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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

53 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord 1935 In Kansas City, Artemus Ogletree, Missouri ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

24.08.2019 um 20:07
Ich würde gerne auf einen mysteriösen Kriminalfall aufmerksam machen, über den ich in diesem Forum bisher nichts gelesen habe:

Es handelt sich um den Mord an "Roland T. Owen" im Zimmer 1046 des President Hotels in Kansas City, Missouri.

Im Folgenden übersetze ich die berichteten Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem Fall und stütze mich dabei auf die Informationen, die mehrere Seiten übereinstimmend berichten.

(Hier die links zu den Seiten: http://mentalfloss.com/article/545298/love-forever-louise-mystery-room-no-1046, https://www.historicmysteries.com/roland-t-wen-murder-room-1046/ , https://the-line-up.com/roland-t-owen , https://www.buzzfeed.com/ryanbergara/the-ogletree-murder-is-one-of-the-creepiest-unsolved-cases)

Direkte Zitate von Zeugen habe ich in die Übersetzung aufgenommen. Es existiert außerdem eine frei im Internet abzurufende englische Abhandlung über den Kriminalfall, auf die ich in einem späteren Post gerne eingehen möchte.

Die Vorkommnisse im Zimmer 1046 - der 02. und 03. Januar 1935


Am Mittwoch, 2. Januar 1935 checkte ein gut gekleideter junger Mann um 13.20 Uhr ins "President Hotel" in Kasnsas City, Missouri ein. Er unterzeichnete mit dem Namen Roland T. Owen und gab an, aus Los Angeles zu stammen. Owen fragte nach einem "interior room" (ein Zimmer ohne Fenster zur Straße) in einem der oberen Stockwerke und er erhielt das Zimmer 1046 im 10. Stock des Hotels. Owen bedankte sich und beschwerte sich noch über die zu hohen Preise eines benachbarten Hotels. Er war ein wenig korpulent (in anderen Berichten: stämmig) , hatte ein sogenanntes "Blumenkohlohr", wie man es von Boxern oder Wrestlern kennt und auf der linken Seite seines Kopfes war deutlich eine lange, weißliche und horizontal verlaufende Narbe zu erkennen und dunkles Haar. Das Personal schätzte ihn auf 20 - 35 Jahre. Er hatte kein Gepäck bei sich. Unter seinen mitgeführten Gegenständen waren lediglich ein Kamm sowie eine Zahnbürste (manche Berichte verzeichnen noch eine Zahnpasta und eine Bürste).

Gegen 16 Uhr betrat das Zimmermädchen Mary Soptic das Zimmer 1046. Das Zimmer war verdunkelt, die Vorhänge komplett zugezogen und lediglich eine kleine Nachttischlampe warf einen Lichtkegel in das Zimmer. So dunkel sollte es auch für die nächsten drei Tage im Zimmer bleiben. Owen saß in einer Ecke des Zimmers und wirkte auf das Zimmermädchen sichtlich nervös. Er erlaubte ihr, das Zimmer zu reinigen, während er sich im Raum befand. Der Polizei erzählte sie später, dass sie den Eindruck hatte, er wäre besorgt oder hätte vor etwas Angst. Kurz nachdem Mary Soptic zu reinigen begonnen hatte, brach Owen auf und bat sie, das Zimmer unverschlossen zu lassen, da er einen Freund zu Besuch erwartete. Als sie gegen 16 Uhr zurück kehrte, um frische Handtücher zu bringen, lag Owen auf seinem Bett. Er war komplett bekleidet. Auf seinem Nachttisch lag ein Zettel auf dem stand: "Don, I will be back in fifteen minutes. Wait" (Don, ich bin in 15 Minuten wieder zurück. Warte.)

Am Donnerstag, 3. Januar, kam das Zimmermädchen um 10.30 Uhr wieder zum Saubermachen. Die Tür zu Zimmer 1046 war von außen verschlossen, weshalb Mary vermutete, dass Owen ausgegangen war. Sie benutzte also ihren Generalschlüssel, um das Zimmer zu öffnen. Entgegen ihrer Erwartung befand sich Owen im Zimmer. Er war allein. Und er saß im Dunkeln. Mary Soptic begann damit ,das Zimmer zu reinigen, als das Telefon klingelte. Sie hörte Owen sagen: "No, Don. I don't want to eat. I am not hungry. I just had breakfast. No I am not hungry." (Nein, Don. Ich möchte nichts essen. Ich bin nicht hungrig. Ich habe gerade gefrühstückt. Nein, ich bin nicht hungrig.).

Zu diesem Zeitpunkt kamen dem Zimmermädchen die Vorkommnisse in Zimmer 1046 und das Verhalten des Gastes bereits sonderbar vor. Doch es war in ihrem Arbeitsalltag nicht selten, dass vereinzelte Gäste ein merkwürdiges Verhalten an den Tag legten.

Als sie um 16 Uhr wieder frische Handtücher aufs Zimmer brachte und an die Tür klopfte, hörte sie zwei Männer im Zimmer miteinander sprechen. Einer der beiden Männer - der nach Marys Aussage nicht wie Owen klang - antwortete in einer harschen Stimme, dass sie keine Handtücher brauchen würden. Dies erschien ihr seltsam, da sie erst am Morgen alle Handtücher zum waschen mitgenommen hatte.

Am 3. Januar wurde Owen vermutlich auch außerhalb des Hotels von einigen Zeugen gesehen:

Gegen 23 Uhr fiel Robert Lane ein junger Mann auf, der die 13th Street entlang lief (etwa 1 bis 1,5 Meilen vom Hotel entfernt). Da der Mann lediglich mit einer Hose und einem Unterhemd bekleidet war, obwohl es bitterkalt war, bot Robert Lane ihm an, ihn mitzunehmen. Ihm fiel ein tiefer Kratzer am Arm des Mannes auf und die Art, wie er seine beiden Hände am Körper hielt, erweckte für ihn den Eindruck, dass er so eine größere, noch blutende Wunde verdecken wollte. Robert Lange fragte ihn nach seinen Verletzungen, woraufhin er nur murmelte "I'll kill [explizites Schimpfwort das in den Zeitungsberichten geschwärzt wurde] tomorrow" (Ich töte [Schimpfwort] morgen) und bat, bei einem Taxi stand entlassen zu werden, was Robert Lane auch tat.

Andere Zeugen berichten davon, Owen am frühen Abend in Begleitung zweier Frauen in mehreren Bars auf der 12th Street gesehen zu haben. Zu diesem Zeitpunkt trug er auch noch einen Mantel.

Die Vorkommnisse in Zimmer 1046 - der 4. Januar 1935


In den frühen Morgenstunden des 4. Januars, hörte die Bewohnerin von Zimmer 1048 einen lauten Streit aus Zimmer 1046. Sie konnte Männer- als auch Frauenstimmen hören (einige Berichte beschreiben es als "two couples arguing" - also zwei Paare die sich streiten).

