Wo ist Benjamin Schneider? - seit 2001 vermisst-

Genau Heute vor 20 Jahren, dem 25.10.2001 verschwand im Raum Göppingen, genauer gesagt in Bad Boll, der damals 15 Jährige Benjamin Schneider. Der damalige Teenager ist geistig behindert.

Benjamin war bei einem Schulausflug in den Wäldern in der Nähe von Bad Boll unterwegs als er sich von der Gruppe löst bzw. ihn die Gruppe nicht mehr fand.
Es wurden zwar rasch Suchmassnahmen ergriffen, aber diese verliefen ins Leere. In den folgenden Tagen meinten diverse Zeugen ihn im Kreis Bad Boll gesehen zuhaben , aber auch gezielte Suchen in dem Gebiet blieben ohne Erfolg.
Ca 2 Wochen später stieg er im Remstal als Tramper bei einem Kurierfahrer ein, dieser merkte aber erst als Benjamin schon wieder ausgestiegen war das es sich um den Vermissten Teenager handelte.
Ca 1,5 Jahre später, im Frühjahr 2003 ist sich ein Mitschüler sicher Benjamin in Rottenburg ( nähe Tübingen) gesehen zu haben.
Im Jahre 2017 entdeckten seine Eltern in einem Gästebuch eines Museum im Bayerischen Wald eine Eintrag eines Benjamin wo sie sich wohl sehr sicher sind das dies die Schrift ihres Sohns war.
Sowohl bei der Sichtung in Rottenburg als auch bei dem Verdacht im Bayerischen Wald verliefen weitere Bemühungen Benjamin zu finden erfolglos.

Quelle : ein Zeitungsartikel der Stuttgarter Zeitung aus dem Jahre 2012 schildert den Fall recht ausführlich:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.vermisst-wird-teil-ii-vielleicht-lebt-er-ja-doch.e9a15676-0949-4c5c-9ca3-d499a6eb5a38.html

(zum 20.ten Jahrestag gibt es einen neueren Artikel der Stuttgarter Zeitung, dieser ist aber nur gegen Bezahlung einzusehen.)



Ich persönlich tu mich schwer einzuschätzen ob Benjamin heute noch lebt. Ist es den für einen Menschen möglich 20 Jahre ohne Unterkunft durch die Gegend zuziehen ? Wie ernähret man sich ( ohne Geld) oder nimmt Hygienische Bedürfnisse war, ganz zu schweigen von Kleidung, Arztbesuchen oder ähnlichen Dingen. Mehr als ein Rucksack mit Vesper und eventuell ein paar Mark Taschengeld wird er wohl nicht dabei gehabt haben.
Das er in einer Einrichtung untergekommen ist kann ich mir kaum vorstellen, da wäre dann doch sicher seine Identität überprüft worden.
Anderseits wurde auch nie eine Leiche gefunden, die Gewissheit gegeben hätte.


Was denkt ihr zu diesem Fall ?

Hallo :-)

Ein interessanter Fall. Ich kenne mich mit geistigen Behinderungen nicht aus, aber wie soll er das denn bewerkstelligen ohne Hilfe. Daher weiß ich nicht ob man die Sichtungen für voll nehmen kann.

Meine Vermutung ist entweder er ist in dem Wald verunglückt und gestorben und wurde nur noch nicht gefunden, was es ja oft gibt. Oder er hat jemanden um Hilfe gefragt und ist dabei an den Falschen geraten.

Er war ja auch erst 15. In dem Alter völlig abzustauchen Stelle ich mir auch sehr schwierig vor. Ich glaube daher, dass er nicht mehr lebt.

Idrial schrieb:Ich kenne mich mit geistigen Behinderungen nicht aus, aber wie soll er das denn bewerkstelligen ohne Hilfe. Daher weiß ich nicht ob man die Sichtungen für voll nehmen kann.

Tja, schwierig. Es ist mir auch nicht ganz klar, inwieweit er trotz seiner Behinderung in der Lage ist, zu erklären wo er herkommt. Ich meine damit das Szenario, dass er es irgendwie geschafft hat, ins Ausland zu kommen, wo er dann vielleicht aufgegriffen wurde. Wenn er nun in einem Heim lebt? Ich denke da an den Fall eines autistischen Jungen, der einige Zeit in Italien in einem Heim gelebt hat, weil niemand wusste, wo er herkommt.

