Isabella (16) aus Celle vermisst

Ich weiß auch nicht, warum das mit dem Schlüssel so ein Riesen Ding ist. Ich selbst nehme meinen Schlüssel nie mit, wenn ich weiß, dass jemand zuhause ist. Oder lasse oft lieber die Seitentür auf als einen Schlüssel mitzuschleppen. Es kann doch alle möglichen Gründe haben und muss nicht bedeuten, dass etwas außergewöhnliches passiert, nur weil man persönliche Gegenstände zuhause lässt.
Wir kennen auch ihre normalen Gewohnheiten nicht.

Hallo zusammen,
ich finde es super, dass es hier für Isabella eine Gruppe gibt. Ich habe mich deswegen hier angemeldet.
Ich selber komme aus Celle (bzw. ein Ort 5km vor Celle) und fiebre von Anfang an mit, dass sie gesund und munter wieder nach Hause kommt. Nun schließt die Polizei leider ein Gewaltverbrechen nicht mehr aus. Die Familie tut mir schrecklich leid.
Ich kann nur sagen, dass hier im Umkreis die meisten Leute Bescheid wissen, überall hängen die Vermisstenmeldungen aus.
Ich habe heute diesen Artikel gelesen:

https://web.de/magazine/panorama/isabella-16-jaehrige-celle-vermisst-polizei-folgt-spuren-35694248

Der liest sich so, als würde die Polizei bei der Handy Sichtung auf die Lösung hoffen.

Hier einige Gedanken von mir:
- Ich finde merkwürdig, dass sie nichts dabei hatte, nur die dünne Jacke, es war nicht sonderlich warm am 22.3.!
- Isabella schätze ich als recht schlau ein, da sie auf ein Gymnasium in Celle geht.
- Die Naheliegenden Bahnschienen wurden abgesucht, dort wurde keine Spur gefunden.
- Der Weg, der von den Spürhunden markiert wurde ist seltsam auch wenn dieser wohl älter ist.
- Vll. hat sie doch einen Spaziergang zum Supermarkt gemacht und ist dort irgendwo eingestiegen oder wurde überwältigt
- Vll. doch abgehauen und ein 2. Handy?
- Wenn sie abgehauen ist, warum ohne Klamotten?
- In den Artikeln steht sie hat im auffälligen Gemütszustand gegen 10:30 Uhr das Haus verlassen, hier habe ich eine spätere Zeit gelesen.

In Celle und Umkreis sind wohl einige Vermisstenfälle bekannt, die mir nicht bekannt waren. Ich kenne den Fall von 1988 Regina Fischer, Mandy Müller von 2008 Habe aber hier noch einige andere gelesen. Das ist echt komisch.
Wir haben in Celle die JVA (auch nicht weit von ihr weg) , wo "schwere Jungs" sitzen, ob es da einen Zwischenfall gab wird aber sicherlich überprüft worden sein.- hoffe ich...

Ich bin gespannt, was ich hier noch so lesen kann und ob ihr einige Fragen an mich habt.

-BlackGhost- schrieb:Ich weiß auch nicht, warum das mit dem Schlüssel so ein Riesen Ding ist. Ich selbst nehme meinen Schlüssel nie mit, wenn ich weiß, dass jemand zuhause ist. Oder lasse oft lieber die Seitentür auf als einen Schlüssel mitzuschleppen. Es kann doch alle möglichen Gründe haben und muss nicht bedeuten, dass etwas außergewöhnliches passiert, nur weil man persönliche Gegenstände zuhause lässt.

Ich glaube, in diesem Fall macht's die Summe der Gegenstände, die doch eher aussergewöhnlich ist; nur vom Schlüssel alleine hätte ich mir glaub ich auch noch keine Gedanken gemacht. Aber Schlüssel UND Handy UND Geldbeutel UND Ausweise UND eine (ordentlich warme) Jacke - von der Lederjacke mal abgesehen, die kann auch verliehen oder verlegt sein...

die.Dini schrieb:Isabella schätze ich als recht schlau ein, da sie auf ein Gymnasium in Celle geht.

Welche Schulform besucht wird, sagt nichts über Intelligenz, geschweige denn Leichtsinnigkeit einer Person aus. Deswegen könnte du recht haben, oder eben auch nicht.

