Polizist in Lauchhammer 2009 ermordet

Wenn ich mir das alles so durchlese, und ich verfolge dieses Thema nun auch schon ein paar Jahre, finde ich es garnicht so undenkbar, das dies ein Auftragsmord im eigenen Kreise war.
Das Opfer war ein korrekter Polizist, und hat sich nicht "Schmieren" lassen. Was ist denn, wenn das den anderen Kollegen nicht passte? Also seine Überkorrekte Art und Weise?

Und um nochmal auf den Beitrag von Aktenzeichen xy zukommen, den jungen Mann den man vernommen hatte, sah für mich nicht nach einem Polen aus und er hörte sich für mich auch nicht so an. Eher wie ein Russe.

Mir ist bewusst das ich mich mit meiner Meinung ziemlich weit aus dem Fenster lehne, aber das dass alles Zufall gewesen sein sollte, mit der Razzia und und und glaube ich nicht.

@Jeazcazi3119
@Ich123
@JamesRockford
@RoterMohn
@ligala
@axelm
@Suinx
@stupormundi
@Robin76
@spiky73
@Thiag0

Jeder Arbeitnehmer wird mit seiner Ehepartnerin über die Arbeit sprechen. Wenn dann der Arbeitnehmer ermordet wird und die Witwe das Motiv im Arbeitumfeld vermutet, dann kann man schon davon ausgehen, dass an der Vermutung was dran ist:

http://www.lr-online.de/regionen/senftenberg/Polizistenmord-Witwe-erhebt-Vorwuerfe;art1054,5253542

Wer ermittelt denn in dem Fall?

Wahrscheinlich Polizisten vor Ort. Polizisten, die das Opfer gekannt und evtl. auch den Kollegen gut kennen, der ja durchaus in Zeitungsbeiträgen und auch im Filmbeitrag bei Aktenzeichen XY als potentieller Täter genannt wurde.

Offensichtlich gibt es von Seiten der Staatsanwaltschaft Interesse, den Mord zu klären. Ich weiß zwar nicht genau, nach welchen Kriterien die Fälle für Aktenzeichen XY ausgewählt werden. Ich denke aber, dass die Staatsanwaltschaften Vorschläge machen und dann das ZDF das letzte Wort hat.

Also mich stört schon sehr der hier im Forum mehrfach verwendete Begriff 'Überkorrektheit'. Deswegen habe ich mich auch ausgeklinkt. Der xy-Bericht ging ja leider auch in diese Richtung.

Ist es korrekt, dass es jemand als nicht normal empfindet, wenn sich alkoholisierte Frauen von der Polizei nach Hause kutschieren lassen, um das Geld fürs Taxi zu sparen? Oder ist das überkorrekt? 

Ist es korrekt, wenn eine Info über eine anstehende Razzia offengelegt wird? Ist es überkorrekt, wenn man das nicht in Ordnung findet?

Korrekt ist korrekt und überkorrekt als Superlativ gibt es zumindest im Kontext dieses Falles nicht.

Sehr bitter für die Hinterbliebenen.

@Analyst

Naja, was enge Familienmitglieder angeht so muß man ihre Sichtweise immer mit Vorsicht genießen denn sie sind ja befangen. Bei allem Verständnis für ihre Vermutungen - es geht ihnen sehr oft dabei um Regressansprüche (was ja menschlich verständlich ist) und um eine Genugtuung. Ein solcher Schicksalsschlag raubt einem oft den Verstand und man sieht Dinge, die nicht da sind und umgekehrt. Nichtsdestotrotz sollten solche Vermutungen jedoch ernst genommen werden und auf der anderen Seite hat ja die Witwe immer noch die Möglichkeit sich an die Öffentlichkeit zu wenden falls sie sich nicht ernst genommen fühlt.

@JamesRockford

Überkorrekt ist überkorrekt. Ein Beispiel: In den Wintermonaten wo es meistens um 12.00 mittags noch immer sehr düster ist -haben wir auf Arbeit immer Diskussionen ob das Licht noch angelassen werden kann oder es ausgeschaltet werden kann. Es geht der einen Kollegin dabei immer um Stromsparen, angebliche Verschwendung usw. -was natürlich jeder Chef gerne sieht und hört. Aber was nützt mir der ersparte Strom wenn ich meine Arbeit nicht ordnungsgemäß und sorgfältig ausüben kann und sich dadurch Fehler einschleichen  könnten?

"Überkorrekt" wird also sehr oft für persönliche Befindlichkeiten missbraucht und vergiftet meist auch das Arbeitsklima.

