten Hinweis, den nur er versteht und nennt ihn Christos. Dadurch weiß Chris, dass etwas nicht stimmt.
Die Medien berichten am nächsten Tag, dass Frauke sich gemeldet hat, wodurch sowohl die Ermittlungen der Polizei tatsächlich verzögert wurden als auch die Aufmerksamkeit der Bevölkerung verringert wurde. Doch da T entweder Bezug zu Fraukes privatem Umfeld oder auch zu ihrem beruflichen hat, weiß er, dass die Familie weiterhin in Hochtouren nach Frauke sucht.
Wiederum wartet er die Dunkelheit und den größten WM-Straßentrubel ab und lässt er Frauke gegen 23 Uhr eine SMS von Paderborn aus. Weiterhin ist er bemüht, die polizeilichen Ermittlungen herauszuzögern als auch Fraukes Familie zu beruhigen. Daher lässt er Frauke sagen, dass sie heute nach Hause kommt. Um sicher zu gehen, dass die Polizei auch später nicht ihre Untersuchungen auf die Umgebung Nieheim konzentriert, lässt er sie zufügen, dass sie in Paderborn ist. Als Fraukes Bruder zurückruft, will T, dass Frauke rangeht, damit es noch deutlicher so wirkt, als würde sie freiwillig von zu Hause fort bleiben.
Am 24.06. hatte der Täter keine andere Wahl als Frauke bereits mittags telefonieren zu lassen, denn er wurde um 17h zum Deutschland-WM-Spiel erwartet und es wäre aufgefallen, wenn er dort nicht erschienen wäre. Da er nicht wusste, wann er sich dort verabschieden kann, kam für ihn ein Anruf in der Nacht diesmal nicht in Frage.
Auch am darauffolgenden Tag lässt er Frauke wieder anrufen. Wiederum gibt Frauke keine eindeutigen Hinweise, denn erstens hofft sie noch immer, dass sie T doch noch schafft, in der Art zu beeinflussen, dass er sie gehen lässt. Ihr Argument dazu ist, dass sie keinerlei Andeutung gemacht hat, dass er sie gezwungen hat, bei ihm zu bleiben, noch, dass er ihr Gewalt angetan hat. Zweitens aber gibt sie auch keine Hinweise, da T immernoch droht, erst ihr und dann sich etwas anzutun, solte sie ihn verraten und das traut sie ihm in seinem psychischen Zustand auch zu.
Am Montag, den 26.06. realisiert T, dass es keinen Ausweg mehr gibt. Er lässt Frauke an diesem Tag nicht telefonieren, da er erst überlegen muss, wie er weiter verfahren soll.
Am darauffolgenden Tag lässt der Täter Frauke erneut telefonieren, da er dies machen muss, um wenigstens die Ermittlungen der Polizei weiterhin herauszuzögern. Als Frauke auf Chris' Frage, ob sie festgehalten wird, erst mit Ja antwortet, realisiert der Täter, dass sich nun die polizeilichen Enrmittlungen nicht mehr durch weitere Anrufe werden hinauszögern lassen. Und er realisiert, dass Frauke, die ihm die Zeit über immer wieder versichert hat, dass sie ihm helfen will und dass sie ihn nicht verraten wird, sich etwas einfallen lassen will, um ihr Verschwinden zu erklären, ihn belogen hat. Da Frauke bereits eine Woche festgehalten wird und auch sie nicht weiß,
wie die Situation ausgehen wird, da der Täter ihr schon oft genug gedroht hat, ihr und sich etwas anzutun, teilt sie ihrer Schwester und Chris mit, dass sie sie und ihre Familie lieb hat, sodass es sich für Chris und ihre Schwester wie ein Abschied anhört.
Nachdem Frauke bestätigt hat, dass sie festgehalten wird, folgen keine weiteren Anrufe, denn die Ermittlungen der Polizei lassen sich nun nicht mehr aufhalten. Nun muss T als Bekannter von Frauke befürchten, von der Polizei zeitnah überprüft zu werden. Zudem hat Frauke durch
ihre Aussage das 'Vertrauen' von T in ihre Hilfe verloren. In seinem kranken psychischen Zustand sieht er Frauke nun nicht mehr als 'Seelenverwandte'. Wenige Tage darauf kommt es zum Streit zwischen T und Frauke, da er sie nicht mehr anufen lässt. Sie reißt ihm das Handy aus der Hand und schafft es, es nocheinmal anzumachen. Daher die letzte Ortung des Handys in Nieheim. T reißt ihr das Handy widerum aus der Hand und macht es aus. Aufgrund seiner Wut und Enttäuschung sowie der Angst vor Entdeckung tötet er Frauke. Er legt sie am Fundort ab, den er vielleicht aus Kindheitstagen oder aus einem anderen Grund gut kennt.
Möglicherweise hat der Täter Frauke gelegentlich von seinen Antidepressiva etwas unters Essen oder Trinken gemischt, sodass sie teils bei den Gesprächen benebelt und verwirrt wirkte. Der psychisch gestörte Täter hat seinen eigentlichen Wohnort in PB, ist aber in der Umgebung Nieheim aufgewachsen, wo auch seine Eltern wohnen. Aufgrund seiner psychischen Erkrankung hält er sich teils über mehrere Tage und Nächte in seinem Elternhaus auf. Ebenfalls aufgrund seiner Erkrankung ist er arbeitsunfähig.
Bekannte und Kollegen von Frauke wurde überprüft. Nachdem die Fallanalytiker den besonderen Bezug des Täters zu Nieheim heraustellten, wurden mit Sicherheit im besonderen Maße erneut diejenigen überprüft, die einen Bezug sowohl nach Paderborn als auch nach Nieheim haben. Wir sind uns sicher, dass der Täter bereits überprüft wurde, man ihm jedoch nichts nachweisen konnte, da er ein Alibi hat.
Wer könnte ihm dieses Alibi gegeben haben?
Vermutlich seine Eltern, denn sie wissen, dass ihr Sohn psychisch sehr labil und daher selbstmordgefährdet ist. Trotz seiner grausamen Tat wollen sie nicht riskieren, dass sich ihr Sohn im Gefängnis oder einer psychatrischen Strafanstalt das Leben nimmt.
Sie werden der Kripo bezeugt haben, dass sich ihr Sohn in der fraglichen Zeit bei ihnen zu Hause aufgehalten hat und keine Möglichkeit hatte, das Haus unbemerkt zu verlassen.