Gegen 7 Uhr bemerkte der Telefonist, dass das Telefon in Zimmer 1046 seit einer Weile von der Gabel genommen wurde, ohne ein Telefonat zu führen. Er schickte den Pagen nach oben, um nachzusehen. An der Tür hing ein "Bitte nicht stören" - Schild. Als der Page an die Tür klopfte, bat ihn eine tiefe Stimme einzutreten - doch die Tür war verschlossen. Er teilte dies dem Mann im inneren mit, der die Information jedoch ignorierte und sagte: "Turn on the lights" (Mach das Licht an). Der Page klopfte noch für mehrere Minuten an die Tür, erhielt jedoch keine Reaktion. Bevor er ging rief er dem Mann durch die Tür zu, er solle doch das Telefon wieder auf die Gabel legen.

Um 8.30 Uhr war das Telefon immer noch ausgehängt, weshalb ein weiterer Page, Harold Pike, erneut das Zimmer aufsuchte. Als er auf sein Klopfen keine Antwort erhielt, nutze er seinen Generalschlüssel um das Zimmer zu betreten. Er schaltete das Licht im Zimmer nicht an und bemerkte Owen, der nackt auf seinem Bett lag. Ebenso fiel ihm auf, dass das Bettlaken mit dunklen Flecken beschmutzt war. Da er dachte, dass Owen betrunken sei und seinen Rausch ausschlief, legte der Page das Telefon auf und verließ das Zimmer.

Etwa um 10.30 Uhr bemerkte der Telefonist wieder, dass das Telefon ausgehängt wurde und niemand telefonierte, weshalb erneut ein anderer Page das Zimmer 1046 aufsuchte:

"When I entered the room this man was within two feet of the door on his knees and elbows - holding his head in his hands. I noticed blood on his head" (Als ich den Raum betrat befand sich der Mann etwa einen halben Meter von der Tür entfernt auf seinen Knien und Ellbogen und hielt sich den Kopf, an dem ich Blut bemerkte).

Er schaltete das Licht an, hängte das Telefon wieder auf die Gabel und sah sich um: "I saw blood on the walls on the bed and in the bathroom" (Ich sah Blut auf den Wänden, auf dem Bett und im Badezimmer). Zu Tode erschrocken rannte er nach unten und berichtete dem Manager, was er gesehen hatte.

Die Polizei traf schnell am Tatort ein. Owen war um seinen Hals, seine Knöchel und seine Handgelenke gefesselt worden. Sein Schädel war gebrochen, da ihm mehrere starke Schläge auf die rechte Seite versetzt wurden. Außerdem wurde wiederholt auf seine Brust eingestochen. Einer dieser Stiche perforierte ihm die Lunge.

Erstaunlicherweise war Owen war zu diesem Zeitpunkt noch am Leben und ansprechbar.

Einer der Ermittler fragte ihn, wer mit ihm im Zimmer gewesen sei. Er antwortete: "Nobody". (Niemand). Auch wollte der Ermittler wissen, wie er sich diese Verletzungen zugezogen hatte. Owen antwortete: "I fell against the bathtub". (Ich bin gegen die Badewanne gefallen). Auf die Frage des Ermittlers, ob er sich selbst umbringen wollte, antwortete Owen mit "No".

Kurz darauf fiel Owen ins Koma. Er starb am frühen Morgen des 5. Januars im Krankenhaus. Die Ärzte stellten fest, dass ihm die Verletzungen etwa 6-7 Stunden vor seiner Entdeckung zugefügt worden waren. Beim Eintreffen des zweiten Pagen, der Owen fälschlicherweise für betrunken hielt, hätte man die Verletzungen noch so gut behandeln können, dass Owen überlebt hätte. Das Aushängen des Telefons seien den Versuchen Owens geschuldet, nach Hilfe zu rufen.

Die Ermittlungen


Der Täter hatte sämtliche Kleidung von Owen, sowie die Badausstattung des Hotels (Seifen, Shampoos) mitgenommen. Die Ermittler fanden lediglich das Etikett einer Krawatte, eine Haarnadel, eine Zigarette, eine Sicherheitsnadel und eine kleine ungeöffnete Flasche, die verdünnte Schwefelsäure enthielt. Im Wachbecken befand sich ein zerbrochenes Wasserglas. Die einzigen fremden Fingerabdrücke die gefunden wurden, befanden sich auf dem Telefonhörer. Die Polizei vermutet, dass die Fingerabdrücke zu einer Frau gehören.

Charles Blocher, der den Aufzug des Hotels bediente, war in der Nacht des Mordes eine Frau aufgefallen, die in dem 10. Stock wollte, um dort jemanden zu besuchen. Sie hatte dunkles Haar, schlank, etwa 1,67m und trug einen schwarzen "Hudson Seal" Mantel bzw. das Imitat eines solchen. Sie sagte, sie wolle einen Mann in Zimmer 1026 besuchen, könne diesen aber nicht finden. Die gleiche Frau wurde im Hotel noch mit einem weiteren Mann gesehen, der nicht Owen war.

Ein weiteres Rätsel für die Ermittler stellte "Robert T. Owen" selbst dar. Obwohl sich viele Menschen fanden, die das Opfer kannten, so taten sie dies unter völlig verschiedenen Namen. Es stellte sich heraus, dass er vor dem "President Hotel" in mehr als einem weiteren Hotel eingecheckt hatte. Das Personal des benachbarten "Muehlebach Hotel" kannte ihn als "Eugene K. Scott" aus Los Angeles, der für eine Nacht bei ihnen zu Gast war und ebenso einen "interior room" buchte. Im "St. Regis Hotel" stieg er unter dem Namen "Duncan Ogletree" ab und teilte sich sein Zimmer mit einem weiteren Mann namens Donald Kelso.
Außerdem wollte Owen als Wrestler bei einigen Kämpfen unter dem Namen Cecil Werner aus Omaha antreten.

Polizei und Medien suchten nach Familienangehörigen von "Owen" um die Identität des Opfers eindeutig bestimmten zu können, doch niemand meldete sich. Auch "Don" und die Frau, die ihre Fingerabdrücke im Zimmer 1046 hinterließ, konnten nicht identifiziert werden.

Die Beerdigung

Im März 1935 sollte die immer noch unbekannte Leiche von "Owen" in einer anonymen Beerdigung auf einem Armenfriedhof ihre letzte Ruhe finden. Diese Information wurde von Seiten der Polizei an die Öffentlichkeit weiter gegeben. Kurz vor der Beerdigung rief ein unbekannter Mann im Bestattungsinstitut an und teilte mit, dass die Kosten für Owens Beerdigung übernommen werden würden und man für ihn eine anständige Beerdigung auf dem Kansas City Memorial Park Cemetery möchte. Der Mann erzählte auch, Owen hätte eine Frau sitzen gelassen, die der Anrufer kannte und dass sich die drei in dem Hotel getroffen hätten, um die Angelegenheit zu regeln. "Cheaters usually get what's coming to them" (Betrüger bekommen für gewöhnlich das, was sie verdienen), sagte er bevor er auflegte.

