Der Prüffall Frauke Liebs & das Höxter-Paar

Verbrechen in Höxter (Seite 129) (Beitrag von emz)

Die Erklärung, warum der Kiosk nicht weiter betrieben wurde:
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/wdr-aktuell/video-wdr-aktuell-vom--106.html (Archiv-Version vom 11.05.2016)
Ab Minute 06:19

Sprecher:
"Welche Motivation steckte hinter den Grausamkeiten? Nach unbestätigten wdr-Information könnte der Kiosk in Brakel hier Hinweise liefern. Hier war Wilfried W. Pächter und wollte das kleine Gebäude kaufen. Möglicherweise wollte er sich das Geld von der Mutter eines seiner Opfer erschleichen. Als ihm das Ordnungsamt wegen Zweifeln an seiner Zuverlässigkeit Auflagen für den Kiosk machte, gab der Angeklagte das Geschäft auf. (Alkoholverkauf nur außer Haus)."

Also, hier im Ruhrgebiet ist es üblich, dass Kioske Alkohol nur außer Haus verkaufen dürfen.
An Kiosken mit "notorischer" Kundschaft hängt auch gerne mal ein Schild, dass auf das Verbot von Alkoholkonsum in 15 Metern Umkreis um den Kiosk hinweist.
Ein Kiosk ist schließlich keine Kneipe.
Ich dachte bisher, das wäre in ganz NRW so.
Interpretiert der WDR da evtl. selber etwas in ein übliches ordnungsbehördliches Vorgehen hinein?

@Kodama

In OWL findet man diese Büdchen nicht, da herrscht eine andere Kiosk-Kultur als im Ruhrgebiet.

Am besten ist es, das Bild groß zu stellen und bei Sekunde 4 anzuhalten.
http://www.focus.de/regional/videos/horror-paar-aus-hoexter-hier-betrieb-winfried-w-einen-kiosk-und-seine-ex-frau-suchte-ihm-weitere-opfer_id_5499982.html
Dort sieht man sehr gut das Leuchttransparent, das für die Schlossbrauerei Rheder wirbt.
Hinter den großen Scheiben rechts befindet sich ein Gastraum, der mehr als die Hälfte des gesamten Gebäudes umfasst.

Als der Kiosk noch nicht von dem Pärchen betrieben wurde, wurden dort von Schülern und Bahnreisenden morgens gerne belegte Brötchen im Straßenverkauf erworben und Busfahrer tranken ihren Kaffee. Tagsüber konnte man im Gastraum essen und auch sein Bierchen trinken.

Was das Ruhrgebiet, die Büdchen und die Interpretationen des WDR anbelangt, so kann ich diesen Beitrag empfehlen. http://www1.wdr.de/nachrichten/tag-der-trinkhalle-104.html (Archiv-Version vom 28.12.2016)

sorry, ich will nicht unhöflich sein aber viele dinge überschneiden sich nun mal. ich glaube, wir versuchen alle, strikt bei thema zu bleiben aber manchmal ufert es eben doch ein wenig aus, um hintergründe zu erklären und überlegungen anzustellen.

der fall ist einzigartig weil es zwei sehr stark frequentierte fälle im forum betrifft und nun gibt es eben diesen weiteren strang. das führt zu konfusion teilweise. sorry!

derzeitig sagt A wieder vor gericht aus. nachzulesen hier:
http://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/hoexter/hoexter/21024325_Foltermorde-von-Bosseborn-Alles-zum-Prozess-im-Liveticker.html

sie spricht u.a. davon, dass W auf jüngere frauen stand, dass er manchmal nicht sicher war, ob die frauen sein würgen überlebten und dass er nach dem quälen der frauen wieder bessere laune bekam. also für mich passt das ja alles mit dem fall frauke liebs zusammen, auch wenn es eigentlich mittlerweile klar ist, dass es keinen zusammenhang gibt.

nehmen wir an: als A weg war und W niemanden hatte, den er quälen konnte und an dem er seinen frust ablassen konnte, hätte er sich ja selbstständig auf den weg machen können, um sich ein opfer zu suchen, um es zu quälen. A hatte ja immer ganz viel organisiert und auch viele handlungen vollzogen, sodass das schema von W durchaus anders sein könnte... also, dass FL dann vielleicht ein opfer außerhalb des alltags war weil es zu dem zeitpunkt für W keinen alltag gab (A weg, kein "ersatz" da).

