Der vom VfS verschleierte Mord an Ulrich Schmücker*
18.12.2017 um 16:30*Wer sich wundern sollte, warum ich mit einer solch wuchtigen Überschrift in dieses Thema einsteige, dem möchte ich folgendes Zitat vorstellen:
"Am 28. Januar 1991 stellte – im vierten Schmücker-Prozess – die 18. Strafkammer des Landgerichts Berlin unter Richterin Ingeborg Tepperwein das Verfahren gegen die Angeklagten ein. Das Urteil wurde zu einer Abrechnung mit dem Verfassungsschutz und seinen Methoden, mit der Staatsanwaltschaft, die sich zum Handlanger eines Geheimdienstes gemacht hatte, und nicht zuletzt mit den drei Kammern der vorangegangenen Verfahren, die an der Wahrheit im Fall Schmücker nicht interessiert gewesen waren. Es habe sich um einen "Extremfall rechtsstaatswidrigen Verhaltens staatlicher Behörden" gehandelt, auf den man nur mit dem Abbruch des Verfahrens angemessen reagieren könne."
Quelle:
http://www.zeit.de/2012/18/Verfassungsschutz-NSU-Schmuecker/seite-4
Soviel zum Einstieg in dieses Thema. (Sämtliche hier im EP getätigten Angaben sind durch durch die unten angegebenen Quellen gedeckt)
Da ich gerade dabei bin, die Vorgänge von hinten aufzurollen, eine Anmerkung:
-Ja, Ulrich Schmücker hatte sich auf zwielichtige Gestalten eingelassen.
-Ja, Ulrich Schmücker wurde am 7. Mai 1972 nachts auf einem Parkplatz vor dem Kaufhaus „Moses“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler festgenommen und Sprengstoff in seinem PKW entdeckt, welcher einem Bombenanschlag auf die türkische Botschaft in Bonn dienen sollte.
Wie dann jedoch mit ihm ungegangen wurde, hat m.E. mit rechtsstaatlichen Grundsätzen nichts zu tun.
Aber der Reihe nach:
-Ulrich Schmücker wurde in der folgenden U-Haft vom Verfassungsschutz-Oberamtsrat Michael Grünhagen (unter dem Decknamen „Peter Rühl“) mit angeblichen Aussagen eines Komplizen konfrontiert. Nach fünf Wochen Haft legte Schmücker daraufhin ein Geständnis ab. Teile davon diktierte ihm Grünhagen. Schmücker wurde zu einer Freiheitsstrafe von 30 Monaten verurteilt, kam jedoch auf Grünhagens Intervention „aus gesundheitlichen Gründen“ nach neun Monaten wieder frei. Grünhagen plante, ihn als „Lockvogel“ für Inge Viett und Ralf Reinders einzusetzen.
Obwohl Teile seines "Geständnisses" bereits in die Szene gesickert waren, sollte Ulrich Schmücker als V-Mann für den VfS tätig werden.
Als er sein "Geständnis" widerrufen wollte, wurde er auch von Michael Grünhagen massiv bedroht. Als Option wurde ihm in Aussicht gestellt, bei der IRA tätig zu werden und sich "zu bewähren".
Die physische Bedrohungslage durch eine Braunschweiger Zelle (aufgrund des durchgesickerten, von Grünhagen (VfS) teilweise diktierten Geständnisses) war dem Vfs bekannt. Weiterhin bat Schmücker selbst um Personenschutz oder eine Waffe zum Selbstschutz, da sich die Bedrohungslage konkretisierte.
Dies wurde von Grünhagen abgelehnt.
Vielmehr wurde am Tag der Emordung die bestehende Observation Ulrich Schmückers durch den Berliner VfS aus unbekannten Gründen abgebrochen.
Von Unbekannten in das im Berliner Grunewald gelegene ehemalige Hotel Rheingold gelockt, wurde Ulrich Schmücker am selben Abend erschossen.
Am Morgen des 5. Juni 1974 gegen 00:15 Uhr wurde Ulrich Schmücker sterbend von einem mit einer militärischen Übung befassten US-Soldaten im Grunewald an der Krummen Lanke in West-Berlin aufgefunden. Ihm war mit einer Parabellum, Kaliber 9 mm, in den Kopf geschossen worden.
Die Tatwaffe entschwand auf wundersame Weise in einem Tresor des VfS in der Berliner Clayallee und blieb dort für 15 Jahre unauffindbar.
Am 6. Juni erhielt die Frankfurter Rundschau ein Bekennerschreiben des „Kommando Schwarzer Juni“. Die Gruppe habe als Kommando der „Bewegung 2. Juni“ den Konterrevolutionär und Verräter Ulrich Schmücker hingerichtet. Dem Schreiben nach sei Schmücker von einem Tribunal der Bewegung 2. Juni wegen seiner Aussagen vor Staatsschutzbehörden der BRD zum Tode verurteilt worden.
Dieses "Kommado" trat vorher oder nachher nie wieder in Erscheinung.
Das Szenario der Ermordung durch eine Braunschweiger Terrorzelle erwies sich in den 4 folgenden Gerichtsverfahren 1991 endgültig als unhaltbar und endete mit der oben geschilderten Einschätzung des Gerichts.
Michael Grünhagen wurde im Laufe der Verfahren als Mitglied des VfS enttarnt und war hierdurch einer Bedrohungslage ausgesetzt. Er "verstarb" 1988 an Hautkrebs, wobei jedoch keinerlei korrespondierende Einträge im Berliner Sterbe- oder Bestattungsregister zu finden sind.