Nur in so einem Fall wird man versuchen, herauszufinden, wo er denn herkommt - nicht zuletzt, weil ja jemand die Unterbringung bezahlen muss. Und das wird man auch hartnäckig tun, bis man es herausbekommen hat....

Zum Glück habe ich mir auch erst einmal den Zeitungsartikel durchgelesen bevor ich meine Antwort abgeschickt habe, darin wurden auch ein paar Unklarheiten für mich beseitigt.

Zuerst habe ich mich ehrlicherweise gefragt, warum Kinder, welche eine besondere Aufmerksamkeit benötigen, bei Ausflügen abhanden kommen können. Der Vater von Benjamin sagt dazu aber Folgendes:

Beide Lehrer gingen vor der Gruppe. Sagt Reinhard Schneider. Benjamin ist zwar leicht behindert, muss aber trotzdem nicht dauernd kontrolliert werden.

Hervorhebung durch mich.

Auch wenn Schuldzuweisungen nichts bringen, ist es doch mehr als verantwortungslos dass die Lehrer vor der Gruppe liefen.
Ich war auch mehrmals mit meiner Klasse im Wald wandern und selbst da liefen die Lehrer immer vorne und hinten, einfach weil es auch gefährlich werden konnte, man hätte abrutschen oder umknicken können.
Ich verstehe da wirklich nicht, wie man eine Teeniegruppe hinter sich laufen lassen kann.

Die Suche scheint sehr gründlich durchgeführt worden zu sein:

Danach läuft die Maschinerie an: Notruf bei der Polizei, ein Kind wird vermisst, das ganz große Programm. Von da an durchkämmen Polizei und Freiwillige tagelang das teilweise unwegsame Gelände. Etwa 2000 Personen helfen mit, 130 Suchhunde sind im Einsatz, Hubschrauber mit Wärmebildkameras kreisen über dem Gebiet. Benjamin bleibt verschwunden. Spezialisten der Bergwacht seilen sich in Spalten ab, Benjamins jüngerer Bruder Manuel ruft mit dem Megafon in den Wald. Alles ohne Erfolg, gefunden wird nichts, keine einzige Spur, keine Brille, keine Zahnspange.

Verstehe ich bei Folgendem richtig, dass es sich bei

Der Junge steigt in Aichschieß im Schurwald wieder aus, (...)

dem Schurwald tatsächlich um einen Wald handelt? Wenn ja und wenn es sich bei dem Tramper, den der Paketbote mitnahm, um Benjamin handelte, halte ich es für gut möglich, dass er da irgendwo erfroren ist. Da dort ja keine Suchmaßnahmen mehr durchgeführt wurden, könnte eine Erklärung liefern, warum er bisher nicht gefunden wurde.

cappucino317 schrieb:Im Jahre 2017 entdeckten seine Eltern in einem Gästebuch eines Museum im Bayerischen Wald eine Eintrag eines Benjamin wo sie sich wohl sehr sicher sind das dies die Schrift ihres Sohns war.

Ehrlich gesagt messe ich dem jetzt nicht so viel Wahrscheinlichkeit bei, denn Handschriften können sich ja doch auch sehr ähneln und wie sollte Benjamin bis dahin untergetaucht sein? Seine Behinderung war ja laut seinem Vater nicht so gravierend, so dass man davon ausgehen kann, dass er seine Identität preis gegeben hätte und da er zudem an Epilepsie litt, müsste er irgendwo mal aufgefallen sein.

Ich gehe leider wie gesagt auch davon aus, dass er nicht mehr lebt. Dennoch hoffe ich, dass seine Eltern noch Gewissheit über seinen Verbleib erlangen.

Hallo, ich wohne nur 8Km von Göppingen entfernt und das Verschwinden von Benjamin ist mir noch sehr gut in Erinnerung.
Unglaublich, dass es schon so lange her ist!
Der Schurwald ist tatsächlich ein ca 3000 Hektar großes, weitläufiges Waldgebiet, durchzogen von Ortschaften, liegt aber ca. 20 Km entfernt von der Stelle, an der Benjamin verschwand.

@Amygdala0101
Danke für die Bestätigung.
Weißt du, ob man da vielleicht von privater Seite aus Suchmaßnahmen startete?

Aber 20 km sind ja jetzt auch keine allzu große Entfernung wie wenn man jetzt bspw. sagen würde jemand verschwand in Berlin und man fand Anhaltspunkte dafür, dass er in München gewesen ist.
Mit Trampen, Bus und Bahn sind 20 km ja keine große Strecke.