Mal angenommen, Isi hätte eine Internetbekanntschaft gemacht, und diese Person hätte sie mitgenommen, entführt, was auch immer. Warum geht die Polizei dann von einem Gewaltverbrechen aus und nicht von einem freiwilligen Weglaufen (Ausreißerin)? Ich finde das schon sehr auffällig, dass es so eindeutig kommuniziert wird. Bestünden Zweifel, ob sie freiwillig oder unfreiwillig verschwand, würde man das doch vorsichtiger formulieren, um der Internetbekanntschaft noch die Möglichkeit zu geben, die Sache positiv enden zu lassen. Sie könnte ja auch noch gegen ihren Willen irgendwo festgehalten werden, auch wenn sie zuvor vielleicht mehr oder weniger freiwillig mitging. Isi hätte mitnichten ein Zweithandy zur anonymen Kommunikation benötigt. Sie hätte es mit ihrem eigentlichen Handy bewerkstelligen können, dass niemand eine Konversation im Nachhinein nachvollziehen kann. Es gibt genug Apps und Webdienste, die sowas anbieten.

Irgendwas muss auf ein unfreiwilliges Verschwinden hindeuten. Allein die Tatsache, dass ihre persönlichen Gegenstände zurückblieben, reicht meiner Ansicht nach nicht aus. Ein Erwachsener, wenn nicht Isi selbst, hätte gewusst, dass man das Handy schnell orten kann, wenn man freiwillig abhaut. Auch das Zurücklassen des Schlüssels wäre bei einem freiwilligen Abhauen nicht ungewöhnlich. Ich glaube, dass die Ermittler mehr wissen, als sie öffentlich machen.

-BlackGhost- schrieb:der eben auch nicht.

Da hast du recht! Kann ich auch nicht wissen, schätze es nur..oder nehme es an ;-P

In Celle gibt es einige Schulen, die als „Problemschulen“ angesehen werden. Auch Gymnasien können zu diesen Schulen gehören. Das hängt damit zusammen, wo Eltern ihre Kinder anmelden bzw welche Kinder von den Schulen (-Leitungen) aufgenommen werden.
Pauschalisieren kann man nichts!!

1899Ost schrieb:Dem @rhapsody3004 würde ich dringend anraten, sich mit Ockhams Rasiermesser vertraut zu machen.

Die Diskussion muss verengt und nicht erweitert werden, andernfalls ist selbst die Illusion, dass das hier zielführend ist, weg.

Dem Rhapsody muss man gar nichts anraten. Ich halte mich schon weitestgehend an die uns vorliegenden Fakten, um daraus eine schlüssige, realitätsnahe Theorie zu basteln. Tat ich übrigens schon seit gestern. Dabei spielen die tatsächlich uns bekannten Fakten eine Rolle sowie allgemeine Erfahrungswerte und spezifische Erfahrungswerte seitens der vermissten Person. Viel wissen wir nicht, aber imnerhin etwas. Und dass die EB mehr Wissen innehaben, mehr Fakten als wir die Öffentlichkeit vorliegen haben, ist auch klar.

Nichtsdestotrotz kann man auch mal abschweifend werden oder auch Therorien von anderen Usern aufgreifen.

swinedog schrieb:Irgendwas muss auf ein unfreiwilliges Verschwinden hindeuten. Allein die Tatsache, dass ihre persönlichen Gegenstände zurückblieben, reicht meiner Ansicht nach nicht aus. Ein Erwachsener, wenn nicht Isi selbst, hätte gewusst, dass man das Handy schnell orten kann, wenn man freiwillig abhaut. Auch das Zurücklassen des Schlüssels wäre bei einem freiwilligen Abhauen nicht ungewöhnlich. Ich glaube, dass die Ermittler mehr wissen, als sie öffentlich machen.

Denke auch, dass ein geplantes verschwinden eben geplant gewesen wäre. Oder es ist genau auf diese Art geplant worden, alles zufällig und plötzlich aussehen zu lassen. Nur dann sollten schon vorher irgendwelche Hinweise existieren, wie schlechte Noten oder Streit mit jemandem etc.

