Raspelbeere schrieb:Wie viel wird so früh schon untersucht, weiß das jemand? Genauso kann man aus Untersuchungen darauf schließen wo jemand die letzten Jahre gelebt hat (Isotope), habe das aber bislang nie bei rechtsmedizinischen, nur bei archäologischen Untersuchungen gesehen, wahrscheinlich aufgrund des Aufwands der Methode.
So etwas wird nicht standardmäßig schon zu Beginn der Ermittlungen gemacht. Bei den allermeisten gefundenen Toten gelingt es ja innerhalb kurzer Zeit die Identität festzustellen, einfach durch den Abgleich mit den Vermisstenmeldungen. Wenn man eine wenige Tage alte Leiche findet, ist die Zahl der Vermissten nicht soooo groß, dass man auf nähere Eingrenzungen z.B. wie das Alter angewiesen ist.
Hier war es ja auch so, dass die Frau letztendlich aus dem näheren Radius um den Fundort stammte und man dann recht schnell 1 und 1 zusammenzählen konnte. Das Alter ist ja bei unbekannten immer nur geschätzt, solche Merkmale wie die Anomalie am Finger sind dagegen feststehende Besonderheiten, die eben nur ganz wenige Personen haben, so dass das schnell zu einem Treffer mit einer Vermisstenmeldung führen kann.
Röntgenaufnahmen (und in einigen Instituten mit entsprechender Ausstattung auch CT- und/oder MRT-Aufnahmen) werden heute standardmäßig bei forensischen Obduktionen gemacht, so dass man z.B. Arthrosen und Verknächerungsgerade erkennen kann.
Aber die laboranalytische Altersbestimmung und die Isotopenanalyse sind recht aufwendige und teure Analysemethoden, die nur wenige Labore überhaupt durchführen können.
Das ist in den meisten Fällen ja auch nicht notwendig, wenn die Identifikation relative zeitnah erfolgen kann. Das wird also nur gemacht, wenn auch nach längeren Ermittlungen kein Treffer gefunden werden kann.