Hallo, freut mich das mein Beitrag ein wenig Interesse geweckt hat. Muss zugeben das es nicht ganz einfach war, den Fall den so zusammenfassen das jedes der vielen Details vorkam, aber in Zusammenhang mit dem Link denke ich kann man sich gut in den Fall hineinlesen.

Die Kernfrage bei diesem Fall ist, was realistischer weiser der letzte Aufenthaltsort von Benjamin war. Sprich in der entsprechenden Umgebung könnte man bzw. hätte man am größten noch die Chance gehabt ein Eindeutiges Indiz zu finden.

Das er der Tramper war wo in Aichschieß ( Schurwald) aus dem PKW stieg ist wohl als recht wahrscheinlich, worauf meine Persönliche These sich am meisten schützt. Laut dem Kurierfahrer wollte Benjamin in Richtung Göppingen, sprich er hatte wohl vor nach Hause zu gehen. Für Benjamin war es vielleicht wie eine art Abenteuer allein von daheim weg zu sein, aber mit dem Gedanke auch wieder Heim zukommen.
Nun steigt er in Aichschieß aus, ein kleines Dorf umrandet von einem riesigen Waldgebiet. Nun die Frage wie fit er war ? konnte er einschätzen in welche Richtung er sich halten muss um grob auf Göppingen zuzukommen ? Anfang November wird es auch schon wieder früh dunkel also ein Faktor der nicht gerade einen Vorteil darstellt.
Ich selber habe schon ein paar Wanderungen von Aichschieß unternommen um in etwa nachzuvollziehen was für eine Strecke er wohl gelaufen sein könnte. Aber das Gebiet ist sehr riesig und verzweigt sich des Öfteren. Das man hier Verunglücken kann ist leider nicht unwahrscheinlich. Was aus dem Artikel ja auch leider nicht ganz zu lesen ist, in welchen Umfang im Schurwald gesucht worden ist.

Etwas mysteriös die Sichtung im Frühjahr 2003 :

Benjamin soll noch einmal aufgetaucht sein. Im Frühjahr 2003 will ein ebenfalls behinderter Mitschüler mit ihm in Rottenburg gesprochen haben. Der Vater des Mitschülers war dabei, reagierte aber zu spät.

Quelle: STZ

Was soll man davon halten ? Es steht natürlich immer die Gefahr das man eine ähnlich aussehende Person anspricht, aber ein Missverständnis mit solch großer Bedeutung hätte man doch sicher (schnell) klären können.
Leider geht auch hier nicht genau hervor in wieweit in Rottenburg ermittelt wurde. Wurden Zeugen gesucht die ihn ebenfalls gesehen haben könnten ? In dem Zusammenhang wären sicher auch ein paar Details Interessant um abzuwägen ob es wirklich Benjamin hätte sein können.
Bsp. Hatte er oder seine Familie einen Bezug zu Rottenburg ?(ein Ort den er womöglich etwas kennt) Oder auch die Frage was die Person in Rottenburg für Kleidung trug ?

cappucino317 schrieb:Was soll man davon halten ?

Was mir nicht ganz klar ist, wie genau man sich das "war dabei, reagierte aber zu spät" vorzustellen hat. Wenn der Vater wirklich bei dem Gespräch dabei war, dann müsste er doch gesehen haben, wohin der "Benjamin" gegangen ist oder selbst mit ihm gesprochen bzw. das Gespräch mitgehört haben. Dann aber macht die Aussage "will ein ebenfalls behinderter Mitschüler" keinen rechten Sinn, weil dann ja auch der Vater etwas zu dem Gespräch sagen können müsste bzw. zumindest auch befragt werden konnte. Selbst wenn er Benjamin nicht kannte, hätte er doch im Nachhinein anhand eines Fotos sagen können, ob das derjenige war, mit dem sein Sohn (in seiner Gegenwart) gesprochen hat.

deshalb glaube ich eher, dass der Vater das Gespräch gar nicht wirklich mitbekommen hat und sein Sohn ihm dann sagte: "Du, Papa, ich habe gerade mit dem Benjamin gesprochen!" Worauf der Vater dann nur meinte.: "Ach ja, schön, komm, wir müssen weiter..." - oder so ähnlich. Und bis der Sohn ihm dann erklärt hatte, welcher Benjamin das war, war es zu spät.....

Bei so einem Verlauf wäre der Sohn der einzige Zeuge für die angebliche Sichtung.