Die 25$ für die Beerdigung wurden eingewickelt in Zeitungspapier an das Bestattungsinstitut geschickt. Ein Blumenladen erhielt außerdem 5$ für 13 American Beauty Rosen, die auf das Grab gelegt werden sollten und eine Karte auf der stand: "Love forever - Louise". (manche Quellen berichten, dass im Zusammenhang mit dem Blumenauftrag auch die Worte "I did this bzw. I do this for my sister" gefallen sind).

Außer der ermittelnden Polizeibeamten nahm niemand anderes an der Beerdigung teil.

Zur Zeit der Beerdigung (eine genaue Zeitangabe kann nicht gefunden werden) erhielt die Lokalzeitung einen Anruf einer anonymen Frau die, sich über die fälschliche Berichterstattung der Zeitung aufregte. Owen würde nicht, wie von der Zeitung berichtet, in einem Armengrab beerdigt werden, sondern erhielte eine anständige Beerdigung. ("You have a story in your paper that is wrong ... Roland Owen will not be buried in a pauper's grave. Arrangements have been made for his funderal"). Als der Journalist wissen wollte, was Owen im Hotel geschehen sei, antwortete sie: " He got into a jam." (Er hat sich in Schwierigkeiten gebracht) und legte auf.

Artemus Ogletree


Im Herbst 1936 zeigte eine Freundin Ruby Ogletree in Birmingham, Alabama eine Ausgabe von "The American Weekly" von Mai 1935, in der über die mysteriöse Geschichte von Zimmer 1046 berichtet wurde. Der Artikel zeigte Großaufnahmen des Opfers im Profil, auf denen die Narbe deutlich auszumachen war.
Ruby erkannte ihren 17-jäährigen Sohn Artemus Ogletree sofort. Sie erklärte der Polizei, dass er sich als kleines Kind stark verbrannt hatte und er davon die Narbe davon trug. Ruby überließ der Polizei handgeschriebene Briefe, die sie von Artemus erhalten hatte, sowie Familienfotos. Die Polizei konnte Owen's Identität als Artemus Ogletree so eindeutig bestätigen.

Doch immer noch blieb es mysteriös: Noch bevor Ruby Ogletree 1936 vom Tod ihres Sohnes Artemus erfahren sollte, wunderte sie sich im Frühling 1935 über einen Brief ihres Sohnes, der mit einer Schreibmaschine geschrieben wurde. Bisher hatte Ruby nur handgeschriebene Briefe ihres Sohnes erhalten, ihres Wissens nach hatte er noch nie im Leben eine Schreibmaschine genutzt und kannte sich auch mit der Technik nicht aus. Auch der Ton der Briefe kam ihr sonderbar vor, der Stil und der Slang entsprach nicht der Ausdrucksweise ihres Sohnes. Es folgten bald weitere Briefe, alle maschinell erstellt. In einem stand, Artemus sei in Chicago auf eines business school. In einem anderen schrieb er, er würde von New York nach Europa fahren. Im August 1935 rief ein Mann namens Jordan bei Ruby an und stellte sich als ein Freund ihres Sohnes vor. Er behauptete Artemus habe ihm das Leben gerettet und sei nun mit einer wohlhabenden Frau verheiratet. Beide würden in Kairo, Ägypten leben. Er erklärte auch, dass Artemus nur noch getippte Briefe versende könne, da er seinen Daumen bei einem Kampf verloren habe. Da ihr diese Gesichte sehr merkwürdig vorkam, gab Ruby sowohl bei der Polizei, dem FBI und dem amerikanischen Konsulat in Ägypten eine Vermisstenanzeige für ihren Sohn auf - doch niemand konnte Artemus lokalisieren.

Donald Kelso

1937 wurde ein Mann namens Joseph Ogden verhaftet, der seinen echten Namen nicht nennen wollte, weil er seinen Zimmerkameraden ermordet hatte. Joseph Ogden trat auch oft als Donald Kelso auf und sein Aussehen ähnelte der Beschreibung von Donald Kelso, der sich mit Ogletree ein Zimmer im St. Regis geteilt hatte. Diese Verbindung wurde jedoch nicht weiter untersucht.

Diskussionsansätze und offene Fragen

Interessant ist für mich der Umstand, dass das Telefon während der mehrstündigen Folter ausgehängt wurde. Einige Zeitungen vermuten, dass O. um Hilfe rufen wollte, jedoch zu schwach war. Dagegen spricht für mich, dass er den Ermittlern gegenüber keine Aussage machen wollte und versuchte, die Geschehnisse zu relativieren. Wenn also nicht O. das Telefon ausgehängt hat, bleibt nur der Täter. Der einzige plausible Grund für ihn wäre, dass er nicht durch Telefonanrufe gestört werden wollte. Von wem vermutete er aber, dass er O. anrufen würde? Louise? Wenn er nicht gestört werden wollte, warum bot er dem ersten Pagen an, einzutreten? Er hätte auch einfach ein kurzes Gespräch mit ihm durch die Tür führen können. Befand sich der Täter zum Zeitpunkt des zweiten Pagenauftritts gar noch im Hotelzimmer? Die Tür war nach wie vor verschlossen.

Welche Rolle spielte Louise? Und welche Rolle spielte Don? Wollte Don sich an O. rächen, weil er seine Schwester Louise betrogen hatte, wie es der anrufer beim Bestattungsinstitut andeutete? Was hat es mit dem sonderbaren Verhalten von O. im Hotel auf sich? Weshalb bestand er auf einen "interior room"? Weshalb sollte das Zimmer abgedunkelt bleiben? Welchen Grund hatte der Täter, sämtliche Kleidung von O. bzw. Seife und Shampoo auf dem Zimmer zu entfernen? Wer sperrte O. am 3. Januar in seinem Zimmer ein? Warum ließ O. sich einsperren und fragte nicht telefonisch im Hotel nach Hilfe? Weshalb ließ sich O. immer unter anderen Namen nieder? Und weshalb verwendet er dabei trotzdem manchmal auch seinen echten Nachnamen?

Ich hoffe sehr, dass einige von euch den Fall genauso interessant finden, wie ich und wir über die offenen Fragen - und all das, was euch noch einfällt - gemeinsam diskutieren können. :)


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

24.08.2019 um 23:08
Hallo @Schneewi77chen

Erstmal dankeschön für den ausführlichen Eingangspost.

Seltsamer Fall.
"Roland T. Owen " muß demnach zwischen 8:30 und 10:30Uhr etwas zugestossen sein.

Über das Material der Fesseln und der Tatwaffe ist nichts bekannt?

Seltsam auch, daß seine Kleidung mitgenommen wurde.

Wie funktionierte das telefonieren damals überhaupt?
Gab es dort eine Zentrale, die sich meldete und zum Anruf verband oder warum war es für das Hotel so wichtig, daß der Hörer -ohne Gespräch- auf der Gabel lag?

Der Mann war mehrere Tage im Hotel und hatte keinerlei Wechselsachen bei sich?