Suinx schrieb:Überkorrekt ist überkorrekt. Ein Beispiel: In den Wintermonaten wo es meistens um 12.00 mittags noch immer sehr düster ist -haben wir auf Arbeit immer Diskussionen ob das Licht noch angelassen werden kann oder es ausgeschaltet werden kann. Es geht der einen Kollegin dabei immer um Stromsparen, angebliche Verschwendung usw. -was natürlich jeder Chef gerne sieht und hört. Aber was nützt mir der ersparte Strom wenn ich meine Arbeit nicht ordnungsgemäß und sorgfältig ausüben kann und sich dadurch Fehler einschleichen  könnten?

Mit solchen Leuten arbeite ich auch leider zusammen. Die ständigen Diskussionen um Beleuchtung und Raumtemperatur gehen mir auch ziemlich auf den Keks. Es sind Milchmädchenrechnungen, zwei Cent Strom zu sparen, aber für die Arbeit doppelt so lange zu brauchen.

In dem vorliegenden Fall geht es aber um einen Polizisten, der den offenbaren Amtsmissbrauch seiner Kollegen nicht sehr geschätzt hat. 

JamesRockford schrieb:In dem vorliegenden Fall geht es aber um einen Polizisten, der den offenbaren Amtsmissbrauch seiner Kollegen nicht sehr geschätzt hat.

So schaukelt sich das manchmal hoch. Es gibt natürlich sehr oft Situationen im Arbeitsleben (Amtsmissbrauch mal davon abgesehen) die in einer Grauzone sind -auf der einen Seite theoretisch korrekt, auf der anderen als Schikane in der Praxis empfunden. Es ist sicherlich ein schmaler Grat auf dem sich mancher Vorgesetzter bewegt und darin besteht wohl auch die Kunst auf der einen Seite alles nach Vorschrift zu machen und dass es auf der anderen Seite nicht wie Schikane ankommt.

Im vorliegenden Fall könnte dies dem Opfer nicht gelungen sein.

Suinx schrieb:Es ist sicherlich ein schmaler Grat auf dem sich mancher Vorgesetzter bewegt und darin besteht wohl auch die Kunst auf der einen Seite alles nach Vorschrift zu machen und dass es auf der anderen Seite nicht wie Schikane ankommt.

Im vorliegenden Fall könnte dies dem Opfer nicht gelungen sein.

Im vorliegenden Fall würde sich wahrscheinlich jeder Vorgesetzte scheitern, der seine Aufgabe ernst nimmt.   

Hallo zusammen!

Erinnere mich sehr gut an diesen Fall, weil ich damals im Nachbarort wohnte und einen Beamten im engeren Bekanntenkreis. Die gesamte Polizei im Landkreis war schwer getroffen, weil da schon irgendwie ein ziemliches Statement gesetzt wurde.

Und das klassische Kleinstadtgeschwätz blieb natürlich auch nicht aus. Davon ist natürlich nichts belegbar, weshalb ich auch nicht weiß inwieweit ich meine Gedanken äußern darf. Aber soviel sei gesagt, die Geschichten waren weitaus weniger heroisch, als es die in der Presse sind.

Ich will nicht sagen, dass die Lausitz keine schöne Gegend ist, aber Kriminalität und auch Korruption durchaus an der Tagesordnung. Schon alleine, weil sich die Leute da halt kennen.

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KrimiKatze schrieb:Die gesamte Polizei im Landkreis war schwer getroffen, weil da schon irgendwie ein ziemliches Statement gesetzt wurde.

Was meinst Du mit ziemlichem Statement?

@JamesRockford
Ich halte die Theorie vom Auftragsmord für durchaus denkbar. Glaube aber eher an Personenkreise, die klar machen wollten, dass die Polizei sich zurück halten soll.

Ich hatte generell das Gefühl, dass man der Polizei dort generell sehr skeptisch gegenüber steht. Die habens schon mit der einfachen Bevölkerung nicht leicht. Hinzu kommen kriminelle Vereinigungen, die sich dort sesshaft gemacht haben. Die bekannten "Rockerbanden" (wie sie die Medien nennt) sind in Lauchhammer selbst und umliegenden Städten angesiedelt. Zudem fällt die Region immer wieder durch organisierte Drogenringe auf. Spielt ja so vielleicht keine Rolle, aber wer weiß denn schon, an wen oder was er so dran war oder ob er vielleicht nur irgendwas beobachtet hat, was er nicht sehen sollte. Er scheint ja durch seine Position kein unbekannter in seinem Viertel gewesen zu sein.