Die Fragen der Polizei deuten auf Erkenntnisse hin, dass
- Isabella wohl regen Kontakt im Internet bzw. via WhatsApp hatte (kein Vorwurf)
- diese Kontakte aber in der Schnelle nicht eruiert werden können (?)
- jeder Hinweis wichtig ist, der aus dem Internet bezüglich Isabella ist, um ein Profil erstellen zu können, wer sie "abgegriffen" hat.
- andere Kontakte über andere Kanäle nicht ausgeschlossen werden können

So ordne ich die Aufrufe der Polizei ein.
Denn natürlich haben sie alles was auf dem Handy, Notebook, Pc etc. war beschlagnahmt und untersuchen das.
Die ersten Ergebnisse ergaben halt ein vielfältiges Kommunikationsverhalten, woraufhin man bestimmte Personen ansprechen möchte. Daraus erhofft man sich eben weiter Erkenntnisse über das Netzwerk um Isabella und das passende Puzzle-Stück.

Ich hoffe, dass sie lebend gefunden wird. Aber diese Hoffnung ist doch wohl sehr gering.

jadegreen schrieb:In Celle gibt es einige Schulen, die als „Problemschulen“ angesehen werden. Auch Gymnasien können zu diesen Schulen gehören. Das hängt damit zusammen, wo Eltern ihre Kinder anmelden bzw welche Kinder von den Schulen (-Leitungen) aufgenommen werden.
Pauschalisieren kann man nichts!!

Das stimmt! Die Schule ist aber keine von diesen. Aber nichts desto trotz hast du recht. Daran sollte man sich jetzt auch nicht fest beißen :-)

swinedog schrieb:Irgendwas muss auf ein unfreiwilliges Verschwinden hindeuten. Allein die Tatsache, dass ihre persönlichen Gegenstände zurückblieben, reicht meiner Ansicht nach nicht aus.

Dass sie nicht der Typ für sowas ist und auch in der Vergangenheit noch nicht mit solchen Aktionen wie freiwillig auszureißen und sich auch länger nicht zu melden aufgefallen ist, dürfte zu Obigem hinzukommen. Ein sehr wichtiger Punkt - was war typisch für sie, was weniger und wofür wäre sie überhaupt nicht der Typ zu.

Desweiteren könnten den EB digitale Auswertungen vorliegen, die auf ein geplantes oder eher auf ein spontanes Treffen hinweisen könnten.

Und natürlich noch allgemeine Erfahrungswerte und daraus resultierende Wahrscheinlichkeiten.

@hoptimistin
Woher weiß man den das sie in einem psychischen Zustand das Haus verlassen hat ? Woher weiß den die Polizei das ? Ich denke sie hat keiner gesehen .

swinedog schrieb:Irgendwas muss auf ein unfreiwilliges Verschwinden hindeuten. Allein die Tatsache, dass ihre persönlichen Gegenstände zurückblieben, reicht meiner Ansicht nach nicht aus. Ein Erwachsener, wenn nicht Isi selbst, hätte gewusst, dass man das Handy schnell orten kann, wenn man freiwillig abhaut. Auch das Zurücklassen des Schlüssels wäre bei einem freiwilligen Abhauen nicht ungewöhnlich. Ich glaube, dass die Ermittler mehr wissen, als sie öffentlich machen.

Wir sollten hier nicht außer Acht lassen, dass ein freiwilliges Verschwinden überhaupt nicht in den Gesamtkontext passt.
Nehmen wir mal nur all die bereits veröffentlichten Indizien, die meiner Meinung nach ein unfreiwilliges Verschwinden viel realistischer machen, als alles andere:

• Sie verlässt "völlig untypisch" das Haus, ohne ihrem Bruder Bescheid zu geben
  Schlüssel, Geldbörse und Handy bleiben zurück

• Trotz frischer Temperaturen (Höchsttemperatur 10,9 Grad lt. Rückblick im Wetterkontor) trägt sie nur eine dünne Lederjacke

• Die Ermittlungen konnten bislang keinen Grund für ein Weglaufen, sich der Familie entziehen oder eine Suizidabsicht liefern

• Sie wird als hilfsbereit & zuverlässig beschrieben, hat gute Noten und ein intaktes familiäres Umfeld

Selbstverständlich werden die EB einiges zurückhalten, aber bin der Meinung, dass die bereits veröffentlichen Informationen recht deutlich sind.
@rhapsody3004 hat es oben parallel auch schon gut geschrieben.

