Kansas City - 3 Männer tot im Garten aufgefunden

Extrem tragisch.

taraneh schrieb:lässt in mir die Frage aufkommen, ob den Leuten die sich auf so einen Tripp einlassen, ihr eigenes Leben so wertlos erscheint ? oder ist es die stete Steigerung die mit dem Einstieg mit Leichterem begann, und immer höhere Konzentrationen erfordert, quasi die Sucht dadurch zum Ausdruck kommt ?

Mit diesen monoperspektivischen Fragen alleine kann nicht beantwortet werden, wer warum zu welchen Drogen greift, wer es irgendwann sein lässt, wer damit weitermacht und wer auf andere Suchtmittel umsteigt. Drogenmissbrauch und Suchtgenese sind multifaktoriell bedingt und grundlegende Mechanismen im Zusammenhang damit liegen teilweise immer noch im Dunkeln und werden beforscht. Will nicht ins OT abdriften, aber erst Ende November beispielsweise wurde eine interessante Studie veröffentlicht, in der untersucht wurde, ob speziell bei Heroinabhängigen und ihren "unbetroffenen" biologischen Geschwistern ohne Suchterkrankung neurokognitive Beeinträchtigungen vorliegen, die bei einer "gesunden" Kontrollgruppe ohne Verwandtschaftsverhältnis zu Heroinsüchtigen nicht zu finden sind - diese Unterschiede gab es, was als ein möglicher Hinweis auf eine familiäre Anfälligkeit hinsichtlich Substanzgebrauch und Abhängigkeit zu betrachten ist.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37995811/

Nur so als Beispiel, weshalb wir in weiten Teilen noch weit entfernt davon sind, Drogenmissbrauch und Suchtentwicklung vollständig zu verstehen. Trotzdem muss natürlich viel gemacht werden, mindestens hinsichtlich präventiver Anstrengungen und adäquater medizinischer Versorgung. Die Entwicklungen in den USA sind absolut erschreckend

@MajorQuimby
Genau gesagt , im Jahr 2023 107 000 Todesopfer, wegen Fentanyl overdose. Das Zeug überschwemmt das Land vor allem über die mexikanischen Drogenkartelle. Im Land dann, mixen es die Dealer in alles, was möglich ist. Angefangen von Medikamenten /Pills über crystal M. etc pp. Die Endkonsumenten dürften größtenteils gar keine Ahnung haben, was sie da probieren. Und es ist gut möglich, dass diese drei Männer auch völlig arglos waren, als sie sich evtl nur mal kurz den Partyabend etwas berauschender gestalten wollten. Eine Tragödie, wenn es so gewesen ist.
Die Angehörigen zumindest, haben durchklingen lassen, dass ihre Kinder / Söhne nur geringe Erfahrungen mit Drogen hatten. Also könnte man meinen, hier ist irgendwas entsetzlich schief gegangen. Warscheinlich durch Unkenntnis der Wirkung der jeweiligen Drogen. Nochzumal unter Alkohol warscheinlich die Hemmschwellen abgesenkt werden und die Risikobereitschaft und Neugier enorm steigt.
Und wenn man dann weiß, dass eine ungewollte Überdosierung von Fentanyl zum Atemstillstand führt. Vielleicht ist das die Erklärung dafür, dass alle drei nach draußen in die Kälte gestürzt sind. Atemnot im Innenraum. Und draußen vermutlich der Kollaps. Hyperthermie. Innerliches Gefühl von Hitze ( anders als Fieber).
Der Gastgeber, hat warscheinlich Glück gehabt, oder was anderes konsumiert. Seine Rettung war evtl genau der Umstand, dass er eher schlafen ging. Ich vermute auch zu ihm wird man ein Toxikologisches Gutachten haben. Dann müsste man auch sagen können, warum ausgerechnet er, im Haus blieb und überlebte.

calligraphie schrieb:Die Endkonsumenten dürften größtenteils gar keine Ahnung haben, was sie da probieren.

Auf jeden Fall, das kommt bei allen Fragen noch dazu.

Auch in der Schmerztherapie scheint eine Behandlung mit Fentanyl nur dann durchgeführt zu werden, wenn die Patienten nicht gänzlich Opioid-naiv sind:

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft betont in einer aktuellen „Drug Safety Mail“, dass Fentanyl zur transmukosalen Anwendung ausschließlich für die Behandlung von Durchbruchschmerzen bei chronischen Tumorschmerzen zugelassen ist – wenn bereits eine Basistherapie mit Opioiden erfolgt. Hintergrund ist ein ansonsten erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Abhängigkeit, aber auch einer Atemdepression.

Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/02/08/akdae-betont-fentanyl-nicht-bei-opioid-naiven-patienten-anwenden

Könnte sein, dass der Gastgeber so eine Session sogar bei vergleichbarer Dosis "unbeschadet" überstanden hat, weil er nicht zum ersten Mal Opioide konsumiert hat (ob wissentlich oder unwissentlich) und demnach nicht einer ganz so großen Gefahr einer Atemdepression ausgesetzt war wie jemand, der noch nie in Berührung damit kam

calligraphie schrieb:Der Gastgeber, hat warscheinlich Glück gehabt, oder was anderes konsumiert. Seine Rettung war evtl genau der Umstand, dass er eher schlafen ging.

Oder eben so. Vielleicht hören wir dazu demnächst mehr

Analyst schrieb am 18.01.2024:Wer in Google nach Fentanyl - Tote In den USA sucht findet Zahlen von bis zu knapp über 100.000 jährlich.

Ich finde folgende Zahl noch erschreckender, weil diese die Fentanyl - Katastrophe noch eindrücklicher macht.

In einem Kaff mit 3.000 Einwohner stirbt pro Jahr durchschnittlich ein Bewohner an einer Fentanyl- Überdosis.

Noch erschreckender ist die Entwicklung. Innerhalb von drei, vier Jahren hat sich die Anzahl der Fentanyl - Toten verdreifacht.

Seit zwei, drei Jahren sinkt in den USA die durchschnittliche Lebenserwartung. Auch für diese Entwicklung ist Fentanyl verantwortlich.

Dann finden sich drei junge Männer tot vor einem Haus und es wird ein natürlicher Tod von einigen vermutet. NIEMALS!

Ich bringe noch einmal mein Posting vom Anfang des Threads. Ich finde besonders die kleine Rechnung mit einem Fentanyl - Toten pro Jahr pro 3.000 Amerikaner schockierend.

Da wird erst mal richtig klar, was das für eine wahnsinnig hohe Rate ist. Vor diesem Hintergrund sind die drei Toten im Garten beinahe ein Non - Event. In den USA streben ständig junge Menschen an Drogen.

Wie geht da eigentlich die Gesellschaft damit um?

Vor allem schockiert die Entwicklung. Vor drei, vier Jahren noch 30.000 Fentanyl - Tote jährlich, mittlerweile schon über 100.000.

Ist da der Suchtdruck so hoch, dass man diese immense Gefahr als User eingeht?

calligraphie schrieb:Die Angehörigen zumindest, haben durchklingen lassen, dass ihre Kinder / Söhne nur geringe Erfahrungen mit Drogen hatten.

Das muss nichts heißen denke ich. Drogenkonsum ist sicherlich nichts, was man zwingend mit den Eltern kommuniziert.

calligraphie schrieb:Warscheinlich durch Unkenntnis der Wirkung der jeweiligen Drogen.

Das kann ich mir auch vorstellen, dass ihnen nicht klar war, was sie da genau einnehmen. Wenn es sich um irgendein Gemisch gehandelt haben sollte, dürfte ihnen auch nicht klar gewesen sein in welcher Dosierung sie das hoch riskante Fentanyl eingenommen haben.

calligraphie schrieb:Der Gastgeber, hat warscheinlich Glück gehabt, oder was anderes konsumiert.

Vielleicht hat er auch einfach etwas weniger konsumiert, weil er schon vorher ziemlich fertig war. Eine seiner Aussagen war, dass er sich total k.o auf Sofa gelegt hat und eingeschlafen ist. Es wäre ja durchaus möglich dass seine Freunde hinterher noch etwas konsumiert haben, was dann leider den Ausschlag zur Überdosierung gab.

calligraphie schrieb:Dann müsste man auch sagen können, warum ausgerechnet er, im Haus blieb und überlebte.

Aus meiner Sicht gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten.
Entweder er hat weniger konsumiert oder er hat die konsumierte Menge besser vertragen.
Vorausgesetzt, der Drogenkonsum war die Todesursache. Möglich wäre auch noch, dass die Todesursache tatsächlich erfrieren war. Dann liegt natürlich auf der Hand, dass er dort drin in seiner Wohnung vor der Unterkühlung geschützt war.

Die Kombi von Fentanyl, THC, Kokain und Alkohol klingt schon sehr krass.
Vor dem Hintergrund erscheint es mir tatsächlich vorstellbar, dass der überlebende Gastgeber mehr als einen Tag ausgeknockt und nicht in der Verfassung war, zu bemerken, dass srine Freunde tot im Garten liegen. Bzw.sollte er es bemerkt haben, er tatsächlich nicht in der Lage war, darauf angemessen zu reagieren.

Sehr, sehr traurige Geschichte.