Da er scheinbar mehrmals das Hotel verließ, könnte es möglich sein, daß er sich vielleicht unterwegs umziehen konnte.

Da ihn die Hotels in der Nähe kannten, könnte es auch sein, daß er einen Bezug in der Nähe hatte.
Vielleicht eine Geliebte oder Freundin.

Der Grund, warum Täter oder Täterin Seife und Kleidung mitnahm, könnte sein, daß, entweder vorher zusammen geduscht wurde oder Täter/in sich anschließend duschte, um Blutspuren zu beseitigen.


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

25.08.2019 um 02:15
Hallo @Whitelight,

Vielen Dank für Deinen Post und Deinen Input!

Die Tatwaffe wurde im Zimmer nicht gefunden. In einigen Berichten wird erwähnt, dass er "with a cord" gefesselt wurde. Heutzutage wird "cord" am häufigsten mit Kabel übersetzt, 1935 treffen meines Erachtens aber eher die zusätzlichen Wortbedeutungen "Schnur" oder "Kordel" zu, da - wenn es ein Kabel gewesen wäre, was generell in den damaligen Hotelzimmern selten und meist nur an Telefonen oder Tischlampen vorhanden war - sicherlich spezifiziert worden wäre, um was für ein Kabel es sich handelte.

Deine Überlegungen zum Telefonieren finde ich auch sehr gut! Telefonate wurden damals im Hotel immer über den "telephone operator" geführt - eine Person, die nur mit dem Verwalten der Anrufe beauftragt war. Eingehende sowie ausgehende Anrufe liefen über ihn - interessant wäre aber, welche Auskünfte vor allem der anrufende Teilnehmer dem Operator geben musste, um verbunden zu werden. Bei ausgehenden Anrufen von Gästen reichte mit Sicherheit die bloße Nennung der Rufnummer. Bei eingehenden Anrufen könnte es sein, dass nicht angemeldete Anrufe von Gästen (wie z.B.wenn der Gast anmeldet "meine Ehefrau, mein Chef, meine Mutter, mein Freund Don wird mich mit Sicherheit anrufen, stellen Sie sie bitte sofort durch") etwas über sich und ihr Anliegen sagen mussten, um korrekt zum Zimmer durchzustellen (im Sinne von: "wir haben hier einen Anruf von xy der über einen Kaufvertrag sprechen möchte. Möchten Sie diesen Anruf entgegen nehmen?").

In diesem Fall könnte man davon ausgehen, dass die Polizei noch mehr Angaben zu Telefongesprächen des Zimmers 1046 hat. In diesem Kriminalfall sind generell in den neueren Berichten nicht alle damals veröffentlichten Infos enthalten, da diese teilweise von der Polizei oder von den Zeitungen selbst als nebensächlich eingestuft wurden und in folgende Artikel zu Gunsten von Fotos zu dem Fall nicht mehr übernommen wurden.

Ich denke, dass dem Operator das "nicht-einhängen" einfach auf seinem Monitor aufgefallen ist (z.B. durch ein Rotlicht für eine besetzte Leitung unter anderen weißen Lämpchen, von unbesetzten Leitungen). Da er jedoch mit Sicherheit wusste oder verzeichnet hatte, für welches Zimmer er wann welche Telefonate durchgeführt hatte, und dies für Zimmer 1046 nicht passiert war und das wahrscheinlich nicht oft passiert ist, kam ihm das evtl. merkwürdig vor und er schickte einen Pagen.

Auch das mit der Kleidung ist ein interessanter Punkt. Der Page, der O. am ersten Tag aufs Zimmer brachte bestätigte, dass O. keinerlei Gepäck mit sich trug, und nur eine schwarze Bürste, einen schwarzen Kamm, Zahnpasta (und in manchen Berichten: eine Zahnbürste) ins Bad stellte. Auch all diese Dinge waren bei Entdeckung des Opfers aus dem Zimmer verschwunden. Deine Überlegung, dass der Täter die hoteleigene Seife etc. benutzt haben könnte, im sich nach der Tat zu reinigen , klingt sehr sinnvoll, das kann ich mir auch gut vorstellen.
Zurück zur Kleidung: es war Januar, viele Menschen waren eher dick angezogen. Vielleicht trug er zwei oder drei Hemden unter dem Mantel. Ein Mann der drei Tage die gleiche Hose und den gleichen Mantel aber stets ein anderes Hemd trägt, wäre nicht auffällig. Und ich glaube, dass z.B. das Zimmermädchen erwähnt hätte, wenn er stets dieselbe Kleidung getragen hat.

Dass er Anlaufstellen hatte, wo er sich umziehen konnte, kann ich mir auch gut vorstellen. Er war stets unter anderen Namen unterwegs, es gibt Aussagen, wonach er ermordet wurde, weil er eine Frau sitzen lies, am Abend vor seinem Tod wurde er mit zwei Frauen in verschiedenen Bars gesehen - könnte der 17-jährige Artemus Ogletree, der sich wohl zeitweise als Wrestler verdingte, dazu übergangen ist, sich als eine Art "Heiratsschwindler" oder "Loverboy" das Leben zu finanzieren?


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

25.08.2019 um 02:39
Oh, @Whitelight
noch zu Deinem Satz:
Zitat von WhitelightWhitelight schrieb:Roland T. Owen " muß demnach zwischen 8:30 und 10:30Uhr etwas zugestossen sein.
Der dritte Page, der das Verbrechen meldete, betrat irgendwann gegen 10.30h / 10.45h das Zimmer, meldete alles dem Manager und dieser rief die Polizei. Die Ärzte gehen davon aus, dass Owen die schweren Verletzungen (die Schläge gegen den Kopf, die zum Schädelbruch führten, sowie der Messerstich, der die Lunge perforierte) etwa 6-7 Stunden vor seiner Entdeckung zugeführt wurden. Die Tatzeit würde sich somit von mindestens 3.30h / 4.30h früh bis mindestens 7h erstrecken. Es geht also mindestens um einen Zeitraum von 3-4 Stunden in denen Owen massivst in Zimmer 1046 gefoltert wurde. Wahrscheinlich sogar länger - da der früheste Zeitpunkt ja aufgrund der stärksten Verletzungen abgeschätzt wurde und es jedoch auch vor deren Zufügung zu "kleineren" Misshandlungen gekommen sein kann, die über die Zeit eskalierten. Um 7h hörte der erste Page eine raue Stimme, auch das Zimmermädchen beschrieb am Tag vorher eine raue Stimme im Zimmer, die nicht von O. stammte. Wenn man davon ausgeht, dass die Stimme um 7h dem Täter gehörte, kann man davon ausgehen, dass die Misshandlung mindestens bis zu diesem Zeitpunkt andauerte.

