nach einem Missverständnis stelle ich meinen Beitrag nun erneut ein:
@trailhamstertrailhamster schrieb:Dieser Täter ist (...) ganz offensichtlich ein freak of nature. Ein Mensch, dessen Hirnverschaltungen in bestimmten Bereichen grundsätzlich anders sind, als die der allermeisten anderen Menschen. (...)
Solche Menschen werden immer wieder auf die Welt kommen und solche Menschen werden immer wieder schreckliche Aggressionen gegen andere Menschen verüben.
(...)
Es erübrigen sich meiner Meinung nach auch weitergehende psychosoziale katamnestische Bemühungen, weil es sich eindeutig um eine angeborene, nicht zu verhindernde und nicht zu heilende Besonderheit handelt (von "Krankheit" zu sprechen, wäre vermutlich pi).
(Inwieweit der Ausdruck "psychosoziale katamnestische Bemühungen" hier Sinn macht, lasse ich mal dahingestellt:
Die Katamnese (von griech. κατάμνησις katamnêsis: κατά (katá) = gänzlich, μνησις (mnẽsis) = das Erinnern; gebildet nach Anamnese[1]) ist ein Bericht, den ein Arzt oder Therapeut nach einer Behandlung erstellt, z. B. nach Entlassung des Patienten aus einem Krankenhaus. Sie dient dazu, den Behandlungserfolg zu überprüfen und zu dokumentieren.
Wikipedia: Katamnese)
Diese Vorstellung, dass es den geborenen Mörder gibt, ist Deine persönliche Meinung und sollte m.E. auch dementsprechend gekennzeichnet sein.
Abgesehen davon, dass der Täter in diesem Fall (bisher) gar nicht als Psychopath diagnostiziert wurde: Der Artikel, den Du in Deinem letzten Post verlinkt hast, bezieht sich auf eine Studie, die die Hirnaktivität von Straftätern, die als Psychopathen diagnostiziert wurden, mit der Hirnaktivität von Straftätern vergleicht, auf die diese Diagnose nicht zutrifft. Beide Gruppen haben zuvor vergleichbare Taten verübt. Unterschiede wurden in den Hirnarealen festgestellt, die für Empathie, Schuldempfinden und Angstgefühle zuständig sind.
Das ist weder neu noch überraschend, denn schließlich wurden bei der einen Vergleichsgruppe ja eben auch schon zuvor diese psychopathischen Züge festgestellt. Der Artikel befasst sich daraufhin damit, dass es möglich ist, dies auch anhand der Hirnfunktion zu erkennen.
Wenn Du für Dich feststellst, dass
"es sich eindeutig um eine angeborene, nicht zu verhindernde und nicht zu heilende Besonderheit handelt"
ist das Deine Sicht der Dinge, die in keinem erkennbaren Bezug zu diesem Artikel steht und meines Wissens nicht wissenschaftlich belegt ist. Vielleicht hast Du ja zwei, drei seriöse Quellen, die diese These untermauern?
Bei Deinem Resümee
trailhamster schrieb:
Es kann nur darum gehen, solche sehr seltenen "Besonderheiten" früh genug zu erkennen und die Gesellschaft so besser zu schützen. stellt sich mir zudem die Frage, wie dieses "Erkennen", bei wem diese "Besonderheiten" vorliegen, funktionieren soll und wann "früh genug" ist.
In meinen Augen lässt Du, ebenso wie die Milieutheoretiker in diesem Thread, außer acht, dass es auch bei diesem Täter sowas wie Willens- und Handlungsfreiheit geben könnte. Wo die eine Seite dringend nach vergangenen Vorkommnissen oder krankheitsbedingten Erklärungen für dieses Verhalten sucht, um ihr Bild vom (überspitzt formuliert) eigentlich bedauernswerten Täter aufrechterhalten zu können, entlässt Du ihn genauso aus der Verantwortung, nur eben mit viel schlimmeren Konsequenzen.
Ich für meinen Teil halte es in diesem speziellen Fall für relativ unerheblich, was genau bei ihm nicht rund läuft. Fakt ist, dass er die Taten angekündigt und maximal brutal ausgeführt hat. Er hat sich feiern lassen und zeigt auch jetzt- von Reue oder Mitgefühl ganz abgesehen- nicht geringsten Anflug von Anstand. In meinen Augen ist es völlig ausreichend, ihn an seinen Taten zu messen und irgendwie zu ertragen, dass es solche Menschen gibt.