tisch schrieb:sie spricht u.a. davon, dass W auf jüngere frauen stand

Ok, aber das trifft nun wirklich auf die Mehrzahl der Männer zu.

tisch schrieb:nehmen wir an: als A weg war

Nahm ich zunächst an, ist aber müßig.
A. muss nicht weg gewesen sein, im Gegenteil, evtl. schweigt bzw. lügt sie, weil sie die Wahrheit kennt.
Wenn A. sich sicher ist, dass es keine Möglichkeit gibt sie und Willi mit F.L. in Verbindung zu bringen, warum sollte sie dann aussagen?
Um sich weiter in die Scheiße, mit Hinblick auf Sicherungsverwahrung, zu reiten?

A. dürfte inzwischen klargeworden sein, dass man ihr und Willi den Mord an Annika W. wohl nie hätte nachweisen können, wenn sie geschwiegen hätte.
Den Fehler, leichtfertig etwas zuzugeben, weil sie es für sicher hält eh überführt zu werden, wird sie wohl nicht noch mal machen.

Wieso ist es mittlerweile klar das es keinen Zusammenhang gibt?
Für mich ist das noch nicht ausgeschlossen.

@Svensvenson

Im Juni wurde der Fall Frauke Liebs in Verbindung zum Höxteraner Fall zum Prüffall erklärt.
Es kann getrost davon ausgegangen werden, dass der Abgleich anhand der Akten längst abgeschlossen ist.
Es handelt sich bei Prüffällen um Routinearbeit der Polizei. Es wird nicht erneut ermittelt.

emz schrieb:Es kann getrost davon ausgegangen werden, dass der Abgleich anhand der Akten längst abgeschlossen ist.

Auf die Quelle, die den Abschluss der Prüfungen belegt, bin ich nun aber schwer gespannt.

Sollte man nicht, angesichts der Tatsache, dass das Ende der Prüfungen eben bisher nicht kolportiert wurde, davon ausgehen, dass noch immer geprüft wird?
Bei Wikipedia geht man zumindest davon aus, dass nichts abgeschlossen ist: Wikipedia: Mordfall Frauke Liebs

Mir ist es eigentlich zunächst einmal recht egal wie man Handlungsweisen und Vorgänge öffentlich nennt, entscheidend ist was am Ende herauskommt, die Ermittler werden sich sicherlich öffentlich mit Äußerungen zurück halten, eine Beendigung des Prüffalls oder eine Äußerung seitens der Ermittler das es keinen Zusammenhang gibt ist mir jedenfalls nicht bekannt und von daher ist für mich auch noch alles offen.

müssen sie sich öffentlich dazu äußern? bis auf ein paar hanseln im forum interessiert das ja nun wahrlich nicht mehr so wirklich, sodass es eigentlich keine not tut, sich dazu nochmal zu äußern.

und wikipedia ist ja auch keine quelle für sowas. da kann ich nun reinschreiben, was ich will und schwups hast du dann eine ganz andere aussage als die jetzige.

tisch schrieb:müssen sie sich öffentlich dazu äußern? bis auf ein paar hanseln im forum interessiert das ja nun wahrlich nicht mehr so wirklich, sodass es eigentlich keine not tut, sich dazu nochmal zu äußern.

Müssen sie nicht, tun sie aber bei prominenten Fällen in der Regel.
Hier haben wir direkt 2 prominente Fälle, die zusammenhängen könnten.
Im Fall Manfred Seel wurde auch berichtet, dass die Untersuchung der Klarinette ohne Ergebnis blieb.

@tisch

tisch schrieb:und wikipedia ist ja auch keine quelle für sowas. da kann ich nun reinschreiben, was ich will und schwups hast du dann eine ganz andere aussage als die jetzige.

Zumal der Wikipediaartikel mit dem Hinweis schließt: "Zuletzt bearbeitet vor 2 Monaten von Janjonas", wer auch immer das sein mag.

So ein Aktenabgleich, ob nun ein Tatverdächtiger für eine andere Tat infrage kommt, bedarf schließlich auch keines tagelangen Aufwands.

@emz
@tisch
@all

Vermutet denn hier noch jemand einen Zusammenhang?

War es nicht so, das am Fundort der Überreste von Frauke keinerlei fremde DNA gefunden werden konnte?