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KrimiKatze schrieb:Ich hatte generell das Gefühl, dass man der Polizei dort generell sehr skeptisch gegenüber steht. Die habens schon mit der einfachen Bevölkerung nicht leicht. Hinzu kommen kriminelle Vereinigungen, die sich dort sesshaft gemacht haben. Die bekannten "Rockerbanden" (wie sie die Medien nennt) sind in Lauchhammer selbst und umliegenden Städten angesiedelt. Zudem fällt die Region immer wieder durch organisierte Drogenringe auf. Spielt ja so vielleicht keine Rolle, aber wer weiß denn schon, an wen oder was er so dran war oder ob er vielleicht nur irgendwas beobachtet hat, was er nicht sehen sollte. Er scheint ja durch seine Position kein unbekannter in seinem Viertel gewesen zu sein.

@KrimiKatze

Danke für die Info. Das wusste ich nicht.

Ja, durchaus vorstellbar, dass er Leuten auf der Spur war, die das nicht sehr schätzten.

@JamesRockford
Ist ja auch nicht die beste PR für eine angehende Urlaubsregion :D

Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass es zu einer Aufklärung durch die ermittelnden Behörden kommt, wenn nicht zufällig mal einer plaudert. Kann mir den Zynismus nicht verkneifen... bevor sich da mal gescheite Leute ransetzen müssen erstmal die ganzen Kleinkriminellen und Demonstrationsbesucher überwacht werden.

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KrimiKatze schrieb:Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass es zu einer Aufklärung durch die ermittelnden Behörden kommt, wenn nicht zufällig mal einer plaudert. Kann mir den Zynismus nicht verkneifen... bevor sich da mal gescheite Leute ransetzen müssen erstmal die ganzen Kleinkriminellen und Demonstrationsbesucher überwacht werden.

Ich glaube, ich muss mein Wissen über die Region updaten.

Der Fall ist Thema einer Reportage in der neuen Stern Crime. Ich hab sie gerade durchgeblättert, bin aber noch nicht zum Lesen gekommen. Nur als kurze Info, falls jemand sich auch noch schnell das Heft holen will.

@hopkirk
Hab sie vor mir. Sobald ich Feierabend habe lese ich sie. Hab seit langem davon gehört und Interesse dran. Hoffe gibt mehr infos. Wenn ich es fertig habe können du oder ich noch relevante Aspekte einfügen... falls vorhanden.

Im Stern Crime Artikel ( erst angefangen ) kommt auf jeden Fall rüber das er Zitat " quatschte sich gern mal fest. Er konnte halt gut mit Leuten"...
Widerspricht wie auch Zeilen danach was man bisher dachte, übermittelt bekam wegen Kollegen etc
"Hier waren Gefühle im Spiel gewesen " hiess es. Von Kriminalisten geäußert. Rest nachher.. erst Arbeit ^^
(Quelle :Stern Crime Nr .13 Die Geister die ich rief )

"Die Geister die er rief" Verbesserung

Der Artikel wartet mit einer großen Neuigkeit auf: Die Frau, die im Suff immer heimgefahren wurde und über Insiderinformationen aus dem Polizeirevier verfügte, war auch eine der Wortführer der Krakeeler, mit denen der Getötete immer wieder aneinander geriet. Und es blieb wohl nicht nur bei verbalen Scharmützeln, sondern man hat sich auch immer wieder gegenseitig angezeigt. Das Opfer war enttäuscht über mangelnden Rückhalt auf dem Revier in dieser Sache. Sein Vorgesetzter beurteilte die Vorgänge als Privatsache.
Auffällig war auch, dass es am Tatort keinerlei Spuren gab. Es war wohl jemand am Werk, der wusste, wie man diese vermeidet. Aufgrund der Blutspuren des Opfers wird von zwei Tätern ausgegangen, aufgrund der nicht vorhandenen Spurenlage (keine Haare, keine Hautschuppen, keine Fingerabdrücke...) von einer geplanten und gut vorbereiteten Tat.
Die Witwe betont, ihr Mann sei nicht der Korinthenkacker (Zitat!) gewesen, als der er dargestellt wurde. Er habe lediglich seinen Job, für den er bezahlt wurde, ernst genommen.
Mit den Nachbarn etc war er wohl gesellig/gespraechig, nur mit den Kollegen pflegte er keine privaten Freundschaften, weil er Dienst und Privates trennen wollte. Es gab aber eine Clique im Kollegenkreis, zu der auch M.s Vorgesetzter gehörte.