Da kann ich @brigittsche nur voll und ganz zustimmen. Ich frage mich wenn ein Zeuge schon mit Benjamin spricht, warum fragt er denn nicht mal wo warst du denn die ganze Zeit? Wie geht es dir? Warum bist du denn nicht nachhause gekommen etc. Das finde ich immer komisch an solchen Fällen.

Da gibt es immer irgendwelche Zeugen die die vermisste Person irgendwo gesehen oder gesprochen haben wollen. Aber die wichtigsten Fragen werden nie gestellt.

Ich frage mich auch noch, wenn er doch unbedingt nach Hause wollte, was macht er dann im Wald? Warum ist er überhaupt weg von der Gruppe?

Ein 15 -Jähriger kann meiner Meinung nach ohne Hilfe nicht so einfach untertauchen. Da ist es egal ob behindert oder nicht, er ist einfach zu jung. Meine Meinung ist das er entweder verunfallt ist in dem Wald, dann stimmen auch die Sichtungen nicht, oder er ist an die Falschen geraten. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen das er noch lebt. Wenn er untergetaucht ist, dann nur mit Hilfe. Aber da sehe ich keinen Grund.

Idrial schrieb:Ich frage mich wenn ein Zeuge schon mit Benjamin spricht, warum fragt er denn nicht mal wo warst du denn die ganze Zeit? Wie geht es dir? Warum bist du denn nicht nachhause gekommen etc. Das finde ich immer komisch an solchen Fällen.

Da gibt es immer irgendwelche Zeugen die die vermisste Person irgendwo gesehen oder gesprochen haben wollen. Aber die wichtigsten Fragen werden nie gestellt.

Vielleicht war der Mitschüler auch so perplex seinen Klassenkameraden nach über einem Jahr wiederzusehen dass er eben nicht fragte wo er steckte und der Vater wird bei 16-/17-jährigen wohl nicht permanent daneben stehen und dem Gespräch lauschen.
Dazu kommt dass man nicht weiß welche Art der Behinderung der junge Mann hatte.

Idrial schrieb:Wenn er untergetaucht ist, dann nur mit Hilfe. Aber da sehe ich keinen Grund.

Ja wenn er untertauchen wollte hätten die Eltern sehr wahrscheinlich etwas davon geahnt.
In dem Alter gibt es ja allgemein gerne mal Reibereien, vielleicht sah sich Benjamin ja aufgrund seiner Behinderung zu bemuttert? Aber wie gesagt, da wäre den Eltern doch sicher die ein oder andere Situation in den Kopf gekommen wo man sagt, vielleicht hat er dann doch unerwartet Nägel mit Köpfen gemacht.

Aber ehrlich gesagt glaube ich auch nicht daran. Vielleucht ein wenig Freiheit genießen und dann verunglückt oder an die Falschen geraten, aber untertauchen halte ich auch für sehr unwahrscheinlich.

@Herbstkind
Ja da hast du vielleicht recht. Ich denke auch wenn er untergetaucht wäre und die Polizei das gewusst hätte, müssten die das den Eltern mitteilen. Er war ja minderjährig.

Aber wo war er dann 2 Jahre? Die Sichtung war doch 2003 und er verschwand 2001. Komisch

Ich vermute (auch), dass er zeitnah im Wald verunglückt ist.
Die Spur mit dem Tramper halte ich nicht für unbedingt heiß, da dieser Benjamin bereits mehr als 2 Wochen nach seinem Verschwinden gesehen haben will.
Dann wäre Benjamin doch mit Sicherheit noch woanders aufgefallen. Er brauchte ja Verpflegung, um zu überleben.
Vielleicht hat der Fahrer sich zu stark am Namen orientiert und wollte nichts unversucht lassen. Dass es sonst irgendwelche persönliche n Übereinstimmung gegeben hätte (außer der örtlichen Nähe, aber auch das muss nichts heißen), war ja nicht zu lesen.

Idrial schrieb am 28.10.2021:Aber wo war er dann 2 Jahre? Die Sichtung war doch 2003 und er verschwand 2001. Komisch

Ich halte bei dieser Sichtung durch den (ehemaligen) Mitschüler auch durchaus eine Verwechslung für möglich.
Wie lange und "intensiv" das Gespräch zwischen den beiden jungen Männern gewesen sein soll, erschließt sich mir auch nicht so recht.
Evtl war es auch nur ein grüßen im Vorbeigehen, was dann auch eine mögliche Erklärung dafür wäre, warum der Vater des Mitschülers zu spät reagierte.
Als ihm klar wurde, wen sie dort gerade gesehen hatten bzw als sein Sohn ihm dies erzählte, war der "vermeintliche Benjamin" in diesem Szenario wahrscheinlich schon längst vorbei gelaufen und evtl bereits außer Sichtweite.