Und so geschwätzig, wie die Angeklage grad ist - könnte sie doch sagen "ja, da war noch was ..." ?

Frauke ist nachts auf dem Nachhause-Weg irgendwie von der Strasse "weggefangen" worden. Ich geh davon aus, sie ist in ein Auto eingestiegen, dessen Fahrer ihr angeboten hat, sie mitzunehmen.

Also, eine "klassische" Situation, aus der viele Morde an jungen Frauen entstanden sind, - jedenfalls "früher".

Nur, bei dem Höxter-Paar ... die haben ganz anders nach Opfern gesucht ... aus meiner Sicht passt das nicht.

Jedenfalls wär ich sehr überrascht, falls doch.

Kodama schrieb:Im Fall Manfred Seel wurde auch berichtet, dass die Untersuchung der Klarinette ohne Ergebnis blieb.

Das hat aber sehr, sehr lange gedauert. Vielleicht dauert es, bis der Prüffall Frauke Liebs geklärt ist, einfach noch viel länger. Der Aufwand könnte ja größer sein als bei einer Klarinette.

@Yoshimitzu

ich war mir nie sicher, ob ein zusammenhang besteht. es sah im ersten moment so aus, insbesondere weil auch ermittler und polizei eigenständig den fall FL ins spiel brachten, der anwalt von A darüber sprach und dann noch die handyeinbuchtungen von W öffentlich wurden. also scheint es durchaus so zu sein, dass im hintergrund sehr intensiv geschaut wurde, ob es zusammenhänge gibt. dazu kamen dann ja noch die plötzlichen auftritte der mutter und chris bei stern-tv, der neue artikel im spiegel und das interview bei einem radiosender mit der mutter über den höxter-fall. man hatte den eindruck: da wird ermittelt und das sogar erfolgreich, es wird nur noch nicht öffentlich bekannt gegeben.

allerdings stimmt ja auch ganz viel gar nicht damit überein, was W und A "normalerweise" gemacht haben.

andererseits gibt es eben auch noch immer diese zeit, wo A nicht im haus war und W sagt ja bisher gar nichts, was vielleicht auch nochmals neue informationen bringen könnte. es ist nicht zu 100% auszuschliessen, dass W nicht auf eigene faust losgezogen ist und FL mitgenommen hat. es war in dem moment keine frau an seiner seite, die er quälen konnte...

A halte ich übrigens für eine lügnerin, die sich selbst innerhalb eines verhandlungstages immer mal wieder widerspricht. nur weil sie etwas erzählt oder nicht erzählt, kommen wir den objektiven tatabläufen nicht unbedingt näher, befürchte ich.

tisch schrieb:allerdings stimmt ja auch ganz viel gar nicht damit überein, was W und A "normalerweise" gemacht haben.

Ich bin gespannt, wie "ganz viel" im Detail aussieht.
Was ist eigentlich darüber bekannt, wass man mit Frauke gemacht hat? Nähert man sich den Fällen nicht von völlig unterschiedlichen Seiten?

Man weiß nicht, wo Frauke war, wie es ihr ging, was sie in den tausenden Minuten machte oder machen musste, in welchen sie nicht telefonierte, warum sie sterben musste etc., etc...

Was ist denn im Fall Bosseborn an objektiven Fakten vergleichbar und was nicht? Vorsichtig ausgedrückt finde ich die Verbringung von Opfern sowie das "beruhigen" von Angehörigen, nächtliche Fahrten, auch in Laderäumen u.v.m. "bemerkenswert".

scheinbar wurden ja "normalerweise" die frauen über kontaktanzeigen gefunden und nach und nach erst ins haus "gelockt". es ist bisher kein fall bekannt, wo sie eine frau einfach mitgenommen haben.

@y-ray

y-ray schrieb:Man weiß nicht, wo Frauke war, ...

Aber vielleicht weiß man, wo Wilfried und Angelika waren?

Viele werden sich erinnern, wo sie waren, wen sie trafen, als sie dieses besondere Fußballspiel gesehen hatten. Vielleicht war man ja im Schlänger Stammimbiss? Konnten Nachbarn bestätigen, dass sie zuhause waren? Erinnert sich jemand an einen Streit mit den beiden? Wurden sie ganz woanders geblitzt?

Denn es geht lediglich darum, das relativ enge Zeitfenster nach diesem markanten Fußballspiel zu prüfen.