Zu meiner vorangegangenen Überlegung, der Täter könnte sich evtl. noch während der Kontrolle des zweiten Pagen um 8.30h im Zimmer befunden haben, kann ich nach weitere Recherche sagen: dies ist unwahrscheinlich, da der Page das Zimmer mit seinem Generalschlüssel öffnete. Laut dem Zimmermädchen war dies nur möglich, wenn die Tür von außen verschlossen wurde, nicht von innen.

Die Tat erstreckte sich also von 3.30h / 4.30h bis irgendwann zwischen 7h/8.30h.

"In the early hours of the morning", also in den frühen Morgenstunden hörte zu dieser Zeit die Nachbarin in Zimmer 1048 streitende Männer- und Frauenstimmen - war die Frau, deren Fingerabdrücke gefunden wurden, während der stundenlangen Folter anwesend?


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

25.08.2019 um 06:51
Ist etwas genaueres zur Mutter, welche das Opfer nachträglich als ihren Sohn erkannte, bekannt?

Sie hat die Aussage gemacht, dass ihr Sohn normalerweise handgeschriebene Briefe schreiben würde... das heisst für mich, dass sie vor dem Tod regelmässigen Kontakt zu ihrem Sohn hatte... daher müsste sie eigentlich auch Kenntnis über die offenbar enge Beziehung (oder gar Ehe?) ihres Sohnes gehabt haben.
Somit müsste sie eigentlich auch Angaben zu der offenbar betrogenen Partnerin machen können. In deren Umfeld müsste schliesslich der Täter zu finden sein...


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

25.08.2019 um 06:58
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Im Herbst 1936 zeigte eine Freundin Ruby Ogletree in Birmingham, Alabama eine Ausgabe von "The American Weekly" von Mai 1935, in der über die mysteriöse Geschichte von Zimmer 1046 berichtet wurde. Der Artikel zeigte Großaufnahmen des Opfers im Profil, auf denen die Narbe deutlich auszumachen war.
Ruby erkannte ihren 17-jäährigen Sohn Artemus Ogletree sofort. Sie erklärte der Polizei, dass er sich als kleines Kind stark verbrannt hatte und er davon die Narbe davon trug. Ruby überließ der Polizei handgeschriebene Briefe, die sie von Artemus erhalten hatte, sowie Familienfotos. Die Polizei konnte Owen's Identität als Artemus Ogletree so eindeutig bestätigen.
Mir kommt das Alter komisch vor. Wenn sie 1936 ihren 17-Jährigen Sohn erkannte, war er 1935 16. Und dann schon verheiratet? Selbst für die damalige Zeit etwas früh, oder?


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

25.08.2019 um 07:20
Die Mutter konnte also offenbar keine Angaben zu einer Freundin ihres Sohnes machen sonst wäre das sicherlch bekannt geworden und nach der Frau gefahndet worden.

Daraus schliesse ich, dass es (für ihn) eher eine flüchtige Affäre gewesen sein muss, sonst hätte die Mutter sicherlich von der Frau gehört.
Und trotz der offenbar eher kurzen Liaison gab es für die Familie der Betrogenen/Sitzengelassenen genug starke Gründe, den „Sünder“ zu verfolgen und später, als er offenbar nicht bereit war einzulenken, gar zu ermorden..

Mein Tip:
Er hat sie geschwängert und wollte sich danach „aus dem Staub“ machen.
Dies geschah schliesslich in einer Zeit, wo uneheliche Schwangerschaften schande über ganze Familien brachte, und Sex vor der Ehe sowieso des Teufels war...
Die Familie wollte ihn daher vermutlich zu einer Heirat zwingen, was er aber nicht wollte..


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

25.08.2019 um 07:21
Hallo @Charlize,

Für mich liest sich das eher so, als sei Artemus zum Zeitpunkt seines Todes, also 1935, 17 Jahre alt gewesen. O. wird in allen Zeitungen als junger Mann beschrieben. Das Hotelpersonal schätzte ihn auf 20 bis 35 Jahre. Wenn A.O. schon etwas erwachsener ausgesehen hat, kommt das meiner Meinung nach schon hin.

Dass er verheiratet gewesen wäre, ist aber auch nirgends verzeichnet - das wird nur in diesem einen Telefonat gegenüber der Mutter erwähnt .


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

25.08.2019 um 08:01
Sehr interessant das ganze, vielen Dank für die Zusammenfassung!
Habe auch nur zwei Details die ich hier fand:
Scheinbar ist Artemus mit 17 durch Kalifornien getrampt, deswegen vielleicht die etwas kuriose Lebensumstände. Und die Dame, die ihm besuchen wollte, ist wohl dem Pagen bereits bekannt gewesen als profesionelle Besucherin. Eifersuchtsdrama?
Aber, wenn das Ziel der Übung eine erzwungene Heirat war, warum dann der Mord?

https://www.kclibrary.org/blog/kc-unbound/mystery-room-1046-pt-1-roland-t-owen

http://www.kclibrary.org/blog/kc-unbound/mystery-room-1046-pt-2-love-forever-louise (Archiv-Version vom 14.03.2018)

http://trove.nla.gov.au/newspaper/article/133934437

https://news.google.com/newspapers?nid=1876&dat=19361102&id=XIosAAAAIBAJ&sjid=xsoEAAAAIBAJ&pg=1922,155298


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

25.08.2019 um 10:46
@Schneewi77chen
Hab jetzt nochmal nachgelesen.
Da der Page um 8:30 dachte, der nackte Mann auf dem Bett sei betrunken, legte er nur den Hörer auf und verließ das Zimmer.
Selbst im halbdunklen bemerkte er jedoch dunkle Flecken auf dem Bett.
Das hatte ich vorher nicht ganz auf dem Schirm.

@mike_N
Ja, ich könnte mir auch vorstellen, daß er einer Dame Versprechungen gemacht hat, die er nicht einhalten wollte/konnte.

Dann kommt er mir vor, wie ein Mann, der alles vernünftig klären wollte, denn sonst hätte er sich in einem anderen Hotel einquartieren können.


Seltsam finde ich auch, daß der ehemalige Zimmergenosse weiterhin Briefe schrieb an die Mutter.
Entweder hätte man diesen einmal gründlich ' auf den Zahn fühlen ' sollen oder hatte er vielleicht den Auftrag, der Mutter Briefe zu schreiben, damit diese sich nicht um den Sohn sorgen musste?
Dann wäre aber die Frage, von wem?

Wusste der ehem. Zummergenosse, daß er tot war?



Bei den Anrufen zur Beerdigung und der Blumenbestellung wurde im Telefonat gesagt, daß Betrüger das bekommen, was sie brauchen.

Möglicherweise war er tatsächlich schon irgendwo anders verheiratet(obwohl, mit 17?) bzw. liiert?

Es wurden 13 Rosen bestellt. American Beauty, rote Rosen, die mit 5$ so teuer waren, wie ungefähr ein Hotelzimmer für einen Tag gekostet hat.

Warum wohl 13 Stück?
Kannte man sich 13 Tage oder Monate?
Hatte man sich mit 13 kennengelernt?
War die Frau ein Mädchen von 13 Jahren?