Ich war Schüler in der selben Einrichtung wie Benjamin, ich habe ihn an Morgen noch gesehen in der Pause an den Tag als er verschwunden. Ich denke nicht das er noch am Leben ist.

Idrial schrieb am 27.10.2021:Ein 15 -Jähriger kann meiner Meinung nach ohne Hilfe nicht so einfach untertauchen. Da ist es egal ob behindert oder nicht, er ist einfach zu jung.

Er ist Ende Oktober verschwunden, da halte ich es für unrealistisch, dass ein 15jähriger ohne Ausrüstung auch nur nach einer Nacht freiwillig im Wald bleibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das wirklich 2 Wochen (da will ihn ja der Paketfahrer mitgenommen haben) durchgehalten hätte, da wäre er schon längstcerfroren gewesen.

Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass es, wenn im fie Jahreszeit ein geistig behinderter 15jähriger Junge bei einem Schulausflug verschwindet, dir Polizei nicht sofort mit einer sehr groß angelegten Suchaktio reagiert.

cododerdritte schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das wirklich 2 Wochen (da will ihn ja der Paketfahrer mitgenommen haben) durchgehalten hätte, da wäre er schon längstcerfroren gewesen.

Und selbst wenn man davon ausgeht, dass er nach seinem Verschwinden irgendwo untergekommen ist, also z. B. von jemandem aufgenommen wurde und dann später wieder losgezogen ist, müsste so etwas doch Dritten auffallen. Wenn plötzlich ein 15jähriger und behinderter Junge irgendwo bei einer Familie oder Einzelperson auftaucht und vorher nie dort gesehen wurde.

brigittsche schrieb:Wenn plötzlich ein 15jähriger und behinderter Junge irgendwo bei einer Familie oder Einzelperson auftaucht und vorher nie dort gesehen wurde.

In Österreich war tatsächlich mal ein autistischer Junge aus einer Betreuungseinrichtung verschwunden und 3 Jahre weg gewesen, der dann in einer Betreuungseinrichtung in Italien aufgetaucht wurde. Er war selbstständig mit dem Zug nach Italien gereist und da er keine Papiere dabei hatte, konnte man ihn ohne dass er Angaben zur Identität gemacht hat, nicht zuordnen.

https://kurier.at/chronik/oesterreich/vermisster-autist-aus-wien-in-italien-aufgetaucht/400364261

@Institut111
Das klingt spannend. Gerade wenn man die betreffende Person ( flüchtig) kennt sieht man die Sache auch mit anderen Augen. Wohl selbst Benjamin hat in der damaligen Pause wohl nicht geahnt das sein Leben an dem Tag sich komplett ändern wird bzw. er Situationen erleben wird die für viele Jahre ( im schlimmsten Fall für immer) nicht richtig nachvollziehbar sind.

Eine kurze Frage. Ein Mitschüler will Benjamin nochmals gesehen haben. Wurde das in der Schule auch damals thematisiert?

cododerdritte schrieb:n einer Betreuungseinrichtung in Italien aufgetaucht wurde. Er war selbstständig mit dem Zug nach Italien gereist und da er keine Papiere dabei hatte, konnte man ihn ohne dass er Angaben zur Identität gemacht hat, nicht zuordnen.

Ja, den Fall kenne ich. Aber Autismus ist dann doch wieder so speziell, dass man das nicht so ohne Weiteres auf den Fall BS übertragen kann. Wenn es irgend möglich ist, wird man schon versuchen, aus BS herauszukriegen wie er heißt und wo er herkommt wenn er irgendwo in einem Heim aufgetaucht oder "abgegeben" worden wäre.

Einerseits weil es ja wohl ein Unding wäre, seine Eltern/Betreuer im Ungewissen zu lassen, und andererseits auch aus dem einfachen Grund, dass die Betreuung in einem Heim ja gutes Geld kostet. Und keine Sozialkasse hat gesteigerte Lust, das zu bezahlen wenn es vielleicht irgendwo unterhaltspflichtige Verwandte gibt.

Es scheint ja wohl keine Neuigkeiten zu geben: Die Suchaufrufe sind noch online, man findet keine Meldung, dass es irgendeine Klärung gab, wie auch immer sie aussah.....

Traurig.