@MarliPub
In der Gesamtschau halte ich ja auch das unfreiwillige Verschwinden für weitaus wahrscheinlicher. Es überrascht mich nur, dass die Gewaltverbrechen-These so stark kommuniziert wird. Daher gehe ich davon aus, dass noch Aspekte bekannt sind, die der Öffentlichkeit bislang nicht mitgeteilt wurden.

Mischkaa schrieb:Woher weiß man den das sie in einem psychischen Zustand das Haus verlassen hat ? Woher weiß den die Polizei das ? Ich denke sie hat keiner gesehen .

Wahrscheinlich von den letzen vom Handy aus gesendeten Nachrichten. Das würde ich vermuten.

Ich habe hier nochmal einen anderen Artikel:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Vermisste-16-Jaehrige-Polizei-in-Celle-prueft-neue-Spuren,vermisste356.html

Hier ist die Karte:


Original anzeigen (0,4 MB)


Unter Cellern ist die Gegend in der sie wohnt bekannt und leider nicht die Beste, eine sehr bekannte Ecke auch bei der Polizei.

Wer hat sich am 22. März vormittags/mittags im Bereich der Straße "Am Holzhof/Ungerstraße" und Umgebung aufgehalten?
Wer hat in diesem Zeitraum den Bauhof (Am Holzhof 48) aufgesucht?
Wer hat dort Beobachtungen gemacht? Relevant sind hierbei auch vermeintlich unwichtige "Alltagsbeobachtungen" zu Personen und Fahrzeugen.
Wer hat Isabella auch in den Wochen vor ihrem Verschwinden draußen gesehen?

Mischkaa schrieb:psychischen Zustand

Davon war nicht die Rede, in den ersten Suchaufrufen wird durchgängig von einem auffälligen Gemütszustand gesprochen.Das kann alles und nichts bedeuten. In den späteren Berichten keine Rede mehr von ihrem Gemütszustand.

MarliPub schrieb:Sie verlässt "völlig untypisch" das Haus, ohne ihrem Bruder Bescheid zu geben
Schlüssel, Geldbörse und Handy bleiben zurück

Trotz frischer Temperaturen (Höchsttemperatur 10,9 Grad lt. Rückblick im Wetterkontor) trägt sie nur eine dünne Lederjacke

Es deutet wirklich sehr viel darauf hin, dass sie wirklich nur mal kurz vor die Haustüre gegangen ist. War vermutlich nicht mal geplant. Geldbörse und Handy wurden bewusst zurückgelassen, da es keinen Grund gab dieses für paar Minuten mitzunehmen. Schlüssel könnte in der Eile und vielleicht sogar Aufregung vergessen worden sein, hätte sie dann spätestens bei der Rückkehr ins Haus bemerkt oder Türe wurde einen Spalt offengelassen, weil sie eigentlich gleich wieder rein wollte.

Dass sie Bruder kurz bescheid gegeben hat, dass er ihr bitte gleich wieder aufmachen soll, wenn sie klingelt, können wir wohl ausschließen. Bruder dürfte ausführlich als Zeuge befragt worden sein.


Aus den nur paar Minuten draußen wurde leider nichts. ich denke sie wurde von einer ihr bekannten Person, der sie halbwegs überredet in ein Fahrzeug zu steigen. Allerdings sollte das dann auch nur für paar Minuten sein. Beide sind dann kurz umhergefahren, um nicht direkt vor dem Haus und in der Straße im Wagen zu sitzen und dort gesehen zu werden.
Könnte auch erklären, warum Nachbarn nichts gesehen haben, weil es zu schnell ging und in dem Moment auch niemand auf der Straße war oder am Fenster hing.

Sollte sich das so zugetragen haben, dann könnte sie jetzt überall sein. In der Nähe oder weiter entfernt. Befürchte auch nichts Gutes.

die.Dini schrieb:Unter Cellern ist die Gegend in der sie wohnt bekannt und leider nicht die Beste, eine sehr bekannte Ecke auch bei der Polizei.

Ich stelle das nicht in Abrede, aber kannst du das konkretisieren? Welcher Art ist der Kriminalitätsschwerpunkt, welcher der Polizei in diesem Bereich bekannt ist? Also zum Beispiel: Gibt es hier vermehrt Drogendelikte? Einbruchsdiebstähle? Gewaltdelikte? Ist es ein "sozialer Brennpunkt"? etc.