Die Dame, die dort im Hotel gesehen wurde, muß nicht unbedingt diese 'Louise' gewesen sein.
Sie wurde wohl mehrmals mit versch. Männern dort gesehen.

Hätte mich interessiert, ob man sie nach der Tat auch noch in diesem Hotel sah?
Bzw., ob sich dieses ' gesehen worden ' auf den Zeitraum des Mordes bezog?


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

26.08.2019 um 00:55
" Early in 1934, Artemus, then a 17-year-old high-school student, had started to hitch-hike to California."
Aus einem Artikel der Newcaste Sun von 1943, abgetippt zu finden unter:
https://trove.nla.gov.au/newspaper/article/167645421

Artemus war zum Zeitpunkt des Mordes also 17 oder 18 Jahre alt (abhängig davon, wann genau sein Geburtstag war). Die große Zeitspanne in der Alterschätzung (20-35 Jahre) ergab sich nicht aus der Einschätzung einer Personengruppe. So wie sehr viele Leute Artemus unter den unterschiedlichsten Aliases kennen lernten, so stark unterschied sich auch deren Einschätzung seines Alters: die einen schätzten ihn auf Anfang 20, andere dachten, er sei Mitte 20. Wieder andere hielten ihn für Mitte 30. Dies war mit Sicherheit stark von dem Setting abhängig, in dem Artemus seinen Mitmenschen begegnete (vgl. gut gekleideter Hotelgast, der zu hohe Preise moniert vs. junger Wrestler, der zu einem Kampf zugelassen werden wollte).

Apropos Wrestler: durch die Aussage der Mutter und einigen Zeugen gilt als gesichert, dass Artemus sich zumindest zeitweise in diesem Metier verdingte. In Zeitungsberichten wird er als eher kräftig / korpulent / stämmig beschrieben. Wie kam es also, dass er sich scheinbar ohne Gegenwehr (keine Spuren eines Kampfes im Zimmer, als der Page um 8.30h eintrat) fesseln und foltern lies?

Und wenn man davon ausgeht, dass Don der Täter war (da er die einzige männliche Interaktionsfigur ist, von der wir wissen) - wie und warum ist die Beziehung zwischen Artemus und Don innerhalb ein paar Tagen so eskaliert?

Prämisse für die folgende Überlegung ist, dass es sich bei den genannten männlichen Figuren stets um ein und denselben - nämlich Don - gehandelt hat:

In den Tagen vor dem 02.01.35:

Artemus teilt sich unter dem Namen "Duncan Ogletree" ein Zimmer mit "Donald Kelso" im benachbarten "St. Regis Hotel".

Artemus und Don verstehen sich also zu diesem Zeitpunkt so gut, dass sie sich gemeinsam ein Zimmer teilen. Artemus verwendet hier seinen echten Nachnamen - was darauf hinweisen könnte, dass Don diesen Nachnamen bereits kennt und beide schon längere Zeit befreundet sind. (Den Vornamen Duncan wählte er wohl aufgrund seines damaligen Lieblingsbaseballspielers. Ich schreibe dies in Klammern, weil mir gerade die Quelle dazu nicht einfällt.)

Danach kam Don anderweitig unter. Artemus checkte alleine als "Eugene Scott" im "Muehlebacher Hotel" ein, welches ihm mit 5$ pro Nacht jedoch teuer war, weshalb er unter wieder neuem Namen ins "Hotel President" wechselte. Lag es wirklich am Preis oder wollte er nicht gefunden werden? Kann es sein, dass er auf einen "interior room" in einem hohen Stockwerk bestand, weil er verhindern wollte, dass er von anderen Gebäuden aus erspäht werden könnte? Deshalb auch die zugezogenen Vorhänge? War die sitzengelassene Frau vielleicht eine Finte, um andere Beweggründe zu vertuschen?

O2.01.35:

Nach dem Einchecken gegen 13.20h verlässt A.O. das Hotel gleich wieder. Gegen 16h befindet er sich wieder in Zimmer 1046 und teilt dem Zimmermädchen mit, er erwarte noch Besuch von einem Freund (hier wieder die Annahme: Don). Artemus muss zwischen 13.20 und 16h also mit Don interagiert haben, da dieser bereits seine Zimmernummer kannte und eine weitere Verabredung getroffen wurde. Vor dieser Verabredung musste Artemus noch etwas erledigen und verließ das Zimmer (das Hotel?).

Als das Zimmermädchen später wieder kommt, liegt er vollständig bekleidet auf dem Bett in seinem verdunkelten Zimmer. Auf dem Nachttisch liegt die Nachricht, dass er in 15 Minuten wieder da sei und Don kurz warten solle.

Die Verabredung war beiden also wichtig, eine Wartezeit von 15 Minuten wurde nicht als Problem angesehen (kein "tut mir leid für die Verspätung" o.ä.). Für Artemus war es völlig in Ordnung, dass Don sich unbeaufsichtigt in seinem Zimmer aufhielt, was für einen vertraulichen Umgang zwischen den beiden spricht.

Ob die Verabredung zu diesem Zeitpunkt bereits statt gefunden hat, ist nicht geplant. Hat Artemus in seiner 15 minütigen Abwesenheit so aus der Bahn geworfen, dass er regungslos und apathisch auf dem Bett verharrte?

02.01 ab ca. 16h bis 03.01. ca 10.30h:

Innerhalb dieses Zeitfensters interagiert jemand mit Artemus in dessen Zimmer. Der andere Part (hier wieder die Annahme: Don) schließt Artemus in seinem Zimmer ein. Zu diesem Zweck muss er den Zimmerschlüssel mitnehmen. Artemus lässt sich ohne Gegenwehr den Schlüssel abnehmen und von Don in seinem Zimmer einsperren. Artemus unternimmt auch keine Anstalten, dagegen vorzugehen (z.B. an der Rezeption anzurufen und sich aufschließen zu lassen / den entwendeten Schlüssel zu melden.

Er zeigt sich somit mit Dons Verhalten einverstanden. Weil er Dons Verhalten richtig findet? Weil er einen Fehler anerkennt und seine Bestrafung dafür annehmen will?

Um 10.30h ruft Don bei Artemus an - von dem er weiß, dass er ihn in seinem Zimmer eingesperrt hat. Ist der nachfolgende Dialog eine Art Code? Der Satz "ich habe schon gefrühstückt" wäre für beide Seiten wenig plausibel, da sich kein Essen in seinem Zimmer befand und er dieses zum frühstücken auch nicht hätte verlassen können.

Don wollte sich also mit dem eingesperrten Artemus treffen, dieser wollte jedoch nicht. Warum kam Don nicht einfach vorbei und schloss das Zimmer auf, Artemus hätte keine Wahl gehabt. Oder wurde Artemus von einer dritten Person eingeschlossen? Von der Person, die er in den 15 Minuten getroffen hatte, und woraufhin er apathisch auf seinem Bett lag?