Quellen:
Wikipedia: Schmücker-Prozess
http://www.zeit.de/2012/18/Verfassungsschutz-NSU-Schmuecker
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41667159.html
Able_Archer.
"Am 28. Januar 1991 stellte – im vierten Schmücker-Prozess – die 18. Strafkammer des Landgerichts Berlin unter Richterin Ingeborg Tepperwein das Verfahren gegen die Angeklagten ein. Das Urteil wurde zu einer Abrechnung mit dem Verfassungsschutz und seinen Methoden, mit der Staatsanwaltschaft, die sich zum Handlanger eines Geheimdienstes gemacht hatte, und nicht zuletzt mit den drei Kammern der vorangegangenen Verfahren, die an der Wahrheit im Fall Schmücker nicht interessiert gewesen waren. Es habe sich um einen "Extremfall rechtsstaatswidrigen Verhaltens staatlicher Behörden" gehandelt, auf den man nur mit dem Abbruch des Verfahrens angemessen reagieren könne."
Quelle:
http://www.zeit.de/2012/18/Verfassungsschutz-NSU-Schmuecker/seite-4
Soviel zum Einstieg in dieses Thema. (Sämtliche hier im EP getätigten Angaben sind durch durch die unten angegebenen Quellen gedeckt)
Da ich gerade dabei bin, die Vorgänge von hinten aufzurollen, eine Anmerkung:
-Ja, Ulrich Schmücker hatte sich auf zwielichtige Gestalten eingelassen.
-Ja, Ulrich Schmücker wurde am 7. Mai 1972 nachts auf einem Parkplatz vor dem Kaufhaus „Moses“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler festgenommen und Sprengstoff in seinem PKW entdeckt, welcher einem Bombenanschlag auf die türkische Botschaft in Bonn dienen sollte.
Wie dann jedoch mit ihm ungegangen wurde, hat m.E. mit rechtsstaatlichen Grundsätzen nichts zu tun.
Aber der Reihe nach:
-Ulrich Schmücker wurde in der folgenden U-Haft vom Verfassungsschutz-Oberamtsrat Michael Grünhagen (unter dem Decknamen „Peter Rühl“) mit angeblichen Aussagen eines Komplizen konfrontiert. Nach fünf Wochen Haft legte Schmücker daraufhin ein Geständnis ab. Teile davon diktierte ihm Grünhagen. Schmücker wurde zu einer Freiheitsstrafe von 30 Monaten verurteilt, kam jedoch auf Grünhagens Intervention „aus gesundheitlichen Gründen“ nach neun Monaten wieder frei. Grünhagen plante, ihn als „Lockvogel“ für Inge Viett und Ralf Reinders einzusetzen.
Obwohl Teile seines "Geständnisses" bereits in die Szene gesickert waren, sollte Ulrich Schmücker als V-Mann für den VfS tätig werden.
Als er sein "Geständnis" widerrufen wollte, wurde er auch von Michael Grünhagen massiv bedroht. Als Option wurde ihm in Aussicht gestellt, bei der IRA tätig zu werden und sich "zu bewähren".
Die physische Bedrohungslage durch eine Braunschweiger Zelle (aufgrund des durchgesickerten, von Grünhagen (VfS) teilweise diktierten Geständnisses) war dem Vfs bekannt. Weiterhin bat Schmücker selbst um Personenschutz oder eine Waffe zum Selbstschutz, da sich die Bedrohungslage konkretisierte.
Dies wurde von Grünhagen abgelehnt.
Vielmehr wurde am Tag der Emordung die bestehende Observation Ulrich Schmückers durch den Berliner VfS aus unbekannten Gründen abgebrochen.
Von Unbekannten in das im Berliner Grunewald gelegene ehemalige Hotel Rheingold gelockt, wurde Ulrich Schmücker am selben Abend erschossen.
Am Morgen des 5. Juni 1974 gegen 00:15 Uhr wurde Ulrich Schmücker sterbend von einem mit einer militärischen Übung befassten US-Soldaten im Grunewald an der Krummen Lanke in West-Berlin aufgefunden. Ihm war mit einer Parabellum, Kaliber 9 mm, in den Kopf geschossen worden.
Die Tatwaffe entschwand auf wundersame Weise in einem Tresor des VfS in der Berliner Clayallee und blieb dort für 15 Jahre unauffindbar.
Am 6. Juni erhielt die Frankfurter Rundschau ein Bekennerschreiben des „Kommando Schwarzer Juni“. Die Gruppe habe als Kommando der „Bewegung 2. Juni“ den Konterrevolutionär und Verräter Ulrich Schmücker hingerichtet. Dem Schreiben nach sei Schmücker von einem Tribunal der Bewegung 2. Juni wegen seiner Aussagen vor Staatsschutzbehörden der BRD zum Tode verurteilt worden.
Dieses "Kommado" trat vorher oder nachher nie wieder in Erscheinung.
Das Szenario der Ermordung durch eine Braunschweiger Terrorzelle erwies sich in den 4 folgenden Gerichtsverfahren 1991 endgültig als unhaltbar und endete mit der oben geschilderten Einschätzung des Gerichts.
Michael Grünhagen wurde im Laufe der Verfahren als Mitglied des VfS enttarnt und war hierdurch einer Bedrohungslage ausgesetzt. Er "verstarb" 1988 an Hautkrebs, wobei jedoch keinerlei korrespondierende Einträge im Berliner Sterbe- oder Bestattungsregister zu finden sind.
Quellen:
Wikipedia: Schmücker-Prozess
http://www.zeit.de/2012/18/Verfassungsschutz-NSU-Schmuecker
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41667159.html
Der Schmücker-Mord (ganzer Film)
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Able_Archer.