Lilalolly schrieb:als zu beweisen, dass sie gut mit ihrem Kind umgehen kann,
Ich nehme an die Mutter ist nicht von der allerhellsten Sorte, dann kann sie mit ihrer Aktion theoretisch genau das beweisen wollen. Ich kann die Ablehnung übergeordneter Instanzen, die sich in meine private Lebensführung einmischen, zumindest grundsätzlich gut verstehen.
Bei jemanden, der wie oben erwähnt, nicht unbedingt viel reflektiert und noch dazu "labil" ist, ist anzunehmen, dass er so weit wie du es vorraussetzt eben nicht denkt. Das schließt nicht aus, dass sie sich Liebevoll um ihr Kleines kümmert!
Dann zu dem "labil": das kann von einer akuten depressiven Episode über Borderline bis hin zu bipolaren Störung mit wahnhaften Psychosen ja erstmal alles sein; labil ist ja kein diagnostischer Begriff.
Aber was ist realistisch? Meiner Erfahrung nach haben Mütter, die mit dem Jugendamt zu tun haben, ihr Kind nur so lange, wie keine akute Gefährdung vorliegt. Meistens sind diese Mütter jung, haben ein schwieriges Elternhaus, haben selten eine abgeschlossene Ausbildung, oftmals keinen guten Schulabschluss.
Das sind erstmal meine eigenen Beobachtungen zu dem Klientel über welches wir bei der Mutter reden.
Widerspruch nehme ich gerne entgegen.
In Einrichtungen kommen Mütter dann, wenn sie nicht mehr in der Lage sind ihren Alltag selbst zu bewältigen. Das sind dann meist Depressionen oder Borderline, die da ursächlich sind. Da wird die Mutter aber auch einer entsprechenden Prüfung unterzogen.
Ich halte es für unwahrscheinlich das bei dieser Gelegenheit eine schwere, möglicherweise bedrohliche Psychose oder Wasauchimmer übersehen wurde. Wäre sie festgestellt worden, bleiben solche Mütter für gewöhnlich nicht in Einrichtungen, sondern kommen direkt in die Psychiatrie und das Kind zu einer Pflegefamilie.
Auch das sind meine Beobachtungen, die ich auch in meinem Beruf als Lokaljournalist so mache. Ich hoffe, der Moderation geht die Spekulation an der Stelle nicht zu weit.
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Oh Boy, ich hab das alles fertig geschrieben und dann den roten Kasten gesehen. Muss ich das wirklich wieder löschen? :(Mailaika schrieb:Irgendwas muss es gegeben haben, dass sie auf die junge Frau aufmerksam geworden sind.
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Im Zusammenhang mit oben:
Oft, sehr oft, wird beim Jugendamt denunziert. Sowohl innerhalb der Familien, weil Eltern ihre "verlotterte Tochter" das mit dem Kind nicht zutrauen, weil die Helikoptereltern es schlimm finden, das Kevin manchmal dreckige Hosen trägt und nicht wie Malte-Hibiskus Bohnenkraut in weißen Segeltuchhosen in die Schule geht.
Das sind tatsächliche Beispiele, die ich von Mitarbeitern des Jugendamts gehört habe.
Anders aus gedrückt: "Das Jugendamt wird schon wissen, was es tut", ist absolut nicht gesagt. Es reicht ein Blick nach Lügde um zu sehen, dass das Jugendamt nicht frei von Fehlern ist. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich auch, dass sie oft gar nichts tun, wo es nötig wäre. Und anders herum oft überreagieren, wenn man keinen guten Leumund hat.
ABER die stehen auch unter IMMENSEN Druck. Muss man auch mal sehen.
Zusammenfassend: ich will die junge Frau nicht vorschnell verurteilen. Mütter töten ihre Babys nicht so schnell, sie ist mit dem Vater unterwegs, und solange es keine Gerichtliche Anordnung gibt, bin ich grundsätzlich der Meinung das ein Erwachsener Mensch in einem freien Land noch immer das Grundrecht der Freizügigkeit genießt, ob einem das im Einzelfall passt oder nicht.
Dabei beachten muss man allerdings auch, dass das Amt unter Umständen das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen bekommen hat.
Im Pott haben sie es natürlich leicht unterzutauchen. Was da an Volk unterwegs ist, da fällt eine junge Mutter ja erstmal gar nicht auf.
Polen wäre ja ne ganz schöne Ecke weiter weg, als Herne und Konsorten. Wie kommen die Ermittler darauf? Wenn sie dort Verwandtschaft hätte, gäbe es ja zumindest einen Anhaltspunkt, genauso bei ihm.
Was hat auf Polen hingedeutet in dem Szenario?