Gegen 16h war Don (?) mit Artemus in dessen Zimmer. Don wollte nicht gestört werden und schickte das Zimmermädchen weg. Er gab in dem Gespräch den Ton an. Das Zimmermädchen hatte den Eindruck, die Angelegenheit sei intensiv und persönlich und wollte nicht stören.

Hatte das Gespräch damit zu tun, dass Artemus an diesem Nachmittag (ob vor oder nach dem Gespräch mit Don wird durch die Zeitangaben nicht klar) mit zwei Damen durch mehrere Bars gezogen war?

Zwischen 16h und 23h muss Artemus das Hotel verlassen haben und auf einen Mann (Don?) getroffen sein, der ihm den Schnitt am Arm und evtl. noch eine weitere blutende Wunde zugefügt hatte. Es liegt Nahe, dass der Kampf zunächst nicht abzusehen war, Artemus noch seinen Mantel ablegte und später ohne diesen geflüchtet ist. Entgegen seiner sonst sehr passiv wirkenden Haltung (sich einsperren, fesseln und foltern lassen, ohne sich zu wehren) zeigt Artemus sich ob dieses Angriffes wütend und rachsüchtig. Er würde den *** morgen töten. Wenn es sich bei diesem Angreifer und seinem Mörder um die gleiche Person gehandelt hat, hätte Artemus dann nicht wenigstens versucht, seine Drohung in die Tat um zu setzen?


Ich finde, die gesicherten Interaktionen mit Don lassen sich nicht nahtlos in die weiteren Vorkommnisse einfügen, weshalb es mir wahrscheinlich erscheint, dass neben Don noch ein weiterer Mann im Spiel war. Dass Don sich nicht bei der Polizei gemeldet hatte - und auch dass Artemus selbst mit lebensgefährlichen Verletzungen der Polizei nichts verraten wollte - könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich das Motiv für den Mord weniger in einem Beziehungsdrama als im Bereich des organisierten Verbrechens finden lassen könnte.


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

26.08.2019 um 14:01
Jaa das wurde glaube ich gut dazu passen!

Leider haben wir nicht viele Hinweise auf seine Tätigkeit als Wrestler um zu prüfen, ob es da eine Verbindung zum organisierten Verbrechen gab. Sowas wie manipulierte Kämpfe (wie im Film Pulp Fiction). Die Anruferin nach dem Mord deutete ja darauf hin, dass er sich in Probleme gebracht hatte, bzw ein Betrüger war.

Owen wollte vielleicht untertauchen - die Decknamen, verschiedene Hotels, Innenzimmer deuten darauf hin. Da er mit Don wohl in Kontakt stand, war dieser Don vielleicht jemand, der ihn helfen wollte, er war ja freiwillig mit den Treffen usw einverstanden.Was, wenn er letztendlich gefunden wurde? Es wurde ja ein Streit am 4 Januar im Zimmer gehört, unmittelbar bevor die ganze Sache mit dem Telefon und den Pagen passierte.

Da er sich nicht gewehrt hat und auch nicht nach Hilfe rief, denke ich dass es schon richtig ist, dass organisiertes Verbrechen eine gute Spur ist. Oder er wehrte sich nicht, weil er Angst um diese Louise hatte und Louise irgendwie involviert war, letztendlich wusste sie ja, dass er der Verstorbene vom Hotel war und schickte diese 13 Rosen, die auf eine persönliche Beziehung hindeuten.

Was denkt ihr?


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

26.08.2019 um 23:49
@S9sskoes

Ich finde Deine Idee mit den manipulierten Kämpfen wirklich sehr gut!

Heute habe ich mich mit der Case Study befasst, die ich in meinem Eingangspost kurz angeschnitten habe. Neben der bekannten Fakten präsentiert der Autor seine Theorie, die zwar stringent ist, jedoch - meiner Meinung nach - viel zu viele Annahmen beinhaltet, weshalb ich sie auch nicht übersetze. (kurz: O. soll eine Frau geschwägert haben, dann abgehauen sein statt sie zu heiraten und die ominöse "Louise" wäre das aus dieser Beziehung entstandene Kind). Wer Lust hat, kann sie unter https://drive.google.com/file/d/0B2OGJkZsoBGTTjBuNXNfWWpfRWc/view
abrufen.

Auf Seite 31 erwähnt der Autor jedoch, dass der 17-jährige Artemus Ogletree einen Nebenjob hatte, der ihn mit kriminellen Bereichen in Verbindung brachte. ("a side-job in crime involvement"). Bisher habe ich leider noch keine weiterführenden Informationen hierzu gefunden, werde aber noch weitersuchen.

1935 war außerdem die Civella-Familie (auch als Kansas City Crime Family bekannt) in Kansas City, Missouri aktiv. Es handelt sich dabei um eine italo-amerikanische Mafiafamilie der US-amerikanischen Cosa Nostra.

Zu den vermutlich weiblichen Fingerabdrücken in Zimmer 1046 sei noch kurz erwähnt, dass vor O. eine Frau das Zimmer bewohnt hatte, evtl. stammten die Abdrücke von ihr?

("The maid that first day, Mary Soptic, had come back to work after a day off, and around noon went to room 1046 to clean, finding the door locked. She knocked, and Owen let her in, which surprised her a little, since a woman had been staying in the room before Soptic’s day off. " https://kchistory.org/blog/mystery-room-1046-pt-1-roland-t-owen)

Ich bin mir auch nicht sicher, ob die "commercial woman" wirklich etwas mit dem Mord zu tun hatte. Hier nochmal alle Informationen über sie, ebenfalls aus obenstehendem Link:
Charles Blocher was the elevator operator for the graveyard shift at the hotel, and he started work a little before midnight on January 3. For the first hour and a half of his shift he was pretty busy, but around half past one business tapered off, though there seemed to be a fairly boisterous party in room 1055. As he puts it in his statement, sometime in the first three hours


"I took a woman that I recognized as being a woman who frequents the hotel with different men in different rooms. It is my impression from this woman’s actions that she is a commercial woman. I took her to the 10th floor and she made inquiries for room 1026 (sic) – about 5 minutes after this I received a signal to come back to the 10th floor. Upon arriving there I met this same woman and she wondered why he wasn’t in his room because he had called her and had always been very prompt in his appointments and she wondered if the might be in 1024 because the light was on in there the transom was opened – she remained about 30 or 40 minutes then I received a signal to go back to the 10th floor – I went back and this same woman appeared there and came down on the elevator with me and left the elevator at the lobby. About an hour later she returned in company with a man and I took them to the 9th floor – I later received a signal to go to the 9th floor at about 4:15 AM and this same woman came down from the 9th floor and left the hotel. In a period of about 15 minutes later this man came down the elevator from the 9th floor complaining that he couldn’t sleep and was going out for a while."

The woman’s searching for 1026 rather than 1046 raises some interesting questions. Was she actually there to see Owen, or was it another man altogether? Did she get the room number wrong, or did Owen inadvertently give her the wrong number? Did this woman have anything to do with what happened in 1046 that night? (The use of 1026 as Owen’s room number appears to have gone out over the wire service account of the story, as that is what appears in the accounts I have seen in papers from the south and the northeast parts of the country.)