@xaletheia
Ich bin überzeugt, dazu wird es in ein paar Wochen mehr geben. Die Opferangehörigen werden sich sicherlich nicht damit abfinden wollen, dass nun ihre Söhne/Kinder/ Partner diese Drogen ( Cocktail mix?) konsumiert haben sollen. Aber es waren erwachsene Männer, über deren private Vorlieben , sie sicher ihren Familien keine Berichte mehr erstattet haben. Eine Angehörige sagte, ihr Sohn wäre niemals so ein Risiko ( Experimente mit Drogen) eingegangen, weil er so ein verantwortungsvoller Vater f seine Kinder war. Natürlich müssen Eltern das so sagen in so einer tragischen Situation. Aber wie wenig Eltern von ihren Kindern wissen, dürfte vielen Eltern bekannt sein.
Der Gastgeber wird sich wohl für immer irgendwie schuldig fühlen. Er hat eingeladen , er hat es überlebt. Und er hat den Tod seiner Freunde nicht bemerkt und auch die besorgten Hilferufe der Angehörigen nicht. Die Eltern bzw Hinterbliebenen werden ( egal was die Ermittlungen ergeben), nun unterschwellig immer nach einem Schuldigen suchen.

xaletheia schrieb:Könnte sein, dass der Gastgeber so eine Session sogar bei vergleichbarer Dosis "unbeschadet" überstanden hat, weil er nicht zum ersten Mal Opioide konsumiert hat (ob wissentlich oder unwissentlich) und demnach nicht einer ganz so großen Gefahr einer Atemdepression ausgesetzt war wie jemand, der noch nie in Berührung damit kam

Eine dreifache letale (!) Dosis Fentanyl überlebt man auch mit Gewöhnung nicht, sonst würde man sie nicht als letal bezeichnen.

Analyst schrieb:Ist da der Suchtdruck so hoch, dass man diese immense Gefahr als User eingeht?

Die meisten Tode passieren nicht durch gewollte Überdosis, sondern durch zu geringe Streckung des Fentanyls oder aber zu hohen Beimischungen von Fentanyl in anderen Drogen.

fischersfritzi schrieb:Möglich wäre auch noch, dass die Todesursache tatsächlich erfrieren war. Dann liegt natürlich auf der Hand, dass er dort drin in seiner Wohnung vor der Unterkühlung geschützt war.

Genau daran dachte ich auch.

Fentanyl versetzt einen auch bei hohen Dosen in eine Art Dämmerschlaf, den man in der Palitativversorgung sogar beabsichtigt.

Wenn er im Warmen in diesen Dämmerschlaf gefallen ist, lag er nur sehr lange wie narkotisiert in seinem Bett und hat überlebt.

Bei den anderen könnte es sehr gut dazu gekommen sein, dass sie merkten, dass sie einschlafen, sie rausgingen, dort einschliefen und an der Unterkühlung starben, da sie diese durch den Dämmerschlaf nicht mehr bemerken konnten.

@IlluminatiNWO
Also ist es möglich, dass alle drei tatsächlich erfroren sind?

Bei knapp unter null Grad?

Das wäre vor diesem Hintergrund extrem tragisch 🧐

Erscheint aber möglich.

Forester schrieb:Also ist es möglich, dass alle drei tatsächlich erfroren sind?

Bei knapp unter null Grad?

Genau. Sobald die Körpertemperatur unter 26 Grad fällt ist ein Überleben sehr unwahrscheinlich.

Auch ist es noch so, dass Alkoholkonsum die Blutgefäße der Subcutis (Unterhaut) erweitert und so die Unterkühlung noch zusätzlich beschleunigt wird.

Einschlafen in Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad oder Bewusstlosigkeit unter solchen Bedingungen führen schnell zu einer starken Hypothermie (Unterkühlung), wobei auch die Unterkühlung selber ab einer Körpertemperatur von 28 Grad zu einer Bewusstlosigkeit führt.

IlluminatiNWO schrieb:Eine dreifache letale (!) Dosis Fentanyl überlebt man auch mit Gewöhnung nicht, sonst würde man sie nicht als letal bezeichnen.

Oh stimmt! Hatte es gelesen aber irgendwie wieder vergessen. Der überlebende Kumpel kann dann auf jeden Fall nicht diese Mengen Fentanyl konsumiert haben

Der Gastgeber hatte neben sich einen lauten Ventilator laufen. Das ist auch eher ungewöhnlich, schließlich herrschen in Kansas City winterliche Temperaturen. Ich denke, ihm wurde ebenfalls ziemlich warm, mutmaßlich durch den Drogencocktail im Blut.

Anscheinend läuft die Investigation noch. Es scheint aber vorerst, dass der Gastgeber nicht angeschuldigt wird. Die Familie der Toten möchte natürlich mehr antworten und manche würden gerne den Gastgeber dafür machen.

Willis faces no charges in connection with their deaths. Some of the men’s families, however, have said they would like to see Willis “held responsible.”

Quelle:

www.newsnationnow.com/crime/kansas-city-chiefs-fans-deaths-charges-expected/amp/