BlckWolf schrieb:Also wer sich freiwillig sowas antut muss ja echt am Ende gewesen sein...
Das ist echt mehr als heftig!
Wer sich zum Suizid entschließt, ist für gewöhnlich immer am Ende. Zumindest kommt es dem Suizidenten so vor. Es gibt natürlich auch Suizide/Suizidversuche, die als finaler "Hilferuf" verstanden werden sollen und deshalb oftmals auch "halbherzig" durchgeführt werden. Manchmal führen diese Versuche dann mehr oder weniger unabsichtlich zum Tod. In dem von mir angesprochenen Fall wollte sich die Person aber tatsächlich töten, nicht "nur" auf sich aufmersam machen. Das war sehr heftig. Sie hat die furchtbaren Qualen durchgehalten bis zum Ende. Das das kam mutmaßlich nicht gerade schnell.
Sublunaris schrieb:Was mich ein wenig wundert, ist dass, CF ja augenscheinlich ziemlich erfolgreich war mit seiner Bar "Cumberland" und soweit ich vermute auch ein gefestigtes Umfeld hatte.
Suizid ohne ein paar Zeilen zu hinterlassen?
Das ist ein typisches Problem bei mutmaßlichen Suiziden ohne Abschiedsbrief: Es gibt keine letztendliche Gewissheit. Von daher ist es enorm wichtig, eine Fremdbeteiligung weitestgehend auszuschließen. Und selbst dann kann es -je nach Sachlage- schwierig werden. In diesem Fall ist es kompliziert, da einige Indikatoren für, andere Indikatoren gegen Suizidabsichten sprechen. Wenn Umfeld, Lebenssituation und die Vorgeschichte des Opfers gegen einen Suizid sprechen, stellen sich einige Fragen. Was waren die Gründe für die Geheimhaltung der Reise ? Es scheint, als hätte CF kein Mobiltelefon mitgeführt. Zumindest ist davon im Rahmen der gefundenen Gegenstände keine Rede. Warum ? Gerade bei Fernreisen kann ein Handy sehr hilfreich sein. Ich gehe davon aus, dass CF als Unternehmer ohnehin gewohnt war, ständig mit mobiler Kommunikation zu arbeiten. Warum verzichtete er darauf ? Er führte aber seinen Laptop mit. Warum ? Dessen Auswertung könnte enorm wichtig sein. Vlt. finden sich dort wichtige Anhaltspunkte. Welche Rolle spielt die "mollige Thai", welche aus seinem Apartment kommend gesehen wurde ? Es gibt also noch viel Klärungsbedarf.
Sublunaris schrieb:Ich werde das Gefühl nicht los, dass es sich
A) um einen Unfall handelte oder...
B) durch geplante Fremdeinwirkung
Zu A) Derzeit in meinen Augen sehr wahrscheinlich. Es gibt autoerotische Spielarten, bei denen die vorsätzlich selbst herbeigeführte Atemnot eine große Rolle spielt. Das Risiko bei dieser Praktik dann tatsächlich zu ersticken ist sehr hoch. Sollte die Information stimmen, hat das Opfer vor seinem Ableben ejakuliert. Auch eine handelsübliche Tüte als Hilfsmittel für diese Praktik heranzuziehen ist nicht unüblich, weil dadurch z.B. keine Würgemale zurückbleiben. Es spricht also einiges für einen Unfall im Zuge einer autoerotischen Praktik.
Im Gegensatz dazu ist die Tüte als Mittel zur Selbsttötung zumindest in der BRD ziemlich unüblich, weil sich viele Suizidenten vor der Atemnot fürchten, die sehr unangenehm ist. Statistisch gesehen wird weit öfter auf das Umleiten von Abgasen in den Innenraum eines Autos oder z.B. Erhängen zurückgegriffen. Das schließt die hier angewandte Methode zwar keinesfalles aus, mindert aber zusätzlich die Wahrscheinlichkeit eines Suizides an sich.
Zu B) Da ein ungeplantes Kapitaldelikt derzeit wenig wahrscheinlich ist, kommt wenn überhaupt eigentlich nur ein geplantes Kapitaldelikt in Frage. Hier könnte die beobachtete Thaifrau eine wichtige Rolle spielen. Auch die Auswertung der Kameraüberwachung und Ermittlungen im Umfeld des Opfers sind elementar wichtig. Im Moment allerdings ist es (noch) zu früh für Spekulationen, da die Ermittlungen gerade erst begonnen haben und zu wenige Informationen vorliegen.