Blocher described the man as being about five foot six, slender, about 135 pounds, wearing a light brown overcoat, brown hat, and brown shoes. The woman was about five foot six, with black hair, weighing about 135 pounds, wearing a “coat of black hudson seal or imitation hudson seal.” The coat had a collar with a light fur strip, and the collar stood up.

The woman was also noted by James Hadden, hotel’s night clerk, when she left the building. He recognized her as someone he had seen “in and out of the hotel at various times and at various hours of the night and early mornings.”
Sowohl der Aufzugpage Charles Blocher als auch der Rezeptionist James Hadden haben die Frau bereits vor dem Mord oft im Hotel ein- und ausgehen sehen. In einem Artikel wurde erwähnt, dass man sie danach nicht mehr im Hotel gesehen hätte (ich such den Link nochmal raus).

Welche Zimmernummer sie nun tatsächlich suchte, wird aufgrund der unterschiedlichen Abdrucke in den Zeitungen nicht mehr sicher zu klären sein. Manche Zeitungen schreiben, sie hätte Zimmer 1046 gesucht, andere schreiben von 1026, wieder andere schreiben dann auch Owen fälschlicherweise die Zimmernummer 1026 zu. Vielleicht hatte sie ihren Standpunkt Nahe des Hotels, weshalb sie auch häufig dessen Gäste als Kunden hatte. Wenn sie nun ein Kunde für ca. 0.30h auf sein Zimmer bestellt hätte, sie diesen unter der angegeben Nummer jedoch nicht antraf, ist ihr Verhalten für mich nicht verwunderlich. Zunächst geht man davon aus, dass evtl. die Nummer falsch sein könnte. Vielleicht hat sie auch noch an andere Türen geklopft, aus denen Licht schien. Als sie ihn so nicht finden konnte, dachte sie vielleicht, sie hätte sich in der Zeit geirrt und wartete noch eine halbe Stunde. Dann verließ sie das Hotel und ging wieder zu ihrem Standpunkt. Eine Stunde sprach sie ein anderer Mann an, und sie kam mit ihm wieder - so wie sie es schon viele Male vorher getan hatte. Beide stiegen im 9. Stockwerk aus und verließen das Hotel auch vom 9. Stockwerk aus wieder. Da der Täter ja noch während der Tat durch die Zimmertür mit dem Pagen kommunizierte - obwohl er dies nicht hätte tun müssen - erscheint es mir nicht so, als hätte er viel Aufhebens darum gemacht, sich zu verstecken. Warum also in einem "falschen" Stockwerk ein- oder aussteigen. Auch die Aussage des Gastes, er ginge nochmal, da es ihm zu laut sei, ist verständlich, da in Zimmer 1055 eine Party im Gange war. Vielleicht lag sein Zimmer direkt darunter.


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

26.08.2019 um 23:59
@Whitelight


Zur Anzahl der Rosen:

ich bin bisher auch davon ausgegangen, dass die Zahl 13 eine persönliche Bedeutung hat.

Gerade bin ich aber in mehreren Quellen übereinstimmend darauf gestoßen, dass jede Anzahl von Rosen eine spezielle Bedeutung hat. https://www.serenataflowers.com/pollennation/meaning-roses-1-to-100-roses/ (Archiv-Version vom 24.06.2020)

Danach würden 13 Rosen einen heimlichen Verehrer oder ewige Freundschaft bedeuten.

Ich kann das nicht so ganz auf den Fall beziehen, aber vielleicht sieht jemand das anders?


Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Anzahl der Rosen rein zufällig war und der Auftraggeber dem Floristen nur sagte, dass er Rosen im Wert von 5$ für die Beerdigung bestellen wollte.


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

27.08.2019 um 00:29
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Gegen 16 Uhr betrat das Zimmermädchen Mary Soptic das Zimmer 1046. Das Zimmer war verdunkelt, die Vorhänge komplett zugezogen
Ich habe das so verstanden das ein "interior room" ein fensterloses Zimmer ist (wie eine Innenkabine auf einem Kreuzfahrtschiff). Wozu gibt es denn in einem solchen Zimmer Vorhänge?


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

27.08.2019 um 01:16
@TheirSlave

Auf einem Kreuzfahrtschiff oder dergleichen kann "interior room" sicherlich dafür stehen. Bei Hotels bedeutet das so viel wie "zum Innenhof blickend" - also kein Zimmer direkt an der Hauptstrasse, sondern rückwärtig. Das Zimmer hatte ein Fenster.

Nachtrag: ich merke gerade, ich hab das in meinem Eingangspost vielleicht missverständlich geschrieben. Die Betonung liegt nicht auf "ohne Fenster" sondern darauf, dass das Fenster nicht an der Hauptstrasse liegen soll.


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

27.08.2019 um 07:45
Ich habe mal eine Frage: woran erkennt man bitteschön weibliche Fingerabdrücke? Und mit welchen technischen Möglichkeiten konnte man 1935 weibliche Fingerabdrücke erkennen? Gibt es da tatsächlich einen Unterschied oder ist es ein Übersetzungsfehler oder wie ist das?


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

27.08.2019 um 09:25
@StreuGut

Das ist eine gute Frage. Dass die Ermittler davon ausgingen, dass die Fingerabdrücke einer Frau gehörten, ist kein Übersetzungsfehler. Wie genau sie zu der Vermutung kamen, kann ich Dir leider nicht sagen. Ich habe mir das so erklärt, dass die Fingerabdrücke in ihrer Form und Größe wohl eher auf einen schlanken Finger hinweisen, wie sie Frauen häufiger haben, als Männer.


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

27.08.2019 um 09:31
@Schneewi77chen
Okay, das ist ein Argument aber trifft ja tatsächlich nur zu, wenn es wirklich vollflächige Fingerabdrücke sind und da würde mich ernsthaft mal interessieren, ob das Geschlecht daran relativ sicher bestimmbar ist oder nicht. Bei einem Handabdruck würde ich mir das noch eher vorstellen können, wobei da sicherlich auch Ausnahmen existieren. Also z.b. Männer mit extrem kleinen Händen, so wie es auch Männer mit kleiner Schuhgröße gibt. Ich werde mal später schauen, ob ich irgendwelche wissenschaftlichen Abhandlungen dazu finde. Spezielle Daktyloskopie im Zusammenhang mit Geschlechterbestimmung.


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Mord in Zimmer 1046 - der seltsame Fall des "Roland T. Owen"

27.08.2019 um 09:35
@StreuGut

Meines Wissens nach, kann man das nicht geschlechterspezifisch bestimmen. Aber vielleicht findest Du ja etwas! :)

Wie gesagt, es war eindeutig nur eine Vermutung der Polizei und somit auch nicht unumstößlich.

In einem Artikel gab es ein Foto des Telefonhörers, auf dem die Fingerabdruckspuren markiert wurden. Ich suche das